(27.11.2014, 21:10)MZPTLK schrieb: Natürlich sind die EMGs nicht wertlos, aber mit Vorsicht zu geniessen.
Schön, dass Ihr heute wesentlich bessere Apparaturen zur Verfügung habt.
Das erschwert andererseits den Vergleich mit den vor 20 Jahren erhobenen Werten.
So kommen wir überein!
Die Qualität von EMG Untersuchungen ist an viele - vor allem durch die Gewissenhaftigkeit des Untersuchers bei der Durchführung beeinflussbare - Faktoren gebunden (Hautpräparierung, Elektrodenapplikation, Messsystem, Weiterverarbeitung der Signale...). Es gibt viele Störgrößen, die sich jedoch reltiv gut kontrollieren lassen. Die Aussagen unterliegen dann zwar immer noch gewisen Limitierungen, sind aber durchaus verwendbar und meines Erachtens auch generalisierbar (wenn es die Fragestellung/das Design zulässt).
(27.11.2014, 21:10)MZPTLK schrieb: Wenn man sich auf die Begutachtung der intermuskulären Koordinationsmuster beschränkt, da gebe ich Dir recht, mag man ziemlich aussagekräftige Ergebnisse bekommen, auch wenn einige Muskeln nicht oder nicht gut genug erfasst werden können.
Aber Muskeltonus und Wirkungsweise können wohl nur indirekt und ungenau ermittelt werden, wie siehst Du das??
Für on/off-set brauche ich im Prinzip eine gute Baseline, ein klares Signal und die Gewährleistung, dass die Elektrode während der Bewegung nicht zu weit vom abzuleitenden Muskel migriert. Das ist bei den oberflächigen Muskel der uEX gut zu gewährleisten. Störungen können immer auftreten, lassen sich aber am Signal sowie durch ein synchrones Video identifizieren. Solche Versuche müssen dann ausgeschlossen werden.
Könntest du das fett markierte spezifizieren?
Je nachdem was man darunter versteht, lassen sich durch das EMG allein keine Aussagen über Kraft-output und Wirkungsweise treffen. Das erfordert den synchronen Einsatz anderer Methoden (Kinetik, Kinematik).
(27.11.2014, 21:10)MZPTL schrieb: Ich danke Dir für dein interessantes Update in dieser Sache.
Wie hoch schätzt Du die globale Genauigkeit der Messungen heutigen Top-Standards ein? 90 %?
Gibt es 'neuzeitliche' - veröffentlichte - EMGs von deutschen Sprintern, und wenn nicht, was sind die Gründe?
Da kann ich keine Aussage zu machen. Die Beantwortung der Frage nach der Messgenauigkeit setzt ja auch voraus, den "wahren Messwert" als Referenz zu kennen. Es kommt auch auf die Fragestellung an: on/off halte ich für sehr genau, bei Frequenzanalysen bin ich vorsichtig.
Ich kenne keine aktuellen EMG Analysen an dt. Sprintern. Das hat aber nichts zu bedeuten.
Schaffst du den Blake jetzt ran? Mir kribbelt es schon in den Fingern!