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Normale Version: Talent und Intelligenz
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Manche kokettieren sehr gerne mit ihrem Talent. Für den Spitzensport werden Talente gesucht, die arbeitswillig, zielorientiert und leidenschaftlich die LA betreiben. Ziel ist sicherlich die Olympiateilnahme aus Verbandssicht. Was bringt das größte Talent, wenn es nur zwei-, dreimal in der Woche trainiert? Damit reißt man heute keine Bäume mehr aus. Es gehören Akribie, Ausdauer, Talent, eine sehr spezielle Intelligenz und ein sportgerechtes Leben in Gesundheit dazu, in der LA erfolgreich zu sein. Man sollte nicht den partiellen Verzicht übersehen, der sich für AuA und TuT ergibt. Ich habe nie davon gesprochen, dass ich als Athletin oder Trainerin sehr viel geopfert habe. Man muss das wollen und nicht auf allen Hochzeiten tanzen wollen!!!

Alnes, Warholm-Trainer: Wir trainieren ziemlich viel. Das ist klug. Viele Leute sprechen davon, intelligent zu trainieren. Ich fürchte, viele Leute meinen wenig, wenn sie klug sagen. Ich glaube nicht, dass es klug ist, ein wenig Sport zu treiben. Vielleicht sollten wir uns mehr darum kümmern, wozu das Training führt, als was wir trainiert haben und wie viel wir trainiert haben.

Der Bereich der sehr speziellen Intelligenz (intellegere = verstehen, begreifen, einsehen) scheint aus meiner Sicht ein immer wichtigerer Bestandteil zu sein. AuA sollten gute Trainingsinhalte zu verinnerlichen lernen. Ich halte funktionelle und koordinativ hochanspruchsvolle Bestandteile für essentiell. AuA sollten blitzschnell erkennen, was gesund ist und guttut und was man eliminieren sollte!!! Das ist eine sehr spezielle Form der Intelligenz und hat nichts mit der/m schulischen prima/us inter pares zu tun. 

Ich stelle als Trainerin ganz bestimmte Merkmale bei AuA in den Fokus. Manchmal passt es, manchmal eben nicht. Man sollte schon an ähnlichen Zielen und Inhalten arbeiten. Ich überfrachte in den ersten zwei Jahren neue AuA nie mit meinem gesamten Übungsgut. Ich checke zunächst nur Basissachen ab. Übungen auf Weltklasseniveau kommen erst sehr viel später bei älteren AuA ins Programm. Meine Palette an Technikübungen ist in Kategorien eingestuft. Daher handelt es sich bei meinen Fortbildungen meist nur um gewisse Einstiege und um Basiswissen, aber nicht um die Dinge, die ich im Kopf als Endziel habe, weil oft die Eingangsübungen nicht beherrscht werden.

Gertrud 
Wenn man absolute Weltklasseleute miteinander vergleicht, bringen sie auch unterschiedliche Formen der Fokussierung mit. Ein Usain Bolt war ein Garant in seiner Lockerheit in der Minute X des Wettkampftages. Seine Fitness und Präsenz in dieser knappen Zeit war unglaublich. Ich musste schmunzeln, dass sein Team vor seinen letzten Olympiasiegen ihn weiterhin dazu "gezwungen" hat, sehr früh morgens zu trainieren oder aufzuhören. Er hat wohl klein beigegeben und wieder alles abgeräumt. 

Ein Warholm ist anscheinend ein Garant in seiner Trainingshärte und geht trotzdem nicht am Leben vorbei - gewusst wann und wie!!! Dazu passt sein humorvoller Trainer, der diese Stärken sofort erkannt hat. Das kann man nicht mit jedem trotz vielleicht gleicher Begabung durchziehen. Manche erwerben sich diese Härte, bei manchen würde auch ein Alnes diese Ergebnisse nicht liefern können, weil diese harte Bereitschaft nicht vorhanden ist. 

Nehmen wir einen Boris Becker, der eine unglaubliche "Kampfmaschine" war, aber so gar keine Talente laut Presse in finanziellen Dingen zu haben scheint! 

Dann sollte man noch in erfolgreichen Teams danach selektieren, wer verletzungsfrei durchkommt. Das ist aus meiner akribischen Sicht immer ein Hauptkriterium. Ich habe vieles aus der Weltklasse darin gesammelt. Ich tendiere zu der Form, dass diese Gedanken und Vorstellungen frühzeitig umgesetzt werden wie ein Vater es macht, der mich häufig fragt, welche Übungen ich seinem Sohnemann empfehle. Der Vater ist sehr akribisch und da war und bin ich sehr gerne bereit, Hilfe vielleicht auch auf dem Weg nach oben von unten an zu leisten, falls es mir noch lange vergönnt ist, damit der Junge möglichst verletzungsfrei durchkommt. Der Vater baut alle Sachen selbst auch nach meinen Vorstellungen. 

Es gibt auch AuA, die eine große Fluktuation an Trainern haben und haben werden und nie ihre/n Traumtrainer/in finden, weil sie - wie ich immer sage - "karierte Maiglöckchen suchen" ( Wink ‌). Es ist alles immer eine Frage, was man will, ob man bereit ist, alles zu geben und sich vielleicht gravierend zu ändern, um unverletzt über die Runden zu kommen. Ich akzeptiere, wenn nicht jede/r bereit ist, diesen zweifelsohne harten Weg zu gehen. Ich bin das bis heute auf höchstem Niveau, aber eben nicht darunter.

