Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf (/showthread.php?tid=109) |
RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Piroschka - 21.05.2014 Gerade dann müsste dies aber für alle Disziplinen gelten und nicht nur für den Mehrkampf. Und alle aussichtsreichen Kandidaten können auch bei Deutschen Meisterschaften starten. Das man sich eine Nominierungserleichterung verdienen kann, halte ich für falsch. Es soll nicht derjenige beim Saisonhöhepunkt starten, der mal der Beste war, sondern diejenigen, die die Besten sind. Außerdem können die Bedingungen bei der WM letztes Jahr auch besser gewesen sein als bei den Wettkämpfen in diesem Jahr. Gerade auch wegen den unterschiedlichen äußeren Bedingungen ist ein festhalten an einer begrenzten Anzahl von Wettkämpfen in einem so schmalen Zeitfenster einfach falsch, weil es Ungerechtigkeiten quasi provoziert. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - longbottom - 21.05.2014 (21.05.2014, 18:12) Robb schrieb: @longbottom: Das sind aber sehr fadenscheinige Gründe: Was wäre, wenn jemand in Götzis bei Sauwetter 8400 Punkte macht und jemand anders in Ratingen 8350, wäre es dann gerecht, den aus Ratingen zu bevorzugen? Der mit den 8350 müsste mit dieser Punktzahl Ratingen gewinnen, um den Vorrang zu kriegen, und ich gebe zu, dass ich das beim derzeitigen Leistungsstand unserer Zehnkämpfer für unwahrscheinlich halte. Da müssten schon die Bedingungen einen Strich durch die Rechnung machen, aber vielleicht werde ich ja auch enttäuscht. Aber um mal ein Beispiel aus einer anderen Disziplin zu bringen. Nehmen wir mal theoretisch an, die deutsche Bestenliste im Diskuswerfen der Damen bleibt so: 1. Müller 67,30 Meter 2. Fischer 66,46 Meter 3. Craft 64,85 Meter 4. Rüh 64,17 Meter Und jetzt wird Rüh mit 64,00 Metern Deutsche Meisterin. Ich bin mir sicher, jeder hier wäre dafür, sie mit zur EM zu nehmen, auch wenn sie nur die Nummer vier der Rangliste ist. Und bei den Mehrkämpfern ist es halt Ratingen anstatt der DM, das einen höheren Stellenwert hat. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Robb - 21.05.2014 Du kannst Ratingen aber nicht mit deutschen Meisterschaften vergleichen, die Teilnahme bei den DM ist Pflicht, wenn du in Zürich starten willst. Ratingen ist nur ein stinknormales Meeting, das der DLV pushen will. Das wäre so, als würde der Sieger der 100m in Weinheim die Quali sicher haben, solange er unter 10.15 läuft. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Piroschka - 21.05.2014 (21.05.2014, 18:22)longbottom schrieb:(21.05.2014, 18:12) Robb schrieb: @longbottom: Das sind aber sehr fadenscheinige Gründe: Was wäre, wenn jemand in Götzis bei Sauwetter 8400 Punkte macht und jemand anders in Ratingen 8350, wäre es dann gerecht, den aus Ratingen zu bevorzugen? Nein. Finde ich nicht, solange man nicht zuvor eindeutig sagt, dass nur die DM zählt. Man stelle sich vor: Rüh gewinnt vor Fischer und Craft. Aber Müller konnte wegen einer Magen-Darm-Grippe nicht starten. Soll das jetzt gerecht sein, sie deswegen nicht mit zur EM zur nehmen. Wegen einer vlt. 3 Tage dauernden Unpässlichkeit. Ich glaube nicht! RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - alex72 - 21.05.2014 Ich denke auch, dass es vertretbar ist einen Nominierungswettkampf als entscheidend zu priorisieren. Das ist eine "weiche" Form von Trials und vergleichbar mit der Bevorzugung eines Deut. Meisters bei der Nominierung. Jeder Athlet weiss das seit Herbst. Wenn er dann trotzdem nicht in Ratingen startet verzichtet er bewusst auf seine Chance. Bei Hock sehe ich noch das zusätzliche Problem, dass die Saisonplanung in den Us-Universitäten sich eher nicht mit einem Saisonhöhepunkt im August verträgt. Letztes Jahr war er zum Saisonfinale auch nicht mehr in Topform. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - longbottom - 21.05.2014 Es bietet aber die einzige Möglichkeit, dass sich alle deutschen Spitzenathleten im gleichen Wettkampf messen. Und wenn sie es nicht tun, wie Schrader letztes Jahr, dann kennen sie das Risiko. Die Alternative wäre wie hier gewünscht den Mehrkampf wieder in die DM einzubetten oder die Mehrkampf-DM vorzulegen. Im ersten Fall müsste die DM natürlich früher im Jahr stattfinden, um den Mehrkämpfern genug Pause zwischen ihren beiden wichtigsten Wettkämpfen zu lassen. Ich finde ja auch gar nicht, dass die Kriterien perfekt sind. Warum nur Ratingen, Götzis und Ulm zählen, ist mir ein Rätsel. Aber einfach stur die besten drei der Rangliste zu nehmen, kann meiner Meinung nach auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Das wird in den anderen Disziplinen ja auch nicht so gemacht. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Atanvarno - 21.05.2014 An anderer Stelle schonmal geschrieben, aber ich wiederhole es gerne: Mit jeder Nominierungsdiskussion wird mir das amerikanische Trialssystem sympathischer. Bei allen Unwägbarkeiten (Verletzung, Krankheit, schlechte Tagesform des Favoriten) ist es letztlich das gerechteste System. Keine willkürlich aufgestellten Regeln und Normen, keine Bevorzugung bestimmer Athleten oder Wettkämpfe - die nominierbaren Top Drei sind dabei. Diskussionen wie diese hier gibt es in amerikanischen Foren nicht RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Piroschka - 21.05.2014 (21.05.2014, 18:41)longbottom schrieb: Es bietet aber die einzige Möglichkeit, dass sich alle deutschen Spitzenathleten im gleichen Wettkampf messen. Und wenn sie es nicht tun, wie Schrader letztes Jahr, dann kennen sie das Risiko.Ja, aber warum sollen denn alle zwingend im gleichen Wettkampf starten. Saisonplanung gehört eben auch zur Eigenverantwortlichkeit eines Athleten. Wenn der eine Athlet meint dort starten zu müssen und der andere wo anders. Wo ist das Problem? Sind die Bedingungen unterschiedlich. Dann ist das eben so! Dann muss der einzelne Athlet eben so planen, dass er im Zweifel noch einen zweiten WK vor dem Nominierungsschluss machen kann. Oder er ist so von seiner Leistung überzeugt, dass er darauf verzichtet, da er lieber nochmal länger trainiert. Für einen abschließenden Leistungsnachweis muss man keinen kompletten Mehrkampf machen. Entweder also ausschließlich ein WK als Qualifikation (dann DM)was auch klar im Voraus festgelegt sein muss oder freie Auswahl, solange das Ergebnis vom Weltleichtathletikverband anerkannt wird. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - runner24 - 21.05.2014 Wenn wirklich mal ein Zehnkämpfer bei einem Nicht-Norm-Wettkampf über 9000 Pkte kommt, gibt es ja immer noch den DLV-Joker : "Beim Auftreten unvorhersehbarer, in den Nominierungsrichtlinien nicht verankerter Besonderheiten, kann der Vizepräsident Leistungssport und der Sportdirektor in Erwartung einer Verbesserung des Abschneidens der Nationalmannschaft im Einzelfall nach freiem Ermessen auch ohne vollständige Erfüllung der Nominierungs- und Normanforderungen nominieren." Die Integration der Mehrkampfwettbewerbe in die Deutschen Meisterschaften halte ich nicht für sinnvoll. Die Spitze würde doch trotzdem in Götzis oder Ratingen starten. Diejenigen, die dort schlecht abschneiden würden dann nochmal alles in die DM legen und ihr Pulver dort verschießen statt beim internationalen Höhepunkt (Verschärft wäre das nochmal in den Jahren mit EM/Olympia). Überrascht war ich übrigens, dass Cindy Roleder mit ihrem ersten echten Siebenkampf in Götzis starten kann. Ich gönne es ihr zwar, aber irgendwie passt das nicht zusammen mit der Aussage, dass die Teilnehmertickets so schwer zu bekommen seien. RE: Nominierungsrichtlinien Mehrkampf - Robb - 21.05.2014 (21.05.2014, 18:39)alex72 schrieb: Ich denke auch, dass es vertretbar ist einen Nominierungswettkampf als entscheidend zu priorisieren.Einen bestimmten Wettkampf zu bevorzugen, ok, aber andere ausschließen ist Schwachsinn. Hock war letztes Jahr verletzt, deshalb die schwache Leistung bei der U23-EM. Als Zehnkämpfer könnte er sich auch in den USA gut auf einen Höhepunkt im August vorbereiten, denn er muß nur zwei Mehrkämpfe für die Uni bestreiten, die Quali für die NCAA-Championships (da reichen 7500 Punkte) und eben die Championships im Juni. Wenn die Zehnkämpfer in Deutschland schon im Juni in Höchstform sein müssen, um sich zu qualifizieren, warum sollte Hock dann nicht auch im Juni in Höchstform sein dürfen? |