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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV will Gundersen-Methode - longbottom - 17.12.2015

Das ist relativ und kann man nicht wissen. Vielleicht hätten die anderen auch mehr Kräfte verpulvert, sodass Freimuth sie dann im Endspurt geschlagen hätte. Gut eingeteilt hat er sich das Rennen in Peking ja und die Zeit war gar nicht so schlecht. Es war halt nur ein extrem schneller Lauf, da sah er langsamer aus, als er war.


RE: DLV will Gundersen-Methode - decathlonitis - 17.12.2015

(17.12.2015, 18:28)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Wenn R. Freimuth nach GUNDERSEN-Regel gestartet worden wäre, hätte er nur zwei ZK  v o r  sich gehabt - und eine Meute Verfolger im Nacken.
Ob das dem Hallenser gut getan hätte ... ?

Gut Hellmuth, dass Du es so formuliert hast. Das ist die Unbekannte eines solchen Wettbewerbes.
Beim Verfolgungsrennen nach der Gundersohn-Methode wird der psychische Anteil den Wettbewerb verändern.

Das "angeheizte" Spektakel über Medien und anwesende Zuschauer wird die (deutlich) zurück liegen Mehrkämfer dazu animieren, hier in der letzten Disziplin nochmals in den Vordergrund zu treten oder über sich hinaus zu wachsen.

Das treibt die vorne liegenden Mehrkämmfer aber primär nicht so sehr an.
Die Punktemäßig vorne liegenden M. haben ihr Bestes in die 9 absolvierten Disziplinen investiert und wollen diesen Kräfteaufwand oft nur noch über die 1500m-Ziellinie bringen, da die Kräfte ziemlich am Ende sind. Es sei denn, sie haben eine Bestleistung oder einen Rekord noch vor Augen und sie wollen ihre Platzierung halten und mobilisieren nochmals alles.

Die Meute dahinter, besonders Ausdauerspezialisten lauern da auf ihren (großen) Auftritt und sind erheblich motivierter. Darüber hinaus läuft es sich leichter, sich an die vorderen L. heran zu arbeiten und den einen und anderen dann zu überholen oder gar als erster 2.  3.  das Ziel zu erreichen.

Ich halte nichts davon. Die Vielseitigkeit soll doch wohl honoriert werden und nicht ein letzter Lauf.  Wer sich für La interessiert, dieses life verfolgt oder bei TV, dem wird es nicht schwer fallen ein paar Minuten auf das Endergebnis zu warten.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Hellmuth K l i m m e r - 17.12.2015

(05.03.2015, 12:31)Hellmuth K l i m m e r schrieb: - man will nicht erkennen, dass alle mit Rückstand startenden AthletInnen ganz leicht bevorteilt werden, denn sie haben alle Konkurrenten vor sich;


Danke an den erfahrenen Mehrkämpfer decathlonitis, der mein oben stehendes Zitat (5.3.) vom "ganz leichtem Vorteil"
der spät Startenden als richtig bestätigt. Dieser Vorteil kann sich durchaus auf eine Platzierungsänderung auswirken.
Auch aus diesem Grund wäre die GUNDERSEN-Methode  unfair !

Es sollte alles  s o  bleiben  ---->  zum abschließenden 1500-m-Lauf starten  a l l e  Führenden (10 ... 15 ZK) gemeinsam; (ggf. ein 2. Lauf für die Punkteschlechteren).

H. Klimmer / sen.


RE: DLV will Gundersen-Methode - unruh - 18.12.2015

Wieso nicht geras " freier Dreikampf ?Gefällt mir , endlich mal ein konkreter Vorschlag für eine modennere Leichtatletik.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Robb - 18.12.2015

(18.12.2015, 18:11)unruh schrieb: Wieso nicht geras " freier Dreikampf ?Gefällt mir , endlich mal ein konkreter Vorschlag für eine modennere Leichtatletik.

Weil es nichts anderes ist, als Berlin fliegt oder der Weitsprung-Zirkus in Nürnberg. Wenn du einen Wettkampf auf sechs Starter limitierst, ist er für Meisterschaften nicht zu gebrauchen.
Wir hatten das Thema schon oft, das Hauptproblem der Leichtathletik ist nicht der Sport sondern die Präsentation, vor allem im Fernsehen. Die Übertragungen sind teils so grottenschlecht, die Regie folgt seit Jahrzehnten den gleichen Regeln. Es gäbe soviele  Möglichkeiten, die Leichtathletik attraktiver zu präsentieren, Beispiel Mehrkampf: In Peking wußte man, wieviel Zeit Freimuth ungefähr verlieren darf, um Bronze zu holen. Das waren bei Freimuth 16 Sekunden, sobald sein direkter Konkurrent im Ziel ist, startet ein Counter, der von 16 runterzählt. Dann hätten die Zuschauer etwas, das die Spannung erhöht und falls es nicht sehr knapp wird, wüßte man auch sofort, ob der Athlet die Medaille hat.


RE: DLV will Gundersen-Methode - gera - 18.12.2015

Robb ,tut mir leid, Du hast den Sinn/Unsinn der G.Meth. nicht verstanden.
Dein Beispiel Freimuth zeigt dies. Mal abgesehen vom org.Durcheinander ( die anderen Läufer wollen dann auch einen runterzählenden Counter ! )ist es nicht möglich, nach Speerwerfen  genaue Zeitäbstände zu berechnen, weil das Niveau der Läufer nicht vorher bekannt ist, und die Punktkurven nicht linear sind.

Doch num freien Dreikampf. ER soll nicht den 10-K bei Meisterschaften ersetzen, er ist ein Zusatzangebot für Mehrkämpfer.
Auch beim 100 m - Lauf starten max.8 Läufer bei großen Meetings, wo ist da mit 6 Athleten ein Problem?
Du sprichst das Problem der Präsentation der LA an, es ist doch allemal spannend,wenn man sich bei jedem Läufer im abschließenden Lauf fragen kann, ob er wohl die Zeit für die Übernahme der Führung schaffen kann ? Bie guter Organisation sind 6 Läufe locker in 20 min. durch zu ziehen. Jeder Athlet steht im Rampenlicht , er geht nicht mehr unter, wie manch andere Disziplin.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Hellmuth K l i m m e r - 18.12.2015

geras Gedanke, die LA durch einen "Freien Dreikampf", limitiert auf  6 Starter, interessanter zu machen, würde aber das (festgefügte) Programm bei OS, WM, EM sprengen.
Derzeit wird eher darüber nachgedacht, das Programm / die Anzahl der Disziplinen zu reduzieren (Streichung 200 oder 1500; Streichung 5000 oder 10000; Streichung Gehen, ggf. nur für Frauen.)
unruhs tolerierender Vorschlag hat deshalb sicher keine Chance.

Und zu den o.g. Verirrungen nicht ernst zu nehmender DLV-Funktionäre, die die LA "den Menschen  n ä h e r  bringen wollen", kann ich nur lachen. Meisterschaften werden (evtl. außer in D.) weiter nur in LA-Stadien stattfinden; oder glaubt jemannd, dass Weitspringen und Kugelstoßen bei Intern. Meisterschaften zukünftig auf Marktplätzen veranstaltet werden?

H. Klimmer / sen.

P.S.: Die Manie, die Programme olympischer Sportarten auszudehnen, kann man am Schlittensport erkennen: Ein sog. "Staffelrennen" wird schon ausgetragen. Thumb_down


RE: DLV will Gundersen-Methode - Robb - 18.12.2015

(18.12.2015, 22:30)gera schrieb: Robb ,tut mir leid, Du hast den Sinn/Unsinn der G.Meth. nicht verstanden.
Dein Beispiel Freimuth zeigt dies. Mal abgesehen vom org.Durcheinander ( die anderen Läufer wollen dann auch einen runterzählenden Counter ! )ist es nicht möglich, nach Speerwerfen  genaue Zeitäbstände zu berechnen, weil das Niveau der Läufer nicht vorher bekannt ist, und die Punktkurven nicht linear sind.
Du hast mich falsch verstanden, es geht nicht um einen Zähler im Stadion, es geht um einen Zähler fürs Fernsehpublikum. Was interessiert das deutsche Publikum am meisten? Schafft Freimuth die Medaille oder nicht, das könnte man durch so einen Zähler deutlich machen, er würde außerdem die Spannung erhöhen, das wäre wie der Countdown, den fast jede Bombe in Filmen hat und der eigentlich keinen Sinn macht, außer eben das Spannungsmoment. Es geht auch nicht um darum, dass der Zähler auf 1/100 genau korrekt ist, er soll nur ein Anhaltspunkt sein.


RE: DLV will Gundersen-Methode - gera - 19.12.2015

Hellmuth,
wie ich schon sagte, der " freie Dreikampf " soll ein Ergänzungangebot für Mehrkämpfer sein. Er soll nicht den Zehnkampf/Siebenkampf ersetzen, er muss auch nicht bei internat.Meisterschaften / OS  durchgeführt werden.
Es werden doch auch oft die 3000 m oder Halbmarathon , .. gelaufen ,ohne sie Meisterschaftsdisziplinen sind, sie sind mehr Vorbereitung auf die eigentliche Disziplin.
Genau so stelle ich mir den freien Dreikampf vor. Die Mehrkämpfer könnten sich mehr zeigen und würden mehr wahrgenommen werden.

Robb,
so hatte ich Deine Gedanken wirklich nicht verstanden.
Das die Fernsehübertragungen teils grottenschlecht sind , wissen wir.
Beim Mehrkampf mit zeilt. Hilfen zu arbeiten , kann aber auch schief gehen. Wer als 1.durchs Ziel läuft, muss nicht unbedingt der Sieger nach Punkten sein. Ohne dass ich ein Zahlenbeispiel dafür bringen will, wissen wir, dass ja gerade das der Grund ist, dass die Gundersen-Methode prinzipiell nicht im Zehkampf anwendbar ist.
Die Spannungserhöhung der Fernsehzuschauer durch einen eingeblendeten Zeitzähler hat der Originalzuschauer im Stadion dadurch, dass bei jedem Läufer angesagt werden kann, wie er sein muss, um 1 zu werden. Schafft er es oder schafft es es nicht ?

Ich habe mir viel Gedanken über eine bessere Präsentationen der LA gemacht, nachzulesen auf meiner website, unter T.1 , wenn nur etwas brauchbar ist und Anstöße liefert, wäre ich zufrieden.


RE: DLV will Gundersen-Methode - Hellmuth K l i m m e r - 19.12.2015

@ gera
Zweifellos ist es so, dass die MehrkämpferInnen im Vormittagsprogramm und erst recht im Abendpeogramm etwas
"untergehen".
Die Herausstellung der "Könige der Leichtathletik" (!), der Alleskönner, die mit ihrer Vielseitigkeit imponieren, hielte auch ich
für notwendig.
A b e r  wie kriegen wir das hin? ---> bei DM, EM, WM, OS.
Dem ZK, SK eine separate Bühne bieten? ... geht nicht, denn die machen ja große Pausen (außer beim Stunden-ZK  Sleepy  )
(Bei einer außschließlichen ZK-Veranstaltung in Halle 1976 [1./2.Mai] gelang das. Und in der früheren [und neuen?] ZK-Hochburg mangelte es beim zügig abgewickelten Mehrkampf [für 11 Männer, 10 Frauen + 4 A-Jugendlichen und x Bezirksspartakiadeteilnehmern] nicht an interessierten Zuschauern.)

Sieger im starken Feld der ZK ( u.a. mit Demmig, Schauerhammer, Wagner ) wurde übrigens Siegfried Stark mit 8280 Pkt. 

Tempi passati! Das waren noch ZK/FK-begeisternde Zeiten. Thumb_up Fahne

H. Klimmer / sen.