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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Astra - 10.12.2018

oder man macht es wie beim Biathlon und die Überrundeten werden aus dem Verkehr gezogen. Das würde bedeuten, dass die anderen gar nicht mehr starten dürfen.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Bachmann1980 - 10.12.2018

(10.12.2018, 14:46)Oliver schrieb:
(10.12.2018, 10:10)Bachmann1980 schrieb: In Talence wäre Abele mit einem Rückstand von ca. 1:57 Min. gestartet. Nowak hätte einen Rückstand von ca. 2:05 Min. auf Mayer gestartet.

Wie sieht Deine Rechnung aus?
Wenn Mayer 2 Minuten langsamer gelaufen wäre, hätte er noch 8.557 Punkte erzielt. Abele, welcher bei Deiner Rechnung eher im Ziel gewesen wäre, hat aber nur etwas über 8300 Punkte gemacht.

Anstelle der Gundersen-Methode sollten sie lieber schneller die Ergebnisse berechnen und anzeigen. Kann ja nicht sein, dass wir hier im Forum schneller rechnen, als der angeschlossene Computer vor Ort.

Die Rechnung schaut so aus: Mayer ist über 100m 10,55sec. gelaufen. Das macht 963 Punkte. 963 Punkte sind gleichbedeutend mit einer 1500m-Zeit von 3:58,76min..
Abele lief 10,84sec.-macht 897 Punkte. 897 Punkte sind gleichbedeutend mit einer 1500m-Zeit von 4:07,84min.. Er hat damit nach den 100m ein Rückstand von 9,08sec.
Das rechnet man für die nächsten Disziplinen entsprechend.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 10.12.2018

Für mich ist ein ganz trivialer Punkt, den Robb vor ein paar Seiten/Jahren hier schon gebracht hat, zentral: Warum sollte es nach 2 Tagen und 10 Disziplinen auf einmal auf 2 Minuten ankommen, die der Zuschauer vielleicht eher weiß, wer welchen Platz belegt hat?
Wer glaubt im Ernst, dass jemand, der Zehnkampf insgesamt langweilig findet, weil 2 Tage und 10 Disziplinen etc. (es gibt ja angeblich sogar Leute, die Mehrkampf blöd finden, weil die Leistungen meistens ein paar Prozent schwächer sind als bei den Spezialisten) plötzlich wegen Gundersen beim abschließenden Lauf zum Fan wird? Dass soll die höchste Hürde für den potentiellen Zehnkampffan sein, dem bisher alles zu langweilig und kompliziert ist? Wer denkt so verquer?
Für so eine abwegige, rein spekulative Hoffnung, vielleicht mehr Fans zu gewinnen, soll ein bewährtes System geändert werden und der potentielle noch unbegeisterte Zuschauer ist wichtiger als Athleten, Trainer, Kampfrichter, altgediente Fans, Tradition und Integrität einer Disziplin. Das ist eine derart bizarre Denkweise, dass mir einfach nichts mehr einfällt.

Beim Turnen, Turmspringen u.a. Sportarten ist doch auch normal, dass ein Kampfgericht Wertungen machen muss und dass es dauern kann, bis ein Ergebnis festliegt. Verglichen damit ist LA-Mehrkampf total harmlos.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - lor-olli - 10.12.2018

Für mich könnte die LA gern auf Zuschauer verzichten, die sich nicht einmal mit den banalsten Regeln einer Sportart auseinandersetzen. Es geht hier nicht um technische Feinheiten oder ähnliches, es geht simpel darum, dass eine Leistung Punkte bringt und die Summe der Punkte den Sieger bestimmt.

Gundersen ist "für den Ar…" in der Leichtathletik, weil ich hier eben nicht zwei Diziplinen (wie beim Ski) kombiniere, sondern zehn. Sollen wir nun auch parallel Kugelstoßen oder Hochspringen weil es irgendeinen "Fernsehdödel" gibt, den die langen Stabhochsprungwettkämpfe nerven? Es sollte nicht sein, dass eine Sportart sich auch den erbärmlichsten Vermarktungsspielchen unterwirft um "noch nen Euro" rauszuquetschen, einen Euro der dann später eh nur in Funktionärs- oder Veranstaltertaschen landet.

