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Staatsschulden - Krise? - Druckversion

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RE: Staatsschulden - Krise? - MZPTLK - 10.05.2018

Was haben - selbstgewählte - Einzelschicksale mit dem Threadthema zu tun?
Einiges, zum Beispiel, das, dass der Staat keine Kohle hat, um qualifizierte Leute adäquat zu entlohnen.
Aber Du kannst eine Pension von 3.500,- oder mehr erwarten.
Wenn Dir das immer noch nicht gefällt, warum wirst Du nicht Facharbeiter beim VorzeigeKonzern VW?
VW hat übrigens laut VW-Gesetz seit gefühlten Ewigkeiten  eine rechtswidrige Staats-Kapitalbeteiligung,
der MP von Niedersachsen sitzt im Aufsichtsrat.

Beamten-Bashing macht Spass, irgendwie muss der hart arbeitende Bürger sein Mütchen kühlen dürfen.
Ich könnte etliche oberheftige Stories bringen,
aber dadurch ändern sich die Misstände nicht.
Ein Misstand ist z.B., dass es eine Menge sehr guter Beamte gibt,
die eigentlich das doppelte und dreifache Gehalt verdient hätten.

Die 3 genannten Beamten pellen sich ein Ei darauf, was ein hergelaufener Strassenköter vorbringt.
Sie ziehen ihr Ding mit dem Talkshowgequassel weiter durch, und jeder findet garantiert seine Fans.


RE: Staatsschulden - Krise? - Atanvarno - 10.05.2018

Hier mal wieder einer, der den Schuss nicht gehört hat und glaubt, dass wir noch mehr Schulden brauchen

Hilfe, uns gehen die Schulden aus

Und so was in der ZEIT Sad


RE: Staatsschulden - Krise? - MZPTLK - 10.05.2018

(10.05.2018, 18:54)Atanvarno schrieb: Hier mal wieder einer, der den Schuss nicht gehört hat und glaubt, dass wir noch mehr Schulden brauchen

Hilfe, uns gehen die Schulden aus

Und so was in der ZEIT Sad
Wenn einer erstmal ein gewisses Standing hat, darf er jeden Mist erzählen.
Ich habe Schieritz vor 2 Jhren live gehört, da klang er noch einigermassen vernünftig.


[geteilt] Bedingungsloses Grundeinkommen - MZPTLK - 21.05.2018

'Das Erste, womit er sein Werk eröffnete,
war das berühmte Edikt, wodurch alle Schulden aufgehoben
und zugleich verboten wurde, dass künftig keiner den Anderen auf seinen Leib etwas leihen durfte.
Dieses Edikt war allerdings ein gewaltsamer Angriff auf das Eigentum,
aber die höchste Not des Staates machte einen gewaltsamen Schritt notwendig.
Er war unter zwei Übeln das kleinere, denn die Klasse des Volkes, welche dadurch litt,
war weit geringer, als die, welche dadurch glücklich wurde.'
(Friedrich Schiller: Die Gesetzgebung des Solon/6.Jh. v.u.Z, 1790)

Was können sich Politiker heute einfallen lassen,
um den Staat zu retten?
'Der Staat kann nicht pleite gehen, nur die Bürger, die ihn finanzieren'
(Bankier Fürstenberg, 19. Jh.)

1. Negative Realzinsen, Finanzrepression:
Zinsen und Anleiherenditen werden unter der Inflationsrate gehalten.
Schulden werden peu a peu weginflationiert.
Schleichende Enteignung der Anleger=Gläubiger.

2. Vermögensabgaben:
Konfiskation eines Teils des Vermögens von Bürgern.
Beispiel Lastenausgleich 1948-1978:
Abgabe von 50 %(Freibetrag max.5000,-) durch Zwangshypotheken,
die Abgabe konnte bis maximal 120 Monate ratierlich entrichtet werden.

3. Verbot von Goldbesitz:
Versuch der Verhinderung von Kapitalflucht, in USA ab 1933 eingeführt.
Mehr als 100 Dollar verboten, Haftstrafen möglich.
Gleiches kann mit Silber und anderen Edelmetallen passieren.

