Zitat:Das verstehe ich nicht. Meinst Du Vorwärtsrotation per Hebel?Das Auslösen der Längsachsendrehung entlang der parabolischen Flugbahn beim FLOP ist m. E. einzig nur so erreichen, indem der Absprung einige cm (weg von der theoret. Anlauflinie) in den Innenkreis bzw. mattenfern gesetzt wird. Die senkrechte Projektion des Absprungpunktes geht dann mattenfern am KSP vorbei.
Dabei sind, so denke ich, in der Praxis 4 Dinge zu beachten:
Der Mensch erzeugt bei einbeinigen, aufrechten Sprüngen automatisch eine Rotation, genau deswegen wird beim Flop der mattenferne Fuß eingesetzt.
Das Versetzen des Sprungfußes Richtung Innenkreis ist also nur noch eine weitere Unterstützung für die Drehung und wir sprechen hier auch nur über einige cm, nicht mehr.
Man soll bedenken, daß die Erzeugung dieser Drehung (im Vorwärtssprung) Sprunghöhe kostet, der Verlust ist durch nichts kompensierbar.
Der tatsächliche Absprung auf dem Tartan entzieht sich zu einem gehörigen Teil einer einfachen Betrachtung, so wie es z. B. ein Lehrbuch vorgaukelt. Ein M75 kommt gerne nach 2,3 abrupten Richtungsänderungen gerade auf die Latte zugelaufen, bei einigen Weltklassespringern berühren die Ohrwascheln "fast den Boden". Die sehr oft notwendigen Korrekturen am Absprungpunkt (weil die ideale Anlaufline so gut wie nie zu halten ist) bringen die Parameter wie Winkel zur Matte usw. ziemlich durcheinander. Zu guterletzt, um das Faß vollzumachen, brüllt dann ein "Hochsprungexperte" dem Springer zu, "er müsse unbedingt dynamischer, höher springen".
Fehler am Absprung selber (die leichter zu sehen sind weil der Fuß kurz ruht) sind oft Folgen von Fehlern bzw. Korrekturen vorher. Zwingt der Trainer jetzt den Springer zur Korrektur der Sekundärfehler, wird es nur noch schlimmer.
Es geht hier oft um wenige cm, die aber schnell über einen Sprunghöhen-Bereich von 10 cm entscheiden, und dem menschlichen Auge vielfach nicht zugänglich sind .
Deswegen aus der Praxis: Habt Erbarmen und lehrt den geraden Flopanlauf!