Sabine hat letztens noch zu mir gesagt, dass wir die Übungen nur eingeführt oder verändert haben, weil es vonnöten war. Wir waren im Team von unseren Ideen zurecht überzeugt. Es war kein leichtes Unterfangen, Sabine gesund zu erhalten. Sie hat in den für sie konstruierten Übungen enorm hoch belasten können, weil wir vorher die Bedingungen ganz individuell abgesteckt haben. Das Wissen habe ich mir in vielen Jahren mit viel Fleiß, Kosten und einer Menge an Begeisterung erworben. Thumb_up ‌ 

Gertrud
(31.03.2022, 09:25)Gertrud schrieb: [ -> ]Nehmen wir einen Boris Becker, der eine unglaubliche "Kampfmaschine" war, aber so gar keine Talente laut Presse in finanziellen Dingen zu haben scheint! 
Ich habe großen Respekt vor seiner langen erfolgreichen Tennis- Karriere. Aber die Gesunderhaltung im- und vor allem nach dem Hochleistungssport hat bei Boris Becker leider überhaupt nicht geklappt. Er war vielleicht zu sehr "Kampfmaschine".
(31.03.2022, 13:55)omega schrieb: [ -> ]
(31.03.2022, 09:25)Gertrud schrieb: [ -> ]Nehmen wir einen Boris Becker, der eine unglaubliche "Kampfmaschine" war, aber so gar keine Talente laut Presse in finanziellen Dingen zu haben scheint! 
Ich habe großen Respekt vor seiner langen erfolgreichen Tennis- Karriere. Aber die Gesunderhaltung im- und vor allem nach dem Hochleistungssport hat bei Boris Becker leider überhaupt nicht geklappt. Er war vielleicht zu sehr "Kampfmaschine".

Man hat wahrscheinlich die vulnerablen Stellen, die teilweise erst nach dem 25. Lebensjahr synostosieren, nicht beachtet oder gekannt. Im Grunde "beschert" der Körper Verletzungen und/oder OP, wenn nicht ausbalanciert trainiert wird. Es treffen im Tennis auf sehr junge Menschen schon harte strukturelle Beanspruchungen, bei denen der Zeitfaktor eine erhebliche Rolle spielt. Vieles ist eben eine Sache des fundierten Wissens. Da liegen Sie vollkommen richtig. Thumb_up

Ich habe damals bei Beate Peters im Speerwurf, der verletzungsträchtige Stellen vor allem in jungen Jahren beinhaltet, bewusst auf anderen Gebieten als einem vorgezogenen Erwachsenentraining belastet. Man muss sich einfach vieles trauen, wovon man überzeugt ist, gegen alle Hindernisse durchzusetzen. Ich habe mich nie verbogen und bin auch heute noch nicht zu einem Kompromiss auf dem Gebiet der Verletzungsprophylaxe bereit - weder bei AuA noch bei Funktionären. Wie andere Menschen mein Verhalten empfinden, interessiert mich absolut nicht. Es gibt für mich Dinge ohne Verhandlungsbasis!!!

Wenn AuA andere Auffassungen als ich in der Gesundheitsfürsorge haben, müssen sie sich andere Trainer/innen suchen. Ich trainiere keine/n AuA wissentlich im Übungsgut kaputt. Man kann immer mal Fehler begehen; davon spreche ich auch mich nicht frei. Dafür ist der Körper zu vielschichtig und auch vielfach noch nicht durchforscht. Es kommt immer wieder zu neuen Ergebnissen. Ich habe heute Morgen mit einem guten Freund und Trainer noch Landungsmechanismen diskutiert. Wir diskutieren immer auf absolut hohem Niveau. Dabei war HjH schon damals im Hürdenlauf seiner Zeit voraus. Ich habe zu der Zeit schon seine Vorschläge beachtet. Ich bin nicht so narzistisch, dass ich meine, nur alleine den Kopf in der LA zum Denken zu haben. Wink

Gertrud
(30.03.2022, 19:17)Gertrud schrieb: [ -> ]..... Was bringt das größte Talent, wenn es nur zwei-, dreimal in der Woche trainiert? Damit reißt man heute keine Bäume mehr aus....
Gertrud 

Was wohl ? Man kann Freundschaften pflegen, am kulturellen Leben teilnehmen und  anderen Hobbys (wie z.B. musischen) nachgehen, am Vereinsleben teilnehmen, Urlaube nach eignen Bedürfnissen planen und durchführen, Ausbildungen und berufliche Perspektiven konkret nutzen (vor allem, wenn man nicht bei einer Waffeneinheit "geparkt" sein möchte), auch mal relaxen und und und. Natürlich ist es dann kaum möglich, in die Weltspitze vorzustoßen.  Die LA besteht nun wirklich nicht nur aus Hochleistungssport, das Gegenteil ist der Fall.  Wegen des hohen Risikos zu scheitern ist es bei unserer Gesellschaftsordnung überlegenswert, ob es nicht einer gewissen Intelligenz bedarf, den Weg des absoluten Spitzensportes nicht zu gehen, zumal die wirtschaftliche Situation der Allermeisten - gelinde ausgedrückt - sehr bescheiden ist (im Gegenteil zum früheren  Boris Becker, der ewähnt wurde). Man muss den Weg des Verzichtes auf den Hochleistungssport nicht respektieren, weil das eine Selbstverständlichkeit ist und keiner Rechtfertigung bedarf. Im Übrigen kenne ich keine/n ehemalige/n Spitzensportler/in, egal in welcher Sportart und egal wie  trainiert wurde/n, ohne körperliche Langzeitschäden.
(31.03.2022, 14:42)Halloo schrieb: [ -> ]
(30.03.2022, 19:17)Gertrud schrieb: [ -> ]..... Was bringt das größte Talent, wenn es nur zwei-, dreimal in der Woche trainiert? Damit reißt man heute keine Bäume mehr aus....
Gertrud 

