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Normale Version: Diamond League 2017 - Stockholm, 18. Juni 2017
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(20.06.2017, 10:45)eierluke schrieb: [ -> ]Was ist so schlimm daran?  hmm, das sehe ich ein bisschen anders:
In der Leichtathletik werden die Leistungen als Zeiten oder Weiten (Höhen) erfaßt.
Im Gegensatz zu anderen Sportarten erlaubt dies in der Leichtathletik eine gewisse Vergleichbarkeit von Leistungen ohne, dass sich zwei Sportler am gleichen Ort befinden müssen - ja sie müssen noch nicht einmal in der gleichen Epoche leben.
In anderen Sportarten ist das so nicht möglich; wer war besser Sampras oder Djokovic, Agassi oder Federer?

Gerade als Mehrkampffan bietet die Messbarkeit einen großen Gewinn. Wenn nicht gerade ein Großereignis ansteht, ist die Jagd nach Rekorden doch das spannendste, was es gibt. Und die Mehrkämpfer nehmen sich nach dem Wettkampf alle an die Hand und machen gemeinsam die Ehrenrunde - es gibt halt viele Sieger. Jeder konnte gegen sich selber bestehen und es ist messbar wie gut er war.
Ich finde das toll und wir sollten viel daran setzen, dass diese Vergleichbarkeit insbesondere bei Großereignissen so gut wie irgendmöglich gewährt wird.
 
Willst du Rennen nur noch auf Meereshöhe und bei Windstille stattfinden lassen? (nur dann sind die Zeiten wirklich vergleichbar).

P.S
Agassi und Sampras Tongue Wink
@eierluke: Das setzt aber voraus, dass es immer irgendwelche längeren Phasen gibt, wo der Wind im erlaubten Rahmen ist. Manchmal ist das eben nicht so. Was will man dann machen? Gleich das ganze Meeting absagen oder alles um ein paar Stunden verschieben? Die 100 Meter in Stockholm waren zwar fast zum Schluss, aber oft kommen ja z.B. bei Abendsportfesten gerade die Sprints ja ziemlich früh, damit es bei den Langstrecken angenehmere Temperaturen gibt. Soll man dann alles um möglicherweise eine Stunde verschieben?
Die Leichtathletik hat eine mehrtausendjährige Tradition, die Menschen haben sich über viele Generationen unter den Wetterbedingungen die gerade herrschten gemessen und jetzt wollen "wir" den Wind ausschließen? Und wenn ja, für wenn gilt der? Ein Diskuswurf bei optimalem Gegenwind wird dann abgewertet? Die Weitspringer können nur noch in einem gewissen Windfenster springen? (wie die Skispringer, die aber maximal 2 Versuche haben). Der Zehnkampf geht dann über eine Woche?

Und der nächste Schritt für die optimale Chancengleichheit sind dann die Temperaturen? In Deutschland gibt es im April Bonuspunkte?

Leichtathletik ist und war eine "Natursportart", die Halle ist eine Notlösung weil "uns" die Wettkampfphase in den nördlichen Breitengraden nicht reicht. Konsequenter Weise käme in Afrika niemand auf die Idee LA in der Halle zu betreiben, wobei die Bedingungen in der afrikanischen Hitze oft auch nicht optimal sind .

Leichtathletik ist der Kampf gegeneinander zu den jeweiligen Bedingungen - Gleichheit, auch Chancengleichheit war nie gegeben. Das fängt bei den Trainingsbedingungen, der medizinischen Versorgung, der finanziellen Unterstützung, den Sportstätten etc. an und hört bei den Athleten nicht auf. (genetisch-physiologische Unterschiede). Eine Gleichheit ist eine Utopie, genau wie  sie in einer Gesellschaft eine Utopie ist (Und hier ist das sogar gewollt - wenn ich mir die Wahlen in "freien" Gesellschaften anschaue) Trotzdem ist die Leichtathletik in ihrer jetzigen Form eine der fairsten Sportarten mit der größten Chancengleichheit. (Oder hält jemand Fußball oder andere Sportarten mit subjektiven Entscheidungskriterien für vergleichbar?)
@longbottom: nein man sollte sich vom Wind natürlich nicht komplett dirigieren lassen. Ich habe nicht gründlich recherchiert, aber mir ist auf den ersten Blick in Stockholm kein andere Bewerb aufgefallen mit deratigem Rückenwind.
Daher meine Frage, ob das beim Höhepunkt des Abends nicht vermeidbar wäre?

@altaverno: natürlich nicht nur bei Windstille oder auf Meeresniveau.
Mir geht es eher darum auf den wirklich großen Bühnen ein klein bisschen wachsamer zu sein/ oder mehr Aufwand zu treiben.
Und wer bei Sampras vs. Agassi? Smile

@lor-olli: gutes Negativbeispiel mit dem Skispringen, die neue Lösung mit Ausgleichsberechnung des Windes finde ich total kontraproduktiv.
Und was können wir froh sein, dass es darüber hinaus beim Weitsprung keine Haltungsrichter und Abzüge bei fehlender Telemarklandung gibt Big Grin
Andererseits (ich weiß nicht ob das schon geschieht?) würde ich mir z.B. wünschen, dass man mit einer intelligenten Windfrüherkennung die Anlage einfach mal sperrt in einem bedeutenden Weitsprung-/ Dreisprungfinale. Anders als z.B. bei einem 100 m Finale in dem alle die gleichen Windverhältnisse haben könnte man dadurch ungleiche Verhältnisse z.T. kompensieren.
das macht evtl. richtig viel aus, man sehe sich nur mal die besten Dreisprünge aller Zeiten an: bei 3 der weitesten 5 Sprünge aller Zeiten wehte zuviel Rückenwind!
Die IAAF tut alles, um technische Wettbewerbe zu verkürzen und du willst sie durch Windspiele verlängern? Die Stabhochspringer sind für Wind besonders anfällig, was machst du dann? Wettbewerb abbrechen? Auf sechs Stunden verlängern?
(20.06.2017, 13:43)Robb schrieb: [ -> ]Die IAAF tut alles, um technische Wettbewerbe zu verkürzen und du willst sie durch Windspiele verlängern? Die Stabhochspringer sind für Wind besonders anfällig, was machst du dann? Wettbewerb abbrechen? Auf sechs Stunden verlängern?

Das gilt natürlich nur für die läufe, die Techniker dürfen gerne Glatteis habenSmile.
Kurz Off-Topic: Ohne die Windpunkte beim Skispringen wäre Skispringen kaum noch durchführbar beziehungsweise extrem unfair (oder würde sich alternativ ewig ziehen). Die Windpunkte gleichen das nicht komplett aus, aber sie machen es zumindest etwas ausgeglichener, jedenfalls wenn sie korrekt berechnet werden. Das Hauptproblem hier ist, dass Seitenwind als Aufwind berechnet wird, woran man ansetzen muss.

Und zurück zum Thema: Wie manche schon angedeutet haben, denkst Du in dem Fall anscheinend nur an manche Disziplinen. Nämlich die, wo es die Windanzeige gibt. Auch Wurf, die anderen Sprünge und die Mitte- und Langstreckenläufe können aber durch äußere Bedingungen beeinflusst werden. Regnet es oder scheint die Sonne, fängt es vielleicht sogar mitten in einem Hochsprung-Wettbewerb an zu regnen, herrscht guter Aufwind für die Würfe, sind es 40 Grad, und der WM-Marathon steht an? All das kann zum großen Einfluss durch das Wetter führen.
Da bin ich komplett dabei: Nicht nur im Sprint und den Horizontalsprüngen haben Wind (und natürlich auch andere Witterungsbedingungen Einfluß).
Leichtathletik ist aber nicht mehr so eine Hauptsportart wie z.B. Fußball, wo endlose Mittel zur Verfügung stehen und man nach Belieben nutzlose Torrichter, etc. hinstellen kann.
Mit vetretbaren/ verfügbaren Mitteln lassen sich gar nicht überall alle Witterungseinflüsse kompensieren (will ich ja auch gar nicht).
Und ja in vielen Disziplinen gilt es eher die Wettkämpfe sinvoll zu straffen um an Attraktivität zuzulegen.

Mir geht es eher um das, was sich mit minimalen Mitteln erreichen läßt.
Ich bin Surfer (eher war ich'sWink und kenne viele Segler. Der Normalo glaubt gar nicht, was Surfer/ Segler mit einigen gut in der Umgebung plazierten Fäden oder auch nur mit dem Betrachten von Wasseroberfläche - aber z.B. auch Gras, etc. alles and Windinformationen über die Umgebung lesen kann!
Kostet wenig - außer eben ein wenig Vorbereitung und Schulung!
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