Die Punktabstände bei 10-K sind selten so knapp, dass eine "spannende Geschichte mit Gundersen" daraus wird - und ist es wirklich spannend, ist es vollkommen egal ob der punktemäßig hinten liegende 20 Meter nach Gundersen aufholt, oder 20m vor seinem Gegner im Ziel ist. Man möchte mit aller Gewalt erreichen, dass der Sieger des Zehnkampfes auch als Erster im 1500m Lauf ankommt, damit auch der Begriffstutzigste sich nicht um Regelkenntnisse bemühen muss. "Generation Klick" oder generation whatsapp wird sich trotzdem nicht für den Zehnkampf interessieren, diese Jünger halten selbst Nachrichten die älter als 2 Stunden sind für nicht mehr beachtenswert, 2 Tage sind dann schon Historie…

Mein Vorschlag: tauscht einfach 1500m gegen 400m an den beiden Tagen aus - ach nee, der schnellste 400m Läufer ist ja auch nicht unbedingt der Zehnkampfsieger… Big Grin


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 10.12.2018

(10.12.2018, 15:43)lor-olli schrieb: Die Punktabstände bei 10-K sind selten so knapp, dass eine "spannende Geschichte mit Gundersen" daraus wird -

2013 in Ratingen waren nach dem Speerwerfen vier Punkte zwischen Behrenbruch, Freimuth und Knobel. Sie wären bei Gundersen also fast zeitgleich über 1500m gestartet, nur wie setzt man das um? Wie stellt man sicher, dass Freimuth genau 0,2s nach Behrenbruch startet und Knobel weitere 0,2s dahinter?


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - alex72 - 10.12.2018

Wenn man die 1.500m Tabelle auf linear ändert ist gundersen ja durchaus möglich und vllt auch einen Test wert ( muss es aber eine WM sein ?)

Kann man denn für eine U20 WM einfach mal die aktuelle Tabelle ausser kraft setzen / ersetzen ?
Anders geht es doch wohl nicht....


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 10.12.2018

(10.12.2018, 17:03)alex72 schrieb: Wenn man die 1.500m Tabelle auf linear ändert ist gundersen ja durchaus möglich und vllt auch einen Test wert ( muss es aber eine WM sein ?)

Möglich vielleicht, aber sinnvoll? Laut Diwa sind aktuelle Zeitmeßsysteme in der Leichtathletik nicht für Parallele Zeitmessung mit Transpondern ausgelegt, es müßte sich also JEDER Veranstalter weltweit eine zweite Zeitmeßanlage zulegen, nur für die 800/1500m im Mehrkampf. Diwa: Was kostet so eine Anlage?


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 10.12.2018

Wie gesagt, denkt da jemand mal über Kosten/Nutzen nach?
Gibt es irgendeinen soliden Anhaltspunkt dafür, dass die angebliche Unpopularität der Mehrkämpfe durch Gundersen wesentlich geändert würde? Niemand wird wegen so etwas plötzlich zum Mehrkampf-Fan.
Und für diese vage, unbestimmte Hoffnung der Attraktivitätssteigerung (die genauso nach hinten losgehen kann), soll so ein Aufwand betrieben werden? Gäbe es nicht zig sinnvollere Verwendungszwecke für die Energie und die Mittel?


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Astra - 10.12.2018

Warum regt sich eigentlich niemand darüber auf, wenn über 100m der Zieleinlauf nicht deutlich ist, sondern das Foto erst ausgewertet werden muss. Das dauert doch mindestens so lang wie im Zehnkampf.

Und warum werden bei internationalen Wettkämpfen in den technischen Disziplinen VOR dem letzten Versuch nicht nochmal gewechselt, damit der beste zuletzt wirft oder springt? Das war wirklich hilfreich und DAS wurde gestrichen.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Drizzt - 10.12.2018

(10.12.2018, 17:25)Robb schrieb:
(10.12.2018, 17:03)alex72 schrieb: Wenn man die 1.500m Tabelle auf linear ändert ist gundersen ja durchaus möglich und vllt auch einen Test wert ( muss es aber eine WM sein ?)

Möglich vielleicht, aber sinnvoll? Laut Diwa sind aktuelle Zeitmeßsysteme in der Leichtathletik nicht für Parallele Zeitmessung mit Transpondern ausgelegt, es müßte sich also JEDER Veranstalter weltweit eine zweite Zeitmeßanlage zulegen, nur für die 800/1500m im Mehrkampf. Diwa: Was kostet so eine Anlage?

Muss das denn für jeden Veranstalter weltweit gelten? Vielleicht soll's ja auch nur bei den Meisterschaften so umgesetzt werden? Den Videobeweis im Fußball gibt's ja auch nur in der Bundesliga und nicht in den Amateurklassen.