Was wohl ? Man kann Freundschaften pflegen, am kulturellen Leben teilnehmen und  anderen Hobbys (wie z.B. musischen) nachgehen, am Vereinsleben teilnehmen, Urlaube nach eignen Bedürfnissen planen und durchführen, Ausbildungen und berufliche Perspektiven konkret nutzen (vor allem, wenn man nicht bei einer Waffeneinheit "geparkt" sein möchte), auch mal relaxen und und und. Natürlich ist es dann kaum möglich, in die Weltspitze vorzustoßen.  Die LA besteht nun wirklich nicht nur aus Hochleistungssport, das Gegenteil ist der Fall.  Wegen des hohen Risikos zu scheitern ist es bei unserer Gesellschaftsordnung überlegenswert, ob es nicht einer gewissen Intelligenz bedarf, den Weg des absoluten Spitzensportes nicht zu gehen, zumal die wirtschaftliche Situation der Allermeisten - gelinde ausgedrückt - sehr bescheiden ist (im Gegenteil zum früheren  Boris Becker, der ewähnt wurde). Man muss den Weg des Verzichtes auf den Hochleistungssport nicht respektieren, weil das eine Selbstverständlichkeit ist und keiner Rechtfertigung bedarf. Im Übrigen kenne ich keine/n ehemalige/n Spitzensportler/in, egal in welcher Sportart und egal wie  trainiert wurde/n, ohne körperliche Langzeitschäden.

Sie haben doch zweimal die OS wegen Verletzungen verpasst. Um welche Verletzungen hat es sich dabei gehandelt? Bei zweimaligem Training ist die Verletzungsgefahr eigentlich nicht so groß.

Ich akzeptiere Ihre Einstellung. Sie führt heutzutage normalerweise mit zweimaligem Training pro Woche nicht mehr zur absoluten Spitze in der LA. Es kommt darauf an, ob man Spitzenleistungen oder Breitensportergebnisse als Athlet oder Trainer als Ziel hat.

Es ist doch nicht so, dass ein Usain Bolt oder ein Warholm auf alles verzichten und keinen Spaß haben. Man hat sie auch außerhalb der Tartanbahn bei Events gesehen. 

Weil es so viele Langzeitschäden gibt, gehe ich konsequent einen anderen Weg, der sicherlich sehr mühselig und bei mir mit sehr, sehr viel Arbeit verbunden ist. Ich habe Sabine z.B. mit Vorschäden bekommen und dann trainingsmäßig keine Schäden mehr produziert. 

Wir bekommen doch heute die Kinder im Gymnasium schon mit enormen Schäden. Ich kenne kaum ein Kind, das gesunde Füße hat. Zudem erlebe ich oft morgens bei Kaufland vornehmlich, dass Schüler vor der Schule sich ihr Frühstück dort besorgen. Das macht mich immer wieder traurig. Oft mache ich sie einfach auf ihr schlechte Wahl aufmerksam und was sie beachten sollten. Ich kaufe dort qualitativ sehr gute Lebensmittel. 

Die Fortschritte in der Welt werden meistens durch einige wenige Menschen erzielt - ob im Sport, in Erfindungen oder in der Medizin. Alle diese Menschen entsprechen nicht dem normalem "Strickmuster". Viele profitieren aber von ihnen. Ich liebe Menschen, die über das Mittelmaß hinausragen.

Wir haben das Recht, beide sehr unterschiedlicher Auffassung zu sein. Sie gehen davon aus, dass SpitzensportlerInnen nicht gesund sein können. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man es mit Akribie und Wissen schaffen kann. Ich lasse Sie in Ihrer Welt. Lassen Sie mich doch in meiner! Sie müssen aus meiner Sicht nur lernen, meine Meinung zu akzeptieren, zumindest aber zu tolerieren, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Jeder Mensch ist nun mal auf andere Art und Weise glücklich. 

Noch etwas: Wenn man in Wattenscheid oder irgendwo anders schlecht über mich spricht, interessiert mich das wirklich nicht. Ich kann von mir behaupten, noch niemanden hinter dem Rücken hinausgemobbt zu haben. Wir kennen uns persönlich gar nicht. - Ich habe über 40 Jahre an einem Gymnasium in Marl sehr erfolgreich und geachtet gearbeitet. Ich gebe dort heute noch eine AG in der nach mir benannten Halle. Mit Steffi Storp, Beate Peters, Sabine Braun und Werner Hartmann verbindet mich noch heute eine sehr gute Freundschaft. Beate und Sabine stehen mitten in der Nacht bei mir auf der Matte, wenn es mir schlecht gehen sollte. Ich hatte bei ihnen und Ute Thimm sehr großen Rückhalt in der sehr aggressiven Krebsgeschichte. Vielleicht können Sie nachvollziehen, dass ich mich so gar nicht auf Ihre Diskussionsebene aus guten Gründen des Selbstschutzes begeben will?! Stress macht Rezidive in jeder Hinsicht. Heute gehe ich da viel früher von Bord und genieße lieber das "Waldbaden".

Gertrud
(31.03.2022, 15:23)Gertrud schrieb: [ -> ]
(31.03.2022, 14:42)Halloo schrieb: [ -> ]
(30.03.2022, 19:17)Gertrud schrieb: [ -> ]..... Was bringt das größte Talent, wenn es nur zwei-, dreimal in der Woche trainiert? Damit reißt man heute keine Bäume mehr aus....
Gertrud 

Was wohl ? Man kann Freundschaften pflegen, am kulturellen Leben teilnehmen und  anderen Hobbys (wie z.B. musischen) nachgehen, am Vereinsleben teilnehmen, Urlaube nach eignen Bedürfnissen planen und durchführen, Ausbildungen und berufliche Perspektiven konkret nutzen (vor allem, wenn man nicht bei einer Waffeneinheit "geparkt" sein möchte), auch mal relaxen und und und. Natürlich ist es dann kaum möglich, in die Weltspitze vorzustoßen.  Die LA besteht nun wirklich nicht nur aus Hochleistungssport, das Gegenteil ist der Fall.  Wegen des hohen Risikos zu scheitern ist es bei unserer Gesellschaftsordnung überlegenswert, ob es nicht einer gewissen Intelligenz bedarf, den Weg des absoluten Spitzensportes nicht zu gehen, zumal die wirtschaftliche Situation der Allermeisten - gelinde ausgedrückt - sehr bescheiden ist (im Gegenteil zum früheren  Boris Becker, der ewähnt wurde). Man muss den Weg des Verzichtes auf den Hochleistungssport nicht respektieren, weil das eine Selbstverständlichkeit ist und keiner Rechtfertigung bedarf. Im Übrigen kenne ich keine/n ehemalige/n Spitzensportler/in, egal in welcher Sportart und egal wie  trainiert wurde/n, ohne körperliche Langzeitschäden.

