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Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - Druckversion

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RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - dominikk85 - 25.08.2016

Bei den hahners gibt es halt auch viele die der Meinung sind, dass sie für ihre Leistung zu viel Publicity bekommen, deutlich mehr als viele andere teilweise deutlich bessere Athleten. So entsteht der Eindruck, dass sie Ressourcen von anderen Leichtathleten die es mehr verdient hätten abziehen.

ich bezweifele das allerdings. Sie sind in Social Media deutlich fitter als die meisten anderen deutschen Leichtathleten, aber insgesamt sind sie auf dem Gebiet doch kleine Fische. Leichtathleten sind auf dem Gebiet so schwach, dass da noch viel Platz für andere wäre, man muss halt nur wissen wie man das macht und da können sich andere noch eine Scheibe von den Hahners abschneiden.

dennkch war die Leistung der Hahners natürlich katastrophal und in so einem Moment muss man natürlich damit rechnen, dass einem der marketing Auftritt negativ ausgelegt wird. Da entsteht dann der Eindruck dass sie sich mehr für Follower und Clicks als für Leistung interessieren, ich denke aber nicht unbedingt, dass da ein Zusammenhang besteht.


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - jonas - 25.08.2016

Ich würde gerne nochmal von Atanvarno hören, ob er wirklich glaubt, dass die Hahners im Rennen nicht alles gegeben hätten (bis auf den gemeinsamen Zieleinlauf). Ich hätte nie gedacht, dass er so denkt.


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - Atanvarno - 25.08.2016

Als Referenz nochmal meine entsprechende Aussage

(16.08.2016, 11:02)Atanvarno schrieb: Und ja, ich bin in der Tat der Meinung, dass alle äußeren Anzeichen und Wortäußerungen der Zwillinge darauf hindeuten, dass sie nicht alles aus sich herausgeholt haben, was möglich gewesen wäre.

Und natürlich bezieht sich das hauptsächlich auf den gemeinsamen Zieleinlauf, der schließlich das in diesem Thread diskutierte Thema ist.
Die weiter oben geposteten Zwischenzeiten zeigen, dass sie sicherlich nicht von Anfang an auf gemütliche, gemeinsame Sightseeingtour gegangen sind, aber das habe ich auch nie behauptet. Sie legen aber zumindest bei mir die Vermutung nahe, dass ab der Halbmarathonmarke nicht mehr gekämpft wurde. Das sehe ich bestätigt durch den äußeren Eindruck, den die beiden auf den in der Schlussphase und im Ziel gezeigten Bildern machten.
Muss ich mich also darauf festnageln lassen, dass ich der Aussage vom körperlich härtesten Rennen ihrer Karriere auf ihrer Homepage nicht glaube? - Ja, das Statement sollte aus meiner Sicht der Schadensbegrenzung dienen, nachdem die negativen Reaktionen auf den gemeinsamen Zieleinlauf viel heftiger ausfielen als von den Hahners und Dold erwartet.

Übrigens, das sei auch mal festgehalten, weil ich jetzt hier plötzlich als Hahner-Gegner dastehe: Wenn man meine früheren Beiträge zu den Hahners liest, bin ich einer der wenigen hier im Forum, der sie immer wieder gegen aus meiner Sicht überzogenes Hahner-Gebashe in Schutz genommen hat.

Aber in diesem konkreten Fall erlaube ich mir zu konstatieren, dass ich mir in einem Olympischen Marathon eine andere Einstellung zum Rennen über das gesamte Rennen von den beiden gewünscht hätte.


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - jonas - 25.08.2016

(25.08.2016, 08:23)Atanvarno schrieb: FQ

Ich will dich da nicht festnageln, ich empfinde dich nur als jemanden, der sehr sachlich, nüchtern, objektiv und mit Fachkenntnis argumentiert und diskutiert und eigentlich überhaupt nicht in die Ecke dieses doch teils wirklich kindischen und polemischen Hahner-Bashings passt.

Also kann ich Deinen Beitrag so verstehen, dass sie schon mit der Einstellung in das Rennen gegangen sind, bestmöglich abschneiden zu wollen, aber als sie an der Halbmarathonmarke merkten, dass sie eh nicht viel reissen können, haben sie rausgenommen und die zweite Hälfte genossen?


