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Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Druckversion

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RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Gertrud - 05.04.2015

(05.04.2015, 14:28)Delta schrieb: Beim 8.90 Sprung gibt es den Ueberkreuzschritt nicht. Es gibt aber erkennbar einen kürzeren Schritt vor dem zweitletzten Schritt.
Die Ueberkreuzung ist für Beamon ein Kompromiss den Balken zu treffen - er kann so 5- 15 cm kompensieren als wenn er gerade durch laufen würde.

Das ist ein sehr guter Denkansatz. Thumb_up Das untermauert eigentlich meine Sicht, das die Sprünge vor allem in den letzten Schritten sehr unterschiedlich sind.

Gertrud


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Gertrud - 05.04.2015

(05.04.2015, 14:35)ThomZach schrieb: Danke für den Link. Sowas hab ich schon lange gesucht. Besser: Drauf gehofft. Die Bilder im Hinblick auf Schuh/Fuß zu interpretieren
ist nicht leicht.
Von mir selber habe ich ähnliche Bilder und weiß, dass mein Fuß nicht das aushalten würde, was der Schuh aushalten muss.
Was ich weiß ist, dass ich mit weniger Torsionen auch weniger hoch springe/gesprungen bin. Und ich weiß auch warum. 
Ist mir auch schon passiert, dass Foristen meinten, ich hätte eine Frage nicht beantwortet, während ich dachte ich hätte.
Für mich hast Du meine Frage immer noch nicht beantwortet. Da siehst Du mal wie schwer das ist mit der Kommunkation. 
Also nochmal: Sind Torsionen* der Leistung zuträglich, oder sollte man sie vermeiden? (Abgesehen davon ob man gesund bleibt.)
(*Schräge Belastungen und Verwringungen im Stützapparat)
Es gibt für jedes Gelenk Bewegunsausmaße in Torsionswinkeln, die vor allem bei Belastungen, wie wir sie ausführen, nicht stark und permanent überschritten werden sollten, weil dann die Gelenkflächen aufeinanderstoßen. Da triffst du den Kern der Verletzungen, wenn man die Strukturen falsch belastet. Das trifft sicherlich nicht nur Knorpel und Knochen, sondern auch bindegewebige Strukturen, die längenmäßig je nach Material unterschiedlich belastbar sind. Allerdings finden bei diesen Materialien auch Anpassungsvorgänge in Form von Gewebeverstärkung statt. Das ist ein sehr heikles Thema, wobei man die Überlastungssyndrome bei derartigen Torsionen schon kennen sollte. 

Nehmen wir die Überpronation beider Sprunggelenke an einem Fuß! Es kommt zu Verengungen vieler Strukturen. Hier spielen vornehmlich die Amplituden, aber auch die KSP der einzelnen Element eine Rolle. Man kann dieselben Amplituden ein unterschiedliches centre of mass haben. Das beachten auch sehr wenige.

Natürlich sollte man die Torsionen, wenn sie anatomisch vorgegeben sind, allein schon wegen der Geschwindigkeitsmaximierung nutzen. Es kommt aber auf Begrenzung wegen der Strukturschädigung an. Diesen Zusammenhang muss man als Trainer begreifen. Nimm mal nur die Spirale vom kopf quer über den Rücken (Rhomboides, Serratus anterior, die Obliquen, zum tractus iliotibialis, unter der Fußsohle her zur Rückseite bis zum Oberschenkel. (Ich schaue jetzt nicht die deutschen Begriffen nach. Wink) Diese Verbindung kommt in unglaublich vielen Sportarten in Aktion vor. Wir wären doch dumm, diese Dinge nicht zu nutzen.

Gertrud


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 05.04.2015

(05.04.2015, 14:57)Gertrud schrieb:
(05.04.2015, 14:28)Delta schrieb: Beim 8.90 Sprung gibt es den Ueberkreuzschritt nicht. Es gibt aber erkennbar einen kürzeren Schritt vor dem zweitletzten Schritt.
Die Ueberkreuzung ist für Beamon ein Kompromiss den Balken zu treffen - er kann so 5- 15 cm kompensieren als wenn er gerade durch laufen würde.
Das ist ein sehr guter Denkansatz. Thumb_up Das untermauert eigentlich meine Sicht, dass die Sprünge vor allem in den letzten Schritten sehr unterschiedlich sind.
Halt ich für völlig abwegig, da 10° Abweichung von der Richtung bei einer Schrittlänge von 2m nur 2,78cm ausmachen.
Wo kann man sehen, dass es beim Jahrhundertsprung keine Überkreuzung gab? würd ich gerne sehen...


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 05.04.2015

Mit Camara´s Tippelschrittchen (9m75) wäre Beamon vielleicht 10m weit geflogen. Warte noch auf Euer Echo...