4. Kaufzwang für Staatsanleihen:
geschieht seit Jahrzehnten z.B. bei Kapitallebensversicherungen.
Wird durch Bonitäts-Diktat(bei Staatsanleihen keine Eigenkapital-Erfordernis wegen angeblicher Top-Bonität des Staates),
dagegen hohe Eigenkapital-Auflagen bei Aktien und Unternehmensanleihen, etc..
und Steuerprivilegien gesteuert.
Kann jederzeit ausgeweitet und verschärft werden.

5. Kapitalverkehrskontrollen:
Historisch von den meisten Ländern praktiziert,
muss heute im EU-Rahmen organisiert werden.

6. Aus kurzen Schulden lange machen, aus teurem Zins billige:
das passiert seit einiger Zeit.
Ziele: Zeitgewinn, Machterhaltung, Besitzstandswahrung.
Hat deflationäre Wirkung, da immer weniger Schulden am kurzen Ende gemacht werden.

7. Steuererhöhungen: sind für Politiker praktikabler als Ausgabenreduktion.

8. Zwangsanleihen: Z.B. praktiziert ab 1.1.1923 bei allen Vermögen über 100.000,- RM.
Bis zu 10 % mussten in Staatsanleihen getauscht werden.
Die vorgesehene Rückzahlung 1925 fand wegen zwischenzeitlicher Hyperinflation und Währungsschnitt micht statt.
2012 schlug das DIW vor, Vermögende ab 250.000,- zum Kauf von Staatsanleihen zu zwingen:
10% würden auf einen Schlag 230 Milliarden in die Staatskasse spülen.

Welche Planungen sind aktuell?
1. EnteignungsklauselCAC(collective action clause):
Alle neuen Staatsanleihen der EU-Zone erhalten ab 2013 diese Klausel.
In jeder Lebensversicherung, in jedem privaten Rentenvertrag stecken solche Papiere.
Mit der CAC können Staaten die Rückzahlung von Schulden verweigern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das wurde bei Griechenland bereits praktiziert, die Anleger haben auf 53,5 % verzichten müssen,
der Rest wurde auf 10-30 Jahre prolongiert(s. oben 6)
und wird den Anlegern auch grösstenteils um die Ohren fliegen.
Betroffen sind alle neuen Anleihen mit mehr als 1 Jahr Laufzeit,
alte sind  - noch - nicht tangiert.
Man rechnet damit, dass 2018 die Hälfte aller Staatsanleihen dieser Klausel unterliegen werden
Das bedeutet, dass sich der Staat 'legal' von etwa 1 Billion Schulden befreinen kann.
Jedenfalls hat man damit eine gesetzliche Grundlage geschaffen,
um künftigen Klagewellen von Anlegern gerichtsfest und erfolgreich entgegen treten zu können.

2. & 24 Kreditwesengesetz 2004:
Jedes Kreditinstitut hat eine Datei der Konten seiner Kunden zu führen:
Name Adresse KtoNr. Datum Eröffnung Datum der Auflösung.
Dabei ist zu gewährleisten, dass darauf die BAFin jederzeit für eigene und fremde Zwecke
diese Daten automatisiert abrufen kann, ohne dass das Kreditinstitut selbst davon Kenntnis erlangen,
bzw. den Kunden informieren darf.
Die Verantwortung für die Zulässigkeit der Massnahmen trägt die ersuchende Stelle.
Wer das wohl sein könnte?

3. Besteuerung von Vermögen:
Die Boston Consulting Group erstellte 2011 eine Studie zur Bekämpfung der Eurokrise
und machte dabei Vorschläge zur Teil-Enteignung der Sparer/Anleger:
Bei 19 Bio Sparvermögen in der EU würde eine einmalige Besteuerung von 25 % die Staatsbverschuldung,
bezogen auf das BIP aller EU-Staaten auf 60 % senken.
Federführend war Dr. Levin Holle, er ist seit 2012 Leiter der Abteilung 7(Finanzpolitik) im Bundesfinanzministerium.... Teufel

