(09.03.2015, 18:28)Hellmuth K l i m m e r schrieb: I c h sprach hier nur über das Trainieren von Sprintstaffeln.
Dennoch erlebte ich in der DDR, dass die (ziemlich häufigen, oft zu häufigen ) Trainingslager in Kienbaum zur Teambildung (auch zwischen SprinterInnen und Werfern ) beitrugen; das oftmalige Zusammensein "schweißte" die NM zusammen ... Die Berliner, Leipziger ( a l l e Staffelläufer waren aus L. !!!), Potsdamer ... aus der kleinen DDR fühlten sich als zusammengehöriges "Kollektiv".
Das scheint in der großen BRD ein wenig verloren gegangen zu sein ...
H. Klimmer / sen.
Begriffe wie „Kollektiv“ sind uns hier wirklich fremd. Trotz der vielen TL und sicherlich vielen wissenschaftlichen Auswertungen in der DDR hat man es nicht geschafft, Heike Drechsler zu einer sicher wechselnden Staffelläuferin zu machen.
Ich habe gerade mit Hansjörg Holzamer gesprochen und ihn gefragt, wie lange er braucht, um eine Staffel vernünftig einzuwechseln. „14 Tage“, war seine Antwort. Das hat er mit dem DM-Titel in Erfurt damals aus einer zusammengewürfelten Staffel aus Weitspringer, Hürdenläufer und Zehnkämpfer geschafft.
Mir stößt dieser ewige Hinweis auf das „Team“ unheimlich auf, weil es durchaus totale Individualisten gibt, die man nicht über diesen Kamm scheren kann. Ich bin einfach für freiheitliche und nicht so stromlinienförmige Anwendungen. Wer diese "Kasernierungen“ mag, soll sie durchziehen, wer nicht, sollte seinen Freiheitsdrang "ungestraft" ausleben dürfen. Ich bin absolut nicht dagegen, wenn eine/r meint, damit eine bessere Leistung zu erzielen. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass es immer stromlinienförmiger zugeht, je weiter man nach Osten kommt.
Man kann Erfolg und Misserfolg so nicht festmachen. Dagegen gewannen Hary, Lauer, Cullmann und Mahlendorf Gold 1960, obwohl es diese langen TL in Westdeutschland nicht gab. Außerdem fiel Germar wegen Krankheit aus und wurde durch Lauer ersetzt.
Ich würde z. B. kein TL brauchen, um einem Robert Harting die notwendige Ehre und den Applaus zu erweisen. Er braucht aber das TL in Kienbaum offensichtlich. Es ist dann auch gut so.
Gertrud