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Team ja oder nein oder ja und nein - Druckversion

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RE: Team ja oder nein oder ja und nein - icheinfachma - 02.08.2018

(02.08.2018, 07:36)dominikk85 schrieb: Ich denke auch das einem hofmann z.b die kenntniss von röhlers methoden gar nicht so viel bringt, da er vom körperbau und der technik ganz anders ist.röhler ist einfach ein tüftler, der sehr individuell vorgeht. das hat für ihn funktioniert, kann aber anderen athleten auch schaden, manchen tut es besser weniger zu experimentieren und kontinierlicher zu arbeiten, da man so auch auf den falschen weg geraten kann.

Vor allem auch der Trainer ist ein Tüftler.


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Diak - 06.08.2018

Mir ging es mehr um die Haltung der Speerjungs, um ihr glaubwürdig gutes Miteinander und fair Play und darum, dass sie erheblich voneinander profitieren, gerade weil - auch wenn Herr Hörmann das nie begreifen wird- sie individuelle Wege mit den für sie richtigen Trainern, zT in der gewohnten Heimat, immer aber am selbst gewählten Ort gehen können. 

noch mehr Team:
freue mich sehr auf morgen und Mittwoch,  haut rein Jungs, die Idee mit dem gemeinsamen 1500er ist doch wirklich schön!


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Gertrud - 07.08.2018

(06.08.2018, 21:32)Diak schrieb: Mir ging es mehr um die Haltung der Speerjungs, um ihr glaubwürdig gutes Miteinander und fair Play und darum, dass sie erheblich voneinander profitieren, gerade weil - auch wenn Herr Hörmann das nie begreifen wird- sie individuelle Wege mit den für sie richtigen Trainern, zT in der gewohnten Heimat, immer aber am selbst gewählten Ort gehen können. 

Es spricht doch absolut nichts dagegen, wenn sie sich super verstehen. A. Hofmann sagte an einer Stelle, dass sie sich bei Wettkämpfen schon mal Tipps geben, bei der EM ist aber dann jeder für sich.

Es gibt dagegen die andere Variante eines Michael Wessing, der sich bei Kugelwürfen gegen die Wand das Bild von Wolfermann hingehängt und es attackiert hat. Das soll jeder so machen, wie er es mag. Es gibt nicht eine Norm für alle im Leistungssport. Ich finde die Leistung im Individualsport schön. Die "Machart" kann beliebig sein.  

Gertrud


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - dominikk85 - 07.08.2018

(07.08.2018, 01:00)Gertrud schrieb:
(06.08.2018, 21:32)Diak schrieb: Mir ging es mehr um die Haltung der Speerjungs, um ihr glaubwürdig gutes Miteinander und fair Play und darum, dass sie erheblich voneinander profitieren, gerade weil - auch wenn Herr Hörmann das nie begreifen wird- sie individuelle Wege mit den für sie richtigen Trainern, zT in der gewohnten Heimat, immer aber am selbst gewählten Ort gehen können. 

Es spricht doch absolut nichts dagegen, wenn sie sich super verstehen. A. Hofmann sagte an einer Stelle, dass sie sich bei Wettkämpfen schon mal Tipps geben, bei der EM ist aber dann jeder für sich.

Es gibt dagegen die andere Variante eines Michael Wessing, der sich bei Kugelwürfen gegen die Wand das Bild von Wolfermann hingehängt und es attackiert hat. Das soll jeder so machen, wie er es mag. Es gibt nicht eine Norm für alle im Leistungssport. Ich finde die Leistung im Individualsport schön. Die "Machart" kann beliebig sein.  

Gertrud

Ich habe das gefühl das gerade frauen oft den "hass" ein bisschen mehr brauchen um sich zu motivieren, während Männer eher (klischeemäßig) in der lage sind sich "aufs Maul zu hauen" und danach ein bier zu trinken.

Das sieht man z.b im tennis recht gut, es gibt auch auf der ATP "feindschaften", aber generell gibt es mehr persönliche sticheleien und zickereien bei den Frauen. Ich glaube männer haben da eine höhere natürliche aggressivität im wettkampf die sich von selber aufbaut wenn der startschuss fällt, während frauen das mehr künstlich teilweise über feindbilder aufbauen müssen um im wettkampf wirklich "giftig" zu sein.

Kann natürlich sein das ich da zu sehr verallgemeinere und es gibt auch viele wo das anders ist, aber tendenziell habe ich schon das gefühl das es oft so ist.


