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Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Druckversion

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RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Delta - 03.06.2025

(03.06.2025, 15:44)runner5000 schrieb:
(03.06.2025, 15:06)Oliver schrieb:
(03.06.2025, 14:49)runner5000 schrieb: Oh man und Hendrik ist mit 2:07:14 h noch näher dran.
Und Hendel hat die Zeit nach dem 15.09.2024 erzielt und somit die Bestätigungsnorm erfüllt.

In der Liste der erfüllten Bestätigungsnormen hatte diese übrigens gefehlt und ist bislang noch niemanden aufgefallen.

Das weiß ich, Delta reitet nur ständig auf den A-Normen herum und widerspricht sich in jedem Post selbst.

Nein ist er nicht. die 2.07,14 stammen von Januar 2024 mit Second Level Marathon.

Beim DLV gilt 2025 vor 2024 und Platin Label Marathons wie Berlin kommen vor Gold Label wie Houston

Wenn jemand die 2.06.30 nicht läuft, dann gilt freies Ermessen für Marathon Trainer und DLV

steht alles im DLV Dokument.


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - longbottom - 03.06.2025

(03.06.2025, 18:02)Delta schrieb:  

Beim DLV gilt 2025 vor 2024 und  Platin Label Marathons wie Berlin kommen vor Gold Label wie Houston

Das gilt allerdings nicht für den Marathon, weswegen das im Absatz zur Marathonquali auch nicht steht.  Wink


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - h3inz_h4rtm4nn - 03.06.2025

@Markus Schmidt

Du führst erneut bekannte Punkte an, die zum Teil stimmen – etwa, dass World Athletics nur einen Rahmen vorgibt und die finale Entscheidung beim nationalen Verband liegt. Das bestreitet auch niemand. Aber du blendest dabei systematisch aus, worum es Hendrik Pfeiffer wirklich geht. Es geht nicht darum, dass Pfeiffer per se ein Anrecht auf die Nominierung hatte, sondern darum, wie diese Entscheidung zustande kam: späte Normveröffentlichungen, mündliche Zusagen, die später relativiert oder gar dementiert werden, undurchsichtige Kriterien, die nachträglich angepasst werden – all das ist nicht nur unprofessionell, sondern untergräbt Vertrauen. Und: Das betrifft nicht nur Pfeiffer. Ein Blick in die Kommentarspalten unter den Instagram-Posts zeigt klar, dass andere Athlet:innen von ähnlichen Erfahrungen berichten – willkürlichen Kaderentscheidungen, widersprüchlicher Kommunikation, Diskriminierung insbesondere in der geschlechterspezifischen Bewertung von Leistungen. Dass Pfeiffer die Kritik öffentlich gemacht hat, heißt nicht, dass er der einzige ist, den es betrifft – sondern der einzige, der bereit war, es trotz der drohenden Konsequenzen offen anzusprechen. Gerade das sollte man anerkennen: Er hat den Mut, sich öffentlich zu positionieren trotz der persönlichen Angriffe, trotz der bekannten Drohkulisse, die Funktionäre wie Dr. Jörg Bügner aufbauen, wenn jemand unbequem wird. Wer ihm dafür „Kokolores“ unterstellt oder seine Aussagen ins Lächerliche zieht, verfehlt den Kern der Debatte völlig.

Zur Klarstellung: Pfeiffer hat nie gesagt, dass er automatisch unter die Top 8 kommt – er hat formuliert, dass er es für möglich hält, was ein legitimer Leistungsanspruch ist. Wer sich nicht zutraut, vorne zu landen, braucht sich im Leistungssport gar nicht erst aufzustellen. Das ist kein „Kokolores“, sondern professionelles Mindset. Was du aus seinem Lauf in München herausliest („andere Dinge waren ihm vielleicht wichtiger“), ist reine Spekulation und wird von ihm weder so gesagt noch nahegelegt. Im Gegenteil: Er hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht zu präsentieren, trotz vorheriger Zusage, dass das bei Absagen ohnehin nicht mehr nötig sei. Wer aus dieser Reaktion den Schluss zieht, er sei „nicht fokussiert gewesen“, stellt sich bewusst blind gegenüber den strukturellen Problemen, die hier offengelegt werden.

Kurzum: Man sollte nicht denjenigen angreifen, der Missstände öffentlich macht, sondern sich fragen, warum so viele Athlet:innen diese Missstände bestätigen. Pfeiffer ist nicht das Problem – er benennt es nur.


