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Normale Version: Deutsche Marathonläufer - Frühjahrsbilanz
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(28.04.2015, 12:04)Atanvarno schrieb: [ -> ]Im Prinzip also so, wie von smiling_star prognostiziert

(31.03.2015, 13:56)smiling_star schrieb: [ -> ]
(31.03.2015, 13:18)DerC schrieb: [ -> ]Mal sehen. Ich hoffe, dass wir nach den Herbstmarathons zwei Normen für Rio haben und am Ende sogar drei.

Für mich sind die vier chancenreichsten Kandidaten: Gabius, Pollmächer, Ulicka, Pflieger.
Irgendwie ist es doch jedes Mal der gleiche Ablauf: acht bis zehn Leute nehmen sich die Norm vor. An der Startlinie stehen dann fünf oder sechs davon, drei steigen aus und die anderen laufen langsamer als geplant.
Zu meiner Hoffnung nochmal: Das bezog sich wie geschrieben auf " nach den Herbstmarathons". Wir werden sehen.

(28.04.2015, 11:38)alist schrieb: [ -> ]da sind die Normen für Peking und - viel interessanter - für Rio sehr weit entfernt... Bleiben noch Berlin und Frankfurt im Herbst...
In Peking will ja keiner Laufen. Und die DLV Normen sind für die Männer mit ausnahme von Gabius recht weit weg. Die Normen von IAAF oder IOC sind dagegen machbar, aber die muss man ja verschärfen.

(28.04.2015, 10:59)alist schrieb: [ -> ]Bei fast allen Marathonläufern fehlen die guten Zeiten auf der Bahn, warum man von 3000 Hindernis gleich auf Marathon geht, anstatt erstmal 5k und 10k zu laufen, ist mir ein Rätsel. Da ist doch viel zu viel Muskulatur im Weg. Jedenfalls stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Wie finanziert sich das alles?
Uliczka arbeitet teilzeit. Von den 3000Hindernis sind schon einige recht schnell zum Marathon, das geht oft recht gut. Die 5000 ist Uliczka schon öfter gelaufen und wenn du seine 5000m PB mit denen von Salzmann (13'33) oder H. Steffny (glaube 13'46??) vergleichst - da kann man schon was draus machen.

Was soll Uliczka als Nr 3 oder 4 in Deutschland auf den 5000 oder 10000 erreichen? Von was soll er da die Trainingslager bezahlen? Gabius und Ringer sind sicher besser, dazu kommen evtl noch andere. Der Wechsel auf den Marathon war die richtige Idee ... aber nach dem Trainerinterview im Rahmen der NDR Übertragung bin ich mir nicht so ganz sicher, ob er den richtigen Trainer dafür hat.

Beim London Marathon hat gerade so wie ich es gesehen habe der muskulöseste der ersten 10 gewonnen. Also das muss kein großes Hindernis sein.

gruß

C
(28.04.2015, 11:07)alex72 schrieb: [ -> ]Ich glaube auch dass die meisten deutschen mittel und Langstreckenläufer tendenziell uebertrainiert sind und sich häufig noch in der wettkampfphase müde laufen.  was ich so von ehemaligen spitzenlaeufern aus den 70/80er Jahren hoere haben die längst sind soviel sondern mit höherer Intensität trainiert.
Beispiele? H. Steffny passt schonmal nicht. Im Osten haben die meisten eher viel trainiert. Wer taugt noch als Vorbild bei den Marathonis?

(28.04.2015, 11:07)alex72 schrieb: [ -> ]Noch dazu lassen sie sich durch "Kirmeslaeufe" zu sinnlosen Wettkämpfen verführen 
Im Schnitt machen die deutschen Langstreckler eher zu wenig Wettkämpfe bei einer zu geringen Bandbreite. Läufer wie Ulicka oder Gabius hätten seit Jahren schon jedes Jahr 1-2 HMs laufen können.

Auch eine Gesa Krause könnte ruhig mal eine Hm mitnehmen, ebenso eine Corinna Harrer.

