20.04.2015, 08:40
(19.04.2015, 18:17)MZPTLK schrieb: Ich wollte nur ein plastisches Beispiel dafür geben, wie problematisch es ist, Talente nicht zur Entfaltung zu bringen und/oder nicht adäquat für ihre Leistungen belohnen zu wollen.Das ist nicht Ziel einer Schule bzw von pädagogischen Entscheidungen, die soziale Ungleichheit bzw. deren Folgen abmildern wollen.
Es geht gerade darum, Talente zur Entfaltung bringen, auch wenn das für sie auf Grund der Umstände (Schichtzugehörigkeit, z. b. bildungsfernes Millieu) schwieriger ist als für andere, obwohl die intellektuellen Anlagen da sind.
Da gibt es auch ausreichend Forschungsergebnisse die belegen, dass das nach wie vor ein Problem ist, obwohl unser Bildungssystem zum Glück etwas durchlässiger geworden ist.
Natürlich gibt es immer Menschen, die das falsch verstehen (wollen). und klar stellt z. B. ein guter differenzierter Unterricht Lehrkräfte vor immer neue Aufgaben: Der Abstand zwischen den Besten und den Schlechtesten wird oft nicht kleiner, wenn ein guter differenzierter Unterricht gemacht wird, sondern größer. Schön für alle SchülerInnen, wenn ale nach ihren Möglichkeiten gefördert werden, aber schwierig für die Lehrkäfte, die das Thema Differenzierung in ihrem Studium oft nur am Rande behandeln mussten.
Im Normalfall wird in der Praxis leider einfach oben und unten gekappt, also die Schule ist in erster Linie für das Mittelfeld gemacht. Das hat dann zur Folge, dass die Abstände nicht zu groß werden, und es wird einfacher für die Lehrer. Und wer zu weit hinten nachhängt, kann ja abgestuft werden. (Problem: Was machen wir mit denen, die schon auf Hauptschulniveau angekommen sind, bei denen es aber keine Indikation für einen Förderschulbesuch gibt?)
Die Hochbegabten lässt man meistens einfach mitlaufen, im Normalfall erfüllen die problemlos die Anforderungen und sind nicht so anstrengend. Das wird oft nicht so als Problem gesehen, denn bei guten Noten gibt es eben weniger Problemdruck. (Ja, es gibt auch problematische hochbegabte Underachiever, aber viel seltener als es gerne behauptet wird). Im Sinne von verschenkten Möglichkeiten ist es aber ein großes Problem.
Gruß
C