Hallen-EM 2021 - zahlreiche positive Coronafälle - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Hallen-EM 2021 - zahlreiche positive Coronafälle (/showthread.php?tid=4084) |
RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Stelvio2017 - 17.03.2021 (17.03.2021, 18:02)Atanvarno schrieb: Vielleicht mal etwas weniger Panik? Ein positiver Test kann falsch positiv sein. Ein tatsächlich positiver Test bedeutet nicht, dass man krank ist. Eine Erkrankung bei topfitten, jungen Menschen in dem Alter ist kein Drama.Ich gehe mal davon aus, dass die Betroffenen in allen Ländern mittlerweile mehrfach geprüft wurden und die positiven Ergebisse valide sind. Mir kommen eher Zweifel an den negativen Testergebnissen vor Torun (einige Positivtests im Vorfeld sind ja wieder einkassiert worden ... vielleicht zu Unrecht?) bzw. während des Events. Sollte hier nur mit Antigen-Schnelltests agiert worden sein und nicht mit PCR-Tests, wäre das für mich unverständlich und merkwürdig. Das hat mit Panik nichts zu tun. Wir alle wollen so schnell wie möglich wieder zur "Normalität" (Öffnung der Sportstätten für den Breitensport/ Großereignisse wie Götzis wieder mit Zuschauer) zurück und so wie es aussieht, war Torun auf diesem Weg nicht gerade förderlich. Und ob alle Betroffenen, wie bei einer herkömmlichen Grippe, wieder schnell zu gewohnter Fitness zurückkehren, bleibt zu hoffen. Aber leider kenne ich auch Fälle, wo dies nicht so ist. RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 17.03.2021 Eine Coronaerkrankung ist keine Grippe! Ich selbst habe sie einigermaßen gut überstanden, (wie man sich eben fühlt als hätte einen eine Dampfwalze überfahren…), bisher keine Neben- oder Spätfolgen trotz des "Alter-Sack-Faktors". Jung und fit ist aber keine Garantie, wir haben hier vor Ort eine recht gute 17 jährige Mittelstrecklerin die sie sich vor 9 Monaten infiziert hatte, die Erkrankung schien sehr leicht zu verlaufen (kaum Fieber, keine Atembeschwerden etc.), jetzt aber kann sie sich immer noch kaum belasten (Treppensteigen ist eine Qual), trainieren schon gar nicht. Einzelfälle? Naja, nicht die Regel, aber es gibt im Rehazentrum einige unter 40jährige, die auch Monate später nicht recht auf die Beine kommen - erstaunlicher Weise alles Menschen die eher schlank und fit waren. Liegt vielleicht daran, dass es bei diesen sofort auffällt, bei einem schwer übergewichtigen 55 jährigen dagegen nicht… Eins werde ich aber immer wieder betonen, dass hat uns die Erfahrung eines ganzen Jahres gezeigt, die Krankheit ist real und sie ist nicht ungefährlich, ABER Verschwörungstheorien, kleinreden, ignorieren, leugnen und anderes sind KEINE Lösung. Hirn einschalten, wissenschaftlich unterstützt die Gefahrensituation einschätzen und sich entsprechend verhalten (selbst in den am schlimmsten betroffenen Gebieten mit Inzidenzen jenseits der 1000 haben sich bei weitem nicht alle infiziert, das ist kein Zufall!) Schweden wird immer wieder als "anderes" Beispiel genannt, zum einen sind die Zahlen dort nicht wirklich gut (Todesinzidens Schweden = 1,3 zu 1000, D = 0,8 zu 1000, Infektionsinzidenz Schweden = 72 von 1000, D = 30 von 1000). Egal wie man rechnet, die Werte unterscheiden sich signifikant, trotzdem steht Schweden deutlich besser dar als GB oder Tschechien - obwohl diese beiden Länder recht rigorose Lockdowns hatten / haben. Der Lockdown entscheidet also nicht allein. Obwohl die Schweden durchaus Einschränkungen haben, (ich weiß dies, weil ich guten Kontakt zu einer Freundin in Stockholm habe) nehmen die Schweden es aber unspektakulär hin und verhalten sich ansonsten umsichtig und dizipliniert…- skandinavisch eben. Trotzdem fragen sich