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Training Beinpresse - Druckversion

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RE: Training Beinpresse - Gertrud - 26.09.2017

(26.09.2017, 10:27)krzom schrieb: Ich hoffe nur, die Athletin liest das oder kriegt es zugeschickt. Man sollte sich nie nur auf den eigenen Trainer verlassen.

Er meint es sicherlich gut. Ich hoffe, dass er es liest, sich nicht persönlich angegriffen fühlt und abändert. Ich bin wirklich nur sachlich orientiert. Ich kenne den Trainer gar nicht.

Gertrud


RE: Training Beinpresse - AndyI - 26.09.2017

Danke für die Auflistung Thumb_up Smile


RE: Training Beinpresse - Gertrud - 26.09.2017

Man sollte das Trainer-Know-How auf ein ganz anderes Niveau heben!!! Das ist mein Vorschlag. Grundvoraussetzung ist absoluter Fleiß und die Fähigkeit, Querverbindungen herzustellen. Zudem sollten die Trainer mit ganz gegenteiligen Ansichten konfrontiert werden. Nur daraus entstehen neue Ideen. 

Gertrud


RE: Training Beinpresse - Sprunggott - 26.09.2017

(25.09.2017, 08:53)AndyI schrieb: Das ganze würde sich mit einem Link sicherlich besser erklären lassen.

Edit: Hab den Link jetzt extra rausgesucht: https://www.facebook.com/Djamilaboehm/videos/247623479022885/

Für mich ist das ne Katastrophe, was sie da macht.

... ach du dicker Mist - Körperverletzung !
Sinnfreie Übung/ -Ausführung = Aua, da tut mir mein ISG beim zuschauen weh !


RE: Training Beinpresse - Gertrud - 27.09.2017

(26.09.2017, 10:40)AndyI schrieb: Danke für die Auflistung Thumb_up Smile

Lieber Andy,

ich unterziehe jede meiner angewendeten Übungen einer sehr harten Kontrolle vor allem in orthopädischer Hinsicht. Dazu benötigt man natürlich ein bestimmtes Wissen, um die Anordnungen und Ausführungen eingrenzen zu können. Nach meinen hier genannten Vorgaben sollten Trainer in der Lage sein, punktgenaue Übungen zu konstruieren. Ich glaube, dass ich keine schlechte Person in der Schulung junger, wissbegieriger Trainer wäre.  Wink Ich habe es schon oft in Diskussionen mit Trainern durchgeführt, ihre gewichtheberischen Übungen in zwei, drei Sätzen total auseinanderzunehmen, so dass sie ganz ungläubig dastanden, weil sie in Fortbildungen anders geschult worden waren. Das Problem ist dann oft nicht die Erkenntnis, sondern die Unfähigkeit, Übungen zu konstruieren, weil die fachlichen Voraussetzungen fehlen, die nach dem "Gießkannenprinzip" in Fortbildungen auch so intensiv nicht geschult werden. Sie sind nur in der Form geschult worden, Übungen von "Weltklassetrainern" zu übernehmen, auch wenn ihre Athletengesundheitsstatistik nicht gerade gut aussah. Weltklassetrainer sind für viele unantastbar - für mich absolut nicht. Ich hake nach, auch wenn ich dadurch vielfach in Ungnade gefallen bin.

Ich habe es erlebt, dass Referenten vorher angefragt haben, ob ich im Auditorium sei. Dabei bringt nur der Abgleich von diversifiziertem Wissen auch den maximalen Erfolg. Ich selbst habe überhaupt kein Problem damit, in Nuancen korrigiert zu werden. Im Gegenteil - es bringt mich weiter! Ich bin ja nicht der Herrgott. Insgesamt habe ich ganz andere Vorstellungen im Gesundheitssystem von absolut gutem Timing. Wenn mein junger Athlet in andere Hände gekommen wäre, wäre er längst kaputt, weil es starke orthopädische Klippen gibt, die ich beseitige oder temporär "umschiffe". Ich erscheine vielen als unbequem, sogar lästig, weil ich den Finger immer in die Wunde gelegt habe. Ich bin und war nie "situationsgeschmeidig" oder im jetzigen DLV-Team-Sinne kompatibel. Ich habe wohl immer in leistungsstarken und kleinen Teams gearbeitet, weil da die Ausbeute maximal war. 