Die Wettkampfplanung von Uliczka war total nachvollziehbar. Auch wenn das in die Hose gegangen ist - das kann man vorher nicht wissen. Beim HM kam nicht ganz das raus, was er erhofft hatte. Er konnte sich das aber nicht erklären (nebenbei: mit einer 10km Pb von 2013 kann man nix erklären!) Also schiebt man zwecks Erkenntnisgewinnn den 10er hinterher. Beim ersten marathon ist natürlich ne Unsicherheit da, und Uliczka war möglicherweise durch das HM Ergebnis verunsichert. Von der Idee her nicht verkehrt, hat aber nicht geklappt. Hinterher weiß man immer mehr.

Entscheidend ist was man draus lernt. Läufer gehen individuell extrem unterschiedlich mit Wettkampfstress und Tapering um. Es geht darum herauszufinden, was zum Läufer passt. Pauschale Ratschläge a la Greif sind meist nicht das, was im Spitzenbereich zu Spitzenleistungen führt.

Gruß

C
Beispielsweise Ch. Herle,  K. Fleschen 
(28.04.2015, 13:31)alex72 schrieb: [ -> ]K. Fleschen 
Wird der nicht normalerweise als Paradebeispiel verschenkten Talents aufgrund zu intensiven Trainings angeführt?
(28.04.2015, 11:07)alex72 schrieb: [ -> ]Ich glaube auch dass die meisten deutschen mittel und Langstreckenläufer tendenziell uebertrainiert sind und sich häufig noch in der wettkampfphase müde laufen.  was ich so von ehemaligen spitzenlaeufern aus den 70/80er Jahren hoere haben die längst sind soviel sondern mit höherer Intensität trainiert. Ausserdem haben sie nebenbei ernsthaft studiert und waren dadurch abgelenkt und nicht so unter druck wie die jetzigen halbprofis. 

Noch dazu lassen sie sich durch "Kirmeslaeufe" zu sinnlosen Wettkämpfen verführen 


1. In den 70er und 80er Jahren wurde viel mehr quantitativ (höhere Umfänge) und viel weniger intensiv trainiert als heute. Das kritisiert Steffny in fast jedem seiner Beiträge.

2. Heute hat so gut wie jeder deutsche Mittel- und Langstreckenläufer nebenbei eine Ausbildung, ein Studium, einen Teil- oder Vollzeitjob am laufen.


@DerC

Harrer lief 2013 schon einen Halbmarathon in München in 1:14.
Einerseits kritisiert man die zu geringe Bandbreite, andererseits wirft man z. B. Sabrina Mockenhaupt vor, sich nicht entscheiden zu können und zu wenig zu fokussieren und stattdessen zwischen allen möglich Strecken und Bodenbelägen hin und her zu springen.

Übrigens finde ich eine Wettkampfplanung, bei der sechs Tage nach einem Halbmarathon ein 10er folgt, nicht nachvollziehbar. Das dies Mist war, hat Uliczka ja dann in Paderborn erfahren und nicht zuletzt dies hat ihm den Marathon versaut.
(28.04.2015, 14:08)jonas90 schrieb: [ -> ]1. In den 70er und 80er Jahren wurde viel mehr quantitativ (höhere Umfänge) und viel weniger intensiv trainiert als heute. Das kritisiert Steffny in fast jedem seiner Beiträge.
H. Steffny gibt das Training dieser Zeit gerne verzerrt wieder und versucht den Eindruck zu erwecken, in etwa alle erfolgreichen Läufer hätten in etwa so trainiert wie er. Andere gute Läufer haben auch in dieser Zeit deutlich anders trainiert als er, ob es jetzt Leute wie Bordin waren (Viel umfang, aber mehr spezifisches Training), Steve Jones (wenig Umfang, hohe Intensität) oder Carlos Lopez (schnellere Dauerläufe aber normalerweise nicht länger als 30km bzw 90min).

Ach so ja, die waren alle schneller als H. Steffny ... Teufel

Im Schnitt haben viele Läufer (auch aus der 2. Reihe) deutlich mehr trainiert, aber dabei oft nicht deutlich weniger intensiv. Es gab sicher nicht wenige, die deutlich intensiver trainiert haben. Da gab es mal ein gutes Interview mit Wellmann, wo glaube auch Leute wie Fleschen und Orthmann erwähnt wurden. Da wurden die Dauerläufe zu Wettkämpfen - von wegen wenig intensiv.

