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Menschlichkeit im Leistungssport - Druckversion

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RE: Menschlichkeit im Leistungssport - MZPTLK - 26.08.2015

Jeder Kaderathlet hat Konditionen unterschrieben,
wonach er für bestimmte Leistungen bestimmte Gegenleistungen erhält.
Es kann nicht anders sein.
So ist es im Erwachsenenleben.

Wenn es im konkreten Fall von Varg ohne vorherige vernünftige Kommunikation abgelaufen sein sollte,
sollte das in beiderseitigem Respekt gerade gerückt werden.


RE: Menschlichkeit im Leistungssport - ThomZach - 27.08.2015

Die Menschlichkeit im Sport hat viele Aspekte. Der moderne Leistungssport erlaubt nur noch einen.
Leistung für Gegenleistung. Damit wird Sport zum Beruf. Der freien Entscheidung, aus Lust und
Begeisterung Sport zu treiben, wird die Pflicht zur Seite gestellt, Verträge  zu erfüllen. Dabei kann
sensiblen Menschen leicht die Lust vergehen, und die Pflicht zur Last werden. Am Ende
steht dann das Scheitern, wenn man ohne Begeisterung nicht mehr die Leistungen erbringt,
die zu den Pflichtverträgen geführt haben. Es ist sogar noch schlimmer, denn es zählt nicht mehr
allein die gute Leistung sondern es zählt nur noch der Erfolg. Und der hängt ja nun leider auch
von den Leistungen der Konkurrenz ab. Man muss also ein geborener Sieger-Typ sein,
wenn man in diesem System bestehen will. Und genau dieser Selektivität fallen alle anderen
Sportler-Typen zum Opfer. Dies ist sicher einer der Gründe dafür, dass die Dt. LA-Nationalmannschaft
nur noch in wenigen Disziplinen glänzt und nicht mehr wie früher in allen.


RE: Menschlichkeit im Leistungssport - MZPTLK - 27.08.2015

(27.08.2015, 10:22)ThomZach schrieb: ....es zählt nicht mehr allein die gute Leistung sondern es zählt nur noch der Erfolg.
Und der hängt ja nun leider auchvon den Leistungen der Konkurrenz ab.
Man muss also ein geborener Sieger-Typ sein,wenn man in diesem System bestehen will.
Und genau dieser Selektivität fallen alle anderen Sportler-Typen zum Opfer.
So ist der (Spitzen-)Sport nun mal, wie könnte er anders sein?
Gewinnen- und Scheiternkönnen ist konstitutiv für den Wettkampf.

Es zählt, was Du in der Stunde x bringst und wo Du damit im Vergleich zur Konkurrenz stehst.
Das wissen alle Beteiligten vorher, und sie stellen sich dieser Konstellation freiwillig im vollen Bewusstsein des Scheiternkönnens.

Darum würde ich auch nicht von Opfern sprechen, denn ein Opfer ist zumindest teilweise nicht freiwillig in der Situation.