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Gertrud - 05.04.2015

(05.04.2015, 15:19)ThomZach schrieb:
(05.04.2015, 14:57)Gertrud schrieb:
(05.04.2015, 14:28)Delta schrieb: Beim 8.90 Sprung gibt es den Ueberkreuzschritt nicht. Es gibt aber erkennbar einen kürzeren Schritt vor dem zweitletzten Schritt.
Die Ueberkreuzung ist für Beamon ein Kompromiss den Balken zu treffen - er kann so 5- 15 cm kompensieren als wenn er gerade durch laufen würde.
Das ist ein sehr guter Denkansatz. Thumb_up Das untermauert eigentlich meine Sicht, dass die Sprünge vor allem in den letzten Schritten sehr unterschiedlich sind.
Halt ich für völlig abwegig, da 10° Abweichung von der Richtung bei einer Schrittlänge von 2m nur 2,78cm ausmachen.
Wo kann man sehen, dass es beim Jahrhundertsprung keine Überkreuzung gab? würd ich gerne sehen...
Ein andere Sprung, der meine These untermauert, dass er sehr unterschiedlich angelaufen ist.


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 05.04.2015

(05.04.2015, 15:29)Gertrud schrieb:
(05.04.2015, 15:19)ThomZach schrieb: Wo kann man sehen, dass es beim Jahrhundertsprung keine Überkreuzung gab? würd ich gerne sehen...
Ein andere Sprung, der meine These untermauert, dass er sehr unterschiedlich angelaufen ist.
Dieser Sprung zeigt ebenfalls ein Aufsetzen des rechtes Fußes links von der Anlaufgeraden. Fischen wir im Trüben?


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Gertrud - 05.04.2015

(31.03.2015, 21:19)omega schrieb:
(31.03.2015, 17:45)Gertrud schrieb: Es geht erstens auf die Ausführungen, auf das Transportieren dieser Inhalte in den Trainingsprozess und vor allem um genaue Kenntnisse der Verletzungsprophylaxe in diesem Fall von Knie- und Fußgelenken. Es kann nur über die Adduktion, Extension und AR des Sprungbeines gehen.

Gertrud
Können Sie genauer erläutern warum diese Absprungposition verletzungsprophylaktisch und bewegungsökonomisch sinnvoll ist?

Geht nicht durch das stärkere nach innen setzen des Absprungbeins Energie verloren?

Nein, das Absprungbein wird dann in seiner Gesamtstruktur mit einem schönen Innenbogen des Langsgewölbes und einem stabilen Quergewölbe belastet. Diese Tests sind wirklich schon vor 20 Jahren durchgeführt worden. Ich habe sie damals in meine Überlegungen einbezogen, wobei das Schwungbein immer sehr stark beachtet habe. 

Die Drills hier werden teilweise nicht richtig ausgeführt, da der Fuß falsch belastet wird. Weil ich diese Zusammenhänge glaube, verstanden zu haben, wehre ich mich auch so vehement gegen unser landläufiges Krafttraining und die teilweise antiquierten Drills. 

Gertrud


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 05.04.2015

(05.04.2015, 15:48)Gertrud schrieb:
(31.03.2015, 21:19)omega schrieb: Geht nicht durch das stärkere nach innen setzen des Absprungbeins Energie verloren?
Nein, das Absprungbein wird dann in seiner Gesamtstruktur mit einem schönen Innenbogen des Langsgewölbes und einem stabilen Quergewölbe belastet.
Wer soll das verstehen? Ich weiß nichts von Gewölben im Weitsprung...Cool


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - MZPTLK - 05.04.2015

(05.04.2015, 16:00)ThomZach schrieb:
(05.04.2015, 15:48)Gertrud schrieb:
(31.03.2015, 21:19)omega schrieb: Geht nicht durch das stärkere nach innen setzen des Absprungbeins Energie verloren?
Nein, das Absprungbein wird dann in seiner Gesamtstruktur mit einem schönen Innenbogen des Langsgewölbes und einem stabilen Quergewölbe belastet.
Wer soll das verstehen? Ich weiß nichts von Gewölben im Weitsprung...Cool
Fussgewölbe.
Man muss aber unterscheiden zwischen einem Nachinnensetzen des Sprungbeines und der Fusstellung, beide sind verschiedene Paar Schuhe.

Jedenfalls muss immer ein Treffen des KSP gewährleistet sein, das setzt eine entsprechende KSP-Ansteuerung in den Schritten davor voraus.

Das Ganze ist mMn mit Vorsicht zu geniessen; wieweit empfiehlt es sich, das bewusst zu üben? Ist das noch natürlich, geht es konform mit der individuellen Morphologie?


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 05.04.2015

(05.04.2015, 16:15)MZPTLK schrieb: Das Ganze ist mMn mit Vorsicht zu geniessen; wieweit empfiehlt es sich, das bewusst zu üben? Ist das noch natürlich, geht es konform mit der individuellen Morphologie?
Die Frage ist doch zunächst, ob man es als Fehler ansieht oder im gegebenen Falle gelten lässt.
Dann erst, ob man es für andere zur Lehre erhebt.