Sie haben doch zweimal die OS wegen Verletzungen verpasst. Um welche Verletzungen hat es sich dabei gehandelt? Bei zweimaligem Training ist die Verletzungsgefahr eigentlich nicht so groß.

Ich akzeptiere Ihre Einstellung. Sie führt heutzutage normalerweise mit zweimaligem Training pro Woche nicht mehr zur absoluten Spitze in der LA. Es kommt darauf an, ob man Spitzenleistungen oder Breitensportergebnisse als Athlet oder Trainer als Ziel hat.

Es ist doch nicht so, dass ein Usain Bolt oder ein Warholm auf alles verzichten und keinen Spaß haben. Man hat sie auch außerhalb der Tartanbahn bei Events gesehen. 

Weil es so viele Langzeitschäden gibt, gehe ich konsequent einen anderen Weg, der sicherlich sehr mühselig und bei mir mit sehr, sehr viel Arbeit verbunden ist. Ich habe Sabine z.B. mit Vorschäden bekommen und dann trainingsmäßig keine Schäden mehr produziert. 

Wir bekommen doch heute die Kinder im Gymnasium schon mit enormen Schäden. Ich kenne kaum ein Kind, das gesunde Füße hat. Zudem erlebe ich oft morgens bei Kaufland vornehmlich, dass Schüler vor der Schule sich ihr Frühstück dort besorgen. Das macht mich immer wieder traurig. Oft mache ich sie einfach auf ihr schlechte Wahl aufmerksam und was sie beachten sollten. Ich kaufe dort qualitativ sehr gute Lebensmittel. 

Die Fortschritte in der Welt werden meistens durch einige wenige Menschen erzielt - ob im Sport, in Erfindungen oder in der Medizin. Alle diese Menschen entsprechen nicht dem normalem "Strickmuster". Viele profitieren aber von ihnen. Ich liebe Menschen, die über das Mittelmaß hinausragen.

Wir haben das Recht, beide sehr unterschiedlicher Auffassung zu sein. Sie gehen davon aus, dass SpitzensportlerInnen nicht gesund sein können. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man es mit Akribie und Wissen schaffen kann. Ich lasse Sie in Ihrer Welt. Lassen Sie mich doch in meiner! Sie müssen aus meiner Sicht nur lernen, meine Meinung zu akzeptieren, zumindest aber zu tolerieren, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Jeder Mensch ist nun mal auf andere Art und Weise glücklich. 

Noch etwas: Wenn man in Wattenscheid oder irgendwoanders schlecht über mich spricht, interessiert mich das wirklich nicht. Ich kann von mir behaupten, noch niemanden hinter dem Rücken hinausgemobbt zu haben. Wir kennen uns persönlich gar nicht. - Ich habe über 40 Jahre an einem Gymnasium in Marl sehr erfolgreich und geachtet gearbeitet. Ich gebe dort heute noch eine AG in der nach mir benannten Halle. Mit Steffi Storp, Beate Peters, Sabine Braun und Werner Hartmann verbindet mich noch heute eine sehr gute Freundschaft. Beate und Sabine stehen mitten in der Nacht bei mir auf der Matte, wenn es mir schlecht gehen sollte.  

Gertrud
Wenn die Verletzungsgefahr mit der Trainingshäufigkeit steigt, spricht das irgendwie auch aus gesundheutlichen Gründen gegen den Hochleistungssport, den ich deshalb aber nicht verdamme.
Stimmt, habe ich verletzungsbedingt die OS verpasst. Ursache war ursächlich ein böses Umknicken des Sprunggelenkes bei der Quali in Prag) für eine gemeinsame Europameisterschafts-Mannschaft. Ich trat bei der Hop-Landung in ein Loch, das war bei Aschenbahnen immer möglich. Zwei Jahre später startete ich als Zeitsoldat bei den Militärmeisterschaften in Brüssel. Weil das Sprunggelenk immer noch nicht belastbar war, sprang ich statt l-l-r  r-r-l und wurde Dritter. Ich kenne keinen Dreispringer, der das für einen Wettkampf so realisieren konnte. Die meisten haben das überhaupt nicht mitbekommen Die OS ein Jahr später (1964) kamen zu früh. 
1968 später zog ich mir beim einem Fußballspiel eine Muskelfaserriß in der rechten Wade zu, an Qualifikationswettkämpfe war nicht zu denken. 
Ich lasse sie in ihrer Welt, tolieriere selbstverständlich ihre Meinung. Machen sie ihr Ding wie sie es für richtig halten, geht mich auch nichts an. Dennoch bin ich nur  zu einem gewissen Teil bei ihnen und mache das auch hier deutlich.
Mit z.B. S.B. uns B.P. hatten sie vor langer Zeit mit ihrem Trainer/inneteam sehr schöne Erfolge. Das sollte Sie rundum zufrieden und glücklich machen. Diese Zeiten sind (leider) vorbei,  das sollte man akzepieren. In etwa 3/4 ihrer Beiträge erwähnen sie  die Erfolge von S.B. und B.P., und das seit vielen Jahren. Zwischenzeitlich wissen das hier alle im Forum und muss nicht immer wieder breitgetreten werden.
Tut mir wirklich leid, dass die Sache mit Louisa nicht geklappt hat, sie hat sich offensichtlich nicht voll vereinnahmen lassen wollen. 
Ich wünschen ihnen eine möglichst stabile Gesundheit, denn das ist das Wichtigste, wichtiger als sich im Sport aufzureiben.
Zitat:Tut mir wirklich leid, dass die Sache mit Louisa nicht geklappt hat, sie hat sich offensichtlich nicht voll vereinnahmen lassen wollen. 
Ich wünschen ihnen eine möglichst stabile Gesundheit, denn das ist das Wichtigste, wichtiger als sich im Sport aufzureiben.

