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Bundeskader 2023 - Druckversion

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RE: Bundeskader 2023 - vedo - 09.11.2023

(09.11.2023, 01:15)runner5000 schrieb: Wen soll man denn fördern, wenn nicht Flo Bremm bei so einer Entwicklung. TOP 8 WM/OS Perspektive als Maßstab habe ich schon mehrfach gezeigt, dass das im Laufbereich utopisch ist. Dann dürftest du vor allem bei den Männern niemanden fördern, weil das Potential niemand besitzt.
Mir fallen mit Farken, Petros und Abdilaahi schon mal drei Männer im Laufbereich ein, bei denen die Bescheinigung eines solchen Potentials gar nicht so viel Fantasie erfordert.
Und ansonsten: Klar kann man viel über das Für und Wider des derzeitigen Spitzensportsystems diskutieren (ist hier ja auch geschehen nach der WM) und die Sinnhaftigkeit, einheitliche Kriterien für alle Verbände festzulegen; aber wenn wir hier über die Nominierungen des DLVs für den Bundeskader diskutieren, muss man eben erst mal hinnehmen, dass auch er sich innerhalb des festgesetzten Rahmens bewegt. Der DLV hat dann natürlich die Möglichkeit, diesen Rahmen möglichst weit auszulegen und das mit dem Potential nicht so eng zu sehen - und das geschieht ja sogar bereits durch die viel kritisierten angehobenen Kaderwerte, die auch im Laufbereich immer noch deutlich mehr als "niemanden" eine Perspektive bescheinigen. Der Rest sind Einzelfallentscheidungen und da hat man sich eben gegen Bremm entschieden. Kann man aus den beschriebenen Gründen kritisch sehen, genauso gut könnte man aber darauf verweisen, dass ihm gerade mal zwei vernünftigen Rennen in der gesamten Saison gelungen sind und trotz des guten Spurts bei der DM seine 1500m nach wie vor beeindruckend langsam sind und wirklich schnelle Zeiten verhindern könnten (ich selbst hätte übrigens auch eine Nominierung für angemessen gehalten, aber völlig daneben finde ich die Entscheidung nun auch nicht).


RE: Bundeskader 2023 - krebsan - 09.11.2023

In der Schweiz wächst das Kader noch einmal geringfügig. Bleibt die Frage, welchen Nutzen die Athlet/innen aus dem Kaderstatus haben. Und: der Wurfbereich ist nicht vertreten. https://swiss-athletics.ch/de/blog/2023/11/07/tels-sont-les-swiss-starters-de-la-saison-2024/


RE: Bundeskader 2023 - derlehrer - 09.11.2023

Kostenstellen, die beseitigt werden müssen:
*Bundestrainer
*Stützpunkttrainer

Diese Positionen sind ein Beispiel für fehlerhafte Allokation. Die Mittel fehlen dann bei den Athleten...


RE: Bundeskader 2023 - Athletix - 09.11.2023

Unabhängig von den Einzelfällen der Einstufung/Nichtberücksichtigung von Athleten und Athletinnen wäre es interessant zu wissen, welche Förderungen bzw. Verpflichtungen mit der Zugehörigkeit zu den verschiedenen Kadern verbunden sind.

Beispiele:

Wie hoch sind direkte finanzielle Unterstützungen? Welche nicht materiellen Vergünstigungen gibt es (Nutzung v. Trainingsstätten, medizinische Behandlungen, Physiotherapie etc.)? Welche Unterschiede gibt es da zwischen den einzelnen Kaderstufen?

Was wird von den Athleten und Athletinnen erwartet?
Verpflichtende Teilnahme an Trainingslagern (Häufigkeit und  Finanzierung), sonstige Kadermaßnahmen (Training, Leistungsdiagnostik etc.)? Inwieweit besteht für die Sportler/innen auch eine Verpflichtung zur Teilnahme an Meisterschaftsveranstaltungen, an denen der Verband ein Interesse haben müsste (z. B. Team-EM)? Wie werden persönliche Interessen der geförderten Sportler/innen mit den Interessen des Verbandes in Einklang gebracht (z.B. terminliche Überschneidungen von studienbedingten Prüfungen mit angesetzten Trainingslagern)?

Läuft bereits die Förderung der ganz jungen Athleten und Athletinnen ausschließlich über den DLV oder gibt es beispielsweise auch Förderungen, die teilweise beim DLV und teilweise beim LV liegen?

