World Athletics Hyperandrogenismus- und Transgenderregeln - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: World Athletics Hyperandrogenismus- und Transgenderregeln (/showthread.php?tid=1244) |
RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - Atanvarno - 04.08.2015 hkrueger schrieb:ich habe keine Alternative... Das ist schlecht. Schlecht für Frauen mit Hyperandrogenismus, die sich dann bei Wettkampfteilnahmen scharfer Kritik ausgesetzt sehen werden und schlecht für alle anderen Frauen, weil sie sich im Wettkampf mit Frauen auseinandersetzen müssen, die sie auf natürlichem Weg nicht schlagen können. Es geht nicht darum Unterschiede in Talent und Veranlagung grundsätzlich zu nivellieren (Leistungssportler sind per se anormal wie dominikk85 richtig ausgeführt hat), es geht darum Frauen, die aufgrund einer Krankheit Testosteronwerte auf dem Niveau von Männern haben*, die Wettkampfteilnahme in der Frauenklasse zu ermöglich, ohne ihnen einen auf natürlichem Weg nicht kompensierbaren Wettbewerbsvorteil, den sie durch ihre Krankheit haben, zu verschaffen. Das sei auch nochmal gesagt: du schriebst oben von Semenya als einer gesunden, jungen Frau. Hyperandrogenismus ist meist Symptom einer Krankheit, deren erfolgreiche Behandlung den Testosteronspiegel auf normale Werte senkt. *auch das nochmal betont: Es gibt keinen Überschneidungsbereich oder eine Grauzone, wo die Testosteronwerte von Frauen fließend in den für Männer normalen Bereich übergehen. Es gibt eine signifikante Lücke. RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - hkrueger - 04.08.2015 (04.08.2015, 12:06)Atanvarno schrieb: Das sei auch nochmal gesagt: du schriebst oben von Semenya als einer gesunden, jungen Frau. Hyperandrogenismus ist meist Symptom einer Krankheit, deren erfolgreiche Behandlung den Testosteronspiegel auf normale Werte senkt. Defintion Krankheit: (https://www.google.de/webhp?sourceid=chrome-instant&ion=1&espv=2&ie=UTF-8#q=krankheit) ein Zustand, in dem ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze nicht gesund ist, da die normalen körperlichen oder seelischen Vorgänge gestört sind und man sich unwohl fühlt. Sie hat einen erhöhten Testosteronspiegel, ist aber nicht körperlich krank. Und falls seelische Vorgänge gestört sind, dann vermutlich erst seit Bekanntwerden des Hyperandrogenismus Ich kann euch schon verstehen. Mir gehts nur darum, wie weit man geht, um einen "fairen" Wettkampf zu erreichen. Wer würde sich schon freiwillig einer Hormonbehandlung unterziehen. Wenn sie seelische Probleme damit hätte, könnte ich die Behandlung verstehen. Sie hat die Probleme aber erst bekommen, nachdem die Öffentlichkeit die Krankheit erfahren hat und so ganz freiwillig ist das ja nicht! Die Behandlung erscheint mir einfach nicht "richtig". Denke, dass auch mein Standpunkt einigermaßen nachvollziehbar ist! RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - RalfM - 04.08.2015 (04.08.2015, 14:18)hkrueger schrieb: Die Behandlung erscheint mir einfach nicht "richtig". Diese Behandlung erscheint auch mir nicht richtig, sondern falsch. Dein Standpunkt ist ganz nachvollziehbar. Die internationale Leichtathletik veranstaltet Wettbewerbe für Frauen und Männer. Die Definition zur jeweiligen Geschlechts-Zugehörigkeit ist die Chromosomen-Kombination xx oder xy (Wo sind die Humanbiologen??). Für alle, die dieser schlichten Definition gehorchen ist alles gesagt. Ansonsten könnte ich oder jede andere Frau doch fordern, dass alle, die schneller als ich sind gesperrt werden müssen, weil sie mir gegenüber einen anlagebedingten Vorteil haben. Wer aufgrund Geburt startberechtigt für die Leichtathletik ist, muss auch gewinnen dürfen. Oder die Leichtathletik braucht neue Regeln. Drittes Geschlecht? RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - Astra - 05.08.2015 (04.08.2015, 21:14)RalfM schrieb: Die Definition zur jeweiligen