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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV will Gundersen-Methode - gera - 21.12.2015

lor-olli ,
hier geht es nicht um eine neue Mehrkampfwertung , sondern nur darum, ob mit der jetzigen Tabelle die Gundersen-Methode anwendbar wäre.
Ich habe nirgends für eine linearere Punkt-Leistungskurve plädiert, im Gegenteil. Lineare Punktkurven würden keine Leistungs-Punktgerechtigkeit ermöglichen , sie wären aber Voraussetzung für Gundersen.

robb,
eine neue Regelung, auch Gundersen , ist nur anwendbar, wenn sie für alle Möglichkeiten Richtiges zu stande bringt.
Also kann mein Beispiel schon mal garnicht falsch sein.
Aber ein noch ein Beispiel :
Athlet A führt nach Speer mit 8000 Pkt. vor B , der 7900 Pkt.hat.
Um daraus einen Zeitvorteil für den 1500m-Lauf zu berechnen, gehe ich bei 4:30,01 min. in die Tabelle, das bringt 745 Pkt. für A .  Athlet B müsste dann 845 Pkt, bekommen, um Gleichstand zu erreichen, das sind 4:15,22 min. . Also hat Athlet A einen Zeitvorsprung von 14, 79/100 sec.
Athlet B überholt Athlet A und läuft mit 1/10 sec.Vorsprung ins Ziel. Damit sollte er nach Gundersen auch Gewinner des Wettbewerbs sein sein.Seine Zeit ist  4:28,04 min. = 758 Pkt. , damit ist Athlet A = 4:28,04 + 14, 79/100 + 10/100 = 4:42,93 gelaufen = 662 Pkt.
Endergebnis nach Punkten :
Athlet A = 8000 + 662 = 8662 p.
Athlet B = 7900 + 758  = 8658 P.
 
Wiederum hat Gundersen den falschen Athleten augenscheinlich zum Sieger gemacht.

Was mich an der ganzen Diskussion hier am meisten wundert, ist ,wie schwer es doch ist ,sich von Tatsachen überzeugen zu lassen, die nicht der eigenen Meinung entsprechen.
Wie soll da jemals eine sinnvolle Verbesserung der Präsentation der LA geschafft werden ?

Deshalb werde ich zu diesem Thema jetzt nichts mehr sagen.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Mica - 21.12.2015

Es gibt bei der Gundersenmethode noch ein weiteres Problem, nämlich einen möglichen Fehlstart.

Im Biathlon ist beim Verfolgungsrennen jeder Athlet selbst für seinen Start verantwortlich. Wer zu früh startet wird mit einer Zeitstrafe von 30 Sekunden belegt.

Wie soll man mit einem Fehlstart beim 1500m-Lauf umgehen?

Und außerdem: Im Biathlon gibt es beim Start drei "Starthäuschen", so dass man die Athleten besser verteilen kann. Jedes Starthaus hat eine eigene Uhr, an der sich die Athleten orientieren können. Das wäre beim 1500m-Lauf im Stadion aber nicht praktikabel.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Atanvarno - 21.12.2015

Falls es untergangen ist (die fortlaufende Diskussion vermittelt den Eindruck) nochmal die Info: Die Technische Kommission der IAAF hat den den DLV-Antrag auf Einführung der Gundersen-Methode noch nichtmal zur Abstimmung angenommen, sondern, da nicht umsetzbar, direkt abgelehnt.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Robb - 21.12.2015

(21.12.2015, 10:45)gera schrieb: robb,
eine neue Regelung, auch Gundersen , ist nur anwendbar, wenn sie für alle Möglichkeiten Richtiges zu stande bringt.
Also kann mein Beispiel schon mal garnicht falsch sein.
Du bist schon wieder auf dem Holzweg, ich hatte nie für Gundersen argumentiert. Mir ging es um einen eingeblendeten Counter als Hilfe für die Zuschauer und da macht es einen Riesenunterschied, ob du realistische oder unrealistische 1500m Zeiten zugrunde legst. Der Counter soll eine Hilfe für die Zuschauer sein, ähnlich den farbigen Markierungen, die bei Sprüngen und Würfen die aktuellen Bestweiten zeigen.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Robb - 21.12.2015

