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Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Druckversion

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Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Javeling - 24.03.2014

Das Wort 'Weltmeisterschaften' ist für uns Senioren, wenigstens für viele, geradezu ein Magnet geworden, es ist eine faszinierende, ja beglückende Idee, für die es sich lohnt, zu kämpfen - man kann sogar vor 'Toresschluß' noch schnell eine Weltmeisterschaft erringen und sich natürlich, wie soll es anders sein, gebührend und mit aller 'Achtung' feiern lassen.

Schreibt Edwin Federmann in seiner Zeitschrift SPORT AKTIV am Anfang des Jahres 1977 unter der Überschrift 'Die Altersleichtathleten und ihre Weltmeisterschaften'.

Wir alle lieben den Wettkampf, uns in sportlicher Fairness zu messen, unser Können mit Wettkämpfern aus mehr als 30 Nationen zu vergleichen, damit unseren eigenen Stellenwert, unseren Standpunkt in dieser oder jener Disziplin festzustellen.  
Diese Weltmeisterschaften der Superlative sind deshalb eine willkommene Gelegenheit, für die es sich lohnt, nicht nur ein hartes Training, gesunde Lebensführung etc. auf sich zu nehmen, sondern auch finanzielle Opfer zu bringen.
Bei diesem großen Turnier der Alterssportler sind nicht wenige frühere Landes-, Bundes- und Weltmeister, ja ehemalige Olympiateilnehmer am Start. Die Ergebnislisten von den ersten Weltmeisterschaften in Toronto (HE : 1975) beweisen es, dass in allen Disziplinen, mit wenigen Ausnahmen, weltmeisterschaftliche Ergebnisse erzielt wurden.

Zum Beispiel in Göteborg 1977 : H. Strauß, Al Oerter, Ludv. Danek, U.v.Wartburg, G. Kulcsar.

 Vom sportmedizinischen Standpunkt aus gesehen mag es richtig sein, wenn gegen verschiedene Disziplinen Bedenken angemeldet werden, da sie gerade für ein hohes Alter gesundheitsschädlich sein können. Aber soll man diesen 'Alten', welche vielleicht in ihrer aktiven Zeit große Spezialisten gewesen sind, das 'Dabeisein' und das 'Mitmachen' verwehren ?
Soll man sie vielleicht, weil sie keinen ästhetischen Anblick mehr abgeben, auf das 'tote Gleis' stellen ?

Fortsetzung folgt



Heinz Engels, Mainz




edit mod: Threadtitel mit Einverständnis des Autors angepasst


RE: Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Javeling - 24.03.2014

Hier ein Foto der Senioren WM Göteborg 1977 :

[Bild: kmm7-a-d3d9.jpg]

edit mod: Bildgröße angepasst und Bild klickbar gemacht


RE: Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Javeling - 25.03.2014

Fortsetzung 1 (Edwin Federmann) : Hier geht es um die Geräte-Gewichte, Einführung von neuen AKs, Qualifikationsleistungen, gerechte Titelvergabe usw.

Von einer bestimmten Altersklasse an sollte man stets und immer die gleich schweren Wurfgeräte einführen. Wie kann man sonst einen Leistungsvergleich gegenüber früheren Veteranen-Weltmeisterschaften anstellen. Auch die Landesleichtathletik-Verbände sollen einmal ernstlich darüber nachdenken, ob in Zukunft und bereits schon in diesem Jahr (1977) die Bestenkämpfe in fast allen Disziplinen bis zur Altersklasse 7 (heute M/W 60) oder 8 (heute M/W 65) eingeführt werden.

Bis dahin mussten also alle Ü60-Jährigen in jüngeren AKs starten !

 Auch wäre nichts gegen die Kurz- und Mittelstrecken, wie sie bei den Aktiven üblich sind, einzuwenden. Ob bei den über 50jährigen die Gewichte, wie bei der A-Jugend, eingeführt werden, ist vielleicht eine Überlegung wert. Es wäre allzu schön, wenn sich die Landesverbände diesen Vorschlag zu eigen machen und wir nicht mehr ins "Abseits" gedrängt würden. Meines Wissens ist dieser Vorschlag schon des öfteren mündlich und auch schriftlich an die Verbände herangetragen worden.

Man sieht hier, dass damals schon eine kräftige Überzeugungsarbeit geleistet worden ist, um die Verbandsfunktionäre 'beweglicher' zu
machen.

Wir sollen und müssen für diese Altersgruppe die Leichtathletik wieder attraktiver gestalten, und deshalb geht auch unser Wunsch an den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), einmal versuchsweise für diese AKs die Disziplinen von den jüngeren einzuführen. Man möge mir gestatten, daß ich hier vom eigentlichen Thema abgewichen bin.

