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Normale Version: Great 10k Berlin - 08.10.2017 (Alina Reh 31:38 DR U23)
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(08.10.2017, 16:47)Atanvarno schrieb: [ -> ]Alina Reh läuft deutschen Rekord und alle reden doch wieder über Klosterhalfen Rolleyes

Genau das dachte ich auch die ganze Zeit beim Lesen. Wir haben eben noch ein zweites Top-Talent, aber eben ruhiger im Aufbau und eher auf die ganzen langen Kanten bezogen. Im Übrigen war Alina im U-20-Bereich sogar noch einen Tick erfolgreicher. Aber bevor ich das jetzt selbst mache: Keine Vergleiche und auch keine Prognosen für die Zukunft, sondern schlicht und ergreifend: Alina Reh erzielt heute eine großartige Leistung beim Berliner Zehner - übrigens weit und breit bei Damen und Herren die einzige, die den zweiten Fünfer schneller läuft als den ersten! Das ist perfekt effizientes Laufen und kann nicht jeder!
(08.10.2017, 18:23)matkob schrieb: [ -> ]
(08.10.2017, 16:47)Atanvarno schrieb: [ -> ]Alina Reh läuft deutschen Rekord und alle reden doch wieder über Klosterhalfen Rolleyes


Genau das dachte ich auch die ganze Zeit beim Lesen. Wir haben eben noch ein zweites Top-Talent, aber eben ruhiger im Aufbau und eher auf die ganzen langen Kanten bezogen. Im Übrigen war Alina im U-20-Bereich sogar noch einen Tick erfolgreicher. Aber bevor ich das jetzt selbst mache: Keine Vergleiche und auch keine Prognosen für die Zukunft, sondern schlicht und ergreifend: Alina Reh erzielt heute eine großartige Leistung beim Berliner Zehner - übrigens weit und breit bei Damen und Herren die einzige, die den zweiten Fünfer schneller läuft als den ersten! Das ist perfekt effizientes Laufen und kann nicht jeder!

Da auch mir es beim Lesen genauso ging, jetzt auch von mir einfach nur ein

herzlichen Glückwunsch!
Und weiter so Wink !
Alina hat ein grandiose und mit Sicherheit ihre beste Saison hinter sich. 2015 zwar zwei U20-EM-Medaillen und der DM-Titel, die Bestzeiten aber kaum gesteigert, dasselbe 2016 (dort auch noch mit Verletzungsproblemen).Sie hatte eine unheimlich konstante Saison. 3 x Bestleistung über 5.000 m (Mai, Juli, August), jetzt die U23-Rekorde im HM und 10 K, letztere eine Zeit, die international auch interessant wird. Ihr Trainer muss wohl im Mentalen sehr gute Arbeit leisten, sonst wären diese Steigerungen und diese Konstanz nicht möglich gewesen. Sie meinte ja im Frühjahr, dass es für sie besser ist, erst einmal alleine auf sich zu konzentrieren und Trainingslager in der Höhe und in der Gruppe besser zu meiden. Bei guten Rennen hätte ich ihr auch diese Saison ein Sub-15 sowie Sub-8:45 zugetraut. Ich habe aber (auch in den Vorjahren) den Eindruck, dass sie nicht auf Bestzeitenjagden im Saisonfinale aus ist. Deshalb glaube ich auch, dass die Rekorde nicht das Ziel waren, sondern sie einfach – wie Klosterhalfen – die Rennen auf sich zukommen lässt.
Da hatte man im Ziel Probleme, dass Zielband rechtzeitig oben zu haben, was aber auch nicht einfach ist, wenn ständig irgendwelche Männer durchrennen:
https://www.facebook.com/larasch.de/vide...877749849/

Die Männer waren auch am Start offenbar ein Hinderniss, denn soweit ich es gesehen habe, mussten die besten Frauen dahinter starten, und haben deshalb eine Differenz in den Brutto-Netto-Zeiten, was Alina 3 Sekunden gekostet hat. Die anderen Top-Frauen hatten kleinere Differenzen, also vermutlich wieder eine typisch langsame Startphase bei Alina. Bei solch einem Rennen mag das kein großes Problem sein - gewonnen hat sie schließlich. Aber bei den letzten beiden Cross-EMs war dies durchaus ein echter Nachteil, weil sie sich erst mühsam durch das Feld nach vorne kämpfen musste.