Gertrud


RE: Training Beinpresse - aj_runner - 27.09.2017

[font]In diesem Fall treffen ja mehrere Dinge aufeinander. Selbst wenn die Übung gesund wäre, stellt sich doch die Frage, warum eine Maximalkraftübung für die 400 m Hü gemacht wird. Da werden doch völlig konträre Energiebereiche angesprochen. [/font][font]Ich habe häufig den Eindruck, dass es mehr darum geht, die Geräte im Kraftraum zu nutzen, als sich Gedanken darüber zu machen, was man trainieren will. [/font][font]Wie man es trainiert, steht dann nochmals auf einem anderen Blatt. Hier sollte man zumindest vom DLV erwarten, dass es eine „Ignore-Liste“ gibt an Übungen, die nicht gemacht werden sollten. So würde man zumindest keinen Schaden anrichten.[/font][font]Ein BT, von dem ich an sich sehr viel halte, schwört auf die Nordic Hamstring-Übung. Nach einem Gespräch mit meinem Osteopath war er hell entsetzt und fragte mich, warum eine Übung für den Beuger gemacht wird, die beim Sprinten über zwei Gelenke läuft und hier nur über eines. So verkrampft der Muskel nur. [/font][font]Den Osteopathen würde ich jetzt nicht als Sportspezialisten einschätzen, er versteht nur sein Handwerk. Es gibt doch beim DLV so viele Berater und Spezialisten, die solche Dinge wissen müssten und Empfehlungen aussprechen könnten.[/font]


RE: Training Beinpresse - Knueppler - 27.09.2017

Hallo Gertrud,

auch von mir ein Danke für die Analyse.
Auch ich muss einiges nachlesen, um es zu verstehen, aber Weiterbildung schadet ja nun wirklich nicht.

Djamila Böhm hat einen relativ jungen Trainer, der früher auch mal ein sehr guter 400m-Hürdenläufer war.


RE: Training Beinpresse - Gertrud - 27.09.2017

(27.09.2017, 10:14)aj_runner schrieb: [font]In diesem Fall treffen ja mehrere Dinge aufeinander. Selbst wenn die Übung gesund wäre, stellt sich doch die Frage, warum eine Maximalkraftübung für die 400 m Hü gemacht wird. Da werden doch völlig konträre Energiebereiche angesprochen. [/font][font]Ich habe häufig den Eindruck, dass es mehr darum geht, die Geräte im Kraftraum zu nutzen, als sich Gedanken darüber zu machen, was man trainieren will. [/font][font]Wie man es trainiert, steht dann nochmals auf einem anderen Blatt. Hier sollte man zumindest vom DLV erwarten, dass es eine „Ignore-Liste“ gibt an Übungen, die nicht gemacht werden sollten. So würde man zumindest keinen Schaden anrichten.[/font][font]Ein BT, von dem ich an sich sehr viel halte, schwört auf die Nordic Hamstring-Übung. Nach einem Gespräch mit meinem Osteopath war er hell entsetzt und fragte mich, warum eine Übung für den Beuger gemacht wird, die beim Sprinten über zwei Gelenke läuft und hier nur über eines. So verkrampft der Muskel nur. [/font][font]Den Osteopathen würde ich jetzt nicht als Sportspezialisten einschätzen, er versteht nur sein Handwerk. Es gibt doch beim DLV so viele Berater und Spezialisten, die solche Dinge wissen müssten und Empfehlungen aussprechen könnten.[/font]

So viel ich weiß, war sie im 8er-Wiederholngsbereich. Auch die Kraftzuordnung hat sich mittlerweile gewandelt. Man legt den Kraftausdauerbereich weitgehend auf Halde auch z.B. für den 400m-Hürdenbereich (siehe Prof. Schmidt-Bleicher!).

