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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - ap-hh - 16.09.2019

(16.09.2019, 12:07)dominikk85 schrieb: Bezüglich der Abstände glaube ich das man das mit einem wellenstart lösen wird wie auch in der Kombination. Dort wird es so gemacht, das alle ab einem bestimmten Abstand zeitgleich starten und dann die Platzierung danach ausgerechnet wird. ...
Man nannte dies den "Hurricane-Start" (beim sog. Hurricane-Sprint, siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Nordische_Kombination#Hurricane_Sprint.
Dieses Wettkampfformat wurde aber schon nach einem Jahr wieder aufgegeben.
ich hatte auch schon einmal an so etwas gedacht - natürlich wäre die Platzierung sehr gut ablesbar - und auch die "Ungenauigkeit" der eigentlichen Gundersen-Methode (meines Wissens wird dort in Abständen von ganzen Sekunden gestartet, etwas anderes ist wohl kaum handhabbar - ich wüsste jedenfalls nicht, wie man Startintervalle in den Zehntel- oder vielleicht gar Hundertstelsekundenbereich reduzieren kann)  wird so vermieden.
Aber es gibt dann den Nachteil, dass es am Ende wohl kaum noch möglich ist, eine exakte Punktzahl für die 1500 Meter zu ermitteln (denn der erste nach 9 Disziplinen läuft exakt 1500 Meter, alle anderen entsprechend mehr).
Natürlich könnte man (sofern dies technisch überhaupt möglich ist), jedem Teilnehmer einen Transponder mitgeben und dann jeweils die Zeit nach Überschreitung der eigentlichen Startlinie messen.
Aber so recht befriedigend wäre dies nicht.
Außerdem wären sogar Fälle denkbar (wenn auch extrem unwahrscheinlich), in denen der Sieger am Ende weniger Punkte hat als der Zweite (Sieger läuft eine gegebene Zeit, der Zweite hat einen großen Rückstand, geht dazu noch extrem langsam an und rennt mit Überschreitung der eigentlichen Startlinie so schnell, dass er mit einem minimalen Rückstand von 1/100-Sekunde ins Ziel kommt).
In jedem Falle wäre die Vergleichbarkeit von Punktzahlen  (die ja absolute Angaben sind) nicht mehr gegeben. Bei der NoKo ist dies ja nicht so wichtig, da es hier ja nur auf Leistungen in Relation zu den Wettbewerbern ankommt, aber für den Zehnkampf ist so eine Situation doch sehr unbefriedigend.

Besser wäre es, die "Anschaulichkeit" des 1500-Meter-Laufs (für Fernsehzuschauer) zu verbessern - ich denke da an das Vorbild Eisschnelllauf. Bei Übertragungen wird dort häufig während der Läufe so eine "magische Linie" eingeblendet, die verdeutlicht, wo ein*e gegebene*r Starter*in gerade sein müsste, um in Führung zu liegen.
Beim Zehnkampf könnte man ja nach diesem Vorbild gleich mehrere (aber der Übersichtlichkeit wegen maximal 3) magische Linien einblenden (die erste (die am weitersten vor dem Führenden liegende) zeigt an, wo der derzeit vierte sein müsste, um in Führung zu liegen, die zweite die entsprechende Position für den dritten und die dritte diejenige für den zweiten).


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 16.09.2019

Hatten wir doch auch schon, oder war das noch im alten Forum? Gebt jedem Läufer nen Transponder, dann kannst du während des Rennens ständig den aktuellen Abstand und den aktuellen Endstand einblenden. Das kann man sogar grafisch sehr spannend umsetzen: Kaul kommt in 4:15 ins Ziel, der Computer berechnet, wie schnell sein Konkurrent jetzt laufen müßte, um ihn zu überholen und blendet einen Countdown ein, der genau auf diese Zeit runterläuft. Solange nicht sehr viele Athleten noch um die Medaillen laufen, wäre es nicht unübersichtlich und man hätte sofort die Medaillengewinner.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - gera - 16.09.2019

meinst Du das ernst, Robb ?

welche Verbiegungen sollen denn gemacht werden, damit das evtl.klappen könnte?
die Unübersichtlichkeit des Rennens und die Unmöglichkeit überhaupt Zeitabstände zwischen den Athleten festzulegen ( wegen der Punktprogression der Mehrkampftabelle) wären so auch nicht abzuschaffen.
Geht alles nicht!


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - diskobolos - 16.09.2019

Eine "lineare Tabelle" für alle Disziplinen ist doch schon theoretisch Unsinn. Bei Würfen und Sprüngen besteht die Leistung in der Weite, bei Läufen eher in der Geschwindigkeit. Die ist aber reziprok zur Zeit. Linearität in der Geschwindigkeit ist aber nicht Linearität in der Zeit.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 16.09.2019

(16.09.2019, 15:44)gera schrieb: meinst Du das ernst, Robb ?

welche Verbiegungen sollen denn gemacht werden, damit das evtl.klappen könnte?
die Unübersichtlichkeit des Rennens und die Unmöglichkeit überhaupt Zeitabstände zwischen den Athleten festzulegen ( wegen der Punktprogression der Mehrkampftabelle) wären so auch nicht abzuschaffen.
Geht alles nicht!

Was geht daran nicht? Sobald ein Athlet im Ziel ist, kennst du seine Zeit, also weißt du genau, was sein Konkurrent laufen muß, um ihn zu überholen. Progression spielt dabei keine Rolle mehr, weil ein Wert bekannt ist. Und was die Unübersichtlichkeit eines Rennens angeht, schonmal Biathlon geguckt? Da wird seit Jahren mit Transpondern gearbeitet und es funktioniert wunderbar.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Diak - 16.09.2019

war vielleicht ein Missverständnis? Deine Idee ist super und war ja wohl für die normalen 1500 gedacht und nicht für den Gundersenunsinn?

Auch häufig genug vorgebracht, dennoch noch mal:
Mayer könnte auch auf WR Kurs sein und 600 Punkte Vorsprung haben. Dann läuft er nicht nur alleine los, sondern verliert ggf die entscheidenden Punkte, weil er alleine laufen muss.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - lor-olli - 16.09.2019

Mir will sich partout nicht erschließen, weswegen wir einen leichtathletischen Zehnkampf mit zehn leichtathletischen Diziplinen haben, die bisher wie bei den Spezialisten durchgeführt wurden und nun soll dies bei den 1500m anders gehandhabt werden?

Die Frage muss doch lauten: was ist das Ziel? Glaubt jemand wirklich, der 10-Kampf wird dadurch attraktiver? Wer sich für eine Sportart interessiert unterzieht sich auch der "Mühe" die grundlegenden Regeln zu lernen. Beim Weitsprung weiß man auch erst nach 3 Sprüngen wer hier die meisten Punkte holt, sollten wir das auch ändern? Oder - noch schlimmer - der Stabhochsprung der sich manchmal in die Länge zieht, jeder nur noch drei Sprünge und dafür hat man jeweils 30 Sekunden, weil es dem Fernsehen gefällt?

Ich will hier für den "Attraktivitätsgewinn" durch das Fernsehen mal gern den "Videobeweis" im Fußball anführen: Spielunterbrechung für manchmal Minuten, anschließend stundenlange Diskussionen weil "manche Augen anders gucken". (oder weil nicht sein kann, was nicht sein darf…) .

Wie weit will man der Werbeindustrie eigentlich noch in den Allerwertesten kriechen? Denn genau darum geht es, "das Fernsehen" konnte jahrzehntelang mit dem Zehnkampf in bestehender Form existieren und plötzlich nicht mehr? Bullshit, es geht einfach nur darum Sportübertragungen weiter zu kommerzialisieren und den Zuschauer noch besser zu melken… Werden die 10-Kämpfer davon profitieren (finanziell)? Wer's glaubt…


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - gera - 16.09.2019

eine einfache Frage :

Athlet A  führt nach Speer mit 300 Punkten vor Athlet  B .

mit wieviel Zeitvorsprung startet  A  im 1500 m-Lauf ?


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 16.09.2019

Das erste, was sie machen, ist die Progression für die 1500m abschaffen. Dann müssen sie die Fehlstartregel ändern, denn bei Gundersen darf es keine Fehlstarts geben. Und da die Ergebnisse ja auch für die Weltrangliste relevant sein sollen, dürften sie auch gleich noch eine zusätzlich Punktetabelle für den Siebenkampf einführen.
Wir werden es nächstes Jahr bei der U20 WM sehen, wie sie es umsetzen.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Atanvarno - 16.09.2019

(16.09.2019, 16:37)Diak schrieb: war vielleicht ein Missverständnis? Deine Idee ist super und war ja wohl für die normalen 1500 gedacht und nicht für den Gundersenunsinn?

Habe ich auch so verstanden und fände das auch super