17.01.2015, 17:39
Im Gegenteil setzen die Ischios in einem wesentlich günstigeren Winkel am Bein an als die Quadris. Die Quadris haben einen ungünstigen Hebel, weil sie sehr nah am Oberende der Tibia ansetzten und aber den gesamten Unterschenkel bewegen müssen. Der Hebelarm Knie-Ansatzstelle Quadriceps ist deutlich kürzer als der Hebelarm Knie-Fuß. Die ischiocruralen Muskeln beim LP dagegen ziehen in der Mitte des gesamten Beines. Die Hebelarme (Ansatzstelle - Fuß sowie Ansatzstelle - Hüftgelenk) sind sehr groß und daher können sie die Knie auch sehr kräftig strecken, obwohl einen geringeren Querschnitt haben als die Quadriceps. Das zeigt ja auch die vektorielle Zerlegung der Kräfte, die die Ischios auf das Knie übertragen. Man sollte auch bedenken, dass das Lombard'sche Paradoxon nur bei gleichzeitiger Hüftstreckung wirken kann.
Zu deiner Bemerkung von vorhin, keiner könne eine Aussage zum LP treffen - Bei uns an der Uni wird das LP ganz normal gelehrt. Zum Beispiel im Rahmen der Gang- und Laufanalyse des Menschen oder in den Biomechanikseminaren, dort incl. Berechnungen. In der Medizin ist ein Ausfall der Quadriceps bekannt. Die betroffenen Personen können trotzdem gehen (rate mal womit- richtig, den Ischios), kippen aber beim Zurücklehnen mit Kniebeugung zusammen, weil das LP bei kleinen Knieweinkeln nicht wirken kann. Um auch den Klimmer'schen und sich von der Wissenschaft distanzierenden "Praxiserfahrungen" gerecht zu werden: Wenn du dich hinstellst, kannst du auch sehr gut erfühlen, dass du sowohl mit angespannten als auch mit vollkomnen entspannten Quadriceps stehen kannst. Du siehst es auch an der Kniescheibe, die bei kontrahierten Quadriceps seitlich verrutscht wird. Beim Sprint ist der Quadriceps sehr schnell nicht mehr aktiv (EMG), es gibt eine beträchtliche Phase des Stützes, bei der die Quadriceps nicht mehr innerviert werden und nur noch die Ischios infrage kommen. Die Quadriceps kontrahieren oft sogar weit unterhalb ihrer maximalen Kraft, womit sie nie das Körpergewicht auffangen könnten. Athleten wie Powell haben eine recht geringe Kraft in den Quadriceps. Z.B. springt Powell im Standweitsprung unter 3m. Das hinderte ihn offenbar nicht daran, Weltrekord zu laufen. Stattdessen trainiert er (und unzählige andere WK-Sprinter) überwiegend die rückseitigen Muskeln.
Verstehst du, was ich mit Ignoranz bzw. Leugnung meine?
Zu deiner Bemerkung von vorhin, keiner könne eine Aussage zum LP treffen - Bei uns an der Uni wird das LP ganz normal gelehrt. Zum Beispiel im Rahmen der Gang- und Laufanalyse des Menschen oder in den Biomechanikseminaren, dort incl. Berechnungen. In der Medizin ist ein Ausfall der Quadriceps bekannt. Die betroffenen Personen können trotzdem gehen (rate mal womit- richtig, den Ischios), kippen aber beim Zurücklehnen mit Kniebeugung zusammen, weil das LP bei kleinen Knieweinkeln nicht wirken kann. Um auch den Klimmer'schen und sich von der Wissenschaft distanzierenden "Praxiserfahrungen" gerecht zu werden: Wenn du dich hinstellst, kannst du auch sehr gut erfühlen, dass du sowohl mit angespannten als auch mit vollkomnen entspannten Quadriceps stehen kannst. Du siehst es auch an der Kniescheibe, die bei kontrahierten Quadriceps seitlich verrutscht wird. Beim Sprint ist der Quadriceps sehr schnell nicht mehr aktiv (EMG), es gibt eine beträchtliche Phase des Stützes, bei der die Quadriceps nicht mehr innerviert werden und nur noch die Ischios infrage kommen. Die Quadriceps kontrahieren oft sogar weit unterhalb ihrer maximalen Kraft, womit sie nie das Körpergewicht auffangen könnten. Athleten wie Powell haben eine recht geringe Kraft in den Quadriceps. Z.B. springt Powell im Standweitsprung unter 3m. Das hinderte ihn offenbar nicht daran, Weltrekord zu laufen. Stattdessen trainiert er (und unzählige andere WK-Sprinter) überwiegend die rückseitigen Muskeln.
Verstehst du, was ich mit Ignoranz bzw. Leugnung meine?