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Delta - 03.06.2025

Mit einer 2.12.xx wie in Tokyo kommt er nicht mal in die Top20. Mündliche Zusagen?

Wenn steht im freien Ermessen von Trainer und Verband dürfte es kaum mündliche Zusagen geben. Der Fokus beim Verband sind klar Werte bis 2.06.30. Werte von 2023 werden sicher weniger gewichtet als solche von 2025


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Delta - 03.06.2025

(03.06.2025, 18:15)longbottom schrieb:
(03.06.2025, 18:02)Delta schrieb:  

Beim DLV gilt 2025 vor 2024 und  Platin Label Marathons wie Berlin kommen vor Gold Label wie Houston

Das gilt allerdings nicht für den Marathon, weswegen das im Absatz zur Marathonquali auch nicht steht.  Wink

Kein Trainer nimmt jemanden mit - mit Werten von 2023. Da müsste schon eine erhebliche Verletzung gewesen sein um jemanden mit guten Werten um 2.07.xx aus 2025 nicht zu nominieren.


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - mariusfast - 03.06.2025

(03.06.2025, 14:33)Tankward schrieb: Danke nochmal für die Erläuterung. Hat mir auf jeden Fall dabei geholfen es zu verstehen. Die eigentliche Frage ist ja ob dass jetzt eine Belastung war die nicht förderlich bis sogar schädlich für einen hypothetischen Marathon in Tokyo ist. Das erschließt sich mir daraus jetzt noch nicht direkt.
Wurde doch schon gesagt. Siehe Beiträge von mir oder von S_J.

Ich kann mein Argument auch zum xten mal schreiben. Siehe aktuelles Trianingsniveau von H.P. (Schwellenniveau) und das obwohl er dann jetzt bald anfangen müsste in die Marathonvorbereitung zu gehen. 
Er hat im aktuellen Podcast schon wieder davon berichtet, dass er immer noch Rückstand hat durch die OP und jede Woche gebrauchen kann. Siehe auch seine Leistung bei dem 10 KM Lauf. Gut immerhin ist er wieder auf einem Niveau etwas schneller als seine Marathonpace. Das sind jedoch nur 10 KM.


Ich dreh dann mal die Frage um. Wieso soll es denn hierzu trainingstechnisch aus leistungssportlicher Sicht im Hinblick auf den Tokio Marathon sinnvoll und nicht rückschrittig  sein eine Woche Urlaub nach nur einem Monat Training nach der OP einzulegen, nur um sich von einem Ultralauf zu erholen, welchen er letzlich als Wettkampf voll an sein zu dem Zeitpunkt vorhandenes Leistungsvermögen gelaufen ist und auch sonst noch nie mehr als 35 KM im Trianing lief (und zu dem Zeitpunk schon garnicht).

Und selbst, wenn er die Grundform und keine Op gehabt hätte. Es hat vllt. schon seine Gründe wieso die Weltspitze maximal 35, 40 und ein paar wenigen Ausnahmen bis zu 45 KM laufen.


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Markus Schmidt - 04.06.2025

@h3inz_h4rtm4nn

Du betonst, man solle „nicht den angreifen, der Missstände öffentlich macht“ – aber genau das tue ich nicht. Ich habe kein Problem mit Kritik am System. Im Gegenteil: Wer sich ernsthaft mit dem deutschen Spitzensport beschäftigt, weiß, dass es beim DLV – gerade im Marathonbereich – regelmäßig knirscht. Späte Normveröffentlichungen, schwammige Kommunikation, fehlender Dialog mit Athleten– da gibt es definitiv Diskussionsbedarf.

Und ja, ein paar Dinge gehen tatsächlich gar nicht – das will ich überhaupt nicht kleinreden:
Dass Pfeiffer offenbar von einem EM-Start abgeraten wurde, damit er sich auf die WM konzentriert – und dann ohne ihn überhaupt daraüber zu informieren aus der Road-to-Tokyo-Liste gestrichen wurde – ist ein absolutes Unding. So geht man mit Nationalkader-Athleten nicht um, selbst wenn man sie am Ende nicht nominiert. Das gehört aufgearbeitet – keine Frage.

