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Normale Version: Arne Gabius
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Bevor ich einem Sportler aufgrund einer Zielsetzung Realitätsverlust unterstelle, warte ich vielleicht doch erstmal ab, bis er seinen Wettkampf absolviert hat.
Meine Frau meinte..."die Zahnpastatube ist leer".
Ich ......"nee...da geht noch was". Mit vermehrten Kraftaufwand habe ich noch 2 volle Portionen Zahnpasta rausgequetscht. 
Die dritte Portion wollte aller trotz aller Mühen nicht mehr kommen...
Mit beiden Händen gedrückt bewegte sich noch minimal etwas Zahnpasta gen Öffnung. Aber in dem Moment wo ich eine Hand nutzen wollte, die Zahnbürste mit den Borsten in die Öffnung zu drücken, fluschte der minimale Rest wieder zurück.
Habe dann die Tube aufgeschnitten und an den Innenwänden noch etwas abkratzen können. Reichte für die Frontleiste. Aber irgendwann ist Ende.

In welchem Stadium nun die läuferische Klasse von Gabius sich befindet..... Blush ‌ Also ganz viel ist da nicht mehr in der Tube  Big Grin
Huch, beim ersten Satz musste ich an Baumann denken... dabei war das ja überhaupt nicht gemeint.
(20.06.2018, 09:49)Atanvarno schrieb: [ -> ]Bevor ich einem Sportler aufgrund einer Zielsetzung Realitätsverlust unterstelle, warte ich vielleicht doch erstmal ab, bis er seinen Wettkampf absolviert hat.

nach deiner Logik dürfte man dann auch mich nicht kritisieren wenn ich ankündige nächstes Jahr 100m WR an zugreifen bis ich nächstes jahr überraschend doch an den 9,58sec von Bolt scheitere .............
Wenn du schon mal 9,58 gelaufen wärest sollte ich das in der Tat nicht - und damit sollte klar sein, warum Arne zumindest bei mir weiterhin Schutz vor abwertenden Anwürfen wie "Realitätsverlust" hat und dein Bolt-Beispiel eher unpassend ist!

Er ist schon mal deutschen Rekord gelaufen und wenn er aus seinen aktuellen Trainingsergebnissen meint eine Wiederholung als Ziel formulieren zu können, kann man das kritiseren, aber gleich von Realitätsverlust zu sprechen finde ich unangemessen.
Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum einige (zugegebenermaßen oft die Selben) Gabius am Ende einer körperlichen Leistungsfähigkeit angekommen sehen.

Der Typ hat eine tolle Entwicklung genommen und 2012 mit immerhin 31 Jahren seine vielleicht beste läuferische Leistung aller Zeiten vollbracht (8:10 über 2 Meilen in der Halle), dann aber eben nicht zu leisten aufgehört sondern ist zwei Jahre später zwei sehr gute Debüts über die Halbmarathon- und Marathondistanz und dann im folgenden Jahr seinen deutschen Rekord gelaufen. Daraufhin hatte er dann natürlich schwierige Monate, trotzdem hat er Ende letztes Jahres bewiesen, dass er eben noch absolute Topleistungen draufhat - jedenfalls finde ich es schon sehr zurechtgedreht, nach der Vorgeschichte bei einer Marathon-Zeit, die bei eher schwierigen Bedingungen nicht mal 90s über PB lag, von einem Abwärtstrend zu sprechen.