Das sehe ich komplett anders. Sie sind in der Beziehung verbal sehr übergriffig - zumindest empfinde ich es so, ohne die Situation zu kennen und Insiderkenntnisse zu haben. Ich will Athletinnen von gesunden Trainingsinhalten überzeugen, nicht mehr und nicht weniger. Ich vereinnahme keinen Menschen. Davon konnte bei einmaligem Training pro Woche bei mir auch keine Rede sein. Ich selbst bin als Athletin und schon Lehrerin zu dem Zeitpunkt an unserem Gymnasium zwei- bis dreimal pro Woche nach Leverkusen zu Georg Küper vor den OS in Mexiko gefahren und wollte das auch so. 

Ich habe zwei Monate mit ihr alleine trainiert und sie wirklich wieder halbwegs nach Anweisung der Ärztin fit bekommen. Sie hat im Grunde drei Jahre verletzungsbedingt keinen richtigen Mehrkampf mehr abliefern können. Zudem hatte sie während dieser Zeit drei Trainerwechsel. Sie hat da auch nur nach meinen Anweisungen viermal pro Woche trainiert. Sie war total über so wenig Training überrascht. Ich wollte nichts übertreiben und sie langsam an adäquate Belastungen gewöhnen. Danach kam erst Dirk Zorn ins Spiel.

Ich hatte sie davon überzeugen wollen, nach Leverkusen mit den schönen Erfolgen die Hallensaison abzubrechen und sich voll und ganz auf Ratingen zu konzentrieren, zumal sie sehr verletzungsanfällig ist. Sie war in Leverkusen bereits in 14m-Form beim Kugelstoßen. 14,50m sind also für sie nach der intensiven Vorbereitung kein Problem. Dirk hat sie in einer der ersten Einheiten den Speer werfen lassen. Ich habe mein Veto eingelegt, weil sie sich den Ellbogen zerschossen hätte. Sie hat mehrere Monate keinen Speer bei mir in die Hand genommen. Sie hat bei den ersten Speerwurfeinheiten bei mir sehr sauber über die Schulter geworfen. Ich habe sie nur Alternativprogramme machen und ein spezielles Kraftprogramm absolvieren lassen. Auch da traue ich ihr in Ratingen durchaus 46/47m+ zu. 

Auf einmal wollte sie die Hürden nur noch schnell laufen. Sie hat dann eine gewisse Zeit eine schnelle Hürdeneinheit gegen Dirks Zehnkämpfer absolviert. Irgendwann fiel ihr Sparringspartner mit massiven LWS- und Hamstringproblemen aus. Sie wollte die Technikeinheiten eigentlich nicht mehr trainieren. Ich habe sie dann in zwei Einheiten mit sehr guten Übungen überzeugt, dass diese Einheiten auf keinen Fall fehlen dürfen. Sie war in den USA sehr schnell: 11.43/12,95; aber bei näherem Hinschauen technisch nicht überzeugend. Die Differenz ist viel zu groß zwischen 100m und 100m Hürden. Ich hatte extra eine Tabelle mit Vergleichswerten angelegt. Natürlich kann man nicht nur die 0,85 von K. Harrison als Maßstab nehmen. Es war nicht einmal die Differenz, die mir Kopfschmerzen bereitete. Es war das Wie sie die Zeit gelaufen ist: mit unglaublich schlechten Fußaufsätzen. Das habe ich ihr alles per Bild und Video bewiesen. Die gesamte Konstellation war natürlich etwas unglücklich. Dirk hat die Planung abgelehnt und sie in drei Einheiten in Dormagen gesehen, ich nur in einer Einheit. Ich habe aber die Planung gemacht. Sie hat also Übungen abgewickelt ohne meine Anwesenheit, während ich bei Sabine immer anwesend war. 

Ich musste ja irgendwann die 800m ins Programm nehmen und dann die 200m-Programme. Sie bekam dann irgendwann Probleme mit der Achillessehne. Das wollte man mir dann in die Schuhe schieben. Ich habe sie immer ganz gezielte Programme für ihre sehr anfälligen Füße durchführen lassen. Sie hatte bereits schon Achillessehnenprobleme in den USA allerdings an einer anderen Stelle. Sie fand meine Programme auch "genial" (ihr Ausdruck). 

Dann kam mein einziges Training in Dormagen, das ich während Dirks Abwesenheit bei einem Lehrgang übernommen hatte. Die Sache hatte sich schon zugespitzt; mein Blutdruck ging in astronomische Höhen. Als ich die Kraftübungsausführungen sah, bin ich fast rückwärts umgefallen. Ich halte einbeinige Kniebeugen - richtig ausgeführt - für sehr hilfreich; aber was ich da sah, fand ich erschütternd für die gesamte Statik. Zudem führte sie das Umsetzen (na ja, auch nicht meine favorisierte Übung in der Form) sehr fußschädigend durch. Jetzt wusste ich, woher die Achillessehnenprobleme kamen. Wenn nicht orthograd trainiert wird, kommen solche Sachen eben auf Dauer. 

