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Normale Version: Verletzungsprobleme im Speerwurf
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Bei Julian Weber will man die Verletzung operieren, indem man eine "Spendersehne" verwendet. Normalerweise nimmt man die körpereigene Gracilissehne und ersetzt damit das Band. "Spendersehne" hört sich nach einem anderen Weg an. Weiß jemand etwas über diese Alternative? Vorteile? Nachteile?
(22.04.2017, 22:20)Hesse schrieb: [ -> ]Bei Julian Weber will man die Verletzung operieren, indem man eine "Spendersehne" verwendet. Normalerweise nimmt man die körpereigene Gracilissehne und ersetzt damit das Band. "Spendersehne" hört sich nach einem anderen Weg an. Weiß jemand etwas über diese Alternative? Vorteile? Nachteile?

http://www.stoneclinic.com/blog/2013/7/1...structions
http://www.kleinezeitung.at/lebensart/ge...endersehne
Allerdings hier im Beispiel beim Kreuzbandersatz - es scheint wirklich ein Vorteil zu sein, wenn man nicht mehr eigenes Gewebe zu nehmen braucht. Es ist schon interessant, dass es jetzt auch eine Sehnenspenderbank in den USA gibt.

Es scheint sehr wichtig zu sein, dass die Spenderbank registriert ist und unter gewissen Standards arbeitet, dass das Sehnengewebe von möglichst jungen Menschen stammt (1% Degradierung pro Jahr nach einem Alter von 20 Jahren) und die Strahlungsstärke sich in einem bestimmten Rahmen bewegt (Strahlung über 2 mRads verringert deutlich die Stärke der Gewebe.).

Gertrud
(22.04.2017, 22:20)Hesse schrieb: [ -> ]Bei Julian Weber will man die Verletzung operieren, indem man eine "Spendersehne" verwendet. Normalerweise nimmt man die körpereigene Gracilissehne und ersetzt damit das Band. "Spendersehne" hört sich nach einem anderen Weg an. Weiß jemand etwas über diese Alternative? Vorteile? Nachteile?

Als Vorteil würde ich sehen, dass die OP-Zeit verkürzt wird, eine kleinere Narbe entsteht und hinterher meistens weniger Schmerzen auftreten.
Durch das Allograft entstehen natürlich höhere Kosten, als wenn eigenes Material verwendet wird.
Bei Till Wöschler wurde auch ein Transplantat verwendet, dass aus einer Achillessehne eines Toten (Organspenders) bestand. allerdings war bei ihm die Sehne auch vorher 4 mal gerissen, so dass dadurch wahrscheinlich auch die Refixaton an sich schon schwierig war.
(22.04.2017, 22:20)Hesse schrieb: [ -> ]Bei Julian Weber will man die Verletzung operieren, indem man eine "Spendersehne" verwendet. Normalerweise nimmt man die körpereigene Gracilissehne und ersetzt damit das Band. "Spendersehne" hört sich nach einem anderen Weg an. Weiß jemand etwas über diese Alternative? Vorteile? Nachteile?

Es gibt beide Verfahren bei der tommy john surgery, die auswahl der sehne ist dabei wohl sehr kritisch. Für die op werden löcher in den Ellbogen gebohrt und die sehne da quasi reingeknotet.

Wer sich für genaueres interessiert kann ich das buch the arm von jeff passan empfehlen.
(23.04.2017, 13:29)UliH. schrieb: [ -> ]Durch das Allograft entstehen natürlich höhere Kosten, als wenn eigenes Material verwendet wird.

Das Allograft wird nicht in jedem Falle von den Krankenkassen übernommen.

Man kann nicht guten Gewissens einen Trainer an einen potentiellen Weltklassemann lassen, der nicht über sehr fundierte Kenntnisse theoretisch und praktisch verfügt. Die Übungen müssen ganz präzise sitzen und den Valgusstress gekonnt umgehen und die Massenträgkeit entsprechend kontern. Wer das nicht kann, sollte die Finger davon lassen, weil dann Verletzungen provoziert werden. Der Ellbogen ist in der Synostosierung bis auf eine kleine Stelle am Radius (bis 18J.) nicht so lange gefährdet wie andere Armgegenden bis zum 25. Lebensjahr. Das ist übrigens auch ein entscheidender Punkt, dass ich so gegen diese enorm hohen Lasten der gewichtheberischen Übungen bin, wenn sie auf sensible Stellen treffen. Es bedarf eines enormen Aufwandes, wenn man sich diese Kenntnisse alle aneignen will; aber es lohnt sich!!!

