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Mal wieder der Speerwurf... - Mockauer - 16.04.2015
...am Wochenende war bei mir im Kreis Werfertag, die Eröffnung bei uns im Kreis Leipzig Land.
Ich war bei Speer. Bei den Männern (2 Stück), waren immer mal wieder ein paar Windböen, so dass man versucht zwischen den Windböen zu werfen.
Bei einem Wurf klappte das nicht und zwar folgendes Szenario kam zu stande.
Werfer 1 steht an seiner Anlaufmarke und wartete auf die windlose Lücke, lief dann in der vorgegebenen Zeit an und als er die Übersetzungsschritte machte, kam wieder eine Windböe. Er lies den Speer fallen alles in seiner Anlaufbahn und noch weit vor der Abwurflinie. Er hebte den Speer wieder auf und ging zur Anlaufmarkierung zurück und lief an und warf dann nochmals, alles innerhalb seiner Versuchszeit.
Ich habe mehrmals die IWR gelesen, aber so richtig schlau bin ich nicht geworden, ob das nun ein ungültiger Versuche wegen eine "orthodoxen Wurfart" oder ein gültiger Wurf war.
Ich war im Sektor, da wir im Kampfgericht immer durchtauschen, es waren nur 2 Männer, beide kannten sich und kannten mich. Es war glaube der letzte Wurf, der keine Bestlesitung für den Sportler bedeutete, es kam auch kein Protest oder dergleichen, aber wir hatten dann auch kurz zu dritt (2 Aktiven und ich) überlegt, wie zuwerten ist, und dann haben wir uns im Kampfgericht auch noch unterhalten, aber eine endgültige und zufriedene Antwort bekam ich leider nicht.
Nun hoffe ich das Fachkundige Forum kann helfen.
RE: Mal wieder der Speerwurf... - lama - 16.04.2015
Prinzipiell wäre ich der Meinung, dass das im Rahmen der IWR 187.15 zulässig sein dürfte. Das einzige Problem ist hier wohl, dass das "Niederlegen" durch das Fallenlassen etwas unsanft erfolgte.
Das einzig denkbare Argument gegen die Zulässigkeit sehe ich in IWR 187.14a. Da allerdings der Speer ja wohl durchaus wie in IWR 193.1 beschrieben gehalten wurde, kann man die "unorthodoxe Wurfart" m.E. ausschließen.
Auch meine persönliche intuitive Meinung ist, dass nichts gegen einen derartigen Abbruch eines Versuchs spricht, da ja dadurch auch kein ungerechtfertigter Vorteil erzielt wird.
Lediglich falls durch das Fallenlassen umstehende Personen gefährdet werden oder fremdes Material "misshandelt" wird (also es sich um einen fremden Speer handelt), sollte man m.M.n. über eine Verwarnung nachdenken.
RE: Mal wieder der Speerwurf... - Doberaner - 16.04.2015
(16.04.2015, 08:38)Mockauer schrieb: Werfer 1 steht an seiner Anlaufmarke und wartete auf die windlose Lücke, lief dann in der vorgegebenen Zeit an und als er die Übersetzungsschritte machte, kam wieder eine Windböe. Er lies den Speer fallen alles in seiner Anlaufbahn und noch weit vor der Abwurflinie.
IWR 193.1a verlangt einen Wurf über Schulter oder oberen Teil des Wurfarms, es wurde aber nicht "geworfen" (im Sinne eines absichtlichen Abwurfs nach vorn). Ich hätte ihn wohl auch noch einmal anlaufen lassen.
RE: Mal wieder der Speerwurf... - kari.hgw - 16.04.2015
Ich stimme lama da zu. Ich würde ihn weiter werfen lassen. Man müsste nur überlegen, ob man bei solchen Bedingungen unbedingt Speer werfen sollte...
RE: Mal wieder der Speerwurf... - Mockauer - 17.04.2015
Ich habe wie gesagt Ihn auch werfen lassen, aber hatte mich interessiert und danke an die mehr Interpretierer als mich
RE: Mal wieder der Speerwurf... - Javeling - 17.04.2015
Alles korrekt, wenn keine Zeitüberschreitung oder ein anderer Regelverstoß vorliegt. Innerhalb der Anlaufbahn kann man den Versuch (Gründe sind eigentlich egal) abbrechen, den Speer hinlegen (sanft oder 'unsanft' ist auch nicht vorgeschrieben) und neu starten.
Übrigens, ein guter Speerwerfer muss auch bei 'Windböen' werfen können. Hier ging es sicherlich nicht um irgendeinen Rekordversuch, nehme ich mal an.
Heinz Engels, Mainz