Die Nordic-Hamstring-Übung kann man für die LA in die Tonne kloppen, vor allem für den Sprint!!! Wenn ein BT das propagiert, hat er sehr wenig spezielles Wissen und versteht einfach Zusammenhänge von Kraft und Speed nicht! Die Hamstrings werden als Beuger nur gering benutzt vor allem nicht mit gestreckter Hüfte und zwar in unterschiedlichen Peaks. Zudem bewegt sich im Sprint der Fuß, der hier stationär bleibt. Man hat sich damals gewundert, dass die Beuger so voluminös sind, weil sie doch nur in der Kniebeugung den Unterschenkel mit relativ geringem Eigengewicht bewegen. Wink Die Lösung liegt folglich ganz woanders. Wie gesagt: Ich schlage manchmal auch die Hände über dem Kopf zusammen ob so viel partieller Dummheit in verantwortungsvoller Position. Ich habe genau darüber u.a. im letzten Jahr im Ausland einen Vortrag gehalten. Nur noch einmal zum Verständnis: Die Strukturen folgen im Wachstum original den Zug- und Druckverhältnissen. Wenn sie in der Übungsanordnung hinsichtlich Beanspruchung nicht stimmen, knallt´s irgendwann!!! Das geht bei den Hamstrings sehr differenziert im medialen und lateralen Verbund zu.

Ja, ich habe schon sehr oft hier vom DLV gefordert, eine Do- or Do not-Liste für den Trainernachwuchs zu erstellen!!! Ich merke doch hier, dass unheimlich viel Interesse bei den Trainern vorliegt. Der DLV sollte diesen Wissensdrang erkennen und richtig bestücken.  Thumb_up 

Gertrud


RE: Training Beinpresse - dominikk85 - 27.09.2017

@Gertrud
Habe ich es richtig verstanden, dass sie vor allem funktionelle Kraft übungen verlangen die teilbewegungen der wettkampfbewegung möglichst genau nachbilden (also quasi ein overload dieser bewegung?)

Wie stehen sie allgemein zum thema allgemeine unspezifische kräftigung? Es ist ja ein weitverbreitetes modell mit unspezifischer fitness anzufangen und darauf die spezifische kraft aufzubauen.


RE: Training Beinpresse - Gertrud - 27.09.2017

(27.09.2017, 21:36)dominikk85 schrieb: @Gertrud
Habe ich es richtig verstanden, dass sie vor allem funktionelle Kraft übungen verlangen die teilbewegungen der wettkampfbewegung möglichst genau nachbilden (also quasi ein overload dieser bewegung?)
Ich konstruiere gesunde Kraftübungen, die die Wettkampfübungen optimal unterstützen und strukturkonform geschehen. Das können Teilbewegungen, aber auch mehr oder weniger komplexe Übungen sein. Ich bin mir sehr bewusst, wo die vulnerablen Stellen sind und wie man sie pfleglich behandelt.
Zitat:Wie stehen sie allgemein zum thema allgemeine unspezifische kräftigung? Es ist ja ein weitverbreitetes modell mit unspezifischer fitness anzufangen und darauf die spezifische kraft aufzubauen.
Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel: Wenn man die Hamstring- und Quadrizepsübungen disziplinmäßig (z.B. im Sprint) abgestimmt trainiert, bringt der Vorbau einer allgemeinen Kräftigung dieser Komplexe gar nichts. Im Mehrkampfbereich haben wir von vorneherein die Basiszirkel mit Spezifika ausgerüstet, wobei aber möglichst bei vielen Übungen der gesamte Körper beteiligt war. Wir haben sozusagen einer vollen hochprozentigen Kraftspezifik eine großräumigere spezifische Athletik betrieben, wobei da die Gewichte minimal, aber anstrengend waren. 

Gertrud