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Lösungansätze zur Beseitigung des Kampfrichtermangels - Druckversion

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RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Doberaner - 03.07.2024

(03.07.2024, 10:10)Reichtathletik schrieb: [...] Was aber ja wohl außer Frage steht, ist dass die Kampfrichter und Helfer deutlich(!) besser entschädigt werden sollten. Ich weiß nichtmals ob dafür mehr Geld nötig ist, oder ob das Geld nicht "einfach" entsprechend umgeschichtet werden muss von Betüdeln der Ehrengäste hin zu Wertschätzen der Helfer...
Ist es wirklich das Geld? Ich meine, dass wir im LVMV schon viele Jahre mehr als die meisten anderen LVs gezahlt haben. Also ich rede jetzt über Verbandsveranstaltungen (LM, NDM usw.).
Über 15 € pro Tag und darunter brauchen wir sicherlich in der heutigen Zeit nicht mehr reden, aber generell hapert es am Interesse, am Engagement und an den vergleichsweise langen Wettkampftagen. Bei einer Laufveranstaltung am gleichen Tag oder einen Tag später entschließen sich viele Schüler, die potenzielle Helfer wären, lieber für die Laufveranstaltung, da sie dort für 2 bis 3 Stunden als Streckenposten mit überschaubarem Aufwand mehr Entschädigung bekommen, als bei 8 Stunden Grube harken.
Abgesehen von einer wünschenswerten Angleichung über die LV bringt es wahrscheinlich mehr, eine "eingeschworene" Truppe aufzubauen und am Leben zu erhalten, als hohe Aufwandsentschädigungen zu bezahlen. Diese müssten auch durch erhöhte Startgelder kompensiert werden. Melden in dem Fall Vereine dann weniger? Dann haben wir mit Zitronen gehandelt.

Ein Beispiel aus Schweden: Die Världungdomsspelen in Göteborg und die Öresundsspelen in Helsingborg decken von der U10/U12 bis zu den Erwachsenen jeweils über 3 Tage alle Disziplinen ab. Dort sind sehr viele Kampfrichter im Einsatz und alle machen ihren Job dort unentgeltlich. Dort ist es offensichtlich etwas anderes, was sie motiviert.


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Sprunggott - 03.07.2024

(02.07.2024, 22:10)Atanvarno schrieb: Das muss ja irgendwie gegenfinanziert werden - wie hoch sind denn die Startgelder in AT/CH?
Die PRAE wird nicht über die Sportverbände sondern über die SportAustria (Bund/Land) finanziert. Das wäre auch für Deutschland eine gute Sache, da es dem Gemeinwohl dienlich ist !


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Grummel - 03.07.2024

(03.07.2024, 12:08)Doberaner schrieb:
(03.07.2024, 09:25)Grummel schrieb: 
Bei uns war es dieses Jahr auf Kreisebene so, dass man eine bestimmte Anzahl an Kampfrichtern/Helfern pro drei Athleten (mit Ober- und Untergrenze)  stellen musste. Falls ein Verein dies nicht getan hat, musste er pro Kampfrichter eine Strafe zahlen. Das hat dazu geführt, dass so viele Kampfricher/Helfer wie nie zuvor vor Ort waren. Wir ist auch nicht aufgefallen, dass die Vereine gezielt die Anzahl der Athleten unter der Anzahl des nächsten KaRi/Helfer gehalten hätten. Trotz der hohen Anzahl an Helfern ist es überall (soweit ich weiß) gut abgelaufen. Ob diese Regelung dazu führt, dass sich in nächster Zeit mehr Kampfrichter ausbilden lassen, wird sich zeigen.
Strafzahlungen helfen mittel- und langfristig den Vereinen und Verbänden, lösen aber nicht die Probleme der fehlenden Kampfrichter an dem Wettkampftag. Ich kenne auch ein paar Vereine, die würden lieber zahlen als sich um geeignetes Personal für eine Ausbildung zu kümmern. Daher sehe ich das kritisch.
(03.07.2024, 09:25)Grummel schrieb: Ich kenne es tatsächlich so, dass die Kampfgerichte immer "willkürlich" zusammengesetzt werden. Zumindestens ist mir noch nie eine Systematik dabei aufgefallen. Trotzdem hat jedes Kampfgericht, dessen Teil ich war, bisher immer sehr harmonisch funktioniert.

Auch wenn es funktioniert, fahren wir sehr gut damit, die Teams quasi handverlesen (wenn die dünne Personaldecke es erlaubt) zusammenzustellen. Nicht alle Charaktere können miteinander und auch von den Fähigkeiten und Spezialisierungen gibt es Unterschiede.