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Gertrud - 07.08.2018

(07.08.2018, 07:47)dominikk85 schrieb: 
Ich habe das gefühl das gerade frauen oft den "hass" ein bisschen mehr brauchen um sich zu motivieren, während Männer eher (klischeemäßig) in der lage sind sich "aufs Maul zu hauen" und danach ein bier zu trinken.
Kann natürlich sein das ich da zu sehr verallgemeinere und es gibt auch viele wo das anders ist, aber tendenziell habe ich schon das gefühl das es oft so ist.

Das stimmt in gewisser Weise schon. Frauen denken mehr über diese Dinge nach. "Meine" Männer waren unkomplizierter, aber meine Athletinnen waren erfolgreicher.  Wink

Gertrud


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Gertrud - 24.08.2018

Man stelle sich nur vor, dass Greg Duplantis "gezwungen" würde, sich dem Bundestrainer in Schweden für den Stabhochsprung unterzuordnen oder mit ihm sehr intensiv kooperieren zu müssen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich Bob Kersee irgendeiner Institution fachlich unterordnet. Hier haben wir offiziell nicht die freie Wahl bzw. werden dann als nicht teamfähig gebrandmarkt.

Ich halte für ganz entscheidend, dass man sich die Kooperationspartner nach seinem Gusto aussucht. Wenn das wie bei mir mit äußerster Akribie durchgeführt wird, gibt es nur noch gewisse Parameter der Fokussierung: Keine Zeitverschwendung, möglichst dualer sportlicher Werdegang der Athleten oder professioneller Weg mit Einzahlung in Rentensysteme. 

Es wäre sehr einsichtig, wenn der DLV unterschiedliche Karrieren zuließe!!!  ‌ WinkThumb_up Der Leistungssport ist nun mal keine "Einbahnstraße".

Gertrud


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Gertrud - 29.09.2021

Aus meiner Sicht stellt sich für mich als Trainerin diese Frage gar nicht, weil meine Athletinnen und Athleten optimal durch mich betreut worden sind und ich keine fachlichen Hilfen von wechselnden BT brauche. Ich suche mir meine Zubringer selbst aus. Das kann auch ein sehr guter BT sein, warum nicht? 

Wenn ich heute noch Topleute betreute, hätte ich nur folgende Fragen an den BT:
1. Wann sind die Qualifikations- und entscheidenden Wettkampftermine? Wo kann man die meisten Punkte für die Qualifikationen erreichen?
2. Ich versuche, meine AuA zu den Terminen fit an den Start zu bringen. Ansonsten läuft alles vom Zeitmanagement her sehr effektiv ab. 

Ich halte auch nichts davon, dass man AuA von den Vorteilen einer Kaderzugehörigkeit ausschließt, weil sie nicht an den gemeinsamen Maßnahmen teilnehmen. Es sollte die beste Leistung im Endeffekt entscheiden.
Zudem spreche ich mich ganz klar dafür aus, dass man Leute außerhalb des Kaders, die sich vor den Kaderleuten platzieren, pekuniär rückwärtig begünstigt. Es sollte nicht um subjektive, sondern knallhart im gehobenen Segment nach Leistung gehen.

Was man neuerdings einem Uli Knapp mit M.M. genehmigt, sollte auch Trainern in der Peripherie mit potentiellen Athletinnen und Athleten gewährt werden (natürlich in abgespeckter Form). 

Gertrud


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Delta - 29.09.2021

Gertruds Anti-Team Statements sind schon lange Makulatur. Alle erfolgreichen Nationen arbeiten im Team. Die USA ganz extrem, Holland, Polen, Schweiz. Das bedeutet nicht, dass in bestimmten Sportarten Zehnkampf etwas mehr Einzelbetreuung ist.
Die Teamvorteile

ATHLETEN TRAINIEREN mehr und besser. Wer 400 m oder Hochsprung alleine trainiert hat zu wenig Druck von anderen Athleten.

Sie benutzen Physios, Biomechaniker etc. mehr als Einzelathleten
(Alles unter einem Dach, Schweizer Sportler erhielten in der Vorbereitung das Essen ins Stadion geliefert, keine Wege und Zeitverschwendung)

Der Gruppenaustausch ist extrem wichtig für die Motivation

Wie gross sind Gruppen 4-6 ist die Anzahl bei Russischen Trainern über Jahrzehnte

Lückenkemper ist ein typischer Fall wo ein Team besser gewesen wäre. Niemand mit Verstand fährt hunderte von Kilometer um zu trainieren.


