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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - gera - 09.12.2018

wie atanvarno schon schrieb<<< die Probleme wurden hier schon x-mal beschrieben.

- die Zeitmessung ist noch das kleinste Problem
- mit der bestehenden IAAF-Punkttabelle ist eine Umrechnung Punktabstände in Zeitabstände  nach 9 Disziplinen wegen der Nichtlinearität der Punktetabelle garnicht möglich
- es gibt Konstellationen, die ein organisatorisches Chaos bringen.So kann der Zeitabstand zwischen Läufern genau so groß sein, dass mehrere Läufer (zwar mit Rundenabstand ) genau nebeneinander laufen müssen. Wer behält da den Überblik,wer nun erster ist? Eine Ergebnisskorrektur zwischen sichtbarem Ergebnis nach Zieleinlauf und später errechneten Punkten ist sehr wahrscheinlich.

Es kann natürlich sein, das die erzielten Punkte nach Speer garkeine Rolle mehr spielen sollen, nur der Zieleinlauf zählt.
Ich traue es der IAAF zu.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - longbottom - 10.12.2018

(08.12.2018, 19:50)Robb schrieb:
(08.12.2018, 13:39)diwa schrieb: 
Und wie soll da die Zeitnahme erfolgen?
Da braucht man dann für diesen einen Bewerb eine Transponder-Zeitmessung. Das mag ja bei Olympischen Spielen noch hinhauen - doch bei Veranstaltungen auf niedriegerem Niveau?

Und als Elektronische Zeiten können die 1500m Ergebnisse dann ja wohl kaum gelten.

Kopfschüttelnd

Dirk
Wie funktionieren denn Zeitmeßanlagen? Gibts da die Möglichkeit, mehrere Zeiten parallel laufen zu lassen? Solche Anlagen muß es doch geben, beim Biathlon werden sie eingesetzt. Warum sollte man nicht auf Hunderstel genau messen können? Ein Athlet liegt nach neun Disziplinen 0,5 Sekunden zurück, also startet seine Zeitmessung 0,5s später und er darf eben 0,5s später starten.

Wenn ich mich nicht sehr irre, wird sowohl im Biathlon als auch der Nordischen Kombination der Abstand auf ganze Sekunden auf- oder abgerundet. Das spielt da ja auch keine Rolle, da die Strecke deutlich länger ist als der Lauf im Zehnkampf und die Athleten auch viel länger unterwegs sind. Eine Sekunde mehr oder weniger über die 1500 Meter kann hingegen schon sehr entscheidend sein. Von den 800 Metern im Siebenkampf gar nicht erst zu reden.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Bachmann1980 - 10.12.2018

Man könnte die Punktezahlen der einzelnen Disziplinen nehmen und schauen welcher 1500m-Zeit sie jeweils entsprechen würden. Diese Zeiten addiert man auf und errechnet nach 9 Disziplinen die Zeitdifferenzen. Das hätte bei der EM bedeutet:
Abele vorne weg, Duckworth ca. 18 Sekunden dahinter, gefolgt mit ca. 1 Sekunde Abstand Shkurenyov und Zhuk (Abstand zw. den Beiden ca. 0,1 Sekunden). Niklaus Kaul wäre mit ca. 36 Sekunden Rückstand auf Abele gestartet.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Oliver - 10.12.2018

Hätte man dieses Jahr die Gunderson-Methode in Talence angewandt, dann wäre bereits Mayer im Ziel gewesen, bevor Arthur Abele losgelaufen wäre. Die sonstigen Probleme mit der Methode wurden hier ja schon ausführlich diskutiert.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - JoelH - 10.12.2018

(10.12.2018, 07:11)Oliver schrieb: Hätte man dieses Jahr die Gunderson-Methode in Talence angewandt, dann wäre bereits Mayer im Ziel gewesen, bevor Arthur Abele losgelaufen wäre. 

 Und das ist weniger spannend als wenn beide gemeinsam lostrotten da es um nichts mehr geht?

Des Weiteren geht es ja nicht nur um Platz 1 und 2, sondern um alle Plätze. Wie wären denn da die Abstände (gewesen)? 

