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Normale Version: Welt-Leichtathleten des Jahres 2014 (Harting lehnt Nominierung ab)
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(17.10.2014, 15:27)Robb schrieb: [ -> ]Ich denke, Adams würde auch für die letzten Jahre geehrt.
Schon richtig. Das ist ja beispielsweise bei den Academy Awards auch nicht unüblich (oder glaubt jemand allen Ernstes, dass Russel Crowe seinen Oscar für Gladiator bekommen hat Big Grin)
Ich würde eher für RL stimmen. seine outdoor saison war für seine verhältnisse eher mittelmäßig, allerdings hat er im winter mit den härtesten WR in der männer LA gebrochen. den stabhoch WR zu brechen sehe ich als noch größere leistung als den HS WR.

insgesamt war barshims saison natürlich deutlich besser und konstanter, zumal die outdoor saison ja schon mehr zählt als die indoor saison, aber diesen legendären WR zu brechen ist einfach unglaublich.
Es ist ein schwieriges Jahr die Welt-Leichtathleten des Jahres zu küren. Keiner sticht klar heraus.

Männer
Trotz seines Hallen-WR spricht gegen Lavillenie die mäßige Freiluft-Saison (obwohl er bis auf einen Salto Nullo meines Wissens sonst ungeschlagen war) und die verletzungsbedingte Nicht-Teilnahme an der Hallen-WM, was für die IAAF bestimmt eine Rolle spielt. Aber vielleicht ist die Wahl der Lohn für die letzten Jahre...
(Ich glaube übrigens nicht, dass der 6,14 m Rehord von Bubka der härteste WR war, sondern halte die 2,45 m noch für etwas höherwertig, denn im Stabhochsprung weiß man nie, was die Materialentwicklung des Stabes in der Zukunft bringen wird).

Gegen Barshim spricht, dass er mit Bondarenko (und Ukhow zumindest im ersten Teil der Saison) Gegner auf dem gleichen Level hatte, die ihn auch einige Male besiegt haben. So gut die 2,43 m auch sind, müsste eigentlich auch die Zahl der Niederlagen bzw. die ungeschlagene Serie eine Rolle spielen.

Das alles spricht eigentlich für Dennis Kimetto. Jedoch kommt hier hinterfragend hinzu, ob es gerechtfertigt ist, aufgrund von 2 Wettkämpfen im Jahr jemanden zum Weltleichtathleten zu küren? Ich glaube in diesem Jahr wäre es angebracht (auch weil in den WM/Olympiajahren die Marathonis eher chancenlos sind.
Frauen
So richtig verstehe ich nicht, warum Anita Wlodarczyk nicht in die Endauswahl gekommen ist. Sie war mit ihrem Weltrekord für mich die Nummer 1. noch vor Valerie Adams.

Valerie Adams: ist eine würdige Kandidatin und für mich die Favoritin, auch wenn dieses Jahr nicht die ganz großen Weiten rauskamen. Aber vielleicht auch hier der Lohn für die letzten Jahre.

Genzebe Dibaba: Sensationelle Hallensaison, aber in meinen Augen zu schwache Freiluftsaison mit vielen Niederlagen, die eine Wahl rechtfertigen könnten.

Dafne Schippers: so sehr ich sie mag, ist mir nicht ganz klar, wie es Schippers als Europäerin - vermultlich wegen ihrer sehr starken Leistungen bei der EM (besonders 200 m) - in die Endauswahl geschafft hat, ohne sehr oft die Sprinterinnen aus Nordamerika geschlagen zu haben. Daher glaube ich eigentlich nicht, dass sie gewinnen kann.

Fazit: Hier müsste Valerie Adams klar gewinnen!
Ich vermute mal, dass Hartings Absage mit dazu geführt hat, dass Gatlin nicht auf der Shortlist ist.Wink
Zitat:
Astra [Bild: buddy_offline.gif]
RE: Welt-Leichtathleten des Jahres 2014 (Harting lehnt Nominierung ab)
Ich vermute mal, dass Hartings Absage mit dazu geführt hat, dass Gatlin nicht auf der Shortlist ist.[Bild: wink.gif]
Und ich, nee, geht nicht, da mein Kaffeesatz noch nicht ausgetrocknet ist.....Big Grin
Und wenn er trocken ist, dann meint das Muster bestimmt, dass man den fragen sollte, der aus der Zukunft lesen kann.Angel
Astras Vermutung hat wenig mit Kaffeesatzleserei zu tun. Unter allein sportlichen Gesichtspunkten hätte Gatlin in die Top 3 gehört. D.h. es muss zwischen der Erstellung der short list und der Vorauswahl der Top 3 etwas passiert sein, was die sportliche Eignung Gatlins für die Ehrung in den Hintergrund gerückt hat - und was soll das anderes gewesen sein, als Hartings Protest?
Zitat:Justin Gatlin (* 10. Februar 1982 in Brooklyn, New York City) ist ein US-amerikanischer Leichtathlet. Gatlin ist Olympiasieger über 100 Meter und ehemaliger Weltmeister über 100 und 200 Meter, sowie ehemaliger Weltrekordhalter über 100 Meter (9,77 s). Seit 2001 wurde er mehrfach des Dopings überführt, und er erhielt deswegen 2006 eine achtjährige Wettkampfsperre bis 2014. Anfang 2008 hat ein Schiedsgericht mit 2:1-Richterstimmen die ursprüngliche Acht-Jahres-Sperre halbiert, so dass die Sperre seit August 2010 aufgehoben ist.[1]

