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Normale Version: Frankfurt-Marathon 26.10.2014/Gabius 2:09.32 !
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Berücksichtigen sollte man aber auch das Alter! Ein Athlet mit der Trainingserfahrung und den Trainingskilometern eines Gabius wird sich so eine Zeit nicht aus den Fingern saugen, er hat da sicher Werte die ihn dies so konkretisieren lassen (zumal er seine Trainingspläne schon eine Zeit selbst erstellt). Auch wäre ein Athlet seines Alters nicht gut beraten im Zenit (?) seiner Karriere noch viele Jahre für eine ordentliche Marathonzeit einzuplanen - mit dem Alter wird man nicht schneller… und die gute Grundschnelligkeit eines "Unterdistanzlers" gilt es zu nutzen, bevor sie wegtraininert wird.

Auf alle Fälle werden wir die "Männers" in diesem Herbst im Auge behalten Wink
(25.09.2014, 23:11)Atanvarno schrieb: [ -> ]
(25.09.2014, 15:44)elzero schrieb: [ -> ]Das ist ein Rennen, was man sich dann durchaus mal im TV ansehen könnte. Wo starten eigentlich die anderen deutschen Marathonläufer im Herbst?
Fitschen und Pollmächer sind jawohl raus, aber was ist mit den Athleten in den Bereichen 2:15-2:18. Hat da jemand Infos?

Manuel Stöckert und Julian Flügel werden auch in Frankfurt laufen
http://www.leichtathletik.de/news/news/d...373afe434/

Und Falk Czierpinski startet in Berlin: http://www.laufen.de/articles/15044
(26.09.2014, 09:28)alist schrieb: [ -> ]Eine Zeit unter 2:12 würde Arne Gabius gleich unter die besten 15 Deutschen aller Zeiten bringen. Realistischer finde ich da die Aussage von Philipp Pflieger, sich Richtung 2:15 zu orientieren.
Für Pflieger ist das realistischer. Den kann man aber auch nicht so gut mit Gabius vergleichen, da hat Gabius schon ganz andere Meriten. Gabius ist jau auch über 10000 und im Hm klar unter den 15 besten deutschen aller Zeiten, warum also nicht?

Bisher hat sich gezeigt, das Gabius tendenziell ein guter "Umsetzer" auf längere Strecken ist. Also darf er für seinen ersten Marathon opttimistisch sein.

Mit seinen Unterdistanzleistungen kann man später klar unter 2h10 bleiben. Also ist seine Ankündigung auch gar nicht so übertrieben.

(26.09.2014, 09:28)alist schrieb: [ -> ]Und - Arne Gabius ist, bei all seinen Verbesserungen, ein 'Aussteiger'. Er bricht oft Rennen ab, wenn sie nicht nach seinen Wünschen verlaufen.
Ja ja, ein Aussteiger. So wird Mockenhaupt auch gerne gesehen, beides ist imo falsch, wenige Ausstiege werden da überbewertet. Nebenbei: Wie oft ist Gabius schon bei einem Straßenlauf ausgestiegen?

Und Aussteigen kann besser sein als durchlaufen. Einem Jan Fitschen hat sein durchgequälter erster Marathon zwar viel Respekt eingebracht - aber das war keine Qualileistung und hat ihm imo mittel- bis langfristig sportlich eher geschadet. Über die 10000 hat Gabius dann beim zweiten Versuch geliefert. Der Ausstieg beim ersten interessiert im nachhinein dann doch eher die Erbsenzähler.

Dass die Perspektiven für Gabius auf der Bahn besser sind, darf bezweifelt werden. Da sollte man sich nicht von EM Silber täuschen lassen, bei WMs und olympischen Spielen hat er auf der Bahn keine besseren Chancen als im Marathon, und auch bei der EM muss es nicht immer klappen, wie dieses Jahr zu sehen war. Mehr Geld verdienen wird er auf der Straße allemal - da wird auf den hinteren Plätzen auf der Bahn doch sehr wenig verdient, während er auf der Straße in den richtigen Rennen einiges an Antritts- und Preisgeldern erlaufen kann.