Vielleicht kann dazu jemand mit Einblick einmal etwas mitteilen?


RE: Bundeskader 2023 - HZZ - 09.11.2023

(08.11.2023, 21:43)Reichtathletik schrieb: Ich würde mich als Athlet arg verarscht fühlen.

Sieht Florian Bremm genauso:

Zitat:Leichtathletik.de hat gestern einen Artikel über mich veröffentlicht. Bei der Einschätzung darunter komm ich mir schon irgendwie ziemlich verarscht vor.
https://www.strava.com/activities/10187298827


RE: Bundeskader 2023 - OldSchoolRunner - 09.11.2023

(09.11.2023, 14:07)HZZ schrieb:
(08.11.2023, 21:43)Reichtathletik schrieb: Ich würde mich als Athlet arg verarscht fühlen.

Sieht Florian Bremm genauso:
Zitat:Leichtathletik.de hat gestern einen Artikel über mich veröffentlicht. Bei der Einschätzung darunter komm ich mir schon irgendwie ziemlich verarscht vor.
https://www.strava.com/activities/10187298827

ok, damit nehme ich mein  Thumb_up ‌für vedos Beitrag zurück. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Werner Klein ihm die Nicht-Berücksichtigung in einem Gespräch erläutert hat. Ich hatte mich zwar schon mal bei einem anderen Athleten über die schlechte Kommunikation von seiten der Bundestrainer gewundert, dies aber nicht verallgemeinern wollen. In dem Artikel über Tanja Spill stand im Gegensatz ja z.B. drin, dass Andreas Knauer ihr das persönlich und vor Ort erläutert hat. Das "vor Ort" wird nicht immer gehen, aber ein Telefongespräch sollte doch für alle PK-Kandidaten drin sein.


RE: Bundeskader 2023 - Roy Schmidt - 09.11.2023

(09.11.2023, 11:01)derlehrer schrieb: Kostenstellen, die beseitigt werden müssen:
*Bundestrainer
*Stützpunkttrainer

Diese Positionen sind ein Beispiel für fehlerhafte Allokation. Die Mittel fehlen dann bei den Athleten...

Richtig und neben den Kostengründen, gibt es Trainern Macht, die sie nur zu gerne ausnutzen, auch wenn sie völlig ungeeignet für diesen Posten sind. (Impliziert natürlich nicht alle aktuellen Bundestrainer)


RE: Bundeskader 2023 - Reichtathletik - 09.11.2023

(09.11.2023, 15:02)OldSchoolRunner schrieb:
(09.11.2023, 14:07)HZZ schrieb:
(08.11.2023, 21:43)Reichtathletik schrieb: Ich würde mich als Athlet arg verarscht fühlen.

Sieht Florian Bremm genauso:
Zitat:Leichtathletik.de hat gestern einen Artikel über mich veröffentlicht. Bei der Einschätzung darunter komm ich mir schon irgendwie ziemlich verarscht vor.
https://www.strava.com/activities/10187298827

ok, damit nehme ich mein  Thumb_up ‌für vedos Beitrag zurück. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Werner Klein ihm die Nicht-Berücksichtigung in einem Gespräch erläutert hat. Ich hatte mich zwar schon mal bei einem anderen Athleten über die schlechte Kommunikation von seiten der Bundestrainer gewundert, dies aber nicht verallgemeinern wollen. In dem Artikel über Tanja Spill stand im Gegensatz ja z.B. drin, dass Andreas Knauer ihr das persönlich und vor Ort erläutert hat. Das "vor Ort" wird nicht immer gehen, aber ein Telefongespräch sollte doch für alle PK-Kandidaten drin sein.