(21.10.2014, 15:31)Atanvarno schrieb: [ -> ]Astras Vermutung hat wenig mit Kaffeesatzleserei zu tun. Unter allein sportlichen Gesichtspunkten hätte Gatlin in die Top 3 gehört. D.h. es muss zwischen der Erstellung der short list und der Vorauswahl der Top 3 etwas passiert sein, was die sportliche Eignung Gatlins für die Ehrung in den Hintergrund gerückt hat - und was soll das anderes gewesen sein, als Hartings Protest?

Zunächst : Aus welchen Gründen auch immer, Gatlin ist für mich nicht sympathisch........Dodgy

Darum geht es aber nicht. Für die Nominierung gelten die aktuellen Richtlinien. Da Gatlin seit August 2010 keines Dopingvergehens überführt wurde und seine Leistungen im Jahre 2014 für eine Nominierung bewertet wurden, so haben die Verantwortlichen, die sicherlich Gatlins Vita ausführlich kannten (!), alles berücksichtigt.

Nicht ein einziger der anderen Nominierten hatte protestiert. Wenn sich eine N.-Kommission von einem einzigen Protest beeinflussen lässt, dann stellen sie ihre eigenen aktuellen N.-Richtlinien in Frage. - Es wird ja darüber diskutiert, ob demnächst niemand, der jemals gegen die Anti-Doping-Regeln verstossen hat, nominiert werden kann.
Das wäre zumindest ein weiterer Warnschuss in Richtung potentieller Doper. -

Allerdings, kann oder darf sich dann niemand mehr rehabilitieren ? Das würde dann auch für jene gelten, die sich irgendwann mal positiv gegenüber Dopingfragen jeglicher Art äußerten, oder ?
  
Was für die Auswahl der Top 3 ausschlaggebend war, ist ja nicht bekannt; eine Vermutung ist daher reine Spekulation.

Heinz Engels, Mainz
Doping mit strafrechtlicher Relevanz wäre interessant, für einen Vorbestraften sind Polizeidienst und Bundeswehr (in der Regel, gibt es Ausnahmen?) tabu… Bestimmte politische Auszeichnungen gibt es auch nicht mehr, sportliche schon?
(21.10.2014, 19:02)lor-olli schrieb: [ -> ]Doping mit strafrechtlicher Relevanz wäre interessant, für einen Vorbestraften sind Polizeidienst und Bundeswehr (in der Regel, gibt es Ausnahmen?) tabu…

Wie an anderer Stelle schonmal geschrieben, sind die Hürden, die das BVG vor ein Berufsverbot setzt extrem hoch
Das Bundesverfassungsgericht schrieb:Ein Berufsverbot ist ein schwerwiegender Eingriff, mit dem die Allgemeinheit, sei es auch nur ein bestimmter Personenkreis, vor weiterer Gefährdung geschützt werden soll (vgl. BGHNJW 1975, 1712). Deshalb darf der Strafrichter es nur verhängen, wenn die Gefahr besteht, dass der Täter auch in Zukunft den Beruf, dessen Ausübung ihm verboten werden soll, zur Verübung erheblicher Straftaten missbrauchen wird (vgl. BGHSt 22, 144, 145 f.). Voraussetzung ist, dass eine - auf den Zeitpunkt der Urteilsverkündung abgestellte - Gesamtwürdigung des Täters und seiner Taten den Richter zu der Überzeugung führt, dass die Gefahr, das heißt die Wahrscheinlichkeit künftiger ähnlicher erheblicher Rechtsverletzungen durch den Täter besteht (vgl. BGHSt 28, 84, 85 f.).
Quelle

Es ist unwahrscheinlich, dass ein Dopingvergehen (auch bei zukünftiger strafrechtlicher Relevanz  von Doping) ein Berufsverbot für einen Profisportler nach sich ziehen würde.

Es steht der IAAF aber natürlich völlig frei, ehemalige Dopingsünder von sportlichen Auszeichnungen auszuschließen (was die IAAF gerüchteweise ja wohl für die Sportlerwahl 2015 auch plant). Es müssen einfach die Kriterien enstprechend formuliert werden.
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