(02.01.2015, 19:57)MZPTLK schrieb: Danke, jetzt wird es klar wie Schnaps.
Den Link aus Konstanz brauchst Du wegen mir nicht zu wiederholen,
ich kann einigermassen englisch.
Ich befürchte aber, dass doch nicht wenige User eine gewisse Scheu haben, das zu lesen und unbekannte Wörter nachzuschauen.
Ich wollte vor allem auch klar herausbekommen, ob sich Deine 1000 Grad/Sek. direkt von dieser Studie ableiten,
oder ob Du vor allem durch eigene Arbeit(en) - schon früher? - darauf gekommen bist.
Und jetzt muss ich doch einen Schnaps nehmen, denn um die kniebeugenden Sehnen -exzentrisch! -
auf eine Belastung des 8-10fachen Körpergewichts(!!) trimmen zu können, muss
1. sehr lange individuell dosiert gesteigert werden
2. die Sehnenansätze am US genau(medizinisch) beobachtet werden
3. das Risiko mit der Athletin/dem Athleten vorher und fortlaufend besprochen werden
Ich vermute, dass es vielen AthletInnen und ihren TrainerInnen nicht möglich ist,
so ein Programm bis zur von Dir definierten Ziel-Anforderung durchzuziehen.
Wer das kann, ist natürlich sehr im Vorteil.
Wie siehst Du das?
Es gibt jedenfalls Trainer, die die Winkelgeschwindigkeit des Kniegelenks im Training nicht messen und deren Athleten trotzdem beispielsweise Weltrekord laufen. Wenn es tatsächlich so wichtig wäre, die exakte Geschwindigkeit im Training abseits des normalen Sprintens zu reproduzieren, müsste man sämtliche plyometrischen Übungen streichen. Wie schon geschrieben, der Sinn von ergänzenden Trainingsformen ist nunmal, die Spezifizität und Einseitigkeit des Trainings aufzubrechen und somit Verletzungen zu mindern und verschiedenartigere Reize zu setzen. Beim Ausdauertraining kommt dann eben zusätzlich noch der Zweck dazu, dass man eine Ausdauergrundlage braucht, um später in Training und längeren Wettkämpfen weniger schnell ermüdet und schneller regeneriert.
Der einzige Grund, die ischiocruralen Muskeln zusätzlich zum Sprinten an sich in der sprintmäßigen Geschwindigkeit zu trainieren, wäre gegeben, wenn man von der These ausgeht, dass die ischiocruralen Muskeln grundsätzlich das schwächste Glied in der rückseitigen Muskelkette sind und daher isoliert ohne den Rest der Kette trainiert werden müssen. Das erscheint mir aber deswegen sehr suspekt, weil man im Sprint ja eigentlich im Gegenteil versucht, die Muskeln so zu konditionieren, dass sie eben in bestimmten Muskelketten zusammenarbeiten - Timing zueinander, Dosierung aufeinander, intermuskuläre Koordination.