Die Klasseneinteilung von je 5 Jahren, bei den Männern wird erst ab 40 Jahren begonnen (WM/EM), ob nun der Geburtstag mit dem Termin der Weltmeisterschaften ausschlaggebend ist oder nicht, finde ich für gut. Nicht wenige aktive Leichtathleten jenseits der 32er (HE : hier begann damals die heutige M 30), vor allem Werfer und Langstreckenläufer, stehen noch in der Nationalmannschaften, können also noch "Weltmeister" in ihrer Disziplin bei den "Aktiven" werden.

Und zwei Weltmeister wollen wir in ein und derselben Disziplin nicht haben, obwohl dies, man höre und staune, bei einem Start in Brügge/Belgien und in Göteborg (beide 1977) z.B. bei einem 10.000m-Läufer der Fall sein könnte.  - Welche Kuriosität! Wenn jeder in seiner Klasse und Disziplin Weltmeister werden kann, so ist das eine gerechte Sache. Bei uns wird es ja auch so gehandhabt, nur daß hier keine Meisterschaften (HE : damals noch 'Bestenkämpfe') vergeben werden.

Im 'alten' Forum wurde über dieses Thema 'AK-Springerei', besonders bei den deutschen 'Bestenkämpfen /Meisterschaften' heftig gestritten. Es hat viele Jahre gedauert, bis man zu dem heutigen, guten Ergebnis kam.

Fortsetzung 2 folgt.



Heinz Engels, Mainz


RE: Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Javeling - 25.03.2014

Hier ein Foto mit sehr erfolgreichen deutschen Athletinnen.
Heinz Engels, Mainz

 
 
[Bild: kmm7-b-6512.jpeg]


RE: Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Javeling - 09.04.2014


Fortsetzung 2
[Bild: kmm7-e-aab3.jpg]

@Edwin Federmann : Selbstverständlich sind die Qualifikationen zu niedrig angesetzt. Aber hierbei hat man sicher auch an den Kreis und die Länder gedacht, welche im Alterssport noch in der Entwicklung stehen. Wir Deutsche sollten uns nicht immer anmaßen, daß nur unsere Vorstellung und unser Rezept allein richtig ist. Man soll nicht so sehr die Betonung auf "Weltmeisterschaften" legen, sondern hier ist auch die einmalige Gelegenheit einer menschlichenBegegnung Gleichgesinnter aus vielen Nationen gegeben, die sich nicht nur im Wettkampf verbunden fühlen, sondern auch als Mensch, als Kamerad und Freund.

Diese Kamerad-und Freundschaft zu suchen, sie zu einem besonderen Anliegen zu machen, soll und muß für uns Verpflichtung sein.
Die zum Teil unwürdige Kritik an diesen Weltmeisterschaften, wie man sie in dem Bericht vom BLV zum Ausdruck kommt, schmilzt bei dieser Betrachtungsweise in ein "Nichts" zusammen.

Unausgesprochen soll die Tatsache nicht im Raum stehen bleiben, daß nämlich nicht wenige leistungsstarke Alters-Leichtathleten, welche in dieser oder jener Disziplin ein gleichwertiges oder gar besseres Ergebnis erzielt hätten als das deutsche Team, aus finanziellen Gründen zu Hause bleiben mußten.
Gegenüber diesen Sportkameraden wäre es vielleicht angebracht gewesen, die sportlichen Erfolge nicht so lautstark hinauszuposaunenund hier eine mehr "sportliche Haltung einzunehmen.
Fortsetzung 3 folgt.

Heinz Engels, Mainz


RE: Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - Javeling - 10.04.2014

[img=399x283] http://www.bilder-hochladen.net/files/big/kmm7-k-98f1.jpg [/img]

Hier sind sehr erfolgreiche Athleten zu sehen. Unter ihnen der Olympiasieger im Hammerwurf von Berlin 1936, Karl Hein, der im Kugelstossen startete.

[Bild: kmm7-l-3c59.jpg]Karl Hein warf bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 im letzten Durchgang den Hammer auf den neuen olympischen Rekord von 56,49 Metern und entriß dem zweiten Deutschen, Blask (55,04m), die schon sicher geglaubte Goldmedaille.

Heinz Engels, Mainz


RE: Geschichtliches zu Senioren Welt-, Europa-, Deutsche Meisterschaften - ChristianWe - 30.06.2014

OFF-Topic:

durch eine Namensrecherche (Edwin Federmann) bin ich hierher "gekommen".
Ich trainierte mit Edwin (1980-1985) einige Male und wir tauschten auch sehr persönliche Dinge aus.

Ich freue mich, dass er hier "weiterlebt".

Gruß
Christian