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Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? (/showthread.php?tid=5492) |
RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Gertrud - 13.09.2023 Es kann schon vieles für das nächste Jahr gerichtet werden, wenn man konsequent Verbesserungen einbringt. Man muss auch mal etwas wagen und die aussichtreichen AuA ausreichend in allen Belangen fördern. Ich nenne mal nur einige AuA, die in Medaillenbereiche kommen können. Die 4x400m-Staffel Männer kann auch aus anderem Terrain vervollständigt werden, wenn es zeitlich passt. Ich könnte mir folgende Athleten vorstellen: 4x400m: Sanders, Bredau, Abuaka, Agyekum, Hartmann. Auf Position 1 braucht Hartmann nur einmal zu wechseln. Hochsprung Männer: Potye könnte absolut überraschen, wenn er gesund durchkommt. Im Hochsprung gibt es enorme orthopädische Klippen, die man "umschiffen muss"!!! Hier sind Spezialgeräte vonnöten! Hochsprung Frauen: Honsel - ebenso wie Potye Kugelstoßen Frauen: Ogunleye - Ich kann mir eine Steigerung in den 20m-Bereich sehr gut vorstellen. Zehnkampf Männer: Neugebauer kann den Thron erklimmen. Er muss unbedingt zwei orthopädische Schwachstellen ausmerzen. Kaul muss am Sprint, Weit-, Hoch- und Stabhochsprung arbeiten. Siebenkampf: Sophie Weißenberg kann in die Medaillenränge kommen, wenn der Weitsprung und das Kugelstoßen richtig richtig funktionieren. 400m Hürden: Abuaka, Agyekum und Preis müssen gesund durchkommen. Speerwurfbereich Männer: Hier ist dringend eine geeignete Verletztenprophylaxe einzuführen!!! Die vulnerablen Stellen müssen entsprechend physiotherapeutisch, kraftmäßig und technisch begleitet werden. ... Eine unheimliche Schwachstelle beim DLV ist die Verletzungsprophylaxe aus meiner Sicht generell wie individuell in Theorie und vor allem in der Praxis hinsichtlich Übungsgut. Das ist eine Frage der richtigen Leute an den richtigen Stellen. Das Gesundheitssystem muss ganz anders und zwar sehr praxisnah verletzungsfrei aufgestellt werden. Zudem ist man nicht in der Lage, die sehr guten Jugendlichen in den Erwachsenenbereich in einer großen Breite erfolgreich zu überführen. Es geht auch hier um das Erkennen von gesundheitlichen Schwachstellen und um die geeigneten Übungen. Hier müssen die Protagonisten vorab auf den gesundheitlichen Prüfstand. Zudem kann man in der Kanalisation von Geldern entsprechend kalkulieren, wenn man vorab die Schwachstellen dingfest gemacht hat. Das heißt, dass auch an den Funktionärsstellen die richtigen Leute eingesetzt werden und sitzen müssen. Das Problem im DLV ist primär keine Frage des Geldes!!! Es hat doch keinen Zweck, immer zu jammern. Man muss die Ressourcen richtig einsetzen. Die Basketballer haben es auch ohne PotAS-Geld geschafft. Wir haben in Deutschland auch sehr gute Leichtathletik-Trainer/innen und vor allem Wissenschaftler und Ärzte. Man muss nur richtig recherchieren und nicht einseitig handeln! Es gibt an den Universitäten und Sporthochschulen teilweise hervorragende Ergebnisse. Ich würde mal ein Hearing auch mit unabhängigen Leuten außerhalb des Verbandes vorschlagen, wo es um wirklich konstruktive Vorschläge geht. Gertrud RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 13.09.2023 Still und heimlich hat der DLV auf der Liste seiner Trainer mal wieder einen (weiteren) Bundestrainer (bzw. Bundesstützpunkttrainer) ergänzt. Weiß jemand wo Olaf Möldner jetzt im Einsatz ist? (Soweit ich weiß ist er der Bruder von Antje Möldner-Schmidt) Laut Internet war er zuletzt als Fotograf(!) in China aktiv... RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Oliver - 13.09.2023 Auch Jürgen Mallow hält nichts von der Zentralisierung: https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Der-Sport-Tag-am-Mittwoch-dem-13-September-2023-article24391874.html RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Diak - 13.09.2023 Fußballdoninanz überall... der link führt (wie letztlich alles) zu Rudi Völler https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Ex-Bundestrainer-greift-DLV-Spitze-an-article24394301.html RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - c.n.d - 13.09.2023 "Ex-Sportdirektor: DLV-Führung für Krise verantwortlich Für den früheren Chefbundestrainer und Sportdirektor Jürgen Mallow sind die Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes mit Schuld am medaillenlosen Abschneiden bei der WM in Budapest. "Die Ursachen dafür liegen im Verband, bei denen, die für den Leistungssport verantwortlich sind", sagte er im Interview der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten". Immer wieder gelte die Maxime: "Alles muss auf den Prüfstand, auch im Vorjahr nach der WM in Eugene. Jetzt wieder? Wo sehen sie Gründe und Lösungsansätze?" (...) https://www.sportschau.de/newsticker/dpa-ex-sportdirektor-dlv-fuehrung-fuer-krise-verantwortlich-100.html Auch hier noch mal. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Küstenkrebs - 13.09.2023 (12.09.2023, 10:16)Reichtathletik schrieb: Auf der DLV-Seite waren seit der WM nun schon mehrere Beiträge die sich dem Thema Geld für Leistungssport, Wertschätzung des Sports widmen:Soweit ich es mitbekommen habe, ist dies eine allgemeine Kampagne des DOSB - terminiert auf nach LA-WM-Ende. Die Argumentation bezüglich PotAS scheint darauf hinaus zu laufen, dass man es nur verfeinern oder fortentwickeln müsse. Ich denke es gibt wenig Aussichten darauf, dass sich irgendetwas grundsätzlich im deutschen Sportsystem zum Besseren ändert. Auch vom BMI ist nichts zu erwarten. Das befreit einzelne Sportverbände innerhalb des DOSB aber nicht davon, innerhalb des Rahmens Dinge zu verändern. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Gertrud - 14.09.2023 (13.09.2023, 19:26)c.n.d schrieb: "Ex-Sportdirektor: DLV-Führung für Krise verantwortlich Das ist genau das, was ich seit Jahren anprangere: mehr Individualismus statt Zentralisierung, bessere Trainerqualitäten. Es führt kein Weg an diesen Bereichen vorbei. Als ich die DLV-Hürden-Fortbildung in Kaiserau besucht habe, wollten mich fünf Trainer danach kontaktieren. Ich war aber u.a. durch Corona sehr angeschlagen. Wir haben wissbegierige TuT. Man muss das nur sehr konsequent erkennen und fördern. Es geht einfach nicht, dass TuT mit erheblichen Kenntnisdefiziten z.B. auf die recht gute Jugend losgelassen werden und Hüftfehlstellungen z.B. wie in Kaiserau nicht erkennen und auch nicht mit sehr guten Übungen begleitend verbessern können. Hier stimmt anscheinend der Transfer vom BT Olympia-Topbereich zu den BT und TuT der Jugend nicht oder ist fachlich nicht präsent, was ich weitab von den verantwortlichen Personen nicht beurteilen kann. Es fehlt folglich auch die Kontrolle!!! Das sehe ich auch vorrangig als Aufgabe der Cheftraineretagen an!!! Ich lege sehr großen Wert auf eine sehr sachkundige Fortbildung. Direkt nach der Hürden-Fortbildung habe ich moniert, dass Camacho-Quinns Trainer mehr den Sprint statt das Hürdentraining mit sehr speziellen Übungen in den Vordergrund gerückt hat und vorgeschlagen, ihn noch einmal mit speziellen Hürdenübungen im Gepäck einzuladen. Der Unterschied zwischen der Hürden-Weltklasse Frauen international und Deutschland besteht vor allem in den Hürdenzeiten. Eine L. Grauvogel hatte ein adäquate, schnelle 100m-Zeit, war aber sehr weit von der Weltklasse Hürden entfernt. Diese Wissenserweiterung in ganz speziellen Formen der Technik und funktionellen Anatomie hat zunächst nichts mit den finanziellen Ressourcen zu tun. Die BT müssten nur auf dem allerneuesten Stand sein! ![]() ![]() ![]() ![]() Gertrud RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 15.09.2023 Sportministerkonferenz stellt Feinkonzept der Spitzensportreform vor Zitat:Von der Agentur, die Ende 2025 voll arbeitsfähig sein soll, wird als ein weiterer Schritt auch das Anerkennungsverfahren für die Bundesstützpunkte übernommen.Mal abgesehen davon, dass eine weitere Agentur in Deutschland tendenziell eher mehr als weniger Bürokratie bedeuten wird, bin ich gespannt, ob der DLV tatsächlich externe dann über die Bundesstützpunkte entscheiden lässt. Das könnte ja zur Folge haben, dass einige durch gute Verbindungen entstandene Stützpunkte in der Landschaft vielleicht dicht gemacht würden, weil jemand die logische Frage stellt, warum man nicht besser in den Ballungszentren bzw. flächendeckend mit Geld und Personal anwesend ist... RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - c.n.d - 16.09.2023 (15.09.2023, 14:46)Reichtathletik schrieb: Sportministerkonferenz stellt Feinkonzept der Spitzensportreform vorIch konnte in dem Artikel leider auch kaum Ansätze erkennen, die die grundsätzlichen Probleme in irgendeiner Form angehen würden. Es bleibt ein mangelhaft koordiniertes Mangelsystem ohne große Idee dahinter. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Gertrud - 16.09.2023 Ich würde mich als DLV überhaupt nicht mit diesen Regularien, die man nicht vorrangig verändern kann, beschäftigen. Es erscheint mir ein Jahr vor Olympia zeitgemäß zu sein, die Erfolge für Paris in den Mittelpunkt zu setzen. Das heißt, dass man die Protagonisten möglichst verletzungsfrei nach Paris durchbringt. Eine ähnliche Herangehensweise würde ich auf die Jugend übertragen. Diese beiden Hauptargumente verlangen Maßnahmen, die es akribisch zu durchforsten gilt. Verfügt man da über das richtige Personal? Das wäre aus meiner Sicht die Anschlussfrage, die aber durch Personen eingeleitet werden sollte, die nicht für die Fehlschüsse verantwortlich sind. Das sind interne Dinge, die ich in meinem Abstand nicht beurteilen kann und möchte. Ich möchte bei Analysen und Urteilen schon sicher sein. Gertrud |