Wir brauchen eher mehr Läufer die den Mut haben, nach den Sternen zu greifen. Was würde Gabius denn eine 2:15 auch groß nützen?

gruß

C
Gabius' Training der letzten Wochen
http://www.arnegabius.de/downloads/train...w-2014.pdf

Im Vergleich zu anderen von Renato Canova trainierten Athleten weniger Qualität im Training, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass Arne noch ein Novize im Marathontraining ist. Priorität hatte wohl erstmal die Quantität nach oben zu bringen. Vor allem der long run im hohen Tempo, ein wichtiges Merkmal von Canovas Marathontraining, fehlt noch völlig.
Mal schauen, was in den nächsten Wochen noch an marathonspezifischem Training dazu kommt und ob das für eine schnelle Zeit in Frankfurt reicht.
Ich bin doch etwas überrascht. Teilweise bis 250 km die Woche, die aber alle im fast identischen Tempo gelaufen, so gut wie keine Ruhetage, an einzelnen Tagen 54 km Gesamtbelastung......
Ich hätte vermutet, das er zwischen 160 bis 190 km die Woche läuft und stärker akzentuiert. Wer Erfolg hat, hat RechtCool Bin nun noch gespannter als vorher, ob das wirklich gut geht..
(03.10.2014, 17:42)Atanvarno schrieb: [ -> ]Gabius' Training der letzten Wochen
http://www.arnegabius.de/downloads/train...w-2014.pdf

Im Vergleich zu anderen von Renato Canova trainierten Athleten weniger Qualität im Training, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass Arne noch ein Novize im Marathontraining ist. Priorität hatte wohl erstmal die Quantität nach oben zu bringen. Vor allem der long run im hohen Tempo, ein wichtiges Merkmal von Canovas Marathontraining, fehlt noch völlig.
Mal schauen, was in den nächsten Wochen noch an marathonspezifischem Training dazu kommt und ob das für eine schnelle Zeit in Frankfurt reicht.
In der 37. Woche sind es ja zwei sehr marathonspezifische EInheiten mit den 5*5k und 4*5k. Sowas ist auch Canova-typisch und zwar kein langer kontinuierlich schneller Lauf, fällt aber unter "lang und schnell". Normalerweise ist es bei diesen Einheiten nach Canova ja auch so, dass die Pausen nicht gejoggt, sondern recht zügig gelaufen würden. Dann hat man schon etwa 28k in einem sher hohen Schnitt bei den 5*5k. Leider steht dazu nix in der Tabelle. Sind aber sehr vielversprechende EInheiten. Davor war wohl wirklich erst einmal die Distanz und Quantität angesagt.

Auch die Einheit vom DI der 39. Woch ist sehr interessant, sehr marathonspezifisch und lässt Canovas Einfluss erkennen: Mit 3'26 war es der bisher schnellste Lange Lauf, das sind etwa 90% MRT (Angenommen MRt ist 3'05).  Dann kommen nachmittags die 5km bei etwa 106% MRT. Möglicherweise hat Gabius dazwischen mit Absicht die KH-Speicher nicht oder kaum  aufgefüllt,  und so das Laufen mit denen am morgen entleerten Speichern geübt. Dafür sind dann die 14'33 auch richtig gut.

Für mich sieht das erst einmal gut aus, geht in die richtige Richtung. Längerfristig gedacht ist das imo auch richtig, jetzt nochmal ordentlich km zu machen, das wird ihm mit zunehmendem Alter nicht so viel leichter fallen, da wird er noch früh genug noch mehr auf Qualität setzen müssen.

Gruß

C
(03.10.2014, 18:35) beity schrieb: [ -> ]Ich bin doch etwas überrascht. Teilweise bis 250 km die Woche, die aber alle im fast identischen Tempo gelaufen, so gut wie keine Ruhetage, an einzelnen Tagen 54 km Gesamtbelastung......
Ich hätte vermutet, das er zwischen 160 bis 190 km die Woche läuft und stärker akzentuiert. Wer Erfolg hat, hat RechtCool Bin nun noch gespannter als vorher, ob das wirklich gut geht..