Nicht immer nur die Rosinen für seine eigene Theorie rauspicken picken.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Bachmann1980 - 10.12.2018

In Talence wäre Abele mit einem Rückstand von ca. 1:57 Min. gestartet. Nowak hätte einen Rückstand von ca. 2:05 Min. auf Mayer gestartet.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - longbottom - 10.12.2018

Also das mit den Abständen/der Spannung ist für mich kein Argument. Wenn Mayer hunderte Punkte Vorsprung hat, weiß man so oder so, dass er gewinnt, egal in welchem Modus. Ob er nun alleine vorneweg trottet (was ja auch im Biathlon manchmal vorkommt) oder irgendwo im Feld macht da keinen Unterschied.

Wenn aber zwei Sportler fast gleichauf liegen, ist es durchaus ein positiver Aspekt, wenn derjenige, der zuerst im Ziel ist, dann auch als Sieger feststeht, anstatt dass man noch ewig auf die Punkteauswertung warten muss. In der Hinsicht wäre die Gundersen ein Vorteil.

Nur muss es halt wirklich auf faire Weise umsetzbar sein, und daran scheint es zu hapern. Im Zweifelsfall muss die Fairness Vorrang haben.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Astra - 10.12.2018

Ich habe mir mal die 1500m-Tabelle angesehen.
Wenn ich die Starter einzeln loslasse, kann ich sie max. im Sekundentakt starten lassen (so ist das auch beim Biathlon). Das sind am Start schon mal 6 - 7 Punkte Unterschied 7 bei 4:30; 6 bei 5:00). Da natürlich aufgerundet wird, verliert man bis zu 7 Punkten gleich am Start - das kann dann dazu führen, dass wenn es knapp ist, plötzlich einer gewinnt, der Punkte mäßig eigentlich dahinter liegt, nur weil er die etwas breitere Brust hatte.

Noch eine Frage: Können die Transponder eigentlích mehr als 10tel Sekunden? Außerdem, wenn ich nach Transponder gehe, kann ich doch eigentlich nicht die Brust im Ziel wählen, sondern ich muss den Fuß mit dem Transponder nehmen.
So ist es doch auch beim Marathon - und da wird dann nur aud Sekunden berechnet.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Oliver - 10.12.2018

(10.12.2018, 10:10)Bachmann1980 schrieb: In Talence wäre Abele mit einem Rückstand von ca. 1:57 Min. gestartet. Nowak hätte einen Rückstand von ca. 2:05 Min. auf Mayer gestartet.

Wie sieht Deine Rechnung aus?
Wenn Mayer 2 Minuten langsamer gelaufen wäre, hätte er noch 8.557 Punkte erzielt. Abele, welcher bei Deiner Rechnung eher im Ziel gewesen wäre, hat aber nur etwas über 8300 Punkte gemacht.

Anstelle der Gundersen-Methode sollten sie lieber schneller die Ergebnisse berechnen und anzeigen. Kann ja nicht sein, dass wir hier im Forum schneller rechnen, als der angeschlossene Computer vor Ort.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 10.12.2018

(10.12.2018, 10:52)longbottom schrieb: Also das mit den Abständen/der Spannung ist für mich kein Argument. Wenn Mayer hunderte Punkte Vorsprung hat, weiß man so oder so, dass er gewinnt, egal in welchem Modus. Ob er nun alleine vorneweg trottet (was ja auch im Biathlon manchmal vorkommt) oder irgendwo im Feld macht da keinen Unterschied.

Nehmen wir Ashton Eaton als Beispiel, der hatte bei manchen US-Trials nach neun Disziplinen mehr als 1300 Punkte vor den Athleten auf den Plärzen fünf und dahinter. Ashton kommt ins Ziel, erzielt einen Weltrekord und das ganze Stadion flippt aus. Die anderen dürfen noch mehrere Minuten warten, bis sie überhaupt starten dürfen und müssen dann durch das Chaos laufen, in dem sich keine Sau mehr für sie interessiert, weil jeder Eaton feiert.
Der Unterschied ist, wenn alle gemeinsam starten, kommen sie bis auf 40-50s gemeinsam ins Ziel. Bei der Gundersen-Methode können Topathleten schon ne Weile im Ziel sein, bevor die anderen starten.