19.04.2020, 16:31
Wer sich mit der Mathemathik hinter einer Epidemie beschäftigen möchte, sollte einen Blick im das Spektrum der Wissenschaft 5.20 "Wie eine Epidemie verläuft" werfen. Christoph Pöppe legt sehr übersichtlich die Basisformeln und weitergehende Implikationen dar. Insbesondere bei letzteren wird es komplizierter, da die Variablen die Streubreite der Prognose schon nach einer Woche praktisch ausufern lassen.
Ein Satz aus dem Artikel: "Welchen Effekt die Stilllegung des öffentlichen Lebens auf die Ansteckungsrate k hat, ist kaum seriös einzuschätzen"
Ein chinesisch-britische Kooperation (Shengjie Lai und N W. Ruktanochai) hat die Bewegungsdaten der smartphones die massenhaft gesammelt wurden (ohne Zustimmung oder Bekanntgabe…), im kritischen Zeitraum ausgewertet um die Folgen der Infektionsausbreitung abzuschätzen. Sie hatten die Daten vom 25.3.2020 (2-Tage nach totaler Kontaktsperre, allerdings waren viele Neujahrsfestbesucher da schon abgereist) und konnten sie mit den Werten des gleichen Neujahrszeitraum 2015 und 2014 vergleichen (damals ging eine einfache Grippe um). Ihre Rechnungen besagten, dass ohne Intervention ca. 67mal so viele Infektionen zustande gekommen wären. Sie haben auch berechnen lassen was frühere oder spätere Zeitpunkte der Isolation bewirkt hätten. 1 Woche früher und die Infiziertenzahl wäre um 66% geringer gewesen, zwei Wochen früher (als der erste Arzt Alarm schlug und "ruhig gestellt" wurde) wären es 88% weniger Infektionen gewesen. Nur eine Woche später ergriffene Maßnahmen hätte sich die Zahl der Infizierten ca. vervier- oder verfünfacht. Die Zahlen erscheinen glaubwürdig, weil man CHina regelmäßig mit kleineren Epidemien kämpft und dieses Register schon seit ca. 15 Jahren führt.
Wie dem auch sein, eines ist gewiss, mit der Sitlllegung des öffentlichen Lebens bremst man die Verbreitung definitiv aus, verhindern wird man sie kaum vollständig können. Zeitgewinn ist aber dann entscheidend, wenn es um die Beherrschbarkeit (medizinisch / vom Gesundheitswesen) geht, sowie um den Zeitgewinn für die Erprobung und Erforschung geeigneter Medikamente oder gar einer Impfung.
Die Hauptschwachstelle ist meines Erachtens nach der Umstand, dass es keine vernünftigen Regeln und Absprachen gibt von lokal-regional zu national bis zu international. "Einzelaktionen" werden am Ende immer zur Abschottung führen, wie auch immer die genau aussehen wird. Menschen mögen keine Ungewissheiten und wenn es keine vernünftig dargelegten Perspektiven und Wahrheiten (auch die, dass man gewisse Umstände nicht oder noch nicht weiß!), wächst die Unzufriedenheit. Aber nützt ein detaillierter Plan zu Vorgehensweise wenn man noch zu viele ungewisse Faktoren hat?
So, lor-olli darf erst mal in Quarantäne, leichte Symptome einer Grippe und ein noch nicht ausgewerteter Abstrich lassen mich erst einmal in Geduld üben… schaun mer' mal. (Ärztin meinte, dass bei meiner, ansonsten problemlosen, Bradykardie die Sache unbedingt überwacht werden sollte - ich werde wachen…) Bleibt fit!
Ein Satz aus dem Artikel: "Welchen Effekt die Stilllegung des öffentlichen Lebens auf die Ansteckungsrate k hat, ist kaum seriös einzuschätzen"
Ein chinesisch-britische Kooperation (Shengjie Lai und N W. Ruktanochai) hat die Bewegungsdaten der smartphones die massenhaft gesammelt wurden (ohne Zustimmung oder Bekanntgabe…), im kritischen Zeitraum ausgewertet um die Folgen der Infektionsausbreitung abzuschätzen. Sie hatten die Daten vom 25.3.2020 (2-Tage nach totaler Kontaktsperre, allerdings waren viele Neujahrsfestbesucher da schon abgereist) und konnten sie mit den Werten des gleichen Neujahrszeitraum 2015 und 2014 vergleichen (damals ging eine einfache Grippe um). Ihre Rechnungen besagten, dass ohne Intervention ca. 67mal so viele Infektionen zustande gekommen wären. Sie haben auch berechnen lassen was frühere oder spätere Zeitpunkte der Isolation bewirkt hätten. 1 Woche früher und die Infiziertenzahl wäre um 66% geringer gewesen, zwei Wochen früher (als der erste Arzt Alarm schlug und "ruhig gestellt" wurde) wären es 88% weniger Infektionen gewesen. Nur eine Woche später ergriffene Maßnahmen hätte sich die Zahl der Infizierten ca. vervier- oder verfünfacht. Die Zahlen erscheinen glaubwürdig, weil man CHina regelmäßig mit kleineren Epidemien kämpft und dieses Register schon seit ca. 15 Jahren führt.
Wie dem auch sein, eines ist gewiss, mit der Sitlllegung des öffentlichen Lebens bremst man die Verbreitung definitiv aus, verhindern wird man sie kaum vollständig können. Zeitgewinn ist aber dann entscheidend, wenn es um die Beherrschbarkeit (medizinisch / vom Gesundheitswesen) geht, sowie um den Zeitgewinn für die Erprobung und Erforschung geeigneter Medikamente oder gar einer Impfung.
Die Hauptschwachstelle ist meines Erachtens nach der Umstand, dass es keine vernünftigen Regeln und Absprachen gibt von lokal-regional zu national bis zu international. "Einzelaktionen" werden am Ende immer zur Abschottung führen, wie auch immer die genau aussehen wird. Menschen mögen keine Ungewissheiten und wenn es keine vernünftig dargelegten Perspektiven und Wahrheiten (auch die, dass man gewisse Umstände nicht oder noch nicht weiß!), wächst die Unzufriedenheit. Aber nützt ein detaillierter Plan zu Vorgehensweise wenn man noch zu viele ungewisse Faktoren hat?
So, lor-olli darf erst mal in Quarantäne, leichte Symptome einer Grippe und ein noch nicht ausgewerteter Abstrich lassen mich erst einmal in Geduld üben… schaun mer' mal. (Ärztin meinte, dass bei meiner, ansonsten problemlosen, Bradykardie die Sache unbedingt überwacht werden sollte - ich werde wachen…) Bleibt fit!