4. Notfallplan:
Im Nov. 2010 aktualisierte die Bundesregierung Bestimmungen, wonach bei einem möglichen EURO-Kollaps
oder dem Ausscheren eines EU-Landes aus der EURO-Zone(Brexit...)
die Bankschalter geschlossenund die Automaten gesperrt werden können.
Die Börsen können geschlossen werden,
sogar der freie Informationsaustausch über das WEB kann abgeschaltet werden
(dann haben wir Verhältnisse wie in der Türkei oder China, etc...),
um Flash-Mob-Aktionen, also über das Internet organisierte Proteste, zu erschweren.
Die Grundzüge der Handlungsanweisungen stammen von Ende 2008, dem Anfang der Krise.

5. Direkte Abbuchung von Zwangsabgaben vom Konto:
Der Bundestag plante 2013 zu beschliessen, dass deutsche Behörden die Möglichkeit bekommen sollen,
ohne Wissen der Betroffenen Konten auszuspähen, um eventuell Zwangsabgaben direkt abbuchen zu können.
(Gesetz über die Neuregelung der Bestandsdatenauskunft)

6. Verbot von Barzahlungen:
Passiert schon in Griechenland und anderen Südstaaten.
Limits bei privaten und geschäftlichen Transaktionen.

Usw...

'Be safe, be happy, and don't let anybody make you afraid.'
(David Coverdale)


RE: [geteilt] Bedingungsloses Grundeinkommen - Atanvarno - 21.05.2018

(21.05.2018, 10:51)MZPTLK schrieb: 6. Aus kurzen Schulden lange machen, aus teurem Zins billige:
das passiert seit einiger Zeit.
Ziele: Zeitgewinn, Machterhaltung, Besitzstandswahrung.
Hat deflationäre Wirkung, da immer weniger Schulden am kurzen Ende gemacht werden.

Und es wirkt als Innnovationsbremse, weil immer mehr Firmen, die schon lange pleite sein müssten, mit billigem Geld am Leben erhalten werden und Kapital binden, das anderswo sinnvoller eingesetzt wäre


RE: Staatsschulden - Krise? - MZPTLK - 21.05.2018

Genau, Fehl-Allokation des billigen QE-/Deficit-Spending-Geldes.
Das nennt man auch Zombie-Ökonomie.

Schumpeter wollte schöpferische Zerstörung haben, demnach wären etliche EU-Staaten und Zombie-Banken dran,
und natürlich viele viele Unternehmen.
Es werden 'Werte' gezeigt, die nicht oder nicht in der gezeigten Höhe existieren.


RE: [geteilt] Bedingungsloses Grundeinkommen - RalfM - 22.05.2018

(21.05.2018, 17:14)Atanvanrno schrieb: Und es wirkt als Innnovationsbremse, weil immer mehr Firmen, die schon lange pleite sein müssten, mit billigem Geld am Leben erhalten werden und Kapital binden, das anderswo sinnvoller eingesetzt wäre
Ja, wo dieses ganzes überflüssige Geld irgendwo einen sinnvollen Hafen finden kann, das muss jetzt geklärt werden. Porsche Cayenne hatten wir schon.... Gesellschaftliches Thema,
Ralf


RE: Staatsschulden - Krise? - MZPTLK - 25.05.2018

Dokumentation eines von an die 200 Wirtschaftsprofessoren unterschriebenen Aufrufs:

'Wir warnen davor, die europäische Währungs- und Bankenunion noch weiter zu einer Haftungsunion umzubauen.
1. Wenn der europäische Stabilitätsmechanismus(ESM) wie geplant als Rückversicherung
für die Sanierung von Banken eingesetzt wird, sinken für Banken und Aufsichtsbehörden der Anreiz,
faule Kredite zu bereinigen. Das geht zu Lasten des Wachstums und der Finanzstabilität
(MZPTLK: die faulen Kredite belaufen sich im Billionenbereich, eine 'Bereinigung' würde unabsehbare Dominoeffekte verursachen, davor scheut man zurück und lügt sich weiter mit falschen 'Werten' und Bilanzen durch).

