19.03.2021, 21:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.03.2021, 21:05 von Atanvarno.)
(19.03.2021, 19:13)lor-olli schrieb: auch wenn Dir das manchmal so erscheinen mag, ich bin definitiv kein lockdown-Fetischist, ein lockdown kann nur die letzte Maßnahme sein, wenn man ansonsten keine Mittel hat. Ein ungebremstes Ausbreiten eines Virus bei unbekannten Folgewirkungen kann als Konsequenz nur bedeuten: die Ausbreitung muss eingedämmt werden.
Dass sich das Virus ohne Maßnahmen ungebremst ausbreitet ist eine modellierte Behauptung, die sich in der Praxis bisher nirgendwo gezeigt hat. Grade die USA sind doch ein schönes Freiluftlabor. Man kann Staaten mit und ohne Maßnahmen vergleichen (oder innerhalb eines Staates verschiedene Counties) und findet immer wieder deckungsgleiche Kurvenläufe, ohne eine erkennbare Korrelation mit NPI.
Zitat:Wir können in dieser Übergangsphase das Risiko noch immer nicht vollends abschätzen, Bergamo oder Manaus wünscht sich hier keiner, aber wir werden mit diesem Virus leben lernen + müssen. Ja, die Pandemie bewirkt massiv Schäden, wir entscheiden zu einem guten Teil mit welche (Tote, wirtschaftliche Einbrüche - wobei die Zahlen des letzten Jahres da bis jetzt etwas deutlich weniger dramatisches besagen, neben Verlieren gibt es auch nicht wenige Gewinner…), ganz oder völlig verhindern werden wir keine davon!
Die wirtschaftlichen Einbrüche wurden mit hunderten von Milliarden Euro frisch gedrucktem Geld allenfalls verschoben, nicht verhindert. Die Rechnung wird kommen.
Zitat:In den Schulen werden auch nicht nur Kinder erkranken (einfach mal die Alterstruktur deutscher Lehrer anschauen…) und wenn man sich anschaut, dass die höchste Quote an Erkrankungen, noch vor dem Pflegepersonal die Kitamitarbeiterinnen und Kitamitarbeiter haben, scheinen Kinder vielleicht kaum Symptome zu zeigen, dafür ihre Kontaktpersonen umso häufiger > das hat die Zahlen schon in England gezeigt, wo man die Schulen sehr lange offen hielt.
Diese Studie im British Medical Journal
Association between living with children and outcomes from covid-19: OpenSAFELY cohort study of 12 million adults in England
stellt für bei Menschen die mit Kindern leben in der ersten Welle kein und in der zweiten ein minimal erhöhtes Risiko für Erkrankung und Hospitalisierung fest. Sollte das für Lehrer nicht auch gelten?
Zitat:Viele sind genervt, weswegen eigentlich genau? Die Mehrheit sagt aus, dass sie persönlich bisher gut durch die Krise kamen, die Mehrheit befürwortet sogar einen neuerlichen lockdown, wo ist also liegt das eigentliche Problem?
Den Lockdown befürwortet, wer noch arbeitet, oder regelmäßig sein Kurzarbeitergeld ausgezahlt bekommt. Lass das mal enden und die Wirtschaftskrise richtig durchschlagen und frag dann nochmal.
Zitat:Die Angst, dass sich unser Leben ändern wird - und das wird es zwangsläufig, aber nicht wegen Corona allein, sondern wegen einer ganzen Reihe von Probleme die auch durch die politische Prokrastination enstanden sind (Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Rohstoffraubbau, globale Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten, zunehmende Konflikte) Corona scheint nur ein Ventil zu sein, denn eigentlich wollen wir möglichst nichts ändern > im Gegensatz zu einem großen Teil der armen Weltbevölkerung.
Und auch hier: in einer globalen Wirtschaftskrise wird die Umwelt der erste Verlierer sein. Besser wird es nur, wenn es uns (und der Welt) wirtschaftlich gut oder besser geht.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)