Man muss sich vorstellen, dass Louisa bisher bei 11,43 zwischen 6,10m und 6,20m gesprungen ist. Sabine konnte mit 11,58 6,83m mit etwas zu viel Wind und 6,76m regulär erzielen. Das ließ mir keine Ruhe. Ich habe bei der Einheit eine Übung in der Absprungvorbereitung machen lassen und auf einmal ging Lousia ab wie eine Rakete. Ihr Freund teilte Dirk daraufhin sofort die Übung per SMS mit. Auch da ist der Boden für 6,40m-6,50m vorbereitet. Natürlich war das nur eine Übung aus meinem reichhaltigen Repertoire. Auch im Hochsprung verfüge ich über enorme spezifische Übungen. Ich habe bei den besten Trainern gelernt.  Wink ‌Nicht Armarbeit und Lattenüberquerung favorisiere ich, sondern Absprungvorbereitung und Absprung vor allem bei ihrem Sprungfuß.

Ich habe Louisa vor Leipzig zwei Wochen lang nicht im Hürdentechnikbereich gesehen. Sie hatte auch wohl arge Achillessehnenprobleme. Dann sagt man vernünftigerweise die DHM ab. Ich war auch aufgewühlt ob der Gesamtsituation. Beim ersten Lauf in Leipzig war ihr Start schlecht. Dirk war unten im Schlauch. Ich saß auf der Tribüne. Ich habe ihren Start verbessert. Sie kam beim zweiten Start gut aus den Blöcken, touchierte die erste, die dritte und die fünfte Hürde. Nach dem Lauf kamen Louisa und Dirk gemeinsam von unten nach oben und nannten einige Gründe. Louisa sagte, dass sie zu nah an der ersten Hürde war. Nachts um 1-4 Uhr habe ich zu Hause nach meiner Ankunft das Finale ausgewertet. Sie war nicht näher an der ersten Hürde als Roleder und Co. Sie lag sogar noch an der zweiten Hürde gut. In den USA ist sie mit 8,25/ 60m 13,16 die 100m Hürden gelaufen. Also war ihre Form nicht schlecht. 

Das 800m-Training habe ich auf andere Inhalte umgestellt. Nur musste ich für mich die Reißleine ziehen, weil ich in dem Umfeld meinen Blutdruck nicht mehr in vernünftige Bahnen lenken konnte. Auch 6500 Punkte sind aus meiner Sicht keine gesundheitlichen Einschränkungen wert. Ich bin nun mal sehr angeschlagen.

Für mich beudeutet die Verletzungsstatistik von TuT immer ein Gradmesser für Qualität. WinkThumb_up ‌Die TrainerInnen im Team Braun können in der Hinsicht auch heute noch als Vorbilder für viele gelten. Darauf bin ich enorm stolz!!! Der DR von Sabine steht heute noch nach 30 Jahren - was ist da los??? WinkWinkWink

Ich bin nun mal kein missgünstiger Mensch und wünsche Louisa wirklich einen guten und gesunden Wettkampf in Ratingen. Unsere Gesundheitsvorstellungen lagen leider zu weit auseinander. Ich neige als Trainerin nicht zur "Bolzerei", eher zur Filigranarbeit. Thumb_up

Gertrud
(31.03.2022, 18:50)Gertrud schrieb: [ -> ]
Zitat:Tut mir wirklich leid, dass die Sache mit Louisa nicht geklappt hat, sie hat sich offensichtlich nicht voll vereinnahmen lassen wollen. 
Ich wünschen ihnen eine möglichst stabile Gesundheit, denn das ist das Wichtigste, wichtiger als sich im Sport aufzureiben.

Das sehe ich komplett anders. Sie sind in der Beziehung verbal sehr übergriffig - zumindest empfinde ich es so, ohne die Situation zu kennen und Insiderkenntnisse zu haben. Ich will Athletinnen von gesunden Trainingsinhalten überzeugen, nicht mehr und nicht weniger. Ich vereinnahme keinen Menschen. Davon konnte bei einmaligem Training pro Woche bei mir auch keine Rede sein. Ich selbst bin als Athletin und schon Lehrerin zu dem Zeitpunkt an unserem Gymnasium zwei- bis dreimal pro Woche nach Leverkusen zu Georg Küper vor den OS in Mexiko gefahren und wollte das auch so. 

Ich habe zwei Monate mit ihr alleine trainiert und sie wirklich wieder halbwegs nach Anweisung der Ärztin fit bekommen. Sie hat im Grunde drei Jahre verletzungsbedingt keinen richtigen Mehrkampf mehr abliefern können. Zudem hatte sie während dieser Zeit drei Trainerwechsel. Sie hat da auch nur nach meinen Anweisungen viermal pro Woche trainiert. Sie war total über so wenig Training überrascht. Ich wollte nichts übertreiben und sie langsam an adäquate Belastungen gewöhnen. Danach kam erst Dirk Zorn ins Spiel.

Ich hatte sie davon überzeugen wollen, nach Leverkusen mit den schönen Erfolgen die Hallensaison abzubrechen und sich voll und ganz auf Ratingen zu konzentrieren, zumal sie sehr verletzungsanfällig ist. Sie war in Leverkusen bereits in 14m-Form beim Kugelstoßen. 14,50m sind also für sie nach der intensiven Vorbereitung kein Problem. Dirk hat sie in einer der ersten Einheiten den Speer werfen lassen. Ich habe mein Veto eingelegt, weil sie sich den Ellbogen zerschossen hätte. Sie hat mehrere Monate keinen Speer bei mir in die Hand genommen. Sie hat bei den ersten Speerwurfeinheiten bei mir sehr sauber über die Schulter geworfen. Ich habe sie nur Alternativprogramme machen und ein spezielles Kraftprogramm absolvieren lassen. Auch da traue ich ihr in Ratingen durchaus 46/47m+ zu. 