die Schweden selbst, ob man mit der "Methode Finland oder Norwegen" nicht besser gefahren wäre, diese Länder stehen unvergleich besser da, trotz vergleichbarer Rahmenbedingungen. Tests schützen nicht sicher vor Infektionen, es gibt ein unsicheres Nachweisfenster, die verschiedenen Varianten sind unterschiedlich lange infektiös (die "GB-Variante" z.B. ist gleich gefährlich, aber mindestens doppelt so lange infektiös…) und bei wieder anderen Varianten ist die Anzeigegenauigkeit klar schlechter. Events bei denen sich Menschen in größeren Gruppen über Tageszeiträume bewegen sind per se kritischer zu sehen - auch z.B. bei einer Grippe - nur, das Coronavirus ist KEINE Grippe! Ein Olympiaevent ohne Zuschauer bei einer japanisch-peniblen Durchführung halte ich für vertretbar, mit Zuschauern aus aller Welt dagegen nicht. Mal eine Frage: Hat sich hier im Forum jemand infiziert (wie lor-olli, zu einem Zeitpunkt als noch praktisch nichts über das Virus bekannt war vor über einem Jahr)? Ist die Infektion bestimmter Menschen ein Zufall? (es infizieren sich z.B. nicht mehr Ältere als Junge, aber sie sterben entscheidend häufiger, es infizieren sich auch klar mehr Menschen der "Party-Klasse" als der Stubenhocker) Diesem Umstand wird oft zu wenig Rechnung getragen, aber er ist für mich der entscheidende Faktor! Tote werden sich bei einer Pandemie nie vermeiden lassen, die Frage lautet: wieviele sind wir bereit für unsere "Freiheit" hin zu nehmen, wenn wir Einfluss nehmen KÖNNEN? RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Astra - 17.03.2021 (17.03.2021, 16:49)Sprunggott schrieb: Nach anderen Sport- Events gab es doch auch schon pos. Fälle nach der Rückreise.Wenn man so den Wintersport verfolgt, scheinen da vereinzelt Fälle aufzutreten, aber deutlich weniger als in Torun. Kann daran liegen, dass die Veranstaltungen an der frischen Luft stattgefunden haben. Ich vermute mal, dass vor Torun ziemlich lasch getestet wurde und jetzt haben wir einen miesen Präzidenzfall. 10% der deutschen TN ist schon eine Menge. Die Frage wäre geht es durch alle Wettbewerbe durch oder nur bei bestimmten? Tamberi hat sich gemeldet, das bedeutet Hochsprung. Sonst ist ja nicht bekannt, wen es noch getroffen hat. Mannschaftssportarten haben auch andere Zahlen, siehe Handball oder Fussball. RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Dr. Klaus - 17.03.2021 Die Hoffnung, dass Covid 19 auszurotten ist, ist inzwischen Illusion.Das Virus mutiert schnell und unter Impfdruck noch schneller. Wir alle müssen also damit leben und aufgrund der hohen Übertragbarkeit werden wir alle bald damit in Kontakt geraten.Die Sterberate für junge Athleten ist äußerst gering und eine langfristige Beeinträchtigung der Leistung ebenfalls. Die langfristigen Folgen der Impfen sind weitgehend unbekannt.Die gesundheitlichen Nebenwirkungen der Maßnahmen (lock down, Schulschließungen) sindverheerend. Die klare Folgerung daraus ist: Der Sport ist für alle, die es wollen, wieder zu eröffnen. RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 17.03.2021 Wenn ich mir die Reaktionen hier durchlese, weiß ich nicht, ob ich es mir im Sommer noch antue, Leichtathletikveranstaltungen auszurichten. Gott bewahre, da träte ein positiver Fall auf. Da würde ich ja meines Lebens nicht mehr froh werden. RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - frbcrane2 - 17.03.2021 (17.03.2021, 18:02)Atanvarno schrieb: Vielleicht mal etwas weniger Panik? Ein positiver Test kann falsch positiv sein. Ein tatsächlich positiver Test bedeutet nicht, dass man krank ist. Eine Erkrankung bei topfitten, jungen Menschen in dem Alter ist kein Drama.Für die betroffenen Athleten kann