Gertrud
Wir können uns auf den Kopf stellen: Belastungswerte beim valgus stress im Ellbogen sind mit 107±23Nm (W.P.Smutz) mit Hochfrequenzkameras gemessen worden. Der Reißpunkt liegt bei 32,9±5,4Nm. Die Differenz muss anatomisch abgewendet werden, um Risse in dieser Region zu vermeiden. Das begrenzt Bewegungsfreiheit in bestimmten Phasen der Massenträgheit durch ein sehr gezieltes Übungspotential und ein völliges Ausloten der Umfänge und Intensitäten in der Summe. Vor allem sollten wir uns die Strukturen upstream/downstream ansehen!!! Die Kettenreaktion hat es im Detail in sich. Teilweise war das, was ich im Mehrkampf in Ratingen gesehen habe, grauenvoll. Das hält kein Ellbogen auf Dauer aus. Es geht um technische Reihenfolgen, die Fokussierungen im Sinne der Schonung von Strukturen - in diesem Falle Bandstrukturen - beinhalten. Es gibt um Athletinnen und Athleten, die erst einmal bei mir keinen einzigen Wurf mehr machen würden, bevor nicht die Voraussetzungen für beschwerdefreies Werfen erzielt würden.

Das ist wirklich ein "Balanceakt", der theoretisch und praktisch untermauert sein sollte. Hier geht´s nicht nur um das Gefühl. Es geht vornehmlich um Wissensfakten nach dem Motto do or don´t!!!

Gertrud
Eine Studie bei Baseball-Pitchern stellt fest, dass es enorme Unterschiede bei Rechts- und Linkswerfern gibt:

Ergebnisse zeigten, dass Linkshänder im Vergleich zu Rechtshändern kein glenohumerales internes Rotationsdefizit hatten. Die kinematische Analyse zeigte, dass Ellenbogenbeugung, horizontale glenohumerale Abduktion und Handgelenk-Koronal-Ebenen-Bewegung signifikant unterschiedlich zwischen den beiden Studienkohorten waren. Es wurde auch festgestellt, dass Linkswerfer erhöhte Ellenbogen-Varus-Momente (!!!) hatten.

Warum sollte das bei Speerwerfern anders sein?

Gertrud
Von wem ist das paper wenn ich fragen darf? Und wie erklärt der Autor das?
Zitat:dominikk85 [img=20x20]file:///C:\Users\Getrudis\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\03\clip_image002.png[/img] 
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Registriert seit: Mar 2014

#2
Heute, 19:16

Von wem ist das paper wenn ich fragen darf? Und wie erklärt der Autor das?

Ich habe das so katalogisiert. Es waren kinetische Daten und kinematische Aufzeichnungen, also solide Werte. Warum das so war, war nicht erklärt. Es waren nur Gegenüberstellungen.

Mich interessieren diese Dinge, weil ich selbst Linkshänderin im Wurfbereich und Linksfüßlerin (FB z.B.) bin, allerdings rechts Tennis und Badminton spiele, aber am liebsten links aufschlage. 

Gertrud
(02.07.2017, 20:39)Gertrud schrieb: [ -> ]
Zitat:dominikk85 [img=20x20]file:///C:\Users\Getrudis\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\03\clip_image002.png[/img] 
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#2
Heute, 19:16

Von wem ist das paper wenn ich fragen darf? Und wie erklärt der Autor das?

Ich habe das so katalogisiert. Es waren kinetische Daten und kinematische Aufzeichnungen, also solide Werte. 

Mich interessieren diese Dinge, weil ich selbst Linkshänderin im Wurfbereich und Linksfüßlerin (FB z.B.) bin, allerdings rechts Tennis und Badminton spiele, aber am liebsten links aufschlage. 

Gertrud

Ich bin auch linkswerfer. Warum sieht man die eigentlich so selten. Statistisch gibt es ja etwa 10%- linkshänder, aber mir fällt kein weltklasse werfer (kugel, Diskus, speer) in den letzten 30 jahren ein (de zordo?)
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