Auf einmal wollte sie die Hürden nur noch schnell laufen. Sie hat dann eine gewisse Zeit eine schnelle Hürdeneinheit gegen Dirks Zehnkämpfer absolviert. Irgendwann fiel ihr Sparringspartner mit massiven LWS- und Hamstringproblemen aus. Sie wollte die Technikeinheiten eigentlich nicht mehr trainieren. Ich habe sie dann in zwei Einheiten mit sehr guten Übungen überzeugt, dass diese Einheiten auf keinen Fall fehlen dürfen. Sie war in den USA sehr schnell: 11.43/12,95; aber bei näherem Hinschauen technisch nicht überzeugend. Die Differenz ist viel zu groß zwischen 100m und 100m Hürden. Ich hatte extra eine Tabelle mit Vergleichswerten angelegt. Natürlich kann man nicht nur die 0,85 von K. Harrison als Maßstab nehmen. Es war nicht einmal die Differenz, die mir Kopfschmerzen bereitete. Es war das Wie sie die Zeit gelaufen ist: mit unglaublich schlechten Fußaufsätzen. Das habe ich ihr alles per Bild und Video bewiesen. Die gesamte Konstellation war natürlich etwas unglücklich. Dirk hat die Planung abgelehnt und sie in drei Einheiten in Dormagen gesehen, ich nur in einer Einheit. Ich habe aber die Planung gemacht. Sie hat also Übungen abgewickelt ohne meine Anwesenheit, während ich bei Sabine immer anwesend war. 

Ich musste ja irgendwann die 800m ins Programm nehmen und dann die 200m-Programme. Sie bekam dann irgendwann Probleme mit der Achillessehne. Das wollte man mir dann in die Schuhe schieben. Ich habe sie immer ganz gezielte Programme für ihre sehr anfälligen Füße durchführen lassen. Sie hatte bereits schon Achillessehnenprobleme in den USA allerdings an einer anderen Stelle. Sie fand meine Programme auch "genial" (ihr Ausdruck). 

Dann kam mein einziges Training in Dormagen, das ich während Dirks Abwesenheit bei einem Lehrgang übernommen hatte. Die Sache hatte sich schon zugespitzt; mein Blutdruck ging in astronomische Höhen. Als ich die Kraftübungsausführungen sah, bin ich fast rückwärts umgefallen. Ich halte einbeinige Kniebeugen - richtig ausgeführt - für sehr hilfreich; aber was ich da sah, fand ich erschütternd für die gesamte Statik. Zudem führte sie das Umsetzen (na ja, auch nicht meine favorisierte Übung in der Form) sehr fußschädigend durch. Jetzt wusste ich, woher die Achillessehnenprobleme kamen. Wenn nicht orthograd trainiert wird, kommen solche Sachen eben auf Dauer. 

Man muss sich vorstellen, dass Louisa bisher bei 11,43 zwischen 6,10m und 6,20m gesprungen ist. Sabine konnte mit 11,58 6,83m mit etwas zu viel Wind und 6,76m regulär erzielen. Das ließ mir keine Ruhe. Ich habe bei der Einheit eine Übung in der Absprungvorbereitung machen lassen und auf einmal ging Lousia ab wie eine Rakete. Ihr Freund teilte Dirk daraufhin sofort die Übung per SMS mit. Auch da ist der Boden für 6,40m-6,50m vorbereitet. Natürlich war das nur eine Übung aus meinem reichhaltigen Repertoire. Auch im Hochsprung verfüge ich über enorme spezifische Übungen. Ich habe bei den besten Trainern gelernt.  Wink ‌Nicht Armarbeit und Lattenüberquerung favorisiere ich, sondern Absprungvorbereitung und Absprung vor allem bei ihrem Sprungfuß.

Ich habe Louisa vor Leipzig zwei Wochen lang nicht im Hürdentechnikbereich gesehen. Sie hatte auch wohl arge Achillessehnenprobleme. Dann sagt man vernünftigerweise die DHM ab. Ich war auch aufgewühlt ob der Gesamtsituation. Beim ersten Lauf in Leipzig war ihr Start schlecht. Dirk war unten im Schlauch. Ich saß auf der Tribüne. Ich habe ihren Start verbessert. Sie kam beim zweiten Start gut aus den Blöcken, touchierte die erste, die dritte und die fünfte Hürde. Nach dem Lauf kamen Louisa und Dirk gemeinsam von unten nach oben und nannten einige Gründe. Louisa sagte, dass sie zu nah an der ersten Hürde war. Nachts um 1-4 Uhr habe ich zu Hause nach meiner Ankunft das Finale ausgewertet. Sie war nicht näher an der ersten Hürde als Roleder und Co. Sie lag sogar noch an der zweiten Hürde gut. In den USA ist sie mit 8,25/ 60m 13,16 die 100m Hürden gelaufen. Also war ihre Form nicht schlecht. 

Das 800m-Training habe ich auf andere Inhalte umgestellt. Nur musste ich für mich die Reißleine ziehen, weil ich in dem Umfeld meinen Blutdruck nicht mehr in vernünftige Bahnen lenken konnte. Auch 6500 Punkte sind aus meiner Sicht keine gesundheitlichen Einschränkungen wert. Ich bin nun mal sehr angeschlagen.

Für mich beudeutet die Verletzungsstatistik von TuT immer ein Gradmesser für Qualität. WinkThumb_up ‌Die TrainerInnen im Team Braun können in der Hinsicht auch heute noch als Vorbilder für viele gelten. Darauf bin ich enorm stolz!!! Der DR von Sabine steht heute noch nach 30 Jahren - was ist da los??? WinkWinkWink

Ich bin nun mal kein missgünstiger Mensch und wünsche Louisa wirklich einen guten und gesunden Wettkampf in Ratingen. Unsere Gesundheitsvorstellungen lagen leider zu weit auseinander. Ich neige als Trainerin nicht zur "Bolzerei", eher zur Filigranarbeit. Thumb_up