Es ist erstaunlich, wen Alina Reh in der deutschen Allzeitliste über 10km schon hinter sich gelassen hat. Der Mikitenko Rekord ist zwar noch was weg, aber erscheint für die Zukunft nicht unerreichbar, wenn sich den Rekord nicht vorher eine andere schnappt.

Nun ist auch deutlich klar geworden, dass Mocki nur 10km-Meisterin werden konnte, weil die besten 2 (oder 3) Langstrecklerinnen nicht am Start waren. Womit ich bei der dritten der großen drei Nachwuchstalente wäre: Sarah Kistner hat aktuell 33:38 min über 10km von vor 2 Jahren und ist mit 1:13:41 von vor einem Jahr U20-HM-Rekordlerin und 1 halbes Jahr jünger als Alina.

Es könnte eine interessante Cross-Saison werden und auf die Cross-EM darf man sich schon freuen.
Der u18-Mann Elias Schreml ist auch deutschen Rekord gelaufen (30:51 min).
Herzlichen Glückwunsch.
(08.10.2017, 16:47)Atanvarno schrieb: [ -> ]Alina Reh läuft deutschen Rekord und alle reden doch wieder über Klosterhalfen Rolleyes

Die arme Alina wird kein noch so tolles Rennen absolvieren können, nach dem hier nicht ausdrücklich betont wird, dass Klosterhalfen doch noch deutlich besser gewesen wäre. Smile
Bei den Cross-EM ist auf den Videos leider nicht so richtig zu erkennen, wo Reh am Anfang "hängenbleibt". 2015 war Reh ja eine Top-Favoritin (nach Doppel-Bahn-Europameisterin) - witzigerweise meint der englische Kommentator am Anfang, Klosterhalfen sei Reh, weil er die beste der deutschen Mannschaft in der Spitzengruppe vermutet und wird etwas später von einem Kollegen, der die Startnummern nachgeguckt hat, korrigiert. (Es gab also eine Zeit, in der Alina Reh nicht zu unrecht die bekanntere Läuferin war.)
Die Mannschaften starten dort in solchen "Boxen". Irgendwie ist Klosterhalfen von Beginn an in der Spitzengruppe, während sich Reh rankämpfen muss. Was sie souverän schafft; sie hätte aber vermutlich mindestens zweite werden können, wenn sie am Anfang nicht so viel verloren hätte. Ein Jahr später beinahe dasselbe, nur dass diesmal die Spitzengruppe aus einer einzigen Person besteht und für Reh bloß ein vierter Platz bleibt (Reh war wohl nicht ganz so stark im Vergleich zum Rest wie 2015, insofern lag es da vielleicht nicht nur an Verlusten im Pulk).

Im Frühjahr 17 war Reh wieder superstark im Cross; ihr dürfte auch entgegen kommen, dass die Frauendistanzen dort etwas länger sind als bei den U20.
Die deutschen U23-Frauen waren ja letztes Jahr ohne Reh u.a. 1997er schon sehr stark bei der Cross-EM. Falls die in Bestbesetzung laufen, ist da ein Top-Ergebnis drin. (Oder könnten sogar einige bei der Hauptklasse mitlaufen, um da die Mannschaftschancen zu erhöhen?)
(09.10.2017, 08:10)Jo498 schrieb: [ -> ]Bei den Cross-EM ist auf den Videos leider nicht so richtig zu erkennen, wo Reh am Anfang "hängenbleibt". ...