Nur: Gerade weil das berechtigte Kritikpunkte sind, wäre es umso wichtiger gewesen, sie frühzeitig, sachlich und systematisch zu adressieren. Pfeiffers jetzige Stellungnahme wirkt dagegen wie eine Mischung aus Enttäuschung, öffentlicher Abrechnung und moralischer Überhöhung – aber nicht wie ein konstruktiver Beitrag zur Lösung struktureller Probleme.

Wenn es ihm wirklich ums System ginge, hätte er sich spätestens bei Veröffentlichung der Bestätigungsnorm öffentlich äußern können. Stattdessen: Funkstille – vermutlich in der Hoffnung, es reicht am Ende doch. Das ist menschlich verständlich – aber genau deshalb wirkt das jetzige Statement eben nicht wie mutige Systemkritik, sondern wie späte Frustverarbeitung.

Dass er nun gezielte Willkür suggeriert – inklusive öffentlicher Seitenhiebe gegen Personen wie Bügner – ist kein mutiges Aufdecken von Missständen, sondern ein emotionaler, einseitiger Versuch, Verantwortung nach außen zu verlagern. Wer über strukturelle Ungerechtigkeit spricht, sollte mehr bieten als persönliche Anekdoten und Verdächtigungen.

Denn: Funktionäre sind keine Wunsch-Erfüller, sondern Entscheider.
Der Job eines Bügner ist nicht, sich beliebt zu machen, sondern harte Auswahlentscheidungen zu treffen – auch unpopuläre. Und dafür braucht es Kriterien. Dass man über deren Timing und Transparenz streiten kann – absolut! Aber klar war doch auch: Es würde eine Bestätigungsnorm geben – und die würde sportlich hart.
Mit einer 2:08:20 war man nicht automatisch gesetzt. Wer darauf spekuliert oder sich auf vage Zusagen verlässt, geht bewusst ein Risiko ein.

Und übrigens: Wenn Pfeiffer wirklich strukturelle Schieflagen aufzeigen wollte, hätte er zumindest erwähnt, dass mit Hendel und Fitwi zwei Athleten mit erfüllter Norm gar nicht starten – aus freien Stücken. Hendel setzt auf den Berlin-Marathon, weil er damit größere Chancen hat 2026  in der Sportförderung zu bleiben. Fitwi läuft lieber ein anderes Rennen mit besseren Prämien.

Das ist auch ein Systemfehler: Dass man selbst mit WM-Nominierung rational gute Gründe hat, nicht zu starten – 
weil das System keine verlässliche Perspektive bietet.

Aber genau solche Themen hört man von Pfeiffer selten. Weil es eben nicht ums System geht. Es geht um seinen Platz.
Und was die prominente Unterstützung betrifft: Ja, klar Leute wie Ringer, Lückenkemper und Oberem stellen sich hinter ihn. Die Liste ist beeindruckend. Dennoch sollte man nicht vergessen: Diese Statements sind halt auch sehr aus der eigenen Perspektive heraus getroffen. Sie mögen ehrlich sein und auf echte Missstände hinweisen – aber sie sind halt auch einfach nicht die objektive "Wahrheit".


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Reichtathletik - 04.06.2025

(04.06.2025, 08:57)Markus Schmidt schrieb: Nur: Gerade weil das berechtigte Kritikpunkte sind, wäre es umso wichtiger gewesen, sie frühzeitig, sachlich und systematisch zu adressieren. Pfeiffers jetzige Stellungnahme wirkt dagegen wie eine Mischung aus Enttäuschung, öffentlicher Abrechnung und moralischer Überhöhung – aber nicht wie ein konstruktiver Beitrag zur Lösung struktureller Probleme.

Wenn es ihm wirklich ums System ginge, hätte er sich spätestens bei Veröffentlichung der Bestätigungsnorm öffentlich äußern können. Stattdessen: Funkstille – vermutlich in der Hoffnung, es reicht am Ende doch. Das ist menschlich verständlich – aber genau deshalb wirkt das jetzige Statement eben nicht wie mutige Systemkritik, sondern wie späte Frustverarbeitung.

Dass er nun gezielte Willkür suggeriert – inklusive öffentlicher Seitenhiebe gegen Personen wie Bügner – ist kein mutiges Aufdecken von Missständen, sondern ein emotionaler, einseitiger Versuch, Verantwortung nach außen zu verlagern. Wer über strukturelle Ungerechtigkeit spricht, sollte mehr bieten als persönliche Anekdoten und Verdächtigungen.

[...]