Von den aktuellen deutschen Marathonläufern kenne ich keine Beispiele für prinzipiell zu intensives training, im Ansatz vielleicht bei Pollmächer, aber das war jetzt auch nicht so extrem. Bei Fitschen z. B.  war ich eher immer überrascht, dass er relativ lusch trainiert hat und sich dennoch verletzt.

Die probleme liegen früher und tiefer. Wenn du als 10000m Läufer schon relativ wenig Laufkm und viel Alternativtraining hast, wird die Umstellung eben schwer. Das war u. a. Fitschens Problem.

(28.04.2015, 14:08)jonas90 schrieb: [ -> ]2. Heute hat so gut wie jeder deutsche Mittel- und Langstreckenläufer nebenbei eine Ausbildung, ein Studium, einen Teil- oder Vollzeitjob am laufen.
und damals waren das alles Vollprofis? Willst du das behaupten???
(28.04.2015, 12:43)DerC schrieb: [ -> ]Beim London Marathon hat gerade so wie ich es gesehen habe der muskulöseste der ersten 10 gewonnen. Also das muss kein großes Hindernis sein.
Kipsang behauptete nach dem Rennen sogar, er habe verloren, weil er weniger Fett als Kipchoge habe:

“Since I have less fat, it was not easy to resist such a pace in such conditions, considering I also did a lot of work to break from the group.”

http://www.capitalfm.co.ke/sports/2015/0...ang-roars/

Auf dem Bild oben in dem verlinkten Artikel sieht man gut, wie Kipchoge etwas raussticht.
(28.04.2015, 14:47)DerC schrieb: [ -> ]
(28.04.2015, 14:08)jonas90 schrieb: [ -> ]2. Heute hat so gut wie jeder deutsche Mittel- und Langstreckenläufer nebenbei eine Ausbildung, ein Studium, einen Teil- oder Vollzeitjob am laufen.
und damals waren das alles Vollprofis? Willst du das behaupten???

Eben nicht. Alex72 hat als einen Grund, warum die Deutschen Mittel- und Langstreckler früher besser waren angeführt, dass sie früher einer Nebentätigkeit nachgegangen sind, die sie vom Sport ablenkt und dadurch physisch ausgeglichener gemacht hat und mit weniger Druck an den Sport herangegangen sind, an dem heute viele zerbrechen würden. Ich habe daraufhin angemerkt, dass auch heute sämtliche Mittel- und Langstreckler nebenbei arbeiten oder studieren.
(28.04.2015, 17:45)jonas90 schrieb: [ -> ]Alex72 hat als einen Grund, warum die Deutschen Mittel- und Langstreckler früher besser waren angeführt, dass sie früher einer Nebentätigkeit nachgegangen sind, die sie vom Sport ablenkt und dadurch physisch ausgeglichener gemacht hat und mit weniger Druck an den Sport herangegangen sind, an dem heute viele zerbrechen würden. Ich habe daraufhin angemerkt, dass auch heute sämtliche Mittel- und Langstreckler nebenbei arbeiten oder studieren.

Ach so. Das Argument von Alex72 ist natrülich fragwürdig. Denn es gibt international gesehen ja viele sehr erfolgreiche Vollprofis von Mo Farah bis Eliud Kipchoge und Genzebe Dibaba.

Es wird eher umgekehrt ein Schuh draus: Einige scheitern an der Doppelbelastung, andere leiden zumindest unter dem doppelten Druck. Der Druck mag höher sein als früher, das liegt aber eher an gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen (Sozialabbau, weniger unbefristete Stellen, mehr Abstiegsangst etc), als daran, dass die zu sher profis wären. Als profis könnten sie sich auf das Laufen konzentrieren, das ist meist eine Erleichterung.
Also erstmal sind sehr wohl einige deutsche Langstreckenläufer nach.eigener Einschätzung vollprofis : pflIeger,  gabius,  hahner ,  mockenhaupt und noch einige Polizisten,  Soldaten etc..

Zweitens kann man die mentale Einstellung eines deutschen wohlstandkindes nun wirklich nicht mit jemandem einem aus einem Entwicklungsland vergleichen oder mit jemandem der ueber ein Stipendium abgesichert ist

Drittens ist diese Einschätzung die Meinung einiger ehemaliger deutschen spitzenspitzenlaeufer.  die man darauf angesprochen hat 
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