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Normale Version: Deutsche Marathonläufer - Frühjahrsbilanz
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(28.04.2015, 19:41)alex72 schrieb: [ -> ]Also erstmal sind sehr wohl einige deutsche Langstreckenläufer nach.eigener Einschätzung vollprofis : pflIeger,  gabius,  hahner ,  mockenhaupt und noch einige Polizisten,  Soldaten etc..

Pflieger, Orth, Stöcker studieren nebenbei. Hahners haben bis 2013 ebenfalls studiert. Und Gabius bis 30 ebenfalls.
Mockenhaupt hat ne abgeschlossene Ausbildung zu Industriekauffrau und ist über die Bundeswehr abgesichert.
Stöckert ist im Polizeidienst mittlerweile halbtags (bis vor kurzem war er noch Vollzeit) beschäftigt, ebenso wie Heinig.
Flügel, Uliczka, Ringer, Stockhecke und Kock arbeiten ebenfalls nebenbei.
Harrer macht nach zwei gescheiterten Studiengängen nun ne Bankausbildung.

Die Vollprofis sind selbst in der deutschen Spitze eher die Ausnahme als die Regel.


(28.04.2015, 19:41)alex72 schrieb: [ -> ]Drittens ist diese Einschätzung die Meinung einiger ehemaliger deutschen spitzenspitzenlaeufer.  die man darauf angesprochen hat 

Die da wären?
(28.04.2015, 19:41)alex72 schrieb: [ -> ]Also erstmal sind sehr wohl einige deutsche Langstreckenläufer nach.eigener Einschätzung vollprofis : pflIeger,  gabius,  hahner ,  mockenhaupt und noch einige Polizisten,  Soldaten etc..
Mockenhaupt ist Sportsoldatin. Von den Hahners war es mindestens eine oder wollte es werden, dann kam wohl der Trainerwechsel dazwischen.

Gabius war die meiste Zeit seiner Karriere Medizinstudent. Und seit er die Doppelbelastung nicht mehr hat, ist er deutlich besser.

Leute wie Pflieger mögen sich als Vollprofis bezeichnen, ich glaube kaum, dass sie so viel verdienen, dass das auch komfortabel ist.

Die vollen Vorteile des Profitums hat man nur, wenn man dadurch auch für Jahre komfortabel abgesichert ist oder wie Gabius schon einen durch eine gute Ausbildung abgesicherten Plan für später hat.

Wenn jemand aus diversen Quellen insgesamt gerade mal auf 1200 Euro Netto oder weniger pro Monat kommt und davon noch einen Teil der Trainingslager zahlen muss gehört der nicht dazu.

(28.04.2015, 19:41)alex72 schrieb: [ -> ]Zweitens kann man die mentale Einstellung eines deutschen wohlstandkindes nun wirklich nicht mit jemandem einem aus einem Entwicklungsland vergleichen oder mit jemandem der ueber ein Stipendium abgesichert ist
Soll ich jetzt anfangen, amerikanische oder englische Pros aufzuzählen? Oder ist da der Wohlstand nicht groß genug?
Und grundsätzlich kann man erst mal viel vergleichen.

(28.04.2015, 19:41)alex72 schrieb: [ -> ]Drittens ist diese Einschätzung die Meinung einiger ehemaliger deutschen spitzenspitzenlaeufer.  die man darauf angesprochen hat 
Bedeutet nicht, dass es ein gutes Argument ist.

Krause läuft auch wieder besser, seit sie sich wieder mehr auf den Sport konzentrieren kann.

Die Glorifizierung von der dualen Karriere in D hat heute wenig Grundlage. Dass die ehemaligen sagen: Das haben wir doch auch geschafft, wundert mich nicht. Heißt aber für heute wenig. Die Konkurrenz ist heute eine andere, die Gesellschaft hat sich auch verändert.

Wir haben bei Langstrecke Marathon international was Leistungsdichte angeht in etwa diese Rangfolge:

Kenia
Äthiopien
...
Japan
USA

Es ist kein Wunder, dass die beiden ersten Industrienationen dieser Liste Länder sind, in denen es ein viel wirksameres Sportförderungssystem auch gerade im akademischen Bereich gibt. Auch für Pros bzw nach dem Studium sind die Verdienstmöglichkeiten als Läufer dort besser.