Geschlechts-Zugehörigkeit ist die Chromosomen-Kombination xx oder xy (Wo sind die Humanbiologen??). Drittes Geschlecht?Ja die gibt es: es gibt xx, xy, x0, xxy, xxx und auch xyy. So einfach ist es nicht. Es gibt Menschen, die äußerlich wie ein Mann (Frau) aussehen, aber eine andere Chromosomen-Kombination haben. Dazu gibt es noch die Hormon-Unterschiede. Also so einfach kann man es sich nach dem heutigen Stand nicht mehr machen. RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - RalfM - 05.08.2015 (05.08.2015, 07:44)Astra schrieb: Also so einfach kann man es sich nach dem heutigen Stand nicht mehr machen. Na also, dann haben wir uns doch gefunden! In der Leichtathletik gibt es nur m/w. In welcher dieser beiden Gruppen ist z.B. Caster Semenya startberechtigt, und warum nicht in der anderen? Ich frage Dich nur mal um eine Einschätzung, weil Du Dich ja etwas auskennst. Der Weg zur Klärung der Frage wird sicher noch weit sein. RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - Atanvarno - 19.08.2015 Dutee Chand's Victory is Not A Victory For Fairness Zitat:... the decision is being hailed as a human rights victory, an activist victory, a victory for female athletes who have struggled since the beginning of women’s sports to be judged by performance rather than appearance. It’s being hailed as an expansion of the definition of being female. RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - RalfM - 20.08.2015 In einer benachbarten Diskussion haben wir gleichzeitig dasselbe Dilemma: Paula Radcliffe, die Marathonläuferin der Marathonläuferinnen, wird verdächtigt, von Natur aus Ausreißer in ihren Blutwerten erzeugt zu haben, die ihrer Laufleistung förderlich waren. Trotzdem will sie niemand in ein schiefes Licht rücken. Völlig zurecht, wie ich meine. Testosteron, Blutwerte (welche auch immer), man kann so vieles vermessen. Die Leichtathletik ist der Sport der Vermesser: citius, altius, fortius. Mit diesem Ansatz hat sie sich von ihren Wurzeln an auf die Suche nach den "Freaks of Nature" gemacht. Wer auf ehrliche Weise innerhalb der Regeln die oder der Beste ist, gewinnt. Nur so kann Leichtathletik überhaupt existieren. Sonst könnten wir doch ab sofort ein unteres Gewichtslimit für Marathonläuferinnen diskutieren, ein Größenlimit für Hochspringer, ein Armlängenlimit für Diskuswerfer etc.pp., das ist doch alles genetisch bedingt. Oder wollen wir die Anzahl von Mutationen, die die Sportlerin vom Durchschnittsmann unterscheidet, zum Maßstab für die Teilhabe an der Leichtathletik erklären? Und wer zählt die dann? Es gibt nur eine Lösung: Alle, die nicht betrügen, dürfen gewinnen. RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - Atanvarno - 20.08.2015 Was die IAAF gemäß CAS in den nächsten zwei Jahren noch zeigen muss, wovon ich aber jetzt schon überzeugt bin: Im Gegensatz zu allen von dir genannten Faktoren (Gewicht, Größe, Armlänge) ist Testosteron ein derart leistungsbestimmender Faktor, dass ihn für Frauen nicht zu limitieren eine nicht hinnehmbare Wettbewerbsverzerrung darstellt, die Frauenwettbewerbe ad absurdum führt. Dann müssen wir tatsächlich hergehen und statt der bisherigen Trennung nach Geschlecht Testosteronklassen einführen RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - RalfM - 20.08.2015 (20.08.2015, 22:17)Atanvarno schrieb: Dann müssen wir tatsächlich hergehen und statt der bisherigen Trennung nach Geschlecht Testosteronklassen einführen Warum nicht? RE: CAS hebt IAAF Regeln zum Hyperandrogenismus auf - Atanvarno - 21.08.2015 Weil man dann um der political correctness willen einen Riesenapparat aufbaut (ein Testosterontest ist nicht so einfach wie das Wiegen beim Boxen) , der zu dem gleichen Ergebnis führt, das man mit der gerade vom CAS gekippten Regel bereits hatte -> Frauen wie Dutee Chand und Caster Semenya dürfen mit ihren natürlichen Testosteronwerten nicht gegen "normale" Frauen laufen. |