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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Delta - 11.12.2018

(11.12.2018, 16:23)Robb schrieb:
(11.12.2018, 11:09)longbottom schrieb:
Wir denken uns keine hypothetischen Probleme aus, wir diskutieren solche, die real entstehen würden. Es ist eine Tatsache, dass JEDER Veranstalter von Mehrkämpfen eine Zeitmeßanlage mit Transpondern bräuchte, um die Zeitmessung über 1500m durchzuführen. 

Das ist aus meiner Sicht noch das geringste Problem.Ob hier noch ein anderes Signal ausgelesen wird ist eher sekundär. Es wird meinstens nur 1 Transponder Lizenz benötigt. Alle die Schwimmen, Radfahren, Langlauf messen können - haben solche Lizenzen.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Atanvarno - 11.12.2018

(11.12.2018, 17:02)Jo498 schrieb: pro:
- publikumsfreundlicher

Gut für Medien und Sponsoren

Zitat:contra:
- technische Umsetzung aufwendig und teuer (u. evtl. fehleranfällig)
- Punktewertung muss geändert werden (für den abschließenden Lauf linear sein),
- dadurch ändert sich Gewicht des abschließenden Laufs, entsprechend verschiebt sich alles in der Wertung etwas
- falls evtl. Korrekturen durch Strafsekunden häufig vorkommen, schwächt das den einzigen Pro-Punkt

Schlecht für Athleten und Wettkampforganisatoren

Die Entscheidung zeigt also, wer der IAAF wichtig ist und wer nicht

Und wie hier von anderen schon mehrfach ausgeführt halte auch ich es für sehr fraglich, ob man mit Gundersen auch nur einen zusätzlichen langfristigen Fan* gewinnt womit die von der IAAF erhofften Effekte der Änderung nicht eintreten dürften

* d.h. jemand der nicht nur zu Olympia/WM, wo LA sowieso geschaut wird, den Fernseher einschaltet, sondern bspw. auch bei Meetings


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 11.12.2018

(11.12.2018, 19:36)Delta schrieb: 
Das ist aus meiner Sicht noch das geringste Problem.Ob hier noch ein anderes Signal ausgelesen wird ist eher sekundär. Es wird meinstens nur 1 Transponder Lizenz benötigt. Alle die Schwimmen, Radfahren, Langlauf messen können - haben solche Lizenzen.
Laut Diwa, der damit sein Geld verdient, ist es eben nicht trivial, weil Zeitmeßanlagen für die Leichtathletik nicht für Transpondermessungen ausgelegt sind.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 11.12.2018

Auch auf die Gefahr hin, zum zigsten Mal dasselbe zu sagen, ist für mich entscheidend, dass er einzige Pro-Punkt eingeklammert werden müsste, weil die Wichtigkeit für die Publikumswirksamkeit absurd überschätzt wird.

Mehrkampf ist (außer für Hardcore-Fans, um die es nicht geht) relativ marginal innerhalb der LA und der abschließende Lauf hat weder bisher noch mit Gundersen eine so herausgehobene Rolle im Zehnkampf, dass das einen wesentlichen Einfluss auf die Publikumswirksamkeit hätte. Und die "Sperrigkeit" des Mehrkampfs für den Gelegenheitszuschauer wird, wenn sie denn besteht, durch die Änderung in der letzten Disziplin nicht wesentlich gemildert. Die 6 oder 9 vorher sind noch genauso "langweilig" wie vorher. Bzw. wer sie jetzt nicht langweilig findet, für den ändert sich eh nichts. An dieser "Langweiligkeit" kann man sicher durch bessere Präsentation und Kommentierung, split screens, in Echtzeit mitlaufende Punktesummen usw. ein bißchen was ändern (vermutlich mehr als durch Gundersen im Lauf). Ich bin sehr für Verbesserungen dieser Art!
(Obwohl ich das nie langweilig fand, ich könnte als Zuschauer auf die meisten techn. Disziplinen Einzel eher verzichten als auf MK Angel ‌)
Aber auch damit wird der Mehrkampf nie die Popularität von 100m, 800m (vielleicht das Optimum für die typische Aufmerksamkeitsspanne) oder gar Fußball erreichen.
D.h. es ist ein abwegiger Aufwand für einen sehr fragwürdigen, selbst im Bestfall sehr geringen Gewinn.
Ich bin ja der letzte, der dafür ist, alles unter der Maßgabe der Effizienz zu betrachten, aber hier sollte man vielleicht mal solche Überlegungen anstellen.


unkompliziert - RalfM - 11.12.2018

Also kurz zusammengefasst. Für Gundersen und die innere Logik des Zehnkampfs sind nur drei kleinere Änderungen im Regelwerk nötig:
1) 1500 m bekommt eine lineare Punktetabelle und startet nach Gundersen.
2) Alle anderen Disziplinen bekommen auch eine lineare Punktetabelle.
3) Analog zur Transpondermessung wird bei Weitendisziplinen nur noch in Dezimetern gemessen.

Das müsste doch jetzt endlich mal konsensfähig sein!


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - dominikk85 - 11.12.2018

Die technischen  Probleme werden sich lösen lassen, auch das mit den zehnten sollte gehen wenn man dann einfach mehrere startboxen hat mit einem elektronischen startsignal, im Biathlon klappt das ja auch.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 11.12.2018

Dominik, mit "werden sich lösen lassen" löst du gar nichts. Mach konkrete Vorschläge, wie löst du z.B. das Problem, dass jeder Veranstalter eine zweite Zeitmeßanlage braucht? Mit "dann sollense sich halt eine kaufen" sicher nicht, das ist genauso dumm wie momentane Diesel-Diskussion, so sich halt einfach jeder nen neuen Diesel besorgen soll. Nicht jeder Veranstalter hat ein paar tausend Euro für ne neue Meßanlage übrig.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - highjumper83 - 12.12.2018

Ich hab mir mal die EM in Berlin raus genommen (da gab es keinen Überflieger, der Meilen vor dem Feld war) und habe ein wenig gerechnet. Grundlage waren die 4:30min (739Punkte) von Abele und dann habe ich die Rückstände vor der 1500m auf die Punkte von Abele addiert und darauf die Zeiten berechnet, die die Athleten rennen müssten um im Endergebnis die gleiche Punktzahl wie Abele zu erreichen. Von diesen Zeiten habe ich dann mal "Startdifferenzen" ermittelt. (Zur Einfachheit, alles auf volle Sekunden)

Abele            4:30min     0s
Shukerenyov  4:15min     15s
Zhuk              4:10min     20s
Kaul               3:54min     36s
Duckworth      4:15min     15s
Roe                3:57min     33s
Braun             3:42min     48s
Dolezal           3:49min     41s
Samuelsson    3:38min    52s
Cairoli            3:23min   1:07min
(hier höre ich mal auf, weil wir bereits unter dem WR der Spezialisten sind)
Jetzt könnte jemand sagen, "zwischen dem ersten und den zehnten nur 1min Unterschied, das geht doch". Das ist aber nur so "wenig", weil die Punkte da oben ja exorbitant steigen, bei einer linearen Punktetabelle wäre das schon deutlich mehr. Und bei 1:07min ist Artur auch gerade die erste Runde rum, da läuft Cairoli gerade los. Sprich es sind 9 Athleten auf 400m "verteilt". Das sind im Schnitt alle 44m ein Athlet. Und das soll spannend sein? Na ich weiß nicht.

Und noch eins zum Nachdenken: Die Athleten Urena, Gado und Martin hatten vo der 1500m rund 500-600Punkte Rückstand auf Platz 15. Wie hoch ist die Motivation den Lauf zu starten, wenn der Athlet der im Klassement vor einem liegt, gerade auf die Zielgerade einbiegt? Gar nicht davon zu reden, dass der Führende schon ca. 4min im Ziel ist und sich feiern lässt. (Der kommt quasi mit der Fahne auf der Ehrenrunde schon vorbei und da darf man dann los laufen.) *Ironie an* Ja genau so stell ich mir ein fairen Wettstreit vor. *Ironie aus*


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Astra - 12.12.2018

Wie wäre es denn, wenn man statt 1500m jetzt die Sportler 3000m am besten durchs Gelände laufen lässt (wie im modernen Fünfkampf)?
Sie starten irgendwo in der Walachei und stören nicht im Stadion und nur die Ankunft ist wichtig.
Übrigens genauso ist es doch auch beim Biathlon, da interessiert sich doch auch keiner mehr für den 5., es sei denn er ist wichtig für die ARD. Big Grin


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - gera - 12.12.2018

so langsam werden die Beiträge immer ironoscher, anders lässt sich das ja auch kaum ertragen.

Ich stelle mir gerade vor, wie bei einer WM der erste durchs Ziel laufende Athlet vom ganzen Stadion und den Medien als Weltmeister gefeiert wird. Er glaubt es auch selbst und gibt schon Siegerinterviews.
Dann kommt nach 10 min.die Punktwertung und er ist nur noch 2. im Endergebnis.
Entsetzen zwischen den Athleten und Medienvertretern.
Das wäre ein Skandal und eine Blamage für die LA.

Aber vielleicht ist das gut so, gewollt sogar? , endlich mal was Spektakuläres live im Fernsehen.