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - Gertrud - 29.09.2021

(29.09.2021, 12:51)Delta schrieb: Gertruds Anti-Team Statements sind schon lange Makulatur. Alle erfolgreichen Nationen arbeiten im Team. Die USA ganz extrem, Holland, Polen, Schweiz. Das bedeutet nicht, dass in bestimmten Sportarten Zehnkampf etwas mehr Einzelbetreuung ist.
Die Teamvorteile

ATHLETEN TRAINIEREN mehr und besser. Wer 400 m oder Hochsprung alleine trainiert hat zu wenig Druck von anderen Athleten.

Sie benutzen Physios, Biomechaniker etc. mehr als Einzelathleten
(Alles unter einem Dach, Schweizer Sportler erhielten in der Vorbereitung das Essen ins Stadion geliefert, keine Wege und Zeitverschwendung)

Der Gruppenaustausch ist extrem wichtig für die Motivation

Wie gross sind Gruppen 4-6 ist die Anzahl bei Russischen Trainern über Jahrzehnte

Lückenkemper ist ein typischer Fall wo ein Team besser gewesen wäre. Niemand mit Verstand fährt hunderte von Kilometer um zu trainieren.

Warum steht dann noch Sabines Rekord? Warum ist Thiam Olympiasiegerin geworden? Sie trainiert mit ihrem "Alten Herrn" (ist so alt etwa wie ich) in den TL allein?  Wink ‌Warum hat Warholm den sagenhaften WR aufgestellt? Es gibt eben unterschiedliche Wege? Er hat auch seine eigenen Partner im alltäglichen Training. Warum haben es Šebrle und Dvořák nicht mehr zusammen ausgehalten?

Es muss nicht das Verbandsteam sein. Das ist es eben. Wir hatten auch teilweise "Sparringspartner" in unserer Gruppe: z. B. Robert Jung. 

Wir haben eben mehr Wert auf lupenreine technische Ausführungen und Ruhe im Training gelegt. Es gibt zig Möglichkeiten, einen Athleten zu Topleistungen auch im Training zu motivieren. 

Individualisierung ist das Zauberwort!!! Ich bin für die beste Lösung einer Athletin oder eines Athleten. Ich bin nicht gegen Teams. Ich bin für gute Teams vor Ort. Meine Zeit ist begrenzt. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu den aufgesetzten Teams.  Man sollte feinsäuberlich differenzieren!!! Thumb_up ‌Falls das bisher nicht angekommen ist: Ich arbeite immer in Teams. Das habe ich auch mit Ute Thimm, Jolle Busse und Hansjörg Holzamer praktiziert. Ich arbeite nur ungern in schwachen Teams. Ich habe täglich darüber nachgedacht, wie ich meinen Athletinnen Vorteile verschaffen und die Konkurrenz schlagen konnte. Wink

Zudem halte ich es für einen typischen Fehler, wenn man nur kopiert. Man sollte als Trainer/in schon in der Lage sein, nicht vorgesetzte Sachen zu integrieren. Wenn ich mit Sabine in den damaligen deutschen Teams trainiert hätte, hätte sie es nach einem Jahr nicht mehr gegeben. Ich ordne mich nicht schwachen "Fachleuten" unter - ganz einfach.

Letztens sagte eine Person zu mir, die im Verband tätig ist: "Du kannst deine Meinung sagen. Du warst immer unabhängig!" Sie haben überhaupt keine Vorstellung davon, was ich an finanziellen Mitteln noch heute investiere. Ich habe gestern noch ein Buch zu 99,99 € mal eben gekauft. Ich werde wieder ein Gerät kaufen und ausprobieren, das auch etwas kostet. Ich bin im normalen Leben ein sehr sparsamer Mensch, im Sport aber werde ich permanent schwach. Andere möchten die Arbeit mit der Suche solcher Unterlagen nicht haben und alles serviert bekommen. Einige allerdings aber profitieren stark. Ich habe auch noch drei Sachen hinsichtlich Fortbildung auf dem Schirm, die eine Menge Geld kosten, weil sie nicht gerade vor meiner Haustür stattfinden. 

Gertrud


RE: Team ja oder nein oder ja und nein - dominikk85 - 30.09.2021

Es gibt halt auch einfach verschiedene Athleten. Manche brauchen eine sehr individuelle Betreuung und andere brauchen starke trainingspartner um maximale Leistung zu bringen.

Ich denke es kommt auch auf die Disziplin an, technische Disziplinen kann man eher alleine trainieren während man im Lauf eher einen Partner braucht. Im Sprint geht es vielleicht noch alleine wie bei Warholm (wenn man sich alleine genug pushen kann), aber 10km alleine laufen stelle ich mir schon schwer vor.