Natürlich kommt hinzu, dass Gabius schon immer recht gerne Rennen vorzeitig beendet hat und auch diese Saison wieder doppelt (macht ihn kritisierbar und finde ich persönlich von der Mentalität auch nicht so toll, kann es bei Wadenproblemen durch das katastrophale Wetter in Boston aber nachvollziehen - zumal er trotz der Aufgaben wenn es körperlich passt in einem Rennen kämpfen kann wie kaum ein Zweiter), trotzdem sehe ich nach dem oben Gesagten keinen Grund nicht davon auszugehen, dass er bei gut verlaufender Vorbereitung körperlich immer noch absolute Topleistungen draufhat. Ist ja eben nicht so, dass er seit 5 Jahren nichts mehr gezeigt hat, vielmehr ist eigentlich selbst sein DR wenn man die komplette Läuferkarriere als Maßstab nimmt noch überhaupt nicht lange her (umso erstaunlicher, dass es jetzt bei Weitem nicht das erste Mal ist, dass man ihm hier den sofortigen Rücktritt nahe legt). Und wenn auch er seine Leistungsfähigkeit selbst noch so gut einschätzt, gibt es doch absolut keinen Grund aufzuhören. Ole Einar Björndalen ist mit der Mentalität noch Olympiasieger geworden und den hätten hier einige in den Jahren zuvor, als es teils kaum lief und er allerhöchstens nur ab und zu noch ein Toprennen hingelegt hat ("Abwärtrend") bestimmt zweistellig oft empfohlen, doch bitte endlich aufzuhören.
Davon abgesehen glaube ich Gabius auch, dass er vor Boston körperlich in absoluter Topverfassung war. Sehe jetzt jedenfalls keinen Grund, dass er sich das zurechtgeflunklert haben sollte, aber gut, wem das so in den Kram passt, kann auch davon ausgehen.
Wie schon nach dem Frankfurt-Marathon geschrieben: Gabius würde ich nicht abschreiben, aber sein Körper ist inzwischen so anfällig, dass er nicht mehr 3  mal pro Jahr Top-Leistungen bringt. Schon sein DR-Rennen 2015 war mit Problemen verbunden. Er hat danach sehr lange gebraucht, sich davon zu erholen.
Deshalb halte ich die Ankündigung eines neuer DR genauso ambitioniert bzw. unglaubwürdig, wie wenn Reus oder Jacubcyk sagen würden, sie laufen dieses Jahr noch unter 10 Sek. Die meisten seiner Ankündigungen der letzten Jahre konnte er nicht einlösen. Deshalb sind die große Versprechen einfach nicht mehr glaubwürdig. Eine Nummer kleiner (z.B. unter 2:10 h bleiben und wenn es gut geht in Richtung DR) würde es auch tun.
@vedo
Mit allem Respekt für Dein Eintreten für Gabius,
aber es gibt ein paar Gesichtspunkte, die man nicht einfach wegwischen kann und die auf jeden Fall sportliche Höchstleistung nicht unmöglich, aber unwahrscheinlicher machen.
Arne hat des öfteren Trainingseinheiten im energetisch fast leeren Zustand durchgeführt. Und zwar nicht nur langen Einheiten, sondern auch intensive Einheiten. Warum er es machte ist klar, er wollte seinen Körper zwingen,sich daran anzupassen auch im "leeren" Zustand noch Höchstleistung zu erbringen. Das hat hin und wieder auch im Wettkampf vom Ergebnis her sehr gut geklappt, ist aber ein Raubbau am Körper. Das geht nicht auf Dauer. Gabius ist erwachsen, es ist legitim und es ist Hochleistungssport, aber es ist ein Ritt auf der Rasierklinge.
Zur orthopädischen Belastung. Natürlich gibt es viele Beispiele von Höchstleistungen im Ausdauersport mit Ende 30 oder gar über 40. Aber wie auch beim Beispiel Björndalen (Skilang/Biathlon) oder in Sportarten wie Radsport und Eisschnelllauf......ich muss nicht Schritt für Schritt für Schritt wie beim Laufen mein Gewicht auffangen.
Hinzu kommt das Arne groß ist, etwas eckig trotz seiner Gewichtsabnahme (mehr geht nicht) im Vergleich zu Bahnläuferzeiten und eben nicht die idealtypische Langstrecklerfigur hat.
Das alles macht es nicht unmöglich aber immer schwerer.
Ich wünsche dem Arne noch mal einen großen Abschluß, das er das was in der Tube noch drin ist auf die Straße bringt.
Die Vorbereitungszeit dafür ist eh schon hart genug.
Das Arne nicht alles versucht kann man sicher nicht sagen, aber irgendwann ist halt Schluss. Würde nicht ausschließen das noch mal ein tolles Rennen in ihm steckt, aber viel ist glaube ich nicht mehr drin.
Ich wünsche mir mehr Bewunderung, Würdigung und Respekt für die auserordentlichen läuferischen Leistungen von Arne Gabius in den letzten Jahren. Er ist seit vielen Jahren der deutsche Langstreckenläufer. Er brennt fürs Laufen wie kein zweiter und hat mit großer Leidenschaft, großem Engagement und größtmöglichem Einsatz auf verschiedenen Strecken seine Zeiten in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert. Ich wünschte mir, es gebe mehr Typen wie Gabius in Deutschland, dann wären die Leistungen im Langstreckenbereich bei den Männern deutlich besser!
Wie hier von einigen über ein mögliches Nachlassen seiner Leistungen spekuliert wird, ja es scheinbar regelrecht herbeireden zu wollen, ist ganz schlechter Stil. Stattdessen sollte herausgestrichen werden, wie er trotz schwieriger Umstände im Zusammenhang mit Verletzungsproblemen dranbleibt und sich nicht entmutigen läßt!
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