Leichtathletikforum.com
Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon (/showthread.php?tid=886)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - MZPTLK - 06.04.2015

(06.04.2015, 12:54)Gertrud schrieb:
(06.04.2015, 12:04)MZPTLK schrieb: Ich muss daran erinnern, dass wir hier beim Thema Weit sind.Da dürfte die Torsion nicht und die Dorsalflexion nur gemindert gelten, oder?
Bei jedem Fußaufsatz von hinten nach vorne bis zum Abheben kommt es in Folge zur Supination - Pronation - Supination.
Verteht sich, das gilt für den geraden Fussaufsatz beim Weitsprung.
Gemeint war, ob eine Torsionsstellung - bewusst herbeigeführt oder anatomisch bedingt -
ratsam ist.
Ich denke, aus gesundheitlichen Gründen nein, auch wenn es eventuell Weite bringen könnte.


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 06.04.2015

(06.04.2015, 12:54)Gertrud schrieb: Es gibt nicht umsonst diese enorme Anzahl an Achillessehnenschädigung, aus meiner Sicht oft aus krasser Unkenntnis der Strukturen und entsprechend somit des angepassten Übungspotentials.
Es würde reichen, wenn die Praktiker auf Fehler und Gefahren und auf ihre Vermeidung hingewiesen würden.
Die Strukturen zu kennen und diese Kenntnisse für die Praxis auszuwerten, ist Aufgabe der Forscher.
Und diese Erkenntnisse an die Basis weiterzuleiten ist Aufgabe des DLV und seiner Lehrbeauftragten.
Da liegt der Hase im Pfeffer. Dass sich da niemand für den Fortschritt zuständig fühlt.


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 06.04.2015

(06.04.2015, 13:11)MZPTLK schrieb: Gemeint war, ob eine Torsionsstellung - bewusst herbeigeführt oder anatomisch bedingt - ratsam ist.
Ich denke, aus gesundheitlichen Gründen nein, auch wenn es eventuell Weite bringen könnte.
Anatomisch, bewusst oder im Normalfall eben spontan und natürlich gesteuert.
Ich springe nun seit 55 Jahren mit Torsionen und das Einzige was mich stört ist seit zwei Jahren ein Miniskus.
Und das kommt wahrscheinlich vom Golfschwung (Tiger-Knie).
Torsionen sind nur ungesund wenn sie übertieben werden. Und dann sind sie wahrscheinlich/hoffentlich auch nutzlos.
Also: Torsionen müssen sein, sind teilweise sogar unvermeidlich und gesund, doch wer sie übertreibt wird leiden. Sad


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Gertrud - 06.04.2015

(06.04.2015, 13:13)ThomZach schrieb: Es würde reichen, wenn die Praktiker auf Fehler und Gefahren und auf ihre Vermeidung hingewiesen würden.
Die Strukturen zu kennen und diese Kenntnisse für die Praxis auszuwerten, ist Aufgabe der Forscher.
Und diese Erkenntnisse an die Basis weiterzuleiten ist Aufgabe des DLV und seiner Lehrbeauftragten.
Da liegt der Hase im Pfeffer. Dass sich da niemand für den Fortschritt zuständig fühlt.

Man kann sicherlich nicht erwarten, dass jeder Trainer an der Basis diese profunden Kenntnisse hat, im Spitzenbereich hatte ich für mich immer diesen Anspruch. Es hat sich ausgezahlt. Ich sehe für mich gravierende Dinge und arbeite sie auf. Dazu muss mich keiner an die Hand nehmen, auch nicht der Verband. Für mich müssen primär nicht andere funktionieren. Ich habe mich immer selbst in der "Bringeschuld" für die Athleten gesehen. 

Gertrud


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 06.04.2015

(06.04.2015, 13:22)Gertrud schrieb: Dazu muss mich keiner an die Hand nehmen, auch nicht der Verband. Für mich müssen primär nicht andere funktionieren. Ich habe mich immer selbst in der "Bringeschuld" für die Athleten gesehen.
Aber Gertrud - Du gehörst doch zu den von mir so genannten Forschern. Kannst Dich doch nicht mit Basis-Trainern vergleichen.
Ja doch nicht einmal mit den heutigen Spitzentrainern. Die müssen an die Hand genommern werden.
Will aber keiner. Weder nehmen noch sich nehmen lassen...


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - omega - 07.04.2015

(06.04.2015, 12:49)ThomZach schrieb:  
Bei größerem Tempo ist es ratsam, die sofortige Belastung des Ballens anzustreben, also den Fuß
plantargestreckt und flach nach vorne zu führen und dadurch den Strecker (Wadenmuskel) in Vorspannung zu bringen.
(Den Fuß zunächst (aus der Hüfte heraus) zu heben, um ihn dann von oben nach unten aufzusetzen, halte ich
für eine weitere fatale Verirrung der modernen Theoretiker-Generation. Und auch hier wieder bei Hoch wie Weit.)

MMn muss der Fußaufsatz beim Weitsprung aus einer leichten Dorsalflexion (hier entsteht die Vorspannung in der Wade) erfolgen. Das Klappen des Fußes erfolgt dann schon vor dem Balkenkontakt, so dass der Fuß plan aufsetzen kann und schnell auf den Vorfuß kommt. Die Plantarflexion wird zum Absprungende erreicht. Ich denke durch diese  schnelle Klappbewegung wird der richtige Absprung (Weit) unterstützt.


