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Normale Version: Historische Leistungsentwicklung verschiedener LA-Disziplinen
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@ chmeseb schrieb am 28.8.16
    den Spruch des polnischen Schriftstellers W.Brudzinski ( 1920.1996 )
" Mit der Zeit vollbringen unsere Vorfahren immer ruhmreichere Taten "

Sieht man sich die Leistungen unserer Leichtathletikvorfahren an , stimmt dies in der Tat.

Ich habe mir die Leistungsentwicklung im Weitsprung und über 100 m mal genauer angesehen.
Woher kommen die Leistungssteigerungen?
Wieviel machen besserer Laufbahnen / evtl. Doping / bessere Techniken / bessere med. Versorgung aus ?
Wieviel stammt aus der reinen Steigerung der athletischen Fähigkeiten ?

Das Ergebnis ist ernüchterd.
In I/T 5  meiner website  www.leichtahtletikinbewegungmitnbl-site.de

kommt als Resultat raus, dass

über 100 m seit  1968  (J.Hines) die Sprinter lediglich  5/100 s  aus reiner Verbesserung ihrer Sprintfähigkeit
                 zur Steigerung des WR beigetragen haben.

im Weitsprung die Sprungfähigkeit seit 1964  überhaupt nicht zugenommen hat.

im Hochsprung  seit etwa  100 jahren  sich die Sprungfähigkeit  höchstens um  8 cm  verbessert hat.

Also größte Hochachtung vor den damaligen Leistungen ist angebracht.

W.Brudzinski  sagte u.a. auch :
                                      " Aschehaufen haben es gern , wenn man sie für erloschene Vulkane hält. "



edit mod: Eigener Thread, da das nur entfernt mit
Bilanz Rio 2016
zu tun hat
(29.08.2016, 12:23)gera schrieb: [ -> ]Wieviel machen besserer Laufbahnen ... aus ?
Wieviel stammt aus der reinen Steigerung der athletischen Fähigkeiten ?


Da ich die Entwicklung zur Kunststoffbahn (über die "Zwischenstation": "Kuhstallläufer" als AL-Belag, bes. in Leipzig im "Stadion des Friedens" und im Zentralstadion Leipzig und die immer weiter verbesserten und härter werdenden Mondo-Beläge in Hallen und Stadien sozusagen "hautnah" seit meiner Studentenzeit miterlebte, schätze ich die 

                    Bevorteilung gegenüber Aschebahnen beim Weitsprung mit > ca. 15 cm ein.

Bedenkt man noch, dass Weitspringen auf ungepflegten oder regennassen Aschebahnen oft einem "Stolperanlauf" glich, relativiert sich
meine Annahme noch zum Positiven. Exclamation

H. Klimmer / sen.
wenn ich die im 100m-Lauf errechnete Erhöhung der Laufgeschwindigkeit von 2,35 % durch die modernsten harten Kunststoffbeläge auch für den Weitsprunganlauf + Absprung ansetze , ergibt das nach den bekannten Formeln für die weltbesten Weitspringer um die 8,40m einen Weitengewinn von  31 cm gegenüber den früheren Ascheanlaufbahnen.
( untermauert durch meine Überlegungen in I/T.5.1/T5.2 )
(29.08.2016, 20:41)gera schrieb: [ -> ]Wenn ich die im 100m-Lauf errechnete Erhöhung der Laufgeschwindigkeit von 2,35 % durch die modernsten harten Kunststoffbeläge auch für den Weitsprunganlauf + Absprung ansetze , ergibt das nach den bekannten Formeln für die weltbesten Weitspringer um die 8,40m einen Weitengewinn von  31 cm gegenüber den früheren Ascheanlaufbahnen.

Da ich  n i c h t  zu den "weltbesten Weitspringern" gehörte Undecided (leider nur 7.60 m/1964, auf Asche! Angry ) und meine Laufgeschwindigkeit sicher weniger als 2,35% anstieg, wird wohl auch mein Weitengewinn geringer als 31 cm gewesen sein. Ergo: Für meine Voraussetzungen wird deshalb der von mir angegebene Weitengewinn von > 15 cm plus n richtig sein.
(Mir ist die angeblich "bekannte Formel" leider nicht  b e k a n n t .)