Ich finde es nachvollziehbar. Wer aus einer 5000m-Saison kommt, hat mit Sicherheit einen hohen Nachholbedarf in Sachen Stoffwechselanpassung. (Die Herz-Kreislauf-Kennziffern befinden sich mit Sicherheit auf Top-Niveau) Und besonders frisch wird man für beständig schnelle (aerobe) Einheiten auch nicht mehr sein. Den Glokogenspiegel konsequent niedrig halten, ohne sich in den Höllengrund der „Neogenese“ zu begeben, ist eine vernünftige Methode zur Beförderung des Mauerfalls. Und die Schwelle wird bei Arne Gabius ohnehin nicht das schlechteste Niveau haben. 

Die Auffassung sog. Trainergurus muss man immer im Kontext sehen. Arne Gabius wird seinen Körper kennen. Das ist das Wichtigste. Fahne
(04.10.2014, 11:08)DerC schrieb: [ -> ]Auch die Einheit vom DI der 39. Woch ist sehr interessant,
Stimmt, ein typischer "special block", den hatte ich übersehen.
Bin erst jetzt dazu gekommen, ein Interview mit Hahner vor Berlin zu lesen, ein interessantes Zitat daraus:

Zitat:Bei Langstrecklern stehen mehrmals im Jahr umfangreiche Leistungsdiagnostiken an. Wie sind Ihre Werte vor dem Start in Berlin ausgefallen?

Wir haben auf eine Diagnostik verzichtet, da die Ergebnisse nicht in die Trainingsplanung einfließen. Bei Renato Canova gleicht keine Marathonvorbereitung der anderen. Selbst in der letzten Woche vor dem Rennen gibt es Unterschiede.
Quelle: http://www.laufen.de/articles/15080

Wasser auf meinen Mühlen, weil ich die typischen hier verbeiteten Leistungsdiagnostiken auf Mittel- und Langstrecke schon seit jahren für massiv überbewertet halte (und die Ergebnisse zumindest im Amateurbereich häufig falsch interpretiert werden, was ich auch im Probereich nicht ausschließen kann). Gabius macht afaik noch solche Diagnostiken ... aber er wird klug genug sein, nicht zu viel darauf zu geben.

Auch interessant: Es waren vier Einheiten von 40k Länge in der Vorbereitung. passt wahrscheinlich gerade für eine Hahner, die nicht so grundschnell ist.

Und die Zusammenarbeit mit Canova klappt wohl per mail sehr gut - an der Konstellation hatte doch der DLV etwas dran zu meckern - ich vermute dass lag eher an Heinig, der die Hahners nach der Trennung wohl auf dem Kieker hatte.

Gruß

C
(04.10.2014, 11:17)Pollux schrieb: [ -> ]
(03.10.2014, 18:35) beity schrieb: [ -> ]Ich bin doch etwas überrascht. Teilweise bis 250 km die Woche, die aber alle im fast identischen Tempo gelaufen, so gut wie keine Ruhetage, an einzelnen Tagen 54 km Gesamtbelastung......
Ich hätte vermutet, das er zwischen 160 bis 190 km die Woche läuft und stärker akzentuiert. Wer Erfolg hat, hat RechtCool Bin nun noch gespannter als vorher, ob das wirklich gut geht..

Ich finde es nachvollziehbar. Wer aus einer 5000m-Saison kommt, hat mit Sicherheit einen hohen Nachholbedarf in Sachen Stoffwechselanpassung. (Die Herz-Kreislauf-Kennziffern befinden sich mit Sicherheit auf Top-Niveau) Und besonders frisch wird man für beständig schnelle (aerobe) Einheiten auch nicht mehr sein. Den Glokogenspiegel konsequent niedrig halten, ohne sich in den Höllengrund der „Neogenese“ zu begeben, ist eine vernünftige Methode zur Beförderung des Mauerfalls. Und die Schwelle wird bei Arne Gabius ohnehin nicht das schlechteste Niveau haben. 

Die Auffassung sog. Trainergurus muss man immer im Kontext sehen. Arne Gabius wird seinen Körper kennen. Das ist das Wichtigste. Fahne

denke ich auch. durch die EM Vorbereitung wird er vermutlich schon viel Grundschnelligkeit gemacht haben und konzentriert sich deshalb im Moment vor allem auf die GA.
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