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Normale Version: Wollen wir Siegertypen oder Normjäger?
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Corinna Harrer gewinnt, schlägt starke Konkurrenz und trotzdem ist das alles kaum was wert, weil die Normjagd über allem steht

edit mod: abgetrennt aus
Meetings in Montreuil 09.06. und Huelva 10.06.
Ein toller und richtiger Beitrag und traurig zugleich. Anfang Juni ist der Zug für die Läufer schon fast abgefahren. Die Läufe sind der Kern der Leichtathletik. Darum Deutsche Meister zur WM. Wo ist die Petition? Ich unterschreibe sofort.
Das ist aber schon ein bisschen eine falsche erwartungshaltung : wenn man über Jahre keine wertvolle Leistung bringt kann man auch nicht erwarten in ein spitzenfeld zu kommen. Man ist aber auch nicht bereit sich einmal für den anderen als Hasen zu opfern,. Warum eigentlich nicht ?  
Zudem gibt es im benachbarten Ausland sehr wohl noch rennen mit einer ordentlichen Konkurrenz.  man darf dann aber auch nicht erwarten einfach zur Norm getragen zu werden.  wenn man eine 4.06 drauf hat kann man auch in einem Rennen wo man selbst mitarbeiten muss mal eine 4.08 laufen aber das passiert einfach nicht. Regensburg allen koennte genug tempomacherinnen für ein flottes rennen stelle,  aber die Bereitschaft sich.gegenseitig zu helfen fehlt oder? 
(10.06.2015, 22:17)Bkrumbein schrieb: [ -> ]Ein toller und richtiger Beitrag und traurig zugleich. Anfang Juni ist der Zug für die Läufer schon fast abgefahren. Die Läufe sind der Kern der Leichtathletik. Darum Deutsche Meister zur WM. Wo ist die Petition? Ich unterschreibe sofort.

wenn man sieht wie hier die "WM Versager" teilweise "hingerichtet werden bin ich mir da nicht so sicher.

selbst in den Disziplinen wo die normen in der regel erfüllt werden (100m z.b) ist das urteil hier in der regel vernichtend wenn man dann mit 10.35 im Zwischenlauf ausscheidet.

gerade im lauf ist die Konkurrenz einfach international sehr groß. die normenjagd ist blöd, aber wer die laufnormen nicht schafft scheidet bei einer WM in der regel chancenlos im vorlauf aus (bei der EM sieht es eventuell anders aus). im Einzelfall (z.b sehr junge Athleten) kann es sinnvoll sein kulant zu sein und jemanden trotzdem mitnehmen, aber generell sollte man die Athleten IMO eher davor schützen düpiert zu werden.

da geht es auch ein wenig um den ruf des DLV, der DLV ist einer der größten und erfolgreichsten verbände und leute die im Deutschland Trikot im vorlauf hinterherlaufen braucht der verband nicht wirklich.
(10.06.2015, 21:35)Atanvarno schrieb: [ -> ]Corinna Harrer gewinnt, schlägt starke Konkurrenz und trotzdem ist das alles kaum was wert, weil die Normjagd über allem steht
2012, als Harrer und die Sujews richtig schnell waren, gabs auch in Deutschland Rennen in Normnähe, mir fallen Dessau und Regensburg ein. Wenn sie der Meinung sind, die Form für die Norm zu haben, sollen sie ein Rennen organisieren.
Ist es wirklich sinnvoll jemanden zur WM mitzunehmen der in einem gemischten Rennen irgendwo auf dem Dorf die Norm rausquetscht und bei der DM dann dritter oder vierter wird? Stattdessen geht es doch darum Rennen zu gewinnen und wenn man sich als deutscher Meister durchsetzt hat man es verdient international zu starten. So funktioniert es im Fußball und so ist es nach sportlichen Maßstäben auch gerecht. Bei einer hohen Leistungsdichte in einer Disziplin kann man zusätzliche Startplätze über eine Norm auffüllen. Leider haben wir nicht mehr das Niveau, dass die Norm eine Nebenbedingung ist. Aber oft genug setzen sich auch international nicht die schnellsten sondern die wettkampfstärksten durch.
(11.06.2015, 05:21)Bkrumbein schrieb: [ -> ]Ist es wirklich sinnvoll jemanden zur WM mitzunehmen der in einem gemischten Rennen irgendwo auf dem Dorf die Norm rausquetscht und bei der DM dann dritter oder vierter wird? 

Gemischte Rennen zählen doch sowieso nicht, dachte ich?

Und ansonsten ist es nicht der DLV, der die Normen festlegt, außer bei Europameisterschaften. Okay, manchmal werden sie noch verschärft, aber in den meisten Disziplinen ist es schon die IAAF, die hohe Normen verlangt. Wer die nicht läuft oder zu den "Nachrückern" gehört, die auch über Zeiten ermittelt werden, ist nicht dabei, und wenn er hundertmal deutscher Meister wird. Und das liegt nicht am DLV.

Eine mögliche Kritik am DLV trifft also in dem Punkt wirklich den Falschen. Höchstens könnte man den Verband auffordern, der IAAF ein anderes Konzept vorzuschlagen.
Ich nehme an, dass sich diese Frage auf den Laufbereich beschränkt. Sie ist gar nicht einfach zu beantworten. Man kann bei OS/WM/EM Glück oder Pech haben was schnelle oder langsame Vorläufe/Rennen angeht. Grundsätzlich denke ich, wer die Norm erreicht, hat auch beim Saisonhöhepunkt bessere Chancen und mehr Optionen auf ein gutes Ergebnis.
Bei EM, würde ich die Normen einfach nicht unbedingt noch verschärfen bzw. den deutschen Meister mitnehmen, wenn keiner die Norm erreicht. Dann erledigt sich das Problem von alleine.
(11.06.2015, 05:21)Bkrumbein schrieb: [ -> ]Stattdessen geht es doch darum Rennen zu gewinnen und wenn man sich als deutscher Meister durchsetzt hat man es verdient international zu starten. So funktioniert es im Fußball und so ist es nach sportlichen Maßstäben auch gerecht.

Das ist im Fußball aber nur so weil es dort nur den direkten Vergleich gibt und Normen nicht aufgestellt werden können. Wenn ich mir überlege, das in einem Jahr in einer Disziplin nur grotten schlechte Leistungen erbracht werden würdest du trotzdem den/die Deutschen Meister(in) mit zur WM nehmen auch wenn er/sie dort aller letzter wird?

Normen sind gut und wichtig, und wenn mehrere die Norm haben, dann kann man drüber nachdenken den immer mit zu nehmen der auch Deutscher Meister wird.
Wenn jemand mit 2.15m deutscher Meister im Hochsprung wird, hat er einen internationalen Start verdient?
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