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - Gertrud - 07.04.2015

(07.04.2015, 10:06)omega schrieb: MMn muss der Fußaufsatz beim Weitsprung aus einer leichten Dorsalflexion (hier entsteht die Vorspannung in der Wade) erfolgen. Das Klappen des Fußes erfolgt dann schon vor dem Balkenkontakt, so dass der Fuß plan aufsetzen kann und schnell auf den Vorfuß kommt. Die Plantarflexion wird zum Absprungende erreicht. Ich denke durch diese  schnelle Klappbewegung wird der richtige Absprung (Weit) unterstützt.

Es ist die Frage, ob das aus einer neutralen Fußposition oder Dorsalflexion heraus erfolgt. Das ist aus den Bildern meistens nicht ersichtlich. Zudem ist es eine Weg-/Zeitfrage.

Gertrud


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 07.04.2015

(07.04.2015, 11:05)omega schrieb: MMn muss der Fußaufsatz beim Weitsprung aus einer leichten Dorsalflexion (hier entsteht die Vorspannung in der Wade) erfolgen. Das Klappen des Fußes erfolgt dann schon vor dem Balkenkontakt, so dass der Fuß plan aufsetzen kann und schnell auf den Vorfuß kommt. Die Plantarflexion wird zum Absprungende erreicht. Ich denke durch diese  schnelle Klappbewegung wird der richtige Absprung (Weit) unterstützt.
Lieber Omega. Die Dorsalflexion kommt nicht aus der Wade sondern aus dem Schienbeinmuskel (m. tibialis). Der liegt vorne und kann nicht
zur Streckung des Sprungelenks beim Absprung beitragen. Er verhindert nur das passive Klappen der Sohle auf den Boden.
Der Fersenstütz ist aber ein Bremsfaktor, der beim Weitsprung wegen der hohen Anlaufgeschwindigkeit und der kurzen Stützzeit unerwünscht ist.
Daher sucht der Könner die unmittelbare Belastung des Vorderfußes (Ballen). Wenn die Wadenmuskeln (Sprunggelenksstrecker) dabei
nicht vorgespannt sind, haben sie keine Zeit zur absichtlichen Kontraktion. Daher - auch wenn das nicht Allgemeingut ist - sollte der Fuß schon vor dem Aufsetzen leicht gestreckt werden. So baut sich sofort Spannung auf, die sich beim Abstoß entladen kann.
Genauer: Das Sprunggelenk wird zwischen den Kräften der vorderen, hinteren und diagonalen Muskelstränge verspannt und
reagiert entsprechend hoch elastisch. Also bitte weder lautes Klatschen noch aktiven Fersenaufsatz lehren!


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - ThomZach - 07.04.2015

(07.04.2015, 10:06)omega schrieb: MMn muss der Fußaufsatz beim Weitsprung aus einer leichten Dorsalflexion (hier entsteht die Vorspannung in der Wade) erfolgen.
Vorspannung entsteht nicht durch reine Dehnung sondern durch gleichzeitige Innervation (Befehl).
Wenn man aber nur befielt, dorsal zu beugen, kann man nicht mehr palmar beugen (= strecken).
Daher entweder nur die Wade anspannen und gestreckt aufsetzen,
oder Gelenk voll verspannen und leicht gewinkelt aufsetzen.


RE: Absprunggestaltung im Weitsprung: Bob Beamon - MZPTLK - 07.04.2015

(07.04.2015, 11:24)ThomZach schrieb: Lieber Omega. Die Dorsalflexion kommt nicht aus der Wade sondern aus dem Schienbeinmuskel (m. tibialis). Der liegt vorne und kann nicht
zur Streckung des Sprungelenks beim Absprung beitragen. Er verhindert nur das passive Klappen der Sohle auf den Boden.
Der Fersenstütz ist aber ein Bremsfaktor, der beim Weitsprung wegen der hohen Anlaufgeschwindigkeit und der kurzen Stützzeit unerwünscht ist.
Daher sucht der Könner die unmittelbare Belastung des Vorderfußes (Ballen). Wenn die Wadenmuskeln (Sprunggelenksstrecker) dabei
nicht vorgespannt sind, haben sie keine Zeit zur absichtlichen Kontraktion. Daher - auch wenn das nicht Allgemeingut ist - sollte der Fuß schon vor dem Aufsetzen leicht gestreckt werden. So baut sich sofort Spannung auf, die sich beim Abstoß entladen kann.
Genauer: Das Sprunggelenk wird zwischen den Kräften der vorderen, hinteren und diagonalen Muskelstränge verspannt und
reagiert entsprechend hoch elastisch. Also bitte weder lautes Klatschen noch aktiven Fersenaufsatz lehren!
Sehr gut!
Aber Omega meint das wohl auch so. Immerhin liegt das Wadenbein aussen, und bei der Gertrudschen spiraldynamischen Verschaltung dürfte das zwischen Schien- und Wadenbein liegende Muskelgruppen-Konzert eine Rolle spielen, oder liege ich da daneben, Gertrud?