H. Klimmer / sen.
Hellmuth,

wenn Dir Deine Abfluggeschwindigkeit bekannt sein sollte , multiplizierst Du sie mit 1,0235 und hast die Abflug-V, die Du wahrscheinlich auf einer Tartanbahn gehabt hättest.
Die Formel zur theoretischen Weitenberechnung lautet :
( hier schlecht aufzuschreiben, da keine mathm.Zeichen da sind )

W   =  (Vo*Vo) / g * cos alpha * [ sin alpha + Wurzel aus ( (sin alpha*sin alpha) + ( (2 g*h ) / Vo * Vo))]

wobei alpha = Abflugwinkel    h = Abflughöhe des KSP     Vo = Abfluggeschwindigkeit    g = Erdbeschleunigung = 9,81

Besser, Du siehst mal bei Bauersfeld/Schröter rein.

Man sieht aber, dass die Vo  quadratisch in die Weitenberechnung eingeht, also jede Erhöhung der Anlauf7Abflug-V  besonders positiv ist.
(30.08.2016, 12:19)gera schrieb: [ -> ]Hellmuth, ...

Besser, Du siehst mal bei Bauersfeld/Schröter rein.
N u n  nicht mehr!  Danke  Das tat ich seit Erscheinen des "Hochschullehrbuches Grundlagen der Leichtathletik" 1979 immerfort. Rolleyes

hek
(29.08.2016, 12:23)gera schrieb: [ -> ]im Weitsprung die Sprungfähigkeit seit 1964  überhaupt nicht zugenommen hat.

Apropos

Mike Powells bei der Weltmeisterschaft in Tokio aufgestellter Weitsprung-Weltrekord von 8,95m feiert heute seinen 25. Geburtstag. Das damalige Duell zwischen Powell und Carl Lewis war wohl zweifellos der beste Weitsprungwettkampf aller Zeiten.

(30.08.2016, 17:27)Atanvarno schrieb: [ -> ]
Zitat: 

Mike Powells bei der Weltmeisterschaft in Tokio aufgestellter Weitsprung-Weltrekord von 8,95m feiert heute seinen 25. Geburtstag.

Und DU, als entschiedener Dopinggegner glaubst, dass damals alle "clean" waren?
Wenn ich Lewis' - in Großaufnahme gezeigtes Gesicht - betrachte, hab ich Grund, das zu bezweifeln.

H. Klimmer / sen.
Zitat:Und DU, als entschiedener Dopinggegner glaubst, dass damals alle "clean" waren?


Hab ich das irgendwo behauptet?

Ich habe nur meiner Meinung Ausdruck verliehen, dass das aufgrund der Dramaturgie der für mich der beste, weil spannendste, Weitsprungwettkampf aller Zeiten war.

Und um beim Threadthema zu bleiben: Selbst wenn ich den nachgewiesenermaßen illegalen Bahnbelag in Tokio und den Hustensaftanteil (bei Lewis teilweise bewiesen, bei Powell nur vermutbar) abziehe ist die Tatsache, dass seit 25 Jahren niemand auch nur in die Nähe der damaligen Leistungen kommt, doch nur ein weitere Beleg für geras in meinem Ursprungsbeitrag zitierte These.
(30.08.2016, 18:56)Atanvarno schrieb: [ -> ]Ich habe nur meiner Meinung Ausdruck verliehen, dass das aufgrund der Dramaturgie der für mich beste, weil spannendste, Weitsprungwettkampf aller Zeiten war.
Ja!, da stimme ich als langjähriger Weitspringer endlich mal mit dir überein.

Dass in den letzten Jahrzehnten die Sprint- und Sprungfähigkeit nicht zugenommen hat (wie gera feststellt) sehe ich allerdings anders.
Insbesondere bei den Hochspringern und Springerinnen ist das augenscheinlich.

H. Klimmer / sen.
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