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RE: Wunderkinder - Atanvarno - 21.06.2021

(21.06.2021, 15:39)dominikk85 schrieb: Candace hill hat sich auch nicht wirklich weiterentwickelt.

Wieso jetzt auch? Ich hatte Kaylin Whitney eigentlich als positives Beispiel für eine Weiterentwicklung angeführt.
 Candace Hill hat es immerhin ins Finale der Trials geschafft.


RE: Wunderkinder - Atanvarno - 21.06.2021

(21.06.2021, 16:25)lor-olli schrieb: "Wunderkinder" haben manchmal das Problem, dass sie nie lernen mussten mit Niederlagen umzugehen. Siege, Bestzeiten etc. sind nun mal eine starke Antriebsfeder, bei den Jugendklassen klappt das auch meist ganz gut.

Mit dem Schritt ins Erwachsenenalter aber wird die Konkurrenz schlagartig größer und auch die Spätentwickler holen auf - entweder ist dann die Motivation intrinsisch, oder das Wunderkind entwickelt sich zum Kämpfer - aber bei weitem nicht alle mögen sich dan "schinden".

Paradebeispiel Jodie Williams. Die hat, meine ich, ihre erste Niederlage als 18-Jährige einstecken müssen. Dann hat sie ein paar Jahre zu knabbern gehabt, aber nie aufgegeben und jetzt auch in den 400 Metern ihre Strecke gefunden.


RE: Wunderkinder - dominikk85 - 21.06.2021

(21.06.2021, 16:49)RalfM schrieb:
(21.06.2021, 16:25)lor-olli schrieb: "Wunderkinder" haben manchmal das Problem, dass sie nie lernen mussten mit Niederlagen umzugehen.

Mit Ausnahme der Konzertpianistin.

klassische musiker haben einen extrem harten Wettbewerb. Egal ob zur Aufnahme in die Musikhochschule oder für einen Platz am Orchester, man muss in Ausscheidungen gegen dutzende sehr gute antreten. Das ist gewissermaßen auch Wettkampfsport der für die meisten mit sehr vielen Niederlagen und Ablehnung verbunden ist.


RE: Wunderkinder - lor-olli - 21.06.2021

Zur Info der Pianistin noch: Ihre Eltern sind beide selbst Musiker, Vater auch Hochschullehrer.
Sie hat praktisch schon als Kind mit der Musik angefangen, parallel zur LA. In ihrem Fall also nicht überraschend das da zwei Seelen schlummerten. Wie groß der Einfluss der Eltern war kann ich nicht so gut beurteilen, nach außen schienen sie sich völlig aus der Entscheidung heraus zu halten. Aber das ist in vielen Fällen so, dass man nur einen Teil des Ganzen sieht. Ganz gut sieht man das auch in dem schwedischen Dokumentarfilm "The Price of Gold" (Achtung, es gibt auch einen amerikanischen Film gleichen Titels über das "Eislaufdrama" um Tonja Harding)

@Antanvarno: Ja, Jodie Williams ist auch so eine, die eher spät gelernt hat zu kämpfen, aber das Herz dazu muss grundsätzlich angelegt sein.


RE: Wunderkinder - RalfM - 21.06.2021

Dann war sie vermutlich gut beraten, ihrer Berufung zu folgen, anstatt Dritte bei den Kreismeisterschaften zu werden.


RE: Wunderkinder - lor-olli - 22.06.2021

Es sind oft von außen kaum ersichtliche Faktoren die Einfluss nehmen > ich spiele schon sehr lange Gitarre und phasenweise ziemlich intensiv, trotzdem hat es mich NIE auf eine Bühne gezogen, dafür ins Stadion, bei meinem Bruder war es genau umgekehrt.

Kreismeisterschaft? Naja bis zur Landesmeisterin hat es bei der jungen Dame schon gereicht… Tatsache ist aber auch, dass die Innensicht eines Athleten nicht nach außen dringt, er / sie scheinbar locker sein Pensum durchzieht.

Wir hatten einen in der Mannschaft, der sich vor JEDEM Wettkampf übergeben musste, beim Wettkampf war davon nichts mehr zu spüren, manche Trainer / Eltern wollen dies einfach nicht sehen - solange die Erfolge da sind!


RE: Wunderkinder - Diskusmann - 22.06.2021

Paradebeispiel für "Musikerin/Sportlerin": Die berühmte Pianistin und ebenso erfolgreiche französische Leichtathletin Micheline Ostermeyer.


RE: Wunderkinder - Gertrud - 22.06.2021

Eike Emrich/ Arne Güllich Zur "Produktion" sportlichen Erfolges

https://www.researchgate.net/profile/Eike-Emrich/publication/235959226_Zur_Produktion_sportlichen_Erfolgs_Organisationsstrukturen_Forderbedingungen_und_Planungsannahmen_in_kritischer_Perspektive/links/5959f57ca6fdcc2beca95fef/Zur-Produktion-sportlichen-Erfolgs-Organisationsstrukturen-Foerderbedingungen-und-Planungsannahmen-in-kritischer-Perspektive.pdf

Die Analyse ist sehr lesenswert. Danach sollte man mal überlegen, ob wir in jeder Form richtig liegen - vor allem auch in den Inhalten???

Gertrud


RE: Wunderkinder - lor-olli - 22.06.2021

@Diskusmann, besten Dank für den link!

Um Micheline Ostermeyers Beispiel in der heutigen Zeit zu wiederholen muss man fairerweise anführen, dass heute die Konkurrenz in beiden Bereichen erheblich größer ist. Trainingsintensität im sportlichen Bereich und erfolgreiches Musizieren und der Tag bräuchte 36 Stunden…

Es gibt aber auch heutzutage nicht wenige Sportler die ein Instrument beherrschen (von Kevin Meyer gab es mal einen Beitrag im französischen Fernsehen, dort sah und hörte man ihn Gitarre spielen, keineswegs stümperhaft Wink). Finde ich persönlich einen ganz guten Ausgleich und eines Ausgleichs bedarf es nicht nur bei geistiger Arbeit!