25.12.2021, 08:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.12.2021, 10:16 von Atanvarno.)
@freaky
Es geht ganz spezifisch um Anti-N Antikörper, d.h. die, die nicht auf das Spikeprotein, sondern auf das Nukleokapsidprotein des Virus reagieren (daher Anti-N). Diese bilden Geimpfte erstmal gar nicht, weil die Impfung nur das Spikeprotein dem Körper vorstellt. Nur mit dem echten Virus Infizierte bilden bisher Anti-N Antikörper (zukünftig ist es auch denkbar Impfstoffe zu entwickeln, die zur Bildung von Anti-N Antikörpern führen).
Die Erkenntnis aus dem UK HSA-Bericht ist, dass Geimpfte, die sich dann noch mit Sars-Cov-2 infizieren, erheblich weniger Anti-N Antikörper bilden, als Menschen, die sich ohne vorherige Impfung mit Sars-Cov-2 infizieren. Eine Schutzwirkung der Impfung ist nachgewiesenermaßen auch ohne diese Anti-N Antikörper gegeben, aber man kann das so interpretieren, dass eine Impfung eine breit aufgestellt Immunabwehr des Körpers verhindert, weil dieser nur noch auf das Spikeprotein reagiert und nicht mehr auf andere Virenbestandteile. Auf den durch Mutation wesentlich weniger veränderbaren Kernbestandteil zusätzlich zum Spikeprotein reagieren zu können, erscheint mir schon als Vorteil (ist einer der Gründe, warum die Entwicklung besserer Grippeimpfstoffe in Richtung Anti-N statt Anti-S Antikörper geht).
Der Originalartikel, auf den sich The European bezieht, ist von Alex Berenson. Dessen Bias ist eindeutig Anti-Impfstoff, das muss man sicher berücksichtigen (s. https://www.theatlantic.com/ideas/archiv...an/618475/)
Es gibt einen Faktencheck von Reuters zu dem Artikel
Fact Check-Lower number of anti-N antibodies does not indicate lower immunity, say medical experts
Der macht mich aber auch nicht wirklich glücklich, weil er auf das oben von mir dargestellte Problem nicht eingeht. Ich weiß, dass ich durch Impfung gut geschützt bin. Aber der Gedanke, dass die Impfung meine natürliche Immunabwehr so modifiziert hat, dass bestimmte Antikörper, die eigentlich zu einer kompletten Immunantwort dazugehören, bei Infektion nur noch in geringerem Maß gebildet werden, beunruhigt mich schon.
--edit
noch ein Faktencheck
Nein, Impfen schadet nicht dem Immunsystem
Die Argumentation weiter unten im Artikel gegen die Überlegungen einer besseren Wirksamkeit von Anti-N gegen Mutation finde ich nicht überzeugend. Klar, die Behauptung im European, dass natürliche Infektion dauerhafte Immunität gegen alle zukünftigen Varianten verleiht, ist in ihrer Absolutheit falsch, aber besser gewappnet gegen Infektion durch die Fähigkeit sowohl Anti-N als auch auch Anti-S produzieren zu können scheint mir nachvollziehbar.
Es wäre also zumindest beobachtenswert ob die Anti-N-Antikörper tatsächlich nur deswegen weniger gebildet werden, weil sie von Geimpften nicht benötigt werden, oder ob die Fähigkeit zu ihrer Bildung dauerhaft gestört ist.
---edit2
Hier https://twitter.com/gadboit/status/1451621370174050308
ein Twitterthread zu einer Untersuchung, die T-Zellreaktivität nach Infektion/Infektion+Impfung, Impfung, Impfung+Infektion vergleicht und keine großen Unterschiede feststellt, was ich erstmal beruhigend finde
Im Thread gibt's dann auch noch einen Exkurs (https://twitter.com/gadboit/status/1451621370174050308) zu Anti-N-Antikörpern
Zitat:Es wird einfach nur festgestellt, das doppelt geimpfte Personen weniger Antikörper bilden. Das kann aber auch einfach daher kommen, dass sie weniger stark auf das Virus reagieren aufgrund der Impfung.
