27.07.2022, 11:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.07.2022, 11:55 von Angerländer.)
3 Dinge, die mir auffallen.
Manch ein Kommentator führt aus, dass Deutschland in Europa hinter anderen Nationen zurückgefallen sei, und es daher nötig sei, dass sich Deutschland nun an andere europäische Nationen orientieren solle. Der Medaillenspiegel der WM in Eugene zeigt allerdings, dass Deutschland bei nur einer Goldmedaille mehr, das erfolgreichste europäische Team gewesen wäre. Die Unterschiede zwischen den Nationen sind minimal. Die Unterschiede werden durch außergewöhnliche Leistungen, außergewöhnlicher Sportler und Sportlerinnen kreiert - wie durch Malaika Mihambo aus Deutschland.
Natürlich steht Deutschland nicht da, wo es stehen könnte, keine Frage. Aber ich sehe die Schwarzmalerei als zu negativ und nicht realitätsgetreu. Berti Vogts sagte einmal, auf den internationalen Länderfußball bezogen, "Die Breite in der Spitze ist größer geworden", dafür wurde er von der Presse medial lächerlich gemacht und diffamiert. Aber er hatte einfach Recht. Wenn wir völlig vorurteilsfrei und nüchtern die internationale Leichtathletik betrachten, dann gilt die Aussage von Berti Vogts auch hier.
Es gab bei der WM 49 Disziplinen für 1900 Athleten und Athletinnen aus 190 Ländern. Aus welchem Grund müssen deutsche Athleten mehr Medaillen gewinnen, als ihnen rechnerisch zustehen? Einfach mal provokant gefragt...
Das führt mich automatisch zum 2. Punkt. Jemand schrieb hier, es sollten zum nächsten internationalen Wettkampf (OS Paris 2024?) nur 50 Athleten/Athletinnen aus Deutschland gemeldet werden... Unabhängig davon, dass ich der festen Überzeugung bin, dass es uns Deutschen guttun würde, mal von unserem hohen Ross herabzusteigen, denke ich, dass wir uns nicht selber in der Anzahl der Teilnehmer*innen beschränken sollten. Jede*r der/die entsprechenden internationalen Normen erfüllt, muss auch gemeldet werden und die Chance erhalten, an internationalen Großereignissen teilzunehmen - unabhängig von irgendwelchen Erwartungen Das ist Teil der Motivation der Sportlerinnen und Sportler.
OS, WM, EM sind die Sportereignisse der Sportler und nicht der Zuschauer oder Funktionäre. Wir dürfen uns an sportlichen Wettkämpfen erfreuen und als Event genießen. Die Hauptdarsteller sind immer noch die Sportler und Sportlerinnen. Deutschland hat überdies alle finanziellen Mittel, jederzeit allen Sportlern (die sich qualifiziert haben), die Teilnahme an den genannten Großereignissen zu ermöglichen.
Mir gefallen die persönlichen Erfahrungsberichte (danke, dass ihr diese mit uns teilt ). Die sich im Übrigen mit meinen bescheidenen Erfahrungen der letzten 40 Jahre decken. Wenn man diese Berichte betrachtet, dann ist es kein Wunder, dass sich die Leichtathletik in Deutschland dort befindet, wo sie aktuell steht. Das Dilemma wird mehr als deutlich beschrieben. Offensichtlich sind Gesellschaft und Politik nicht gewillt, mehr für die und in die Leichtathletik zu investieren. Das erkennen zu müssen ist schmerzhaft, aber bedeutet die Realität.
Natürlich darf und muss man analysieren und nach Lösungen suchen. Dabei darf man die Realität aber nicht aus den Augen verlieren.
Wie immer repräsentiert auch dieser Beitrag ausschließlich meine persönliche Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Jeder darf gerne eine andere Meinung vertreten.
Manch ein Kommentator führt aus, dass Deutschland in Europa hinter anderen Nationen zurückgefallen sei, und es daher nötig sei, dass sich Deutschland nun an andere europäische Nationen orientieren solle. Der Medaillenspiegel der WM in Eugene zeigt allerdings, dass Deutschland bei nur einer Goldmedaille mehr, das erfolgreichste europäische Team gewesen wäre. Die Unterschiede zwischen den Nationen sind minimal. Die Unterschiede werden durch außergewöhnliche Leistungen, außergewöhnlicher Sportler und Sportlerinnen kreiert - wie durch Malaika Mihambo aus Deutschland.
Natürlich steht Deutschland nicht da, wo es stehen könnte, keine Frage. Aber ich sehe die Schwarzmalerei als zu negativ und nicht realitätsgetreu. Berti Vogts sagte einmal, auf den internationalen Länderfußball bezogen, "Die Breite in der Spitze ist größer geworden", dafür wurde er von der Presse medial lächerlich gemacht und diffamiert. Aber er hatte einfach Recht. Wenn wir völlig vorurteilsfrei und nüchtern die internationale Leichtathletik betrachten, dann gilt die Aussage von Berti Vogts auch hier.
Es gab bei der WM 49 Disziplinen für 1900 Athleten und Athletinnen aus 190 Ländern. Aus welchem Grund müssen deutsche Athleten mehr Medaillen gewinnen, als ihnen rechnerisch zustehen? Einfach mal provokant gefragt...
Das führt mich automatisch zum 2. Punkt. Jemand schrieb hier, es sollten zum nächsten internationalen Wettkampf (OS Paris 2024?) nur 50 Athleten/Athletinnen aus Deutschland gemeldet werden... Unabhängig davon, dass ich der festen Überzeugung bin, dass es uns Deutschen guttun würde, mal von unserem hohen Ross herabzusteigen, denke ich, dass wir uns nicht selber in der Anzahl der Teilnehmer*innen beschränken sollten. Jede*r der/die entsprechenden internationalen Normen erfüllt, muss auch gemeldet werden und die Chance erhalten, an internationalen Großereignissen teilzunehmen - unabhängig von irgendwelchen Erwartungen Das ist Teil der Motivation der Sportlerinnen und Sportler.
OS, WM, EM sind die Sportereignisse der Sportler und nicht der Zuschauer oder Funktionäre. Wir dürfen uns an sportlichen Wettkämpfen erfreuen und als Event genießen. Die Hauptdarsteller sind immer noch die Sportler und Sportlerinnen. Deutschland hat überdies alle finanziellen Mittel, jederzeit allen Sportlern (die sich qualifiziert haben), die Teilnahme an den genannten Großereignissen zu ermöglichen.
Mir gefallen die persönlichen Erfahrungsberichte (danke, dass ihr diese mit uns teilt ). Die sich im Übrigen mit meinen bescheidenen Erfahrungen der letzten 40 Jahre decken. Wenn man diese Berichte betrachtet, dann ist es kein Wunder, dass sich die Leichtathletik in Deutschland dort befindet, wo sie aktuell steht. Das Dilemma wird mehr als deutlich beschrieben. Offensichtlich sind Gesellschaft und Politik nicht gewillt, mehr für die und in die Leichtathletik zu investieren. Das erkennen zu müssen ist schmerzhaft, aber bedeutet die Realität.
Natürlich darf und muss man analysieren und nach Lösungen suchen. Dabei darf man die Realität aber nicht aus den Augen verlieren.
Wie immer repräsentiert auch dieser Beitrag ausschließlich meine persönliche Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Jeder darf gerne eine andere Meinung vertreten.