(09.12.2014, 19:32)Robb schrieb: Da steht "suspicious blood tests", von Pässen ist nirgends die Rede. Und falls du trotzdem von verdächtigen Ergebnissen in Blutpässen ausgehen willst, solltest du Quellen dafür nennen/verlinken.Obwohl ich nicht angesprochen wurde, darf ich vielleicht dazu anmerken: In der "berüchtigen Liste" sind über 150 Blutwerte genannt, die nach heutigen Erkenntnissen "verdächtig" sind und a) den Verdacht auf Blutdoping untermauern und b) nach heutigem Stand sofort zur Sperre führen würden - wie gesagt nach heutigem Stand.
Weiter ist auch die Rolle die die IAAF keine rühmliche, die einzigen verwertbaren Aussagen lauten: "Das müssen wir genauestens untersuchen" mit anderen Worten JETZT NICHT…
Die Liste ist einmal im Netz aufgetaucht, seit dem kaum noch aufzufinden, die Verantwortlichen fürchten natürlich Verleumdungsklagen denn da ist die IAAF dann plötzlich nicht mehr zögerlich! Unangenehm ist auch der Umstand, dass die ersten Erkenntnisse zu diesen Umständen aus dem Jahr 2001 stammen, der Nachdruck mit dem hier untersucht wird scheint also nicht übermäßig groß zu sein - vielleicht auch weil sehr viele große Namen im Ausdauersport dabei sind. Wohlgemerkt Namen von denen es Proben gibt (in der Regel bei Olympischen Spielen genommen), es liegen aber bei weitem nicht von allen Athleten Blutproben und Ergebnisse vor. Mir ist bis jetzt auch keine genaue Zahl bekannt wie groß der Prozentsatz der verdächtigen Proben im Verhältnis zu den insgesamt Untersuchten ist… "Brutalst mögliche Aufklärung" klingt mir da noch in den Ohren…
Der fade Beigeschmack entsteht nicht, weil die IAAF Vorverurteilungen nicht Vorschub leisten möchte, sondern weil bekannte Fakten schnell in Schubladen verschwinden.
Man muss aber auch ansprechen, dass Doping heute ein "Hase und Igel Spiel" in Bezug auf high-tech ist, es ist nämlich bei diesen "verdächtigen Proben" sehr wahrscheinlich, dass andere Proben ebenfalls verdächtig sein könnten oder müssten, aber diese Proben von Athleten stammen deren Stand an Erkenntnissen (oder der der Helfer) bereits Verschleierungsmaßnahmen oder neue Techniken nutzten, die die Aufdeckung erschwerten oder unmöglich machen. Letztlich wird man nur ahnden können, wenn man Doping a) beweisen kann und b) die entsprechenden Substanzen verboten sind.
Eine Dopingsperre ist in der Regel eindeutig (nicht immer wie eine bekannte Eiskunstläuferin zeigte), ein Verdacht ist zerstörerischer, eine Anklage ohne Anklageerhebung, ein unbewiesener Betrugsvorwurf.
Fazit: Es gab, gibt und wird immer Doping geben, der Mensch hat in seiner evolutionären Entwicklung gelernt JEDEN Vorteil zu nutzen, die Aussicht ein Ergebnis leichter, schneller oder mit weniger Aufwand zu erreichen ist in vielen Lebensbereichen schon immer unser höchstes Ideal (letztlich beruht darauf unser Wohlstand, die Vorteilsnahme gegenüber Schwächeren…) - wir gelangten relativ spät zur Erkenntnis, dass man es auch übertreiben kann und so bleibt die Frage: wenn man es nicht völlig eindämmen kann, wie gehen wir damit um, wenn eine Liberalisierung keine Option darstellt? Wir sind noch auf der Suche…