Gertrud
Nicht nur die Vorstellungen von Louisa und ihnen klafften auseinander, sondern (wie Sie sehr konkret beschrieben) auch die von ihnen und Dirk Zorn, der nach ihrer Auffassung das Krafttraining falsch anwendete - oder machte das Louisa ohne das Wissen von Dirk Zorn? Was vor garnicht langer Zeit noch hervorragend war ist jetzt schlecht. 
Offensichtlich war die Kommunikation mangelhaft, weil Tainingsinhalte zwischen betreuenden Übungsleitern vorab abgestimmt werden sollten, da anderenfall ein vernünftiger Miteinander nicht möglich ist und Sportlrer/innen verunsichert werden. 
Da Sie Dirk Zorn wegen seines nach ihrer Auffassung falschen Trainings öffentlich relativ deutlich angreifen, wird auch er jetzt nicht mehr die größten Sympathiewerte für Sie entwickeln. Das sollte ihnen aber egal sein, sowas kennen Sie ja. 
Manchmal liegt die Wahrheit in der Mitte, nicht nur bei einer Person. 
Alles Gute für sie
(31.03.2022, 20:28)Halloo schrieb: [ -> ]
(31.03.2022, 18:50)G schrieb: [ -> ]
Nicht nur die Vorstellungen von Louisa und ihnen klafften auseinander, sondern (wie Sie sehr konkret beschrieben) auch die von ihnen und Dirk Zorn, der nach ihrer Auffassung das Krafttraining falsch anwendete - oder machte das Louisa ohne das Wissen von Dirk Zorn? Was vor garnicht langer Zeit noch hervorragend war ist jetzt schlecht. 
Offensichtlich war die Kommunikation mangelhaft, weil Tainingsinhalte zwischen betreuenden Übungsleitern vorab abgestimmt werden sollten, da anderenfall ein vernünftiger Miteinander nicht möglich ist und Sportlrer/innen verunsichert werden. 
Da Sie Dirk Zorn wegen seines nach ihrer Auffassung falschen Trainings öffentlich relativ deutlich angreifen, wird auch er jetzt nicht mehr die größten Sympathiewerte für Sie entwickeln. Das sollte ihnen aber egal sein, sowas kennen Sie ja. 
Manchmal liegt die Wahrheit in der Mitte, nicht nur bei einer Person. 
Alles Gute für sie

Ja, die Kommunikation war im "Hause Braun" wesentlich besser, weil ich täglich bei jeder Einheit anwesend war!!! Das Kriterium kann Kommunikation meistens nicht ersetzen. Es sei denn, es handelt sich um zwei Menschen wie z.B. bei HjH und mir, wo absolute Übereinstimmung besteht. Ich hatte anfangs keinen Grund, von Diskrepanzen im Krafttraining und in technischer Hinsicht auszugehen, da ich solche Ausführungen im Krafttraining z.B. nicht geahnt habe. Er hat seinen Weg und ich meinen. In prophylaktischer Hinsicht war ich schon sehr erfolgreich und bin im Laufe der Zeit immer besser geworden. Es hat mir in Sabines Team und auch an unserem Gymnasium nie an Kooperationsfähigkeit über 40 Jahre gefehlt.

Die Trainingsinhalte waren zwischen Dirk und mir abgestimmt. Die Ausführungen habe ich vorausgesetzt; aber da haben wir anscheinend differiert. Ich greife Dirk nicht an, ich bin in vielen Dingen nur ganz anderer Meinung, was mir richtig klar in Dormagen geworden ist. Die Diskrepanz ergab sich im Laufe der Zeit immer mehr. Wir haben ganz andere Vorstellungen vor allem im Krafttraining, auch in technischer Herangehensweise und in wettkampfmäßiger Strategie. Ich bin von anderen Übereinstimmungen z.B. in den Kraftübungen ausgegangen. Ich bin in der Hinsicht sicherlich sehr vorsichtig und detailliert bezüglich der Übertragung auf leichtathletische Inhalte. Es gibt viele Dinge im Krafttraining, die zeitlich sehr eng sehr schnell machen, aber nicht immer gesund. Ich tendiere zur Langfristigkeit und unheimlicher Passgenauigkeit. Das Training in Marl war wegen des Einmaltrainings meistens lang, was man nicht vermeiden konnte. Louisa war nicht gewillt, zweimal nach Marl zu kommen. 

Ich würde eine Athletin unter solchen Bedingungen nie mehr übernehmen, weil die Athletin immer vor allem logistisch dazwischensteht. Es ist gut so, wie es ist. Ich hoffe, dass sie weiterhin meine in Folie geschweißten Gesundheitsprogramme zusätzlich prophylaktisch fährt, damit sie viele "Klippen umschifft".  Wink ‌Ihre gesundheitliche Situation ist schon eine ganz besondere, die aus meiner Sicht nicht sehr einfach zu handhaben ist. Meine eigene Gesundheit ist nicht minder einfach und hat mir deutliche Hinweise gegeben. Mein Hausarzt hat das mir gegenüber ganz drastisch und deutlich ausgedrückt, was sogar ich mit meiner sportlichen Leidenschaft verstanden habe. Wenn ich noch ein paar schöne Jahre haben möchte, war das die einzige Option.

Sie gehen z.B. auch immer davon aus, dass Trainer im Weltklassebereich alles richtig machen. Wenn ich mit meinen engen Grenzen der Gesundheitsprophylaxe gewisse Inhalte unter die Lupe nehmen, halten nicht alle Inhalte stand und wahrscheinlich die Strukturen auf Dauer auch nicht. Das haben sie letztens noch bei meiner Interpretation von Y. Rojas kritisiert, ohne wahrscheinlich genau den Fußaufsatz im Absprung, Hop und Step zu analysieren. Ihre Kraftübungen können Sie sehr leicht auf youtube einsehen. 

Gerade in der LA kommen Hamstringverletzungen sehr häufig vor und das aus meiner langen Recherche heraus viel durch systembedingte Schwächen in Anwendung in der LA auch auf Weltklasseniveau. Ich habe z.B. dem Vater des jungen Athleten präzise in der Bewältigung durch ein Ausschlussverfahren durch Spezialübungen geholfen. Ich habe selbst in der Hinsicht ein ganz exaktes Paper entworfen, um plakativ die Bedingungen zu haben.

Gertrud
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