(21.12.2015, 11:33)Atanvarno schrieb: Falls es untergangen ist (die fortlaufende Diskussion vermittelt den Eindruck) nochmal die Info: Die Technische Kommission der IAAF hat den den DLV-Antrag auf Einführung der Gundersen-Methode noch nichtmal zur Abstimmung angenommen, sondern, da nicht umsetzbar, direkt abgelehnt.
Und wenn Prokop seinem Kurs treu bleibt, wird er den gleichen Mist in vier oder acht Jahren wieder bei der IAAF einreichen.


RE: DLV will Gundersen-Methode - gera - 21.12.2015

robb,

auch ein eingeblendeter Counter im Fernsehen greift auf vorher errechnete Zeitunterschiede zu.
Und die sind nicht errechnbar.
Aber nun ist es wirklich genug von mir.


RE: DLV will Gundersen-Methode - longbottom - 21.12.2015

(21.12.2015, 18:46)gera schrieb: robb,

auch ein eingeblendeter Counter im Fernsehen greift auf vorher errechnete Zeitunterschiede zu.
Und die sind nicht errechnbar.
Aber nun ist es wirklich genug von mir.

Es soll doch wohl nicht auf die Hundertstel ankommen sondern nur eine ungefähre Hilfe sein. Huh  Reicht es, reicht es nicht, wird es eng.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Robb - 21.12.2015

Da gehts nur noch um "Nein ich will nicht, dass so ein Counter funktioniert, also funktioniert er auch nicht".
1. Es geht nicht darum, das punktgenaue Endresultat in Echtzeit zu berechnen, der Counter ist eine HILFE.
2. Ich nehme an, Oliver könnte dir in zwei Minuten ein Programm schreiben, welches beim Zieleinlauf eines Läufers die genaue Zeit berechnen könnte, welche ein anderer Läufer erzielen müßte, um die Punktzahl des ersten Läufers zu übertreffen. Für diesen Zweck wären Transponder nützlich.
3. Ein Beispiel: Athlet A liegt vor dem 1500m Lauf 100 Punkte hinter Athlet B. Athlet A läuft im Schnitt die 1500m in 4:25, wenn er diese Zeit auch in diesem Zehnkampf schaffen würde, müßte Athlet B 4:40 laufen, um vorne zu bleiben, also 15 Sekunden Zeitunterschied. Wenn Athlet A stattdessen nur 4:35 schafft, müßte Athlet B 4:51 laufen, also 16 Sekunden unterschied. Der Counter könnte sofort zeigen, ob Athlet B nur 12 oder 13 Sekunden verloren hat, oder 17 oder 20.  In dem Fall wüßte man sofort, wer vorne liegt. Nur wenn es sehr eng wäre, müßte man auf die genauen Zeiten warten. Bei den eingeblendeten Linien bei Würfen und horizontalen Sprüngen ist es genauso, wenn jemand viel weiter wirft oder springt, sieht man sofort, er liegt vorne, wenn es sehr knapp ist, muß man auf die Messung warten.


RE: DLV will Gundersen-Methode - kangaroo - 21.12.2015

Zehnkampf ist etwas besonderes,  da sind wir uns wohl alle einig.  Ganz bestimmt aber nicht eine zweitägige Rechenorgie!  Wer einmal erlebt hat, nach neun Disziplinen und zwei leistungszehrenden Tagen  gemeinsam an der Startlinie zu stehen und das Ding zusammen abzuschließen, weiß dass man das nie ändern darf.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Atanvarno - 21.12.2015

Der Herr Prokop war halt Weitspringer Big Grin