Nach dem was mir zu Ohren gekommen ist, sind die Kampfrichterausbildungen bei uns immer recht schnell voll. Das Problem sehe ich daher nicht in der Ausbildung sondern in der Bindung der Kampfrichter. Wenn ich mir meinen Ausbildungsjahrgang anschauen (weniger als fünf Jahre her), kann ich die noch regelmäßig aktiven Kampfrichter aus einer Ausbildungsgruppe von ca. 20 Personen an einer Hand abzählen. Natürlich waren einige, die sich haben ausbilden lassen, auch selber noch aktiv oder Trainer. Dennoch stellt sich mir hier die Frage warum so viele nicht als Kampfrichter aktiv bleiben.

Was meinst du mit Spezialisierung? Habt ihr Kampfrichter, die nur einen Bereich bedienen?


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Grummel - 03.07.2024

(03.07.2024, 12:21)Doberaner schrieb:
(03.07.2024, 10:10)Reichtathletik schrieb: [...] Was aber ja wohl außer Frage steht, ist dass die Kampfrichter und Helfer deutlich(!) besser entschädigt werden sollten. Ich weiß nichtmals ob dafür mehr Geld nötig ist, oder ob das Geld nicht "einfach" entsprechend umgeschichtet werden muss von Betüdeln der Ehrengäste hin zu Wertschätzen der Helfer...
Ist es wirklich das Geld? Ich meine, dass wir im LVMV schon viele Jahre mehr als die meisten anderen LVs gezahlt haben. Also ich rede jetzt über Verbandsveranstaltungen (LM, NDM usw.).
Über 15 € pro Tag und darunter brauchen wir sicherlich in der heutigen Zeit nicht mehr reden, aber generell hapert es am Interesse, am Engagement und an den vergleichsweise langen Wettkampftagen. Bei einer Laufveranstaltung am gleichen Tag oder einen Tag später entschließen sich viele Schüler, die potenzielle Helfer wären, lieber für die Laufveranstaltung, da sie dort für 2 bis 3 Stunden als Streckenposten mit überschaubarem Aufwand mehr Entschädigung bekommen, als bei 8 Stunden Grube harken.
Abgesehen von einer wünschenswerten Angleichung über die LV bringt es wahrscheinlich mehr, eine "eingeschworene" Truppe aufzubauen und am Leben zu erhalten, als hohe Aufwandsentschädigungen zu bezahlen. Diese müssten auch durch erhöhte Startgelder kompensiert werden. Melden in dem Fall Vereine dann weniger? Dann haben wir mit Zitronen gehandelt.

Ein Beispiel aus Schweden: Die Världungdomsspelen in Göteborg und die Öresundsspelen in Helsingborg decken von der U10/U12 bis zu den Erwachsenen jeweils über 3 Tage alle Disziplinen ab. Dort sind sehr viele Kampfrichter im Einsatz und alle machen ihren Job dort unentgeltlich. Dort ist es offensichtlich etwas anderes, was sie motiviert.

Ich würde vor allem auch die fehlende Zeit als einen großen Faktor nennen, weshalb viele nicht aktiv sind. Je nach Lebenspahse und Alter kann das Leben ja durchaus sehr stressig sein.


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Delta - 03.07.2024

(02.07.2024, 22:10)Atanvarno schrieb: Das muss ja irgendwie gegenfinanziert werden - wie hoch sind denn die Startgelder in AT/CH?

siehe 6.3 Einzeldisziplin zwischen 10-25 CHF, Staffeln kosten eher 40 CHF Diskussionen gibt es nicht. Primär wird unterschieden weniger oder mehr als 4 Std. weniger gibt 50%. In Spezialfällen gibt es Uebernachtung bis 120 Chf und/oder Bahn Autoentschädigung.

Strassenläufe mögen etwas teurer sein weil da gibt es oft noch Medaillen


z.b Greifensee Lauf. kostet 45-75 ist abhängig vom Anmeldedatum 1.3 ist am günstigsten und 1.9 am teuersten

Alle erhalten eine Medaille und sehr viele ein Finisher T-Shirts welches nicht durch das Startgeld gedeckt ist. Denke die Migros übernimmt das im Rahmen des Sponsorings.
https://www.greifenseelauf.ch/informationen/siegerinnenehrungpreise/

Teilnehmerzahl im Bereich 8500-10000 Teilnehmer



Meetingbeispiel Freienbach Abendmeeting 25 km östlich von Zürich
https://www.ktvfreienbach.ch/media/attachments/2024/05/21/36.-ausschreibung-abendmeeting-freienbach-29.05.24.pdf

Anmeldung gehen zentral über das Tool des Nationalen Verbandes SLV. Jedes Meeting hat eine.Nummer 6stellig. 
Die Organisatoren elrhalten nur Mails von Ausländern die starten möchten. Keine CH Lizenz


RE: Lösungansätze zur Beseitigung des Kampfrichtermangels - kugel1 - 03.07.2024

In Brandenburg gibt es 15 Euro plus Fahrtkosten (30 Cent pro Kilometer). Zudem werden wir auch ein mit Keksen, Würstchen, Kaffee und Wasser verpflegt. ?