Soweit ich weiß haben das die BT sehr unterschiedlich gehandhabt. Einige haben es getan, viele aber nicht (so erwähnt es auch Thorwirth im Podcast).
Was ich mich frage ist, ob man aus den Kader-Nominierungen auch eine Strategie der jeweiligen Teamleiter herauslesen kann. Im Kurzsprint scheint man ja z.B. ganz offensichtlich nachwievor auf Masse zu setzen: Hier hat man jeweils 8(!) Leute in den Staffelkadern ZUSÄTZLICH zu bei den Männern satten 9 Sprintern in PK ohne Staffelzuordnung. (bei den Frauen deren 2). Vergleich dazu: Im Bereich Lauf Bahn (also ohne Marathon und Gehen) sind es insgesamt 10 Männer (18 Frauen) im PK. bei den Männern sind in jeder Disziplin nur 2 Athleten im PK, bei den Frauen werden die mehr z.T. damit "ausgeglichen" dass man niemand über 1.500 Meter hat. Das wirkt schon nach: So kleines Team wie möglich.
Vergleich dazu Zehnkampf: 12 Leute OK/PK + 1x EK
Siebenkampf: Immerhin auch deren 6 im OK/PK.
Auch hier scheint man eher bewusst auf ein großes Team zu setzen (was ich gut finde). Ergo: Im Lauf will man wohl wenige, aber kommuniziert es nicht so. Oder aber "von oben" wird der Lauf klein gehalten. (haha "Klein gehalten"). Dann würde ich als Bundestrainer aber sagen: Ohne mich


RE: Bundeskader 2023 - Frizze - 09.11.2023

(09.11.2023, 09:49)krebsan schrieb: In der Schweiz wächst das Kader noch einmal geringfügig. Bleibt die Frage, welchen Nutzen die Athlet/innen aus dem Kaderstatus haben. Und: der Wurfbereich ist nicht vertreten. https://swiss-athletics.ch/de/blog/2023/11/07/tels-sont-les-swiss-starters-de-la-saison-2024/

Swiss athletics hat glasklare Kriterien und Limiten für eine Kaderzugehörigkeit definiert, die auch entsprechend konsequent umgesetzt werden. Dadurch entstehen erst gar keine Diskussionen.
Die Kaderzugehörigkeit ist jeweils auf zwei Jahre ausgerichtet. Das heisst, dass AuA nach, verletzungsbedingt oder leistungsbedingt, ungenügenden Saisonresultaten nicht gleich aus dem Kader fliegen.
So ist zum Beispiel Delia Sclabas, ohne Resultate im letzten Jahr, nach wie vor Swiss Starter.
Die Limiten werden jährlich angepasst.

https://swiss-athletics.ch/wp-content/uploads/ss_limiten.pdf


RE: Bundeskader 2023 - Gatsby - 10.11.2023

(09.11.2023, 20:28)Frizze schrieb:
(09.11.2023, 09:49)krebsan schrieb: In der Schweiz wächst das Kader noch einmal geringfügig. Bleibt die Frage, welchen Nutzen die Athlet/innen aus dem Kaderstatus haben. Und: der Wurfbereich ist nicht vertreten. https://swiss-athletics.ch/de/blog/2023/11/07/tels-sont-les-swiss-starters-de-la-saison-2024/

Swiss athletics hat glasklare Kriterien und Limiten für eine Kaderzugehörigkeit definiert, die auch entsprechend konsequent umgesetzt werden. Dadurch entstehen erst gar keine Diskussionen.
Die Kaderzugehörigkeit ist jeweils auf zwei Jahre ausgerichtet. Das heisst, dass AuA nach, verletzungsbedingt oder leistungsbedingt, ungenügenden Saisonresultaten nicht gleich aus dem Kader fliegen.
So ist zum Beispiel Delia Sclabas, ohne Resultate im letzten Jahr, nach wie vor Swiss Starter.
Die Limiten werden jährlich angepasst.

https://swiss-athletics.ch/wp-content/uploads/ss_limiten.pdf

Ein objektiver Ansatz, der überzeugt und Einzelpersonen nicht die Möglichkeit der interessengeleiteten Intervention gestattet. Die Trials in den USA lassen bei Nominierungen (sofern die Norm vorliegt) auch keine Diskussionen zu.

Ich wäre sehr dafür, anspruchsvolle, aber gleichwohl realitische Normen für die Zugehörigkeit zum Bundeskader zu definieren. Meinetwegen orientiert man sich an einem Leistungsniveau im Bereich TOP 20 in Europa. Das sollte m.E. hinreichend sein; TOP 8 in der Welt erscheint in vielen Fällen wenig realistisch.

Man könnte den AuA auch einen "Voucher mit Geldwert " zur Vergütung des von den AuA selbst ausgewählten Trainer zukommen lassen. Durch den Voucher werden die Trainer bezahlt, die aus Sicht des Athleten am besten geeignet sind. 
Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und dürfte erfolgreicher sein als das aktuelle Modell.