(16.08.2017, 06:35)Atanvarno schrieb:(15.08.2017, 23:03)RalfM schrieb: Testosteronklassen klingen wie Schüler- und Jugendklassen. Guter Ansatz, aber wem wäre das vermittelbar?
Nein, ich denke, es muss Testosterongrenzwerte geben. Wer mit xx intersexuelle Anlagen hat, Chromosome wie die Frau, Hormone wie der Mann, sollte sich nicht einfach den Vorteil herauspicken dürfen.
Das ist der Weg, den die IAAF gehen wollte und dem der CAS unüberwindbare Hürden in den Weg gestellt hat.
Der CAS zieht einen Grenzwert nur in Erwägung, wenn der durch die erhöhten Testosteronwerte gewonnene Vorteil die Leistungen in den Männerbereich hebt (konkret vom CAS mit 10-12% Leistungssteigerung benannt*) - und zwar nicht durch Augenschein, sondern wissenschaftlich belegt. Die IAAF hat eine Studie durchgeführt und konnte "nur" 4,5% nachweisen.
Die Grenzwertlösung wird scheitern (finaler Gerichtstermin ist Ende September), testosteronbegrenzte Wettkampfklassen könnten eventuell durchsetzbar sein (bringen dann aber das Problem, dass ihre Einführung mit sehr hohem Aufwand verbunden ist - man müsste ja bei jedem Athleten eine Testosteronbestimmung durchführen (wenn's wie im Boxen liefe, sogar vor jedem Wettkampf).
*Dieser Grenzwert wurde so hoch angesetzt, weil der CAS zwar das Recht auf fairen Wettbewerb im Prinzip anerkennt, das Recht dieser Frauen in der Frauenklasse starten zu dürfen aber wesentlich höher bewertet - d.h. die extreme Maßnahme eines Startverbots muss durch einen extremen Leistungsvorteil begründet sein.
Bleibt es bei der jetzigen Regelung, dann haben "normale" Frauen keine Chance mehr auf die ersten zwei, drei Plätze z. B. im 800m-Lauf, und das ist einfach ungerecht, so sehr bedauerlich das menschliche Schicksal der anderen Teilnehmerinnen auch ist. Allerdings ist das Thema sehr komplex, und die menschlichen Tragödien sind schon sehr heftig.
https://www.welt.de/sport/leichtathletik...schen.html
Gertrud