Es ist nicht die Welt, zumindest nicht für einen langen Tag, aber man macht das ja auch gerne.


RE: Lösungansätze zur Beseitigung des Kampfrichtermangels - diwa - 03.07.2024

Ich hör schon den Aufschrei, wenn das Meldegeld für einen "Schüler"-Wettkampf bei 15 Euro pro Bewerb läge.
Ich habe mich kürzlich mit einem Vereinsvertreter aus Thüringen unterhalten, der meinte, mehr als 2,50 könnten sie nicht nehmen, da das niemand bezahlen würde...

Man muss vielleicht auch die Mittel vergleichen, die den Vereinen zur Verfügung stehen.
Also: Was kostet die Mitgliedschaft im Jahr und welchen Betrag kann die LA-Abteilung für Meldegelder ausgeben.
Wenn hier ein Jugendlicher für 5 Euro im Monat Vereinsmitglied ist, kann man von den 60 Euro im Jahr nicht viele Wettkämpfe bestreiten...


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Atanvarno - 03.07.2024

(03.07.2024, 13:16)Sprunggott schrieb:
(02.07.2024, 22:10)Atanvarno schrieb: Das muss ja irgendwie gegenfinanziert werden - wie hoch sind denn die Startgelder in AT/CH?
Die PRAE wird nicht über die Sportverbände sondern über die SportAustria (Bund/Land) finanziert.

Sicher? Wenn ich die Dokumente überfliege, steht da "Vereine können pauschale Reiseaufwandsentschädigungen ausbezahlen". Die sind steuerfrei, aber das Geld kommt doch schon vom Verein, oder?


RE: Lösungansätze zur Beseitigung des Kampfrichtermangels - krebsan - 04.07.2024

(03.07.2024, 18:48)diwa schrieb: Ich hör schon den Aufschrei, wenn das Meldegeld für einen "Schüler"-Wettkampf bei 15 Euro pro Bewerb läge.
Ich habe mich kürzlich mit einem Vereinsvertreter aus Thüringen unterhalten, der meinte, mehr als 2,50 könnten sie nicht nehmen, da das niemand bezahlen würde...

Man muss vielleicht auch die Mittel vergleichen, die den Vereinen zur Verfügung stehen.
Also: Was kostet die Mitgliedschaft im Jahr und welchen Betrag kann die LA-Abteilung für Meldegelder ausgeben.
Wenn hier ein Jugendlicher für 5 Euro im Monat Vereinsmitglied ist, kann man von den 60 Euro im Jahr nicht viele Wettkämpfe bestreiten...

In der Schweiz kosten Startplätze pro Disziplin tatsächlich zwischen 10 und 15 Franken.


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Sprunggott - 04.07.2024

(03.07.2024, 18:56)Atanvarno schrieb:
(03.07.2024, 13:16)Sprunggott schrieb:
(02.07.2024, 22:10)Atanvarno schrieb: Das muss ja irgendwie gegenfinanziert werden - wie hoch sind denn die Startgelder in AT/CH?
Die PRAE wird nicht über die Sportverbände sondern über die SportAustria (Bund/Land) finanziert.
Sicher? Wenn ich die Dokumente überfliege, steht da "Vereine können pauschale Reiseaufwandsentschädigungen ausbezahlen". Die sind steuerfrei, aber das Geld kommt doch schon vom Verein, oder? 
Nein, der Kari, Helfer etz. füllt das aus und übermittelt es en den entsprechenden Verein, oder der Verein füllt das aus. Der bekommt dann nach Prüfung von Sport Austria das bewilligt und erstattet. Die Nenngelder kann jeder Landesverband nach Beschluss selbst festlegen meist 5,00€ von Schüler bis 15€-20€ für Aktive je noch Bewerb. Für Meiserschaften sind die Nenngelder vom ÖLV geregelt. Es werden auch Nachmeldungen etz. sehr hoch angesetzt. Auserdem zahlt jeder Aktive eine Lizenzgebür von 20€ jährlich.