Es geht ganz spezifisch um Anti-N Antikörper, d.h. die, die nicht auf das Spikeprotein, sondern auf das Nukleokapsidprotein des Virus reagieren (daher Anti-N). Diese bilden Geimpfte erstmal gar nicht, weil die Impfung nur das Spikeprotein dem Körper vorstellt. Nur mit dem echten Virus Infizierte bilden bisher Anti-N Antikörper (zukünftig ist es auch denkbar Impfstoffe zu entwickeln, die zur Bildung von Anti-N Antikörpern führen).
Die Erkenntnis aus dem UK HSA-Bericht ist, dass Geimpfte, die sich dann noch mit Sars-Cov-2 infizieren, erheblich weniger Anti-N Antikörper bilden, als Menschen, die sich ohne vorherige Impfung mit Sars-Cov-2 infizieren. Eine Schutzwirkung der Impfung ist nachgewiesenermaßen auch ohne diese Anti-N Antikörper gegeben, aber man kann das so interpretieren, dass eine Impfung eine breit aufgestellt Immunabwehr des Körpers verhindert, weil dieser nur noch auf das Spikeprotein reagiert und nicht mehr auf andere Virenbestandteile. Auf den durch Mutation wesentlich weniger veränderbaren Kernbestandteil zusätzlich zum Spikeprotein reagieren zu können, erscheint mir schon als Vorteil (ist einer der Gründe, warum die Entwicklung besserer Grippeimpfstoffe in Richtung Anti-N statt Anti-S Antikörper geht).
Der Originalartikel, auf den sich The European bezieht, ist von Alex Berenson. Dessen Bias ist eindeutig Anti-Impfstoff, das muss man sicher berücksichtigen (s. https://www.theatlantic.com/ideas/archiv...an/618475/)
Es gibt einen Faktencheck von Reuters zu dem Artikel
Fact Check-Lower number of anti-N antibodies does not indicate lower immunity, say medical experts
Der macht mich aber auch nicht wirklich glücklich, weil er auf das oben von mir dargestellte Problem nicht eingeht. Ich weiß, dass ich durch Impfung gut geschützt bin. Aber der Gedanke, dass die Impfung meine natürliche Immunabwehr so modifiziert hat, dass bestimmte Antikörper, die eigentlich zu einer kompletten Immunantwort dazugehören, bei Infektion nur noch in geringerem Maß gebildet werden, beunruhigt mich schon.
--edit
noch ein Faktencheck
Nein, Impfen schadet nicht dem Immunsystem
Zitat:Geimpfte, die bereits mit den S-Antikörpern gegen das Virus ankämpfen benötigen diese N-Antikörper gar nicht mehr im gleichen Umfang: N-Antikörper müssen also nicht so stark ausgeprägt sein, so Falk.
Die Argumentation weiter unten im Artikel gegen die Überlegungen einer besseren Wirksamkeit von Anti-N gegen Mutation finde ich nicht überzeugend. Klar, die Behauptung im European, dass natürliche Infektion dauerhafte Immunität gegen alle zukünftigen Varianten verleiht, ist in ihrer Absolutheit falsch, aber besser gewappnet gegen Infektion durch die Fähigkeit sowohl Anti-N als auch auch Anti-S produzieren zu können scheint mir nachvollziehbar.
Es wäre also zumindest beobachtenswert ob die Anti-N-Antikörper tatsächlich nur deswegen weniger gebildet werden, weil sie von Geimpften nicht benötigt werden, oder ob die Fähigkeit zu ihrer Bildung dauerhaft gestört ist.
---edit2
Hier https://twitter.com/gadboit/status/1451621370174050308
ein Twitterthread zu einer Untersuchung, die T-Zellreaktivität nach Infektion/Infektion+Impfung, Impfung, Impfung+Infektion vergleicht und keine großen Unterschiede feststellt, was ich erstmal beruhigend finde
Im Thread gibt's dann auch noch einen Exkurs (https://twitter.com/gadboit/status/1451621370174050308) zu Anti-N-Antikörpern
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)