2. Wenn der ESM wie geplant als Europäischer Währungsfonds/EWF in EU-Recht überführt wird,
gerät er unter den Einfluss von Ländern, die der Eurozone nicht angehören.
Da einzelne Länder bei dringlichen Entscheidungen des EWF das Vetorecht verlieren sollen,
können Gläubigerländer überstimmt werden.
So würde z.B. der deutsche Bundestag sein Kontrollrecht verlieren
(MZPTLK: Na prima, genau das ist doch beabsichtigt!).

3. Wenn die Einlagensicherung für Bankguthaben wie geplant vergemeinschaftet wird,
werden auch die Kosten der Fehler sozialisiert,
die Banken und Regierungen in der Vergangenheit begangen haben.
(MZPTLK: Und dann gilt auch für künftiges Mistmachen: Machternixe!)

4. Der geplante europäische Investitionsfondszur gesamtwirtschaftlichen Stabilisierung
und der geplante Fonds zur Unterstützung struktureller Reformen
dürften zu weiteren Transfersund Krediten an Euroländer führen,
die es in der Vergangenheit versäumt haben, die notwendigen Reformmassnahmen zu ergreifen.
Es wäre falsch, Fehlverhalten zu belohnen.
Beispiel sind die Targets in Höhe von über 900 Milliarden Euro
die nicht verzinst werden und nicht zurückgezahlt werden müssen.(!!!!!!!!!)

5. Ein europäischer Finanzminister mit Fiskalkapazität würde als Gesprächspartner der EZB dazu beitragen,
dass die Geldpolitiknoch stärker politisiert wird.
Die sehr umfangreichn Anleihenkäufe der EZB(2550 Milliarden E bis September 2018)!!!!!!
kommen schon jetzt einer Staatsfinanzierung über die Zentralbank gleich.



Es gilt, Strukturreformen voranzubringen statt neue Kreditlinien und Anreize für wirtschaftliches Fehlverhalten zu schaffen.
Die Privilegierung der Staatsanleihen in der Risikovorsorge der Banken ist abzuschaffen.
Die Eurozone braucht ein geordnetes Insolvenzverfahren für Staaten und ein geordnetes Austrittsverfahren.
Die Kapitalmarktunion sollte vollendet werden
- auch weil internationale Kapitalbewegungen asymmetrische Schocks kompensieren.
Bei der EZB sollten Haftung und Stimmrechte miteinander verbunden werden.
Die Targetsalden sind regelmässig zu begleichen.
Die Aufkäufe von Staatsanleihen sollten ein schnelles Ende finden.'



MZPTLK: Wir reden hier über 'Geld', was jedenfalls - je nach Abwiclungsszenario -
zum grössten Teil nicht existiert, bzw. nicht realisiert werden kann, sondern nur gebucht ist.
Würde man versuchen, diese Schulden-Summen am freien Markt los zu werden,
würde man sein blaues Wunder erleben: Luft in Tüten!
Fazit: Gläubiger- und Steuerzahler-Plünderung,
früher oder später,
so oder so.


RE: Staatsschulden - Krise? - MZPTLK - 18.06.2018

Bilanz der Allianz vor und nach der Währungsreform von 1948:
                         20.6                   21.6
Grundstücke       83                       13
Hypotheken        11                       0,8
Schuldscheine     9                        0,3
Wertpapiere       183                     6,8
Bankguthaben     75                       4,8
Forderungen      186                      23

Alles in Mio. Die Passivseite stellt sich entsprechend dar.
Die etwa 400 Mio Vermögens-'werte' waren etwa dezimiert.
Nach einer 10 Jahre staatlich aufgestauten Inflation wurden die 'Werte' über Nacht berichtigt.
Wer Nix oder Schulden hatte, freute sich darüber, allen voran der Staat.

Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, was passiert,
wenn Schuldenorgien veranstaltet werden.


RE: Staatsschulden - Krise? - Atanvarno - 18.06.2018

Und die, die gedacht haben, sie wären mit ihren Immobilien fein raus, wurden dann noch mit dem Lastenausgleichsgesetz beglückt