(28.12.2017, 22:42)Küstenkrebs schrieb: Das hier hätte vielleicht besser zu Sportler des Jahres gepasst und bezieht sich ja hierauf:Das kann gut sein. Es ist eine Parallele zu "Noch ein Preis für Krause", aber immerhin geht es um eine konkrete Leistung. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man die medienwirksame Lückenkemper in den (wenn auch nur LA-internen) Schlagzeilen halten will und international hat sie eben 2017 nichts relevantes gewonnen. Außerdem soll so eine Liste auch abwechslungsreich sein, d.h. nicht einfach als erstes alle WM-Medaillengewinner.
https://www.leichtathletik.de/news/news/...redaktion/
Erst mal, woher wissen wir, dass da wirklich von mehr als 3 abgestimmt wurde und nicht nur eine schlecht bezahlte Redakteurin noch schnell eine News zusammen gebaut hat, damit noch was veröffentlicht werden kann?
Zitat:Nehmen wir mal an, dass es eine Abstimmung gegeben hat und mehr als 3 teilgenommen haben. Dann finde ich vor allem interessant, wo die Könige der Athleten einsortiert werden - auf 8 und 10. Sind die Könige zu Bauern geworden? Mein sehr subjektiver Eindruck ist allgemein, dass der Zehnkampf noch stärker als die LA insgesamt an Präsenz verloren hat. Fehlt es an Öffentlichkeitsarbeit?Das wundert mich auch; als ich begann, mich für LA zu interessieren, waren die "Zehnkampfduelle" wie Hingsen-Thompson-Wentz usw. ziemlich zentral. Jedenfalls war der schnellste 100m-Sprinter nicht der "König der Athleten".
Zitat:Mich würde interessieren, ob eine Lückenkemper oder genau so eine Klosterhalfen das Gefühlt haben, ihre außergewöhnlichen Leistungen rechtfertigen zu müssen? Viele haben ein allgemeines Misstrauen gegen den Sport, auch wenn man in D oft in diesem Zusammenhang eher an andere Nationen denkt.Es ist ja auch dreist, wenn Werfer (o.ä.) so etwas behaupten. Man soll keinen Verdacht schöpfen, wenn deutsche Werfer oder Mehrkämpfer seit Jahren Athleten mit verdächtigem Hintergrund schlagen, teils Disziplinen dominieren mit zwei Medaillen oder 3 Athleten unter den top 6-8, aber bei der viertbesten 1500m-Zeit oder der elftbesten 100m-Zeit weltweit (und beide klar von den Fabelzeiten der entsprechenden WR oder der vorderen Ränge ewiger BL entfernt, sondern eben "nur" für D in den letzten 20 Jahren außerordentlich) soll man Verdacht schöpfen, eigentlich nur, weil Deutsche in den Jahrzehnten eben in diesen Disziplinen nicht so gut waren?
Eine Sprinterin oder Läuferin wird sich vermutlich nicht trauen zu sagen, dass Doping nichts bringen würde.
Klar, kann man immer Verdacht schöpfen. Aber dann stellt sich doch die Frage, warum man Jahrzehnte so schwach war, ohne nachzuhelfen. Bei den Russen (oder in den 80ern in der DDR) waren Zeiten sub2 über 800 oder sub4 über 1500 nicht ungewöhnlich. Da brauchte es kein Supertalent. Wenn man ein bißchen nachhelfen konnte, warum gerade jetzt, nicht schon in den Jahren, als Frauen in Deutschland keine 4:05 liefen?
(Die langjährigen Schwächen bestimmter Disziplinen in D sind aber sicher nicht einfach mit Mangel an Doping oder an Jahrhunderttalenten zu erklären.)