Hier bei weitaus schlechteren Bedingungen ähnliches zu schaffen ist einfach nicht der Normalfall und das einzufordern wäre unfair.

Im Normalfall ist weniger Ablenkung vom Sport besser für den Sport. 
Aber genau das ist doch das Problem. Sie sind als schlecht bezahlte (halb) profis voll unter erfolgsdruck.  das gilt auch für sportsoldaten etc,  deren Stelle ja auch nur bei Erfolg verlängert wird... 

Dieser druck ist kontraproduktiv und da sind Leute die eine richtige Ausbildung machen weniger belastet, weil der Sport nicht alles ist 


 
(28.04.2015, 21:20)alex72 schrieb: [ -> ]Aber genau das ist doch das Problem. Sie sind als schlecht bezahlte (halb) profis voll unter erfolgsdruck.  das gilt auch für sportsoldaten etc,  deren Stelle ja auch nur bei Erfolg verlängert wird... 

Dieser druck ist kontraproduktiv und da sind Leute die eine richtige Ausbildung machen weniger belastet, weil der Sport nicht alles ist 

Du kannst das so oft wiederholen wie du willst, davon wird es nicht logischer. Es ist einfach zu kurz gedacht, man muss das Zeit- und Stressmanagement mit einbeziehen und da haben selbst die schlechtverdienenden  Pros im Schnitt noch Vorteile.

Nach deiner Logik hätte eine Krause besser werden müssen, als sie studiert hat. Es war aber ein Problem und kein Vorteil für sie. Jetzt ist sie Sportsoldatin.

Das ist neben Gabius nur eins von vielen Gegenbeispielen. Bei Schirrmeister hatte die Doppelbelastung zum Burn-Out geführt.

Die SportlerInnen mit der parallelen Ausbildung stehen oft nicht unter weniger Druck, sondern unter mehr Druck.

Wenn die Ausbildung fertig ist, sieht das anders aus.

Wer nur Sport macht, kann die Erholung optimieren, hat mehr Zeit für den Sport und er kann alle "nervöse Energie" in den Sport stecken. Das "Stresskonto" wird (fast) nur für den Sport beansprucht.

Wer gleichzeitig studiert muss da Prüfungen, Klausuren, Referate, Hausarbeiten machen. Das ist alles mit Stress verbunden, da wird Kampfgeist verbraucht der Nachher im Wettkampf und im Training fehlt.

Welche aktuellen Welt- und Europarekorde auf der Langstrecke wurden den eigentlich von LäuferInnen aufgestellt, die zu der Zeit parallel eine richtige Ausbildung machten? Mir fällt spontan keiner ein. Die Mehrheit wurde von Profis aufgestellt.
Dass man als leistungssportler die Ausbildung nicht in der regulären zeit absolvieren kann ist natürlich klar. 

Gabius ist eben gerade  kein Gegenbeispiel weil er ja gerade eben erstmal seine Ausbildung durchgezogen hat und sich  erst dann mit der Sicherheit im rücken voll in den Sport stürzen konnte. 

Die Amis sind schon gar kein Gegenargument weil sie alle am Anfang durch ein sportstipendium abgesichert sind und man sie da geradezu zwingt einen Abschluss zu machen  bevor sie profis werden 

Ich glaube dass ehemalige spitzenlaeufer die Kontakte zu vielen heute aktiven haben oder diese betreuen das am allerbesten beurteilen können,  weil sie beide Situationen mitmachen 

Ich sehe dass es auch starke Charakter gibt die diesem druck gewachsen sind, ich glaube aber die Mehrheit leidet darunter 

 
Im Langstreckenlauf ist es aber ausgesprochen schwer "vollprofi" zu sein, wenn selbst ein deutscher Rekord bedeutet, dass man bestenfalls nummer 30 in der welt ist.

in Deutschland bedeutet "vollprofi" bis auf wenige ausnahmen eher "staatsamateur" zu sein (lebt von fördergeldern oder staatlichen Nebenjobs wie Polizei oder Bundeswehr).

wenn man wirklich davon leben will (mehr als lebensunterhalt- sondern auch für danach abgesichert) muss man nicht nur international top sein, sondern auch noch ein "medienstar" wie harting sein, der mit Werbung ordentlich dazuverdient.

