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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Atanvarno - 11.12.2018

(11.12.2018, 07:27)JoelH schrieb: Wer zu früh raus geht bekommt eine Strafe. Fertig.

Und dann ist der erste im Ziel doch wieder nicht der Sieger Rolleyes


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - longbottom - 11.12.2018

(10.12.2018, 23:43)Robb schrieb: Kann nur für mich sprechen, für mich sind die negativen Effekte beim Zehnkampf deutlicher zu erkennen,

Meiner Meinung nach ist es genau umgekehrt. Über 800 Meter kann man sich nicht erlauben, den Start auf Sekundenabstände zu runden. Dafür ist die Strecke einfach zu kurz. Über 1500 Meter ist das im Zweifel schon eher möglich.

Dass der Zweite nicht genug Beachtung bekommen würde, sehe ich hingegen nicht als Problem. Ich habe noch keinen Gundersen-Wettkampf im Wintersport gesehen, wo der Zweite nicht beachtet wurde, egal wieviel Vorsprung der Sieger hatte. Und ich glaube auch nicht, dass es dieses Problem in der Leichtathletik geben würde. Abele stand auch nach dem bisherigen System in Talence im Schatten Mayers.
(11.12.2018, 07:27)JoelH schrieb: Ich verstehe hier das Problem nicht. Einfach wie beim Biathlon, die schauen auf die Uhr und laufen los. Wer zu früh raus geht bekommt eine Strafe. Fertig.

Der Unterschied ist, dass es beim Biathlon Sekundenabstände am Start gibt und keine Zehntelabstände. Das kann man auch als Sportler eher kontrollieren.
(11.12.2018, 10:20)Atanvarno schrieb:
(11.12.2018, 07:27)JoelH schrieb: Wer zu früh raus geht bekommt eine Strafe. Fertig.

Und dann ist der erste im Ziel doch wieder nicht der Sieger Rolleyes

Naja, die Regel gibt es im Biathlon und der Kombi auch, und die Sportler sind inzwischen so sehr geschult, darauf zu beachten, dass es nur noch selten vorkommt. Es kommt vor, aber wirklich nur in Ausnahmefällen. Aber wie gesagt, größere Abstände am Start.

Meiner Meinung nach darf man auch nicht den Fehler machen, in allem gleich nur die Probleme zu sehen, sonst sind wir schnell beim Fußball, wo jede Fehlentscheidung des Videoschiedsrichters ewig diskutiert wird ohne zu beachten, wieviel sich dadurch verbessert hat (als ob es vorher nicht viel mehr Fehlentscheidungen gegeben hätte).

Sofern ein fairer Weg gefunden würde, die Gundersen einzuführen, bin ich dafür. So unantastbar ist die derzeitige Variante nämlich wirklich nicht. Allerdings habe ich was den fairen Weg angeht leider meine Zweifel.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Atanvarno - 11.12.2018

(11.12.2018, 11:09)longbottom schrieb:
(11.12.2018, 10:20)Atanvarno schrieb: Und dann ist der erste im Ziel doch wieder nicht der Sieger Rolleyes

Naja, die Regel gibt es im Biathlon und der Kombi auch, und die Sportler sind inzwischen so sehr geschult, darauf zu beachten, dass es nur noch selten vorkommt. Es kommt vor, aber wirklich nur in Ausnahmefällen. Aber wie gesagt, größere Abstände am Start.

Eben. Zum einen größere Abstände, zum anderen viel mehr Zeit einen Rückstand wettzumachen. Über 1500m (oder gar 800m) sind hingegen Zehntel entscheidend. Ich prognostiziere, dass es da zu sehr vielen Frühstarts kommen wird und tendenziell am Ende bis zur Auswertung aller Zeitstrafen genauso lange rumgerechnet wird wie jetzt bis zur Bekanntgabe des Endergebnisses.
Aber vielleicht sollte man die IAAF darauf nicht hinweisen, sonst endet der 10-Kampf demnächst mit einem 5000m-Lauf Teufel

Eine interessante Frage ist auch, welche Zeit man denn dann für die Berechnung der Punkte heranzieht - die gelaufene Nettozeit, oder die Bruttozeit mit Zeitstrafe. Die eigentliche Leistung widerspiegeln würde die Nettozeit, das könnte dann aber dazu führen, dass der Zweite im Endergebnis mehr Punkte hat als der Sieger Confused