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - Adonis1 - 25.08.2016

(24.08.2016, 20:26)Drizzt schrieb: Also ich hab jetzt mal mit ein bisschen Abstand mit mehreren Nichtleichtathleten gesprochen,und die können durch die Bank die Aufregung über den gemeinsamen Zieleinlauf nicht verstehen. Im Gegenteil, die meisten fanden es eine schöne Aktion im Sinn der olympischen Idee.
Hätte ich so nicht erwartet,muss ich gestehen.
Das hätte ich allerdings durchaus ganz genau so erwartet! Die Hahners haben eben die Zeichen der Zeit erkannt, dass die Leistung an sich in unserer Gesellschaft immer weniger goutiert wird (darunter leiden vor allem die Individualsportarten), dagegen die "soft skills" in ihrer Bedeutung rasant zugenommen haben. Zu lächeln, motiviert zu sein (oder zu erscheinen), Spaß zu haben, teamfähig zu sein (immer als Paar), das ist heute gefragt. Da ist es nicht so wichtig, ob man tatsächlich nur mittelmäßige Leistungen bringt. Genauso läuft es übrigens schon seit vielen Jahren im Schulsystem: Es wird längst nicht mehr die Leistungsfähigkeit der Schüler/innen, sondern ihr Fleiß/Angepasstheit/Hilfsbereitschaft/soziale Ader/Motivation mitbewertet. Was glaubst du, weshalb jedes Jahr mehr Jugendliche das Gymnasium besuchen und zugleich jedes Jahr die Abi-Schnitte besser werden.... Die Konsensgesellschaft will es so - hat übrigens viel mit der forcierten "Demokratisierung=Gleichmacherei" in allen Bereichen unserer Gesellschaft zu tun. Gleichmacherei ist immer der Feind der Leistung!


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - jonas - 25.08.2016

Das führt jetzt off topic ...


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - Atanvarno - 25.08.2016

(25.08.2016, 09:20)jonas90 schrieb: Also kann ich Deinen Beitrag so verstehen, dass sie schon mit der Einstellung in das Rennen gegangen sind, bestmöglich abschneiden zu wollen,

Ja.

Zitat:aber als sie an der Halbmarathonmarke merkten, dass sie eh nicht viel reissen können, haben sie rausgenommen und die zweite Hälfte genossen?

Ich will noch nicht Mal unterstellen, dass sie ab da genießerisch gelaufen sind, aber sie haben (denke ich) jedenfalls nicht mehr mit 100% Einsatz um die bestmögliche Zeit gekämpft.
Das mögen in dieser Form auch einige andere Läufer/innen getan haben, aber die Hahners haben sich dann eben durch den gemeinsamen Zieleinlauf in einer Form exponiert, die sie in den Fokus der Kritik brachte.


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - longbottom - 25.08.2016

Die Hahners haben doch schon vor dem Wettkampf gesagt, dass sie am liebsten Hand in Hand über die Ziellinie laufen würde. Genau das haben sie dann auch getan. Der Schluss, dass zumindest eine von beiden nicht alles gegeben und auf die andere gewartet hat, ist da wohl naheliegend. Und wenn man sieht, wie sich manch andere Sportler rechtfertigen müssen, weil sie Vierte oder Fünfte werden, ist Kritik an den Hahners durchaus nachvollziehbar.

Andererseits: Wären sie Zwillinge aus San Marino oder Vanuatu, die Hand in Hand über die Ziellinie laufen, würde kein Hahn danach krähen. Oder es würde als großer Olympischer Exoten-Moment unvergessen bleiben.


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - jonas - 25.08.2016

(25.08.2016, 09:47)Atanvarno schrieb: Ich will noch nicht Mal unterstellen, dass sie ab da genießerisch gelaufen sind, aber sie haben (denke ich) jedenfalls nicht mehr mit 100% Einsatz um die bestmögliche Zeit gekämpft.
Das mögen in dieser Form auch einige andere Läufer/innen getan haben, aber die Hahners haben sich dann eben durch den gemeinsamen Zieleinlauf in einer Form exponiert, die sie in den Fokus der Kritik brachte.


Es geht bei einem Meisterschafts-Rennen ja nicht primär um die Zeit, sondern um die Platzierung. Was glaubst Du denn, wäre drin gewesen, wenn sie auf der zweiten Hälfte alles aus sich herausgeholt hätten (was ich ja glaube, aber du nicht)?


RE: Scharfe Kritik an den Hahners nach gemeinsamem Zieleinlauf - jonas - 25.08.2016

(25.08.2016, 09:55)longbottom schrieb: Die Hahners haben doch schon vor dem Wettkampf gesagt, dass sie am liebsten Hand in Hand über die Ziellinie laufen würde. Genau das haben sie dann auch getan. Der Schluss, dass zumindest eine von beiden nicht alles gegeben und auf die andere gewartet hat, ist da wohl naheliegend.



Ich möchte nochmal betonen, dass es mir hier nicht um die drei Plätze geht, die eine der beiden durch das "Warten" für den gemeinsamen emotionalen Zieleinlauf "verschenkt" hat (und die das Ergebnis auch nicht mehr gerettet hätten), sondern darum, ob sie die gut 40 km vorher (laut Atanvarno ja insbesondere auf der zweiten Hälfte) nicht mit der Zielstellung gelaufen sind, das für sie sportlich bestmögliche Ergebnis rauszuholen.