beides ist für deutsche langstreckler quasi unerreichbar, die preisgelder gehen nach Afrika und werbestar wird man als 15. in nem großen Marathon auch nicht.
(28.04.2015, 09:28)jonas90 schrieb: [ -> ]zu Stöckert:
Ob man zwei Wochen vor einem Marathon das Risiko eingeht, noch einen Halbmarathon voll zu laufen, darüber kann man ja noch streiten (laut Greif ist das der Tod für den folgenden Marathon), aber kein einigermaßen professioneller Trainer würde seinen Schützling eine Woche vor dem Marathon noch einen 10er eine Minute über Bestzeit laufen lassen. Da frage ich mich ehrlich gesagt, ob Manuels Patenonkel Eberhard Helm, der früher einen 1.500m-Läufer war, der richtige Trainer ist. Übrigens war das Manuels drittes geplantes Marathon-Debüt, in Hamburg letztes Jahr stieg er nach 35 km wegen ner Zerrung im Oberschenkel aus, seinen geplanten Start in Frankfurt musste er dann aufgrund einer im Polizeidienst zugezogenen Verletzung absagen.

Stöckert wird seit längerem schon vom "großen Meister" Heining betreut, seit November letzten Jahres kriegt der auch alle Pläne von ihm. Deshaln war er ja auch mit der Heining-"crew" seit dem letzten Jahr auch mehrfach in Kenia.
Und das Stöckert KEINE Verletztung vor Frankfurt hatte war auch klar, er wollte nicht bei den Polizeieuropameisterschaften im Marathon starten, hat deshalb eine Verletztung vorgetäuscht, nur dumm dass Frankfurt und Polizei innerhalb von ca. 2 Wochen waren; darum nicht im Frankfurt gestarten um nicht richtig Stress mit seinem Dienstherrn zubekommen...


Über Pollmächer:
Es war schon im Ende Janaur bekannt das Pollmächer in Düsseldorf aussteigt; Hat sich irgendeine Verletztung zu gezogen, und war dann sehr lange nur auf dem Rad unterwegs; wollte dementsprächend wegen des Trainingrückstands keinen kompletten Marathon laufen. Pollmächer war aber in guter Verfassung, hat ja immer mit Roy Hoornweg & Ionescu trainiert, wo von letzterer ne 13er Zeit in Düsseldorf gelaufen ist


Sei mal nur so erwähnt...
Das sind schon sehr gewagte Behauptungen über Stöckert und Pollmächer. Wo hast Du diese Insider-Infos her?
Pollmächer plant von vornherein auszusteigen und sagt das der Öffentlichkeit nicht? hm, klingt komisch
Glaube aber nicht, dass Heinig so dumm ist und zwei Wochen vorm Marathon nen Halbmarathon voll und eine Woche vorher nen 10er 1 Minute über Bestzeit laufen lässt. Das wird auf Stöckerts eigenen Mist gewachsen sein. Kann schon verstehen, dass man seinen Titel gerne verteidigen würde.
Falls dies mit der Polizei EM stimmt, wäre dann ja für Stöckert nun jedes Jahr der Herbst-Marathon im Allerwertesten.
(01.05.2015, 18:16)jonas90 schrieb: [ -> ]Das sind schon sehr gewagte Behauptungen über Stöckert und Pollmächer. Wo hast Du diese Insider-Infos her?

Mehr oder weniger aus erster Hand; wer in Monte Gorde war, wusste über Pollmächers Pläne eigentlich bescheid.

Bei Stöckerts Wettkampf Planung überscheiden sich wohl Heinings und Helms Interessen. Aber über Heinings "Methode" direkt vor einen Wettkampf lässt sich streiten; hat Krause&Tesfaye z.b. in Zürich bis zum Tag der Vorläufe, zweimal pro Tag trainieren lassen.

Stöckert hat letztes Jahr aufjedenfall nen Menge Druck von der Polizei bekommen; später von Frankfurt u. der Polizei dann auch was "Stress" bekommen. Ich schätze die Polizei hat ihn jetzt aber abgeschrieben für irgendwelche "Veranstalltungen"...
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