es durchaus ein Drama sein, wenn man statt Trainingslager zwei Wochen in Quarantäne muß. Die Sprinter sollen Anfang Mai bei den World Relays bereits in Topform sein, da finde ich zwei Wochen Zwangspause problematisch. Wenn einem Topathleten nur ein paar Prozent durch eine Erkrankung fehlen, kann das den Unterschied zwischen Medaille und Platz 12 bedeuten. Abgesehen davon finde ich die Verallgemeinerung sehr unglücklich, auch gesunde junge Menschen können schwer an Covid erkranken. Das Beispiel des Südafrikanischen Olympiasiegers Cameron van der Burgh zeigt deutlich, dass auch Leistungssportler gefährdet sind. https://swimsportnews.de/10233-cameron-van-der-burgh-mit-corona-infiziert-schlimmstes-virus-das-ich-je-hatte RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Stelvio2017 - 17.03.2021 Es geht hier nicht um einen Fall. Was mich sehr nachdenklich macht, ist die Vielzahl ... nach heutigem Stand : UK 9, NL 8, D 7, usw. Da scheint etwas richtig schief gelaufen zu sein. Andere Leichtathletik-Veranstaltungen - von Karlsruhe bis Llevin - auch mit viel Athleten und Personal sind ja ohne diese Probleme durchgekommen. Andere Sportarten (Biathlon in Pokljuka, NordWM in Oberstdorf, Alpin in Cortina) haben ihre Saisonhöhepunkte ja auch erstaunlicherweise ohne diese Nachwehen hinbekommen. Ich finde, wenn Olympia stattfinden soll, ist es entscheidend zu schauen, wo das Konzept undicht war ... bei den Wettkampfstätten?/bei der Unterbringung? (hier setzen offenbar in F ein paar Überlegungen an ... die waren im gleichen Hotel wie die Iren)/bei der Anreise? beim Transfer? .... RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Drizzt - 17.03.2021 (17.03.2021, 17:46)frontrunner800 schrieb: Das sind krasse Neuigkeiten: Rund zehn Prozent des deutschen Teams mit Corona infiziert. War es das Wert? Die Betroffenen könnten es uns mitteilen. Wo bleibt die Vernunft?Nun,für die 90%,die nichts haben hat es sich wahrscheinlich schon gelohnt. Oder hätten alle zuhause bleiben sollen? Wie schnell alles gehn kann,hat man doch an Louisa Grauvogel gesehen. Wäre sie in der 7-Kampf Pause nicht ins Hotel gefahren,hätte sie keinen Unfall gehabt. Soll sie jetzt deswegen nicht mehr in ein Auto steigen? RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - longbottom - 17.03.2021 (17.03.2021, 21:09)Drizzt schrieb: Nun,für die 90%,die nichts haben hat es sich wahrscheinlich schon gelohnt. Oder hätten alle zuhause bleiben sollen? Die Situation finde ich zwar mit Corona nicht vergleichbar, aber damals gab es hier in der Tat ein Post, in dem Grauvogel indirekt eine Mitschuld gegeben wurde, weil sie sich in den Bus gesetzt hatte. RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 17.03.2021 (17.03.2021, 20:04)Stelvio2017 schrieb: Andere Leichtathletik-Veranstaltungen - von Karlsruhe bis Llevin - auch mit viel Athleten und Personal sind ja ohne diese Probleme durchgekommen. Weißt du's? Nach den innerdeutschen Veranstaltungen gab es keine Einreise mit verpflichtenden PCR-Tests. Bei den ausländischen Meetings sind die Athleten als Einzelpersonen gestartet, nicht als Mannschaft mit Mannschaftsleitung, die positive Testresultate sammelt und an die Presse gibt. An verschiedenen Stellen ist zu lesen, dass die Transfers Hotel-Halle wohl nicht wie geplant nach Nationen separiert, sondern bunt gemischt abliefen, das kann man eventuell dem Veranstalter anlasten. Aber im Stream nachvollziehbar war es auch so, dass nach allen Zieleinläufen/Wettkampfende von allen Nationen freudig umarmt, abgeklatscht, geherzt und gedrückt wurde. Ich finde das auch ok und gönne den Athleten ihre Freude. Das Leben ist voller Risiken, man sollte es trotzdem leben. |