Die Mannschaften starten dort in solchen "Boxen". Irgendwie ist Klosterhalfen von Beginn an in der Spitzengruppe, während sich Reh rankämpfen muss.

Ich meine Reh sagte damals, dass sie lernen muss, sich am Start mehr durchzusetzen.
Klosterhalfen darf man ob ihrer zarten Figur nicht unterschätzen. Beim Sparkassen-Cross in Pforzheim 2015 fuhr sie gegen die U18-Jungs, mit denen sie gemeinsam im Rennen war, ganz schön die Ellenbogen aus und lief immer den kürzesten Weg.
(10.10.2017, 06:08)aj_runner schrieb: [ -> ]
Zitat: 

Ich meine Reh sagte damals, dass sie lernen muss, sich am Start mehr durchzusetzen.
Klosterhalfen darf man ob ihrer zarten Figur nicht unterschätzen. Beim Sparkassen-Cross in Pforzheim 2015 fuhr sie gegen die U18-Jungs, mit denen sie gemeinsam im Rennen war, ganz schön die Ellenbogen aus und lief immer den kürzesten Weg.

Die Ellenbogen von Klosterhalfen sind spitz, das ist dann schon schmerzhaft  Big Grin
Ich habe mir die EM-Cross 2015 und 16 nochmal angeguckt. (Einmal sieht man jedenfalls Klosterhalfen und Reh am Start in der ersten Reihe der "deutschen Box" stehen.) Ernste taktische Fehler würde ich bei Reh nicht sehen; vielleicht war ihr 2015 das Anfangstempo der Gruppe, die sich anfangs abgesetzt hat, auch ein bißchen zu schnell. Sie ist nie ganz weit weg, muss aber dann viel alleine laufen, weil sie sich zwischen der Spitzengruppe und dem Hauptfeld befindet.

2016 war Reh sicher nicht ganz so gut in Form und Klosterhalfen brutal gut, die läuft mit einem Dreierschnitt oder schneller los (der Kommentator meint, sie wäre die ersten 1500 in/unter 4:30 gelaufen), um sich abzusetzen und dann im wesentlichen ihr 5000m-Rekordtempo (ca. 3:04) für die etwas über 4k lange Crossstrecke.
Es reicht, wenn Reh nur wenige Sekunden am Anfang verloren hat oder vielleicht hat sie sich ein bißchen verkalkuliert und ist zu lange außem im Pulk und dann mit einer Kleingruppe gelaufen. Sie ist sicher nicht deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben, aber da sie jedesmal ziemlich am Ende noch einen oder mehrere Plätze gut gemacht hat und nur relativ knapp hinter der Läuferin davor war (2016 meint man fast, dass sie die Britin geholt hätte, wenn es noch 10m länger gegangen wäre), vermutet man, dass sie ein bißchen zu vorsichtig gewesen sein könnte, wobei das Aufholen/Einholen selbst natürlich beachtlich ist und die ingesamt sehr gute Fähigkeit zur Einteilung zeigt.

Reh ist halt noch mehr darauf angewiesen, die Konkurrenten kaputtlaufen zu können (wenn sie nicht eh gleich weglaufen kann, weil sie so deutlich überlegen ist). Das ist ihr bei der Hallen-DM ja sogar mit Krause gelungen, aber wenn man dem Feld nicht mehr klar überlegen ist, ist das schwierig bzw. schüttelt nicht genügend ab (vgl. die vielen 4. und 5. Plätze für Radcliffe auf der Bahn, ich weiß noch, wie die mir immer leid tat, wenn sie nach zig Runden Tempoarbeit nicht mal mehr eine Bronze sichern konnte). Für die deutsche Konkurrenz reicht das natürlich ziemlich weit, da die anderen, die sich auch schon Richtung 10k/HM/M orientieren (Kistner, Reng, Gehring, oder die schon länger etablierten) noch grundlangsamer sind (außer Mocki, aber im Bereich von Mockis 3k/5k BL wird Reh nächstes Jahr sicher auch laufen).
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