Und übrigens: Wenn Pfeiffer wirklich strukturelle Schieflagen aufzeigen wollte, hätte er zumindest erwähnt, dass mit Hendel und Fitwi zwei Athleten mit erfüllter Norm gar nicht starten – aus freien Stücken. Hendel setzt auf den Berlin-Marathon, weil er damit größere Chancen hat 2026  in der Sportförderung zu bleiben. Fitwi läuft lieber ein anderes Rennen mit besseren Prämien.

Ich nehme mal bewusst der Diskussion Willen hier einige Gegenpunkte ein, auch wenn ich vorwegnehmen möchte, dass ich vieles von dem, was du schreibst, auch gedacht habe bzw. denke!

Das frühzeitige adressieren geht häufig (medial) leider unter oder wird mit "jetzt warte doch erstmal ab" weggewischt. Das gilt auch in anderen Fällen, wenn Kriterien veröffentlicht werden. Wirklich vor allem von dritten aufgegriffen, werden sie erst, wenn das Kind in den Brunnen fällt. Man kann z.B. >300 Tage im Jahr auf den Schwachsinn mit den DM-Teilnehmerlimits hinweisen, wirklich als Problem erkannt, wird es immer erst, wenn dann tatsächliche Gesichter mit den Schicksalen verbunden werden können und diese erzählen, warum sie z.B. ihre Karriere aus Perspektivlosigkeit beenden (und vertrau mir, das könnte dieses Jahr in dieser Thematik auch noch einen ähnlichen Aufschrei geben, wo es dann auch heißen könnte, "das Thema war doch lange klar", aber es wird halt erst gehört, wenn es konkret ist).
Und (leider) ist es auch "normal", dass manche den Weg der Kritik, die ja auch für einen selbst anstregend ist, erst gehen, wenn es sie wirklich betrifft persönlich und man nicht doch "durchgerustcht" ist. Von daher: Ja, persönlicher Frust, aber das heißt ja nicht, dass jemand B-Normen oder die WM-Bestätigungsnormen richtig gefunden hätte, nur weil sie kein Problem für ihn dargestellt hätten. Das ist nur menschlich. Und auch hier sei die Gegenfrage erlaubt: Was denkst du was er dann für Gegenwind bekommen hätte a la: "Was machst du denn darum ein fass auf, du bist doch dennoch nominiert worden!" Kurzum: Es braucht leider meist die persönliche Betroffenheit, um aktiv zu werden und gehört zu werden.

Die persönlichen Seitenhiebe finde ich auch sehr schwierig. Da spricht sicher auch viel Frust mit, der sich vermutlich im gesamten Ehepaar angestaut hat. Gleichwohl – und damit will ich diese Taktik nicht gutheißen – ist diese sehr persönliche Bezugnahme vermutlich der Versuch, jemanden, der sonst alles aussitzt, aus der Reserve zu locken, Verantwortung zu übernehmen. Die letzten "Skandale" der LA waren immer abgewiegelt worden mit "das hat das Führungsteam" entschieden etc. Jetzt soll jemand persönlich zu seiner Meinung stehen. Schwierig. Aber vermutlich her Taktik als Frust.

Dass HP die beiden Kollegen nicht erwähnt würde ich positiv sehen. Ich finde, das habe ich hier im Forum mehrfach geäußert, die Absagen mindestens genauso diskutabel wie die Nicht-Nominierung. Pfeiffer hat aber vermutlich im letzten Jahr mit seinen zum Teil sehr fragwürigen formulierungen gegenüber Amanal (und war es auch Fitwi?) hoffentlich gelernt, dass es nicht gut ankommt, Kollegen öffentlich ans Bein pinkeln zu wollen.


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - runner5000 - 04.06.2025

Es wurde jetzt eine Petition ins Leben gerufen.

https://www.change.org/p/ermöglichen-sie-hendrik-pfeiffer-den-start-bei-der-leichtathletik-wm-in-tokyo?recruited_by_id=a8165be0-411d-11f0-9e83-6b61417edcd3&utm_source=share_petition&utm_campaign=share_petition&utm_term=petition_dashboard&utm_medium=copylink&fbclid=PAQ0xDSwKs5_VleHRuA2FlbQIxMQABpwZelawHhVlev8LssbE8lri3UDFk01WEAWwlYLptqmEVyxuFjSehzkvoDwTU_aem_ckaiDKARjN3zps4WMafz0Q


RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Sisu - 04.06.2025

Ich kann Hendriks Frust verstehen, glaube aber nicht, dass seine Vorgehensweise noch zur Nachnominierung führen kann. Wer hat sich diese Bestätigungsnorm ausgedacht? Gab‘ es nicht mal für Olympia und auch nicht für andere Großereignisse, allenfalls als Gesundheitscheck über eine Unterdistanz. Vielleicht war KI am Werk und hat Bestätigungsnormen von Kugelstoßern und Dreispringern auf Marathon umgerechnet. Hirnlos das Fenster dafür auch noch bis auf 14 Wochen bis zur WM zu öffnen. Vorschlag vom Leitenden kann es nicht gewesen sein, denn der wurde direkt nach Paris zum Team-Manager degradiert. Und der neue Leitende, fungiert nur als Berater und hätte diesen Quatsch aber eigentlich erkennen können.
Generell sind die WM Marathons oft problematisch gewesen. Die Besten wollten oft nicht, weil an wenig leistungsfördernden Orten keine Zeiten zu laufen sind, das Potenzial für Medaillen nicht da war und Kadernorm bzw. Startgelder und Prämien einen höheren Reiz ausüben. Oft fuhren dann nur Einzelstarter. 5 Weltmeisterschaften lang (2011 bis 2019) war überhaupt kein Deutscher Mann am Start!
2023 gab es dann ein Überangebot von Qualifikanten und es hagelte an Absagen: Aman, Richard, Simon, Sebastian und Filimon verzichteten. Hinzu kamen noch 5 Absagen bei den Frauen! Tom Gröschel (später verletzt) und Johannes Motschmann durften nachrücken, Haftom (WM 15?) war gesetzt.  Mojo erreichte als Nachrücker mit einer 2:11er Vorleistung dann einen respektablen 26.Platz im Budapester Hitzerennen. Spielt man das weiter, wäre für Hendrik, bei gutem Heilungsverlauf, Platz 15 bis 25 realistisch. Der Sportdirektor wird an Top 8 gemessen.
Vermutlich hat Hendrik das alles in Erinnerung, aber die handelnden Personen beim DLV waren 2023 andere. Der Vorstandsvorsitzende kam da gerade erst über Schwimmen, Triathlon und DOSB zur Leichtathletik mit ihren 47 ? WM Entscheidungen und verstand nicht, warum seine besten Marathon Leute nicht zur WM wollten. Aber spätestens, nachdem Aman sich in Berlin mit NR das Olympiaticket gebucht hat, hätte ihm die Verzichtswelle klar sein müssen. Alle Starter von Budapest verschlechterten mit ihrem WM Start die Chancen auf ein Paris Ticket.
Das Dilemma, weswegen sich auch viele Ehemalige in die Diskussion gemischt haben, ist, dass der DLV die Sparte Straßenlauf (Gehen eingeschlossen) nie verstanden hat und auch nicht verstehen will. Es ist ein stadionnaher Verband und dementsprechend sind alle Timings terminiert: Nominierungszeiträume, Kaderrichtwerte, Bundeswehr-Mandate etc. Die Marathonsaison hat heute kein Ende mehr; auch im Dezember und Januar werden irgendwo auf dem Erdball schnelle Zeiten gelaufen. Und wenn im Frühjahr und Herbst die Springer und Sprinter noch schlafen, herrscht auf der Straße Hochkonjunktur. Und dazwischen gibt es auch noch den ungeliebten, aber so wichtigen Cross.
Eine individuelle, disziplinspezifische Herangehensweise wäre also erforderlich. Dazu fehlt dem DLV Bereitschaft und Personal. Im Schnitt haben die Marathonis nur 2-3 mal im Jahr die Chance Großes zu leisten (Ausnahme Hendrik). Damit unterscheidet sich die Disziplin grundlegend von allen anderen. Eine Marathonstart will also wohl überlegt sein. Vermutlich hat Hendrik die WM als Jahresziel angegeben, weil er clever ist und weiß, dass dieses Ziel von einem mit öffentlichen Mitteln geförderten Athleten erwartet wird. Ob er wirklich nach den Valencia Ergebnissen daran geglaubt hat und seinen „Traumstart“ in Tokyo als WM Test angesetzt hat, bezweifle ich. Er hat immer betont wie wichtig ihm die Kadernorm ist und die kann er beim WM Marathon kaum erwarten.