Leichtathletikforum.com

Normale Version: Verletzungsprobleme im Speerwurf
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8
Gefährdung des ulnaren Collateralbandes im Speerwurf:

Sinngemäß unveröffentlichte Daten von W.P.Smutz: Hochfrequenzkamera-Bewegungsanalysen – Feststellung maximaler Drehmomente von 107±23Nm, Reißgrenze an Leichenbändern 32,9±5,4Nm; Reißgrenze bei weitem durch varisierende Kräfte auf externe Vagusstellung im Speerwurf überschritten!!!

Entstehung durch Mikrotraumen von Überlastungsschäden

Prophylaxe durch biomechanische Kenntnisse und präventive Maßnahmen

Ich würde im Speerwurf (auch möglichst in anderen Disziplinen sehr ungerne!) einen Athleten aus unterschiedlichen Kenntnisgründen heraus niemals auch nur für einen Tag in fremde Hände ohne meine Kontrolle geben – never!!! Meine Kontrollkriterien sind vielfach praktisch und kenntnisreich hart überprüft. Wenn ein/e Athlet/in diese meine Grundsätze verletzt, kann er/sie gehen. Wenn ich teilweise den Schrott sehe, der in offiziellen TL trainiert wird, kann ich es oft gar nicht fassen. Es gibt natürlich auch Trainer/innen, denen ich vertraue.

Bevor man z. B. Speerwurfgeräte und Speerwurfübungen konstruiert, sollte man gezielt denken, wenn man denn über die Hintergrundinformationen verfügt.  Wink

Vielleicht wirkt mein Einwand auf einige wieder redundant und pathologisch.  Wink

Gertrud

edit mod: abgetrennt aus
Verletzte DLV-Athleten 2017
(07.04.2017, 09:12)Gertrud schrieb: [ -> ]Gefährdung des ulnaren Collateralbandes im Speerwurf:

Sinngemäß unveröffentlichte Daten von W.P.Smutz: Hochfrequenzkamera-Bewegungsanalysen – Feststellung maximaler Drehmomente von 107±23Nm, Reißgrenze an Leichenbändern 32,9±5,4Nm; Reißgrenze bei weitem durch varisierende Kräfte auf externe Vagusstellung im Speerwurf überschritten!!!

Entstehung durch Mikrotraumen von Überlastungsschäden

Prophylaxe durch biomechanische Kenntnisse und präventive Maßnahmen

Ich würde im Speerwurf (auch möglichst in anderen Disziplinen sehr ungerne!) einen Athleten aus unterschiedlichen Kenntnisgründen heraus niemals auch nur für einen Tag in fremde Hände ohne meine Kontrolle geben – never!!! Meine Kontrollkriterien sind vielfach praktisch und kenntnisreich hart überprüft.

Vielleicht wirkt mein Einwand auf einige wieder redundant und pathologisch. 
Erst müssten die aber wissen, was redundant oder pathologisch ist. Huh

Apropos pathologisch: Vergleiche mit Reissfestigkeiten von Leichenbändern sind sehr mit Vorsicht zu geniessen.
Jedenfalls ist der Speerwurf dermassen diffizil und weist einige sehr riskante, zumindest stark belastende Phasen auf,
dass man nur sehr kompetente Trainer auf die AthletInnen loslassen dürfte.
(07.04.2017, 09:23)MZPTLK schrieb: [ -> ]Jedenfalls ist der Speerwurf dermassen diffizil und weist einige sehr riskante, zumindest stark belastende Phasen auf,
dass man nur sehr kompetente Trainer auf die AthletInnen loslassen dürfte.

Ich habe damals schon einige "bewährte" Speerwurfübungen bei Beate Peters durch andere Trainingsformen ersetzt, weil mir damals schon ein Mediziner eine Studie aus den USA mitgebracht hat, worauf ich das Gefahrenmoment im Wurf technisch entschärft habe.

Gertrud
(07.04.2017, 09:26)Gertrud schrieb: [ -> ]
(07.04.2017, 09:23)MZPTLK schrieb: [ -> ]
Ich habe damals schon einige "bewährte" Speerwurfübungen bei Beate Peters durch andere Trainingsformen ersetzt, weil mir damals schon ein Mediziner eine Studie aus den USA mitgebracht hat, worauf ich das Gefahrenmoment im Wurf technisch entschärft habe.
Glaube ich sofort,
aber man muss ja wohl in jedem Fall voll aufs Stemmbein draufgehen(Fuss, Knie, Hüfte, WS...) und den Ellenbogen unphysiologisch(Epicondylus) bewegen??!!
(07.04.2017, 09:36)MZPTLK schrieb: [ -> ]Glaube ich sofort,
aber man muss ja wohl in jedem Fall voll aufs Stemmbein draufgehen(Fuss, Knie, Hüfte, WS...) und den Ellenbogen unphysiologisch(Epicondylus) bewegen??!!

Wobei dann natürlich die Massenträgheit ein starkes Reißen bewirkt.  Thumb_down Das sind schon enorme Kräfte, die auf diese kleine Gelenk wirken. Hier geht´s richtig ans Eingemachte. Ich würde mir in der Hinsicht niemals von außen hineinpfuschen lassen, weil mein Kopfinhalt oft nicht kompatibel ist. Wink  

Ich werde demnächst mal zwei Bilder hinsichtlich Änderung von Bewegungsmustern hier veröffentlichen. Es ist natürlich viel schwieriger, alte Muster im Gehirn zu überschreiben als neue zu erstellen. Dazu gehört eine weite Sicht von Ursachenbekämpfung, die nicht immer am Ort des Geschehens der Bewegung auftritt. Diese Zusammenhänge sind vielen Trainern, aber eben auch vielen Ausbildern nicht klar. Man hat mich sehr ungerne im Auditorium!  Wink (statt den Ball aufzufangen!)

Gertrud
(06.04.2017, 21:41)Oliver schrieb: [ -> ]
(06.04.2017, 19:46)Robb schrieb: [ -> ]Julian Weber: http://www.leichtathletik.de/news/news/d...teilnahme/


Julian Weber ist noch jung, da wäre mir lieber, er würde die Saison beenden. Lieber eine Saison aussetzen, als sich jahrelang mit einer nicht vollständig auskurierten Verletzung rumzuschlagen
Hoffentlich kann man den Athleten davon überzeugen. Aber wer Anfang März knapp 86 m wirft, weiß dass er im August Weltmeister werden kann und wird dafür nach jedem Strohhalm greifen.
Vielleicht könnte Till Wölschler, quasi als Handball-Kollege, da positiv Einfluß auf ihn nehmen.
Nu wartet doch erstmal ab, aktueller Stand ist ein Innenband-Anriß. Ich kenn Fußballer, die zwei Wochen nach einem Bänderriss wieder auf dem Platz standen.
(07.04.2017, 09:12)Gertrud schrieb: [ -> ]Ich würde im Speerwurf (auch möglichst in anderen Disziplinen sehr ungerne!) einen Athleten aus unterschiedlichen Kenntnisgründen heraus niemals auch nur für einen Tag in fremde Hände ohne meine Kontrolle geben – never!!! Meine Kontrollkriterien sind vielfach praktisch und kenntnisreich hart überprüft. Wenn ein/e Athlet/in diese meine Grundsätze verletzt, kann er/sie gehen. Wenn ich teilweise den Schrott sehe, der in offiziellen TL trainiert wird, kann ich es oft gar nicht fassen. Es gibt natürlich auch Trainer/innen, denen ich vertraue.

Bevor man z. B. Speerwurfgeräte und Speerwurfübungen konstruiert, sollte man gezielt denken, wenn man denn über die Hintergrundinformationen verfügt.  Wink
Vielleicht wirkt mein Einwand auf einige wieder redundant und pathologisch.  Wink
Gertrud
Frau Schäfer, Ihr Einwand ist richtig. So langsam glaube ich auch, dass einige TrainerInnen denken /glauben, dass sie es tatsächlich mit 'MATERIAL' und 'SCHROTT' zu tun haben. Dazu gibt es 'ne Menge Fachliteratur der Materiallehre aus der Bauphysik /Baukonstruktionen für Metall-, Holz-, Rollfondant- usw. -Branchen. Und man kann hier tatsächlich alles so wunderbar vergleichen und errechnen.....(ironieaus).
Wenn es nur eine einzige Trainingsmethode gäbe, dann wäre alles so einfach. 'Viele Köche verderben den Brei', da können die Sterneköche noch so gut sein. Entweder man verlässt sich auf 'seinen' eigenen Trainer, oder verlässt ihn... ! 
Das große Übel ist, dass man zu schnell nach dem betriebswirtschaftlichen Maximal-/Minimalprinzip handeln möchte, um in kürzester Zeit den größtmöglichen Erfolg zu erreichen. Das geht im Leistungssport i.d.R. schief ! Das alles hatten wir schon im alten Forum diskutiert. Also nix Neues.

Und es werden immer wieder die 'ollen Kamellen' ausgegraben. Oft hatte ich (andere auch) gesagt : 'Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke'. Leider haben einige TrainerInnen und deren AthletenInnen, aus den verschiedensten Gründen (€s, Sponsoren, Medaillen, Berufsaussichten usw.), nicht diese Geduld. Mich überraschen manche Verletzungen nicht mehr.
In diesem Sinne - musste mal wieder sein -
Heinz Engels, Mainz
Wer die Mechanismen, die zu gravierenden Ellbogenverletzungen absolut sicher führen, nicht kennt, sollte die Betreuung im Speerwurf lassen und in bessere Hände geben. Zunächst sollte die biomechanisch richtige Bewegung präsent sein; dann sollte man die anatomischen Klippen auf dem Schirm haben. Die Verletztenrate der hauptsächlichen Beeinträchtigungen und OP sollte bekannt sein. Der wichtigste Punkt ist aber die Prävention in Form geeigneter Übungen. Mit anderen Worten: Was ist bei fortwährendem Überschreiten der Reißgrenze prophylaktisch zu tun? Das ist die zentrale Frage und Aufgabe!!!

Voraussetzung für alle diese Aufgaben ist ein sehr ruhiges Procedere im heimischen Team, Ausklammerung von Störfaktoren durch unruhebringende Faktoren und fremde Einflüsse. Wenn ich z. B. eine Werferin bis zur Spitze und Kaderreife geführt habe, benötige ich keine anderweitige, wahrscheinlich orthopädisch weniger gebildete Einflussnahme, was absolut nicht gegen Gespräche spricht. Das Aufsetzen eines "Deckels, der nicht passt", ist unnötig und finanziell für den Verband mehrbelastend und absolut unnötig. Das ist meine Philosophie. Beate Peters hat in TL immer nur bei mir ausschließlich trainiert. Gut geführte Athletinnen und Athleten sollten keine Legitimation für eine Bundestrainerstelle sein. Diese Position sollte vornehmlich der exakten Fortbildung und der Talentsichtung vorbehalten sein.

Wer sich alle diese Mühe im Speerwurf nicht machen möchte, sollte im Diskuswerfen tätig werden. Da gibt es die wenigsten Verletzungsschemata!  Wink

Gertrud
Bei derartigen Maßstäben müssen vorsichtig geschätzt >85% der Speerwurftrainer ihren Job an den Nagel hängen. Überträgt man dies auf die übrigen Disziplinen, kann man die Leichtsthletik in Deutschland beerdigen. 

Ich bin der Überzeugung, dass man auch mit begrenztem Wissen im sportmedizinischrm Bereich ein weitgehend gesundes Training anbieten kann. Wichtig sind ein gutes Fingerspitzengefühl was das Verhältnis Be- und Entlastung angeht sowie ein gutes Verständnis für Bewegungsabläufe insgesamt. Es gibt viele hervorragende Trainer, die stark von ihrer Intuition und Eigenreflektion
leben. Sie halten ihre Athleten gesund und machen sie auf den Punkt Fit, ohne dies bis ins kleinste Detail anatomisch oder physiologisch erklären zu können. 


Ein breites Hintergrundwissen ist aber natürlich immer anzustreben. Ich bestreite auch nicht, das mangelnde Kenntnisse häufige Ursache für Verletzungen oder nicht ausgeschöpfte Potentiale sind.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8