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 11.12.2018

Innovativer als am ZK rumzudoktern, wäre einen neuen MK einzuführen, etwa einen Fünfkampf mit einem 3000m-Lauf am Ende, bei dem Gundersen mehr Sinn ergeben würde, weil 1/5 relevanter ist als 1/10 und über 3000m Gundersen besser funktionieren würde und man keine bestehende 100 Jahre alte Disziplin verschlimmbessern würde.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Astra - 11.12.2018

Das Problem ist bei dem 800m noch größer, denn da sind es etwa 15 Punkte innerhalb 1 Sekunde. Wie willst Du denn da die Frauen losschicken?
Wenn eine 15 Punkte Vorsprung hat wird sie zusammen mit der Nächsten losgelassen, dann kommt die Nächste knapp vor der Ersten an und hat mit weniger Punkten gewonnen.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 11.12.2018

(11.12.2018, 11:09)longbottom schrieb: Meiner Meinung nach darf man auch nicht den Fehler machen, in allem gleich nur die Probleme zu sehen, sonst sind wir schnell beim Fußball, wo jede Fehlentscheidung des Videoschiedsrichters ewig diskutiert wird ohne zu beachten, wieviel sich dadurch verbessert hat (als ob es vorher nicht viel mehr Fehlentscheidungen gegeben hätte).
Wir denken uns keine hypothetischen Probleme aus, wir diskutieren solche, die real entstehen würden. Es ist eine Tatsache, dass JEDER Veranstalter von Mehrkämpfen eine Zeitmeßanlage mit Transpondern bräuchte, um die Zeitmessung über 1500m durchzuführen. Das sind reale Zusatzkosten von mehreren 1000 Euro wegen einer Regeländerung der IAAF. Es ist auch eine Tatsache, dass Gundersen mit einer progressiven Punktetabelle nicht durchzuführen ist, weil man die genauen Abstände der Athleten vor den 1500m nicht berechnen kann.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - benutzer - 11.12.2018

wer wirklich glaubt mit Gundesen ist ein regulärer Mehrkampf möglich , glaubt vielleicht auch noch die Erde ist eine Scheibe.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 11.12.2018

pro:
- publikumsfreundlicher

contra:
- technische Umsetzung aufwendig und teuer (u. evtl. fehleranfällig)
- Punktewertung muss geändert werden (für den abschließenden Lauf linear sein),
- dadurch ändert sich Gewicht des abschließenden Laufs, entsprechend verschiebt sich alles in der Wertung etwas
- falls evtl. Korrekturen durch Strafsekunden häufig vorkommen, schwächt das den einzigen Pro-Punkt


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - unruh - 11.12.2018

vorweg...die Gundersen ist in der Leichtathletik Unsinn.
Wenn es doch soweit kommt bringt sie doch auch folgendes Problem.
ich sehe den als 1. ins Rennen gehenden Athleten im Nachteil.
Er muss die Strecke von vorn, allein laufen.
Kaum ein Läufer kann so seine Fähigkeiten ausschöpfen. die dahinter laufenden haben es einfacher.
weiter,
Wenn zur Durchführung nach Gundersen eine lineare 1500-Tabelle nötig ist, bricht man mit dem System aller anderen Diszipliwertungen.
Es wäre eine Benachteiligung aller Mehrkämpfer die schneller als der Bezugspunkt laufen. Wäre die neue Tabelle auf 4 min 20 secunden ausgerichtet bekämen alle die schneller laufen weniger Punktzuwachs  als ihre Konkurrenten, die langsamer laufen.

und diese ganzen Verrenkungen nur um den Seiger sichtbar als 1. durchs laufen zu sehen ?
was auch nicht immer stimmen würde.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Delta - 11.12.2018

Wie die IAAF auf diesen Murks gekommen ist? Jeder anständige Statistiker führt den Beweis, dass die Gundersen Methode nichts bringen kann - weil die Differenzen zwischen Rang 1-5 viel zu gross sind. Das sind hunderte von Punkten. Ein guter 1500 m Läufer bringt so eine 4.25 (Mittelwert +) ein Mittelmässiger 4.35. Top Läufe mit unter 4.20 sind komplett selten. Läufe mit 4.36 reichten Mayer für den Weltrekord !!!. Hardy reichten Werte von 4.40 und mehr für WM Siege. Abweichungen von 1-3 Sekunden bringen so 20- max 40 Punkte.
In Götzis wäre es nur 2015 vielleicht knapper geworden. Ansonsten Differenzen von mehr als 200 Punkten.