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WM London - Tag 8 (11.08.) - Druckversion

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RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - jonas - 13.08.2017

9:09 ist nicht das gleiche Niveau wie 9:03. Dass sie "Richtung 9:10" laufen kann, würde ihr auch ich zutrauen. Dass sie "Richtung 9" laufen kann und damit in London eine Medaille geholt hätte, war das, was ich nicht glauben wollte.


RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - gacks - 13.08.2017

(13.08.2017, 11:19)Atanvarno schrieb: Nur bitte auf die Feinheiten achten - ich fände es sehr enttäuschend, wenn sie dann hier zerrissen wird, wenn sie keine 9:03 läuft - alles was sie (und ich) artikuliert haben, wäre auch mit einer 9:09 bestätigt.

natürlich gibt es keinen Grund sie zu kritisieren geschweige denn zu zerreißen wenn sie keine 9:03 läuft.
Aber dass alles was du gesagt hast bereits mit einer 9:09 bestätigt wäre das indes sehe ich nun nicht.


RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - Atanvarno - 13.08.2017

Glaubst du, dass Frerichs dieses Jahr nochmal 9:03 laufen wird? Ich nicht. Das war der "perfect storm". Den hätte auch Krause haben müssen. Aber auch für den "perfect storm" braucht es ein gewisses Grundniveau und das läge in diesem Fall bei sub9:10.

Ich hätte nicht eine Silbe von dem, was ich hier geschrieben habe, geschrieben, wenn ich davon ausginge, dass sie nicht unter 9:10 laufen kann. Wenn ich nach Zürich und Berlin den Eindruck habe, dass sie das nicht kann, muss ich alles, was ich hier spekuliert habe, zurücknehmen.


RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - gacks - 13.08.2017

Jonas hat es ja bereits gesagt.
War der Ausgangspunkt, dass er gesagt hat Medaille hätte sie eh keine gewinnen können weil
sie 9:03 nicht kann...ich stimmte zu...und dann hast du widersprochen.
Wie Jonas zutreffend sagt liegen zwischen 9:03 und 9:10 ebenfalls Welten.
Das ist ein ganz schön großer Puffer und selbst 9:09 bedeuten nicht, dass man auch 9:03 hätte laufen können.
Von 9:15 zu 9:09 ist ebenfalls bereits ein sehr großer Sprung...muß man erst mal laufen.
Wir werden ja sehen ob sie in einer alles überragenden Form ist....die vergeht nämlich so schnell nun auch nicht.
Hinzu kommt, dass im WM Finale das angeschlagene Tempo anfangs auf eine Endzeit von über 9:20 hinauslief.
Mit einem so verhaltenem Beginn ist es noch viel schwieriger 9:03 zu laufen.
Bei einem gemachten Rennen ist das einfacher.
Die 9:03 von London kann man auch als 9 min ansehen.

edit:

ob Frerichs diese Zeit noch dieses Jahr bestätigt weiß ich nicht
ich denke aber, dass beide Amerikanerinnen unter 9 min laufen können und momentan
die Form dafür haben.
Ich denke, dass Frerichs wieder so schnell wird laufen können und wenn es nächstes Jahr ist.
Benannte sie ja auf der PK auch als Ziel und die Zeit hatte sie bereits in London drauf.

Ferner denke ich, dass es den "perfect storm" vielmehr im diskuswurf, im Speerwurf,
beim Weit - oder Dreisprung gibt...den perfekten Versuch bei dem alles stimmte.
Auf den Mittel - und Langstrecken gibt es den "perfect storm" in diesem Ausmaß m.E. nicht.
Man muß die Zeit auch draufhaben in einem optimalen Rennen kann man sein Leistungsoptimum ausschöpfen ggf. auch
leicht verschieben...aber keine Sprünge in eine andere Dimension machen wenn nicht mit vorhandenem Leistungsvermögen unterfüttert.
Die Hindernisse in London waren kein optimales Rennen im Bezug auf Bstzeiten zu ungleichmäßig....
die Wertigkeit der 9:02 liegt m.E. bei unter 9.


RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - gacks - 13.08.2017

(13.08.2017, 10:31)Robb schrieb: Krause sagt, sie hätte es sich zugetraut, gacks meint, es wäre vermessen.
Wem glauben, schwierige Entscheidung... Rolleyes

Krause muß auch Geld verdienen.
Das soll sie bitte auch liebend gerne und zwar möglichst viel und mehr als bisher.
Sie ist ohnehin unterbezahlt angesichts des Aufwandes den sie betreibt und der erforderlich ist.


RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - Biene - 13.08.2017

Gesa Krause wird niemals unber 9:10 Minuten laufen können. Geht auch nicht als saubere Athlletin. Zitat Ende.


RE: WM London - Tag 8 (11.08.) - Gertrud - 13.08.2017

(13.08.2017, 13:34)Biene schrieb: Gesa Krause wird niemals unber 9:10 Minuten laufen können. Geht auch nicht als saubere Athlletin. Zitat Ende.

Solche Urteile würde ich niemals abgeben, weil hier nicht involviert bin und wenig Fachkenntnisse habe. Ich gebe mal ein anderes Beispiel. Im Kugelstoßen der Frauen hält man 22m sauber für unrealistisch. Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass man das auch ohne verbotene Substanzen stoßen kann, wenn bei einer Frau mit athletischen Fähigkeiten alle Register ohne Verletzungspausen durch ein "falsches" Training gezogen werden und deren psychische Fähigkeiten vor allem vorhanden sind. Dieses Urteil kann ich mir erlauben, weil ich genaue Einsichten habe. 

Ich beobachte momentan einige Talente, die bei 50% Auswirtschaftung schon sehr gute Leistungen erzielen, deren Kopf aber für eine fast bedingslose Hingabe an den Leistungssport momentan noch nicht funktioniert. 

Ich beobachte selbst bei absoluten Leichtathletik-Topleuten aus meiner sehr differenzierten Sicht ein manchmal unmögliches Übungspotential. Selbst die vielen Armbinden beim Speerwurf im Mehrkampf sprechen nicht gerade für ein sehr ausgeklügeltes Techniktraining.

Ich verbringe im Durchschnitt täglich mehrere Stunden mit autodidaktischer Fortbildung und ganz spezifischen Übungskonstruktionen. Ich stelle oft fest, dass selbst Studien hochrangiger Leute und Dissertationen nicht den letzten Durchblick aufweisen. Wenn diese Konstruktionen stimmen, folgt meistens der technische Fortschritt. Ich habe meinem jungen Schützling jetzt eine Übung auf seine defizitäre Haltung zugeschnitten, wobei ich einige Zeit gebraucht habe, das Thema voll zu treffen. Ich ruhe nicht eher, bis ich adäquate Lösungen mit Aha-Erlebnis habe.

Insofern sind wir im Allgemeinen vom absoluten Optimum stark entfernt. Viele Trainer merken es gar nicht, weil ihnen die Ausschlussverfahren fehlen. Es werden immer noch zu viele Athletinnen und Athleten kaputt trainiert. Wenn ich mir einige Mehrkämpfer in den technischen Disziplinen ansehe, kann ich mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass eine optimale Technikumstellung überhaupt nicht möglich ist, weil die entsprechenden Zubringer wahrscheinlich nicht existieren. Wink Die Gehirnplastizität wird nicht entsprechend befeuert, um feste Muster zu implementieren. Nachhaltigkeit ist vonnöten und nicht die Zufälligkeit eines punktuellen guten Ereignisses. Das trifft z. B. auf die Genauigkeit des Weitsprunganlaufes zu. Auf den Punkt gebracht konstatiere ich, dass sehr oft das gute Auge für Details fehlt und auch nicht permenanent geschult wird, weil Trainer- und